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Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, II. Semester. I. Band.

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Spitze gestellt, um entweder diese Art von buchhändlerischer Production im
Allgemeinen oder Meyers Lexicon insbesondere herabzusetzen, vielleicht zu
Gunsten des andern Conversationspapstes, der unter dem Schilde des alten
Pierer Meyern die Unfehlbarkeit bestreitet, Spaarmann in Oberhausen --
denn Brockhaus hüllt sich in die vornehme Wolke des Olympiers -- aber
das wäre weit gefehlt. Wir tadeln blos die Leute, welche meinen, auf dem
Besitze ihres Conversationslexicons ausruhen zu können mit ihrem Bildungs¬
und Wissensstreben. Wir erkennen dagegen in jedem Stande und Kreise der
Gesellschaft mit inniger Freude an das Streben edlerer Naturen, welche an diese
Quelle gemeinnützigen Wissens sich anlehnend, aus ihr die Anregung schöpfen
zu weiterer Erkenntniß und zu weiterem Wissen, welche vielleicht das harte
Schicksal und die Noth des Lebens ihnen in der Jugend versagte.

Und wir meinen zu Gunsten des redlichen Fleißes, der aus das Meyer'sche
Werk verwendet ist, nichts besseres sagen zu können, als das Eine: daß
das ganze Werk von diesem höheren Standpunkt geleitet und durchdrungen
scheint: dem Leser Anregung und Lust zu geben, an der Hand des hier Ge¬
botenen, streng und richtig Geschichteten, selbständig weiter zu denken, zu
forschen, zu erkennen. Und weiter ist zu sagen, daß alle Bedingungen zur
Herstellung eines vorzüglichen Werkes dieser Art vom Unternehmer beachtet
sind, insbesondere ebenso schnelle als ^gründliche Bearbeitung der Ereignisse
und Ergebnisse der gegenwärtigen Zeit. Die besten Namen deutscher Wissen¬
schaft -- auch eine Menge von Gelehrten, die in den unvermeidlichen Reclamen der
Prospecte sich nicht genannt haben oder haben nennen lassen, sind, wie wir von
-- Vielen der Letzteren aus Briefen wissen -- Mitarbeiter an der Meyer'schen
Encyclopädie. Die Macht des Anschauungsunterrichtes wirkt durch zahlreiche
vortreffliche Illustrationen. Wir vermeiden absichtlich, in dem lauten Streit der
Interessen, der über dieses Unternehmen Seiten eines Concurrenten in persön¬
lichster Weise erhoben worden ist, den Schiedsrichter zu spielen. Aber das
Eine scheint uns gewiß: es wird schwer sein, ein besseres Werk dieser Art
aufzuzeigen.




Mit diesem Hefte beginnt diese Zeitschrift das III. Quartal ihres
34. Jahrgangs, welches durch alle Buchhandlungen und Post-
anstalten des In- und Muslandes zu beziehen ist. Preis pro
Quartal 7 Mark SO Pfennige.
Privatpersonen, gesellte Vereine, Lesegesellschaften,
Kaffeehäuser und Conditoreien werden um gefällige Berücksichtigung
derselben freundlichst gebeten.
Leipzig, im Juli 1876. Die Berlagshandlnng.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Hans Blum in Leipzig.
Verlag von F. L- Hcrvig in Leipzig. -- Druck r>on Hiityrl K, Herrn""""" in Leipzig.

Spitze gestellt, um entweder diese Art von buchhändlerischer Production im
Allgemeinen oder Meyers Lexicon insbesondere herabzusetzen, vielleicht zu
Gunsten des andern Conversationspapstes, der unter dem Schilde des alten
Pierer Meyern die Unfehlbarkeit bestreitet, Spaarmann in Oberhausen —
denn Brockhaus hüllt sich in die vornehme Wolke des Olympiers — aber
das wäre weit gefehlt. Wir tadeln blos die Leute, welche meinen, auf dem
Besitze ihres Conversationslexicons ausruhen zu können mit ihrem Bildungs¬
und Wissensstreben. Wir erkennen dagegen in jedem Stande und Kreise der
Gesellschaft mit inniger Freude an das Streben edlerer Naturen, welche an diese
Quelle gemeinnützigen Wissens sich anlehnend, aus ihr die Anregung schöpfen
zu weiterer Erkenntniß und zu weiterem Wissen, welche vielleicht das harte
Schicksal und die Noth des Lebens ihnen in der Jugend versagte.

Und wir meinen zu Gunsten des redlichen Fleißes, der aus das Meyer'sche
Werk verwendet ist, nichts besseres sagen zu können, als das Eine: daß
das ganze Werk von diesem höheren Standpunkt geleitet und durchdrungen
scheint: dem Leser Anregung und Lust zu geben, an der Hand des hier Ge¬
botenen, streng und richtig Geschichteten, selbständig weiter zu denken, zu
forschen, zu erkennen. Und weiter ist zu sagen, daß alle Bedingungen zur
Herstellung eines vorzüglichen Werkes dieser Art vom Unternehmer beachtet
sind, insbesondere ebenso schnelle als ^gründliche Bearbeitung der Ereignisse
und Ergebnisse der gegenwärtigen Zeit. Die besten Namen deutscher Wissen¬
schaft — auch eine Menge von Gelehrten, die in den unvermeidlichen Reclamen der
Prospecte sich nicht genannt haben oder haben nennen lassen, sind, wie wir von
— Vielen der Letzteren aus Briefen wissen — Mitarbeiter an der Meyer'schen
Encyclopädie. Die Macht des Anschauungsunterrichtes wirkt durch zahlreiche
vortreffliche Illustrationen. Wir vermeiden absichtlich, in dem lauten Streit der
Interessen, der über dieses Unternehmen Seiten eines Concurrenten in persön¬
lichster Weise erhoben worden ist, den Schiedsrichter zu spielen. Aber das
Eine scheint uns gewiß: es wird schwer sein, ein besseres Werk dieser Art
aufzuzeigen.




Mit diesem Hefte beginnt diese Zeitschrift das III. Quartal ihres
34. Jahrgangs, welches durch alle Buchhandlungen und Post-
anstalten des In- und Muslandes zu beziehen ist. Preis pro
Quartal 7 Mark SO Pfennige.
Privatpersonen, gesellte Vereine, Lesegesellschaften,
Kaffeehäuser und Conditoreien werden um gefällige Berücksichtigung
derselben freundlichst gebeten.
Leipzig, im Juli 1876. Die Berlagshandlnng.




Verantwortlicher Redakteur: Dr. Hans Blum in Leipzig.
Verlag von F. L- Hcrvig in Leipzig. — Druck r>on Hiityrl K, Herrn»«»»» in Leipzig.
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[0048] Spitze gestellt, um entweder diese Art von buchhändlerischer Production im Allgemeinen oder Meyers Lexicon insbesondere herabzusetzen, vielleicht zu Gunsten des andern Conversationspapstes, der unter dem Schilde des alten Pierer Meyern die Unfehlbarkeit bestreitet, Spaarmann in Oberhausen — denn Brockhaus hüllt sich in die vornehme Wolke des Olympiers — aber das wäre weit gefehlt. Wir tadeln blos die Leute, welche meinen, auf dem Besitze ihres Conversationslexicons ausruhen zu können mit ihrem Bildungs¬ und Wissensstreben. Wir erkennen dagegen in jedem Stande und Kreise der Gesellschaft mit inniger Freude an das Streben edlerer Naturen, welche an diese Quelle gemeinnützigen Wissens sich anlehnend, aus ihr die Anregung schöpfen zu weiterer Erkenntniß und zu weiterem Wissen, welche vielleicht das harte Schicksal und die Noth des Lebens ihnen in der Jugend versagte. Und wir meinen zu Gunsten des redlichen Fleißes, der aus das Meyer'sche Werk verwendet ist, nichts besseres sagen zu können, als das Eine: daß das ganze Werk von diesem höheren Standpunkt geleitet und durchdrungen scheint: dem Leser Anregung und Lust zu geben, an der Hand des hier Ge¬ botenen, streng und richtig Geschichteten, selbständig weiter zu denken, zu forschen, zu erkennen. Und weiter ist zu sagen, daß alle Bedingungen zur Herstellung eines vorzüglichen Werkes dieser Art vom Unternehmer beachtet sind, insbesondere ebenso schnelle als ^gründliche Bearbeitung der Ereignisse und Ergebnisse der gegenwärtigen Zeit. Die besten Namen deutscher Wissen¬ schaft — auch eine Menge von Gelehrten, die in den unvermeidlichen Reclamen der Prospecte sich nicht genannt haben oder haben nennen lassen, sind, wie wir von — Vielen der Letzteren aus Briefen wissen — Mitarbeiter an der Meyer'schen Encyclopädie. Die Macht des Anschauungsunterrichtes wirkt durch zahlreiche vortreffliche Illustrationen. Wir vermeiden absichtlich, in dem lauten Streit der Interessen, der über dieses Unternehmen Seiten eines Concurrenten in persön¬ lichster Weise erhoben worden ist, den Schiedsrichter zu spielen. Aber das Eine scheint uns gewiß: es wird schwer sein, ein besseres Werk dieser Art aufzuzeigen. Mit diesem Hefte beginnt diese Zeitschrift das III. Quartal ihres 34. Jahrgangs, welches durch alle Buchhandlungen und Post- anstalten des In- und Muslandes zu beziehen ist. Preis pro Quartal 7 Mark SO Pfennige. Privatpersonen, gesellte Vereine, Lesegesellschaften, Kaffeehäuser und Conditoreien werden um gefällige Berücksichtigung derselben freundlichst gebeten. Leipzig, im Juli 1876. Die Berlagshandlnng. Verantwortlicher Redakteur: Dr. Hans Blum in Leipzig. Verlag von F. L- Hcrvig in Leipzig. — Druck r>on Hiityrl K, Herrn»«»»» in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341821_148602/48>, abgerufen am 24.05.2024.