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Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Zweites Quartal.

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Schlußpassus lautet, wie man sieht, wesentlich anders als die Fabri'sche Be¬
hauptung, daß die Deportation namentlich unter englischer Verwaltung erfreu¬
liche, ja hervorragende Resultate aufzuweisen habe.

Als die Frage selbst auf dem Kongreß zur Verhandlung kam, erklärte der
Chef des italienischen Gefängnißwesens, Beltrami- Scalia, seine Regierung
sehe mit Spannung einem Votum des Kongresses entgegen, da auch in Italien
die Errichtung von Strafkolonien verlangt und von so hervorragender Seite,
wie dem Grafen de Foresta, dem General-Prokurator am Kassationshofe zu
Bologna, vertheidigt worden sei. Er erwarte namentlich von den englischen,
französischen und russischen Mitgliedern des Kongresses maßgebende Aufklärung
über die Deportationsfrage.

Die englischen Mitglieder erklärten rund heraus, daß für England die
Deportation eine abgethane Sache sei; keine Kolonie, weder eine organisirte
noch eine zu organisirende, würde sich nach den gemachten Erfahrungen die
Deportation der Verbrecher des Mutterlandes gefallen lassen. Von großer
Bedeutung waren die Aeußerungen des Dr. Monat, des früheren Chefs des
indischen Gefängnißwesens, und des Sir George Arney, des Oberrichters von
Neuseeland, welche aus unmittelbarer Anschauung über die englische Depor¬
tation Auskunft geben konnten. Der erstere bekannte sich als Anhänger der
Deportation; die indischen Verbrecher hätten in Singapore und Malacca
<Ms 8ti-int8 8ste1ernsnt8) eine Reihe von bedeutenden Arbeiten ausgeführt,
um deretwillen die Einwohner das Aufhören der Deportation schmerzlichst
bedauern würden. Er habe selbst nach dem großen Sepoy - Aufstande die
Strafkolonie der Andamanen und Nicobaren für die gefangenen Rebellen ein¬
gerichtet, und bis zum Jahre 1870 habe sie sich gut entwickelt; man habe sogar
angefangen, den Deportirten von guter Führung Frauen zu geben. Das
weitere Schicksal der Kolonie kenne er nicht. Aber er schloß seine Ausführung
mit den Worten: ,,-1s 8n.is r-s.rei8im 6u 8^3tsrns als 1s, tra.n8porta.tioQ contrs
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mon s,ol8, sse 1". cksvsri86 se"n3iäsrad1s an'it nsvs88its." Sir Georg Arney
konstatirte zunächst, daß man in England die Deportation als unwirksam be¬
funden habe, und entwarf dann aus eigener Anschauung ein drastisches Bild
von dem verderblichen Einfluß der Deportation auf die australischen Kolonieen,


gipfelt in folgendem Schlußsätze: „I^a xsins as dsvortation n's8t va.8 su
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Schlußpassus lautet, wie man sieht, wesentlich anders als die Fabri'sche Be¬
hauptung, daß die Deportation namentlich unter englischer Verwaltung erfreu¬
liche, ja hervorragende Resultate aufzuweisen habe.

Als die Frage selbst auf dem Kongreß zur Verhandlung kam, erklärte der
Chef des italienischen Gefängnißwesens, Beltrami- Scalia, seine Regierung
sehe mit Spannung einem Votum des Kongresses entgegen, da auch in Italien
die Errichtung von Strafkolonien verlangt und von so hervorragender Seite,
wie dem Grafen de Foresta, dem General-Prokurator am Kassationshofe zu
Bologna, vertheidigt worden sei. Er erwarte namentlich von den englischen,
französischen und russischen Mitgliedern des Kongresses maßgebende Aufklärung
über die Deportationsfrage.

Die englischen Mitglieder erklärten rund heraus, daß für England die
Deportation eine abgethane Sache sei; keine Kolonie, weder eine organisirte
noch eine zu organisirende, würde sich nach den gemachten Erfahrungen die
Deportation der Verbrecher des Mutterlandes gefallen lassen. Von großer
Bedeutung waren die Aeußerungen des Dr. Monat, des früheren Chefs des
indischen Gefängnißwesens, und des Sir George Arney, des Oberrichters von
Neuseeland, welche aus unmittelbarer Anschauung über die englische Depor¬
tation Auskunft geben konnten. Der erstere bekannte sich als Anhänger der
Deportation; die indischen Verbrecher hätten in Singapore und Malacca
<Ms 8ti-int8 8ste1ernsnt8) eine Reihe von bedeutenden Arbeiten ausgeführt,
um deretwillen die Einwohner das Aufhören der Deportation schmerzlichst
bedauern würden. Er habe selbst nach dem großen Sepoy - Aufstande die
Strafkolonie der Andamanen und Nicobaren für die gefangenen Rebellen ein¬
gerichtet, und bis zum Jahre 1870 habe sie sich gut entwickelt; man habe sogar
angefangen, den Deportirten von guter Führung Frauen zu geben. Das
weitere Schicksal der Kolonie kenne er nicht. Aber er schloß seine Ausführung
mit den Worten: ,,-1s 8n.is r-s.rei8im 6u 8^3tsrns als 1s, tra.n8porta.tioQ contrs
Jo^nöt 1s. ven3 Arg-nÄs se 1a. 8su1s »djsetion va.1a.d1s qu'vo. vuisss Kurs, ü,
mon s,ol8, sse 1«. cksvsri86 se»n3iäsrad1s an'it nsvs88its." Sir Georg Arney
konstatirte zunächst, daß man in England die Deportation als unwirksam be¬
funden habe, und entwarf dann aus eigener Anschauung ein drastisches Bild
von dem verderblichen Einfluß der Deportation auf die australischen Kolonieen,


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[0504] gipfelt in folgendem Schlußsätze: „I^a xsins as dsvortation n's8t va.8 su xriusivs ovnti-Airs s.n dut Ah 1a ^justies vsuals. Uf.is Iss ÄWsnItss trop uonidrsu8S8 cis 80Q sxöOution se Iss Ä5>.u^kr8 svicisuts ^n'fils xi'sssnts lui a.8LiAusnt uns xl^LS sxssvtionsUs se trÄQsitoirs AU Nliiisu 6hö Institu- tioQS vönitsntlÄirs8. I^hö sxosrisnsss 1s rnisux g.hors6nos8 se 1s va.88S Ass tra.u8xortg.lion3 ÄQAls.i8S8 us lui xronisttsut VA8 An Avsnir dsnrsux." Der Schlußpassus lautet, wie man sieht, wesentlich anders als die Fabri'sche Be¬ hauptung, daß die Deportation namentlich unter englischer Verwaltung erfreu¬ liche, ja hervorragende Resultate aufzuweisen habe. Als die Frage selbst auf dem Kongreß zur Verhandlung kam, erklärte der Chef des italienischen Gefängnißwesens, Beltrami- Scalia, seine Regierung sehe mit Spannung einem Votum des Kongresses entgegen, da auch in Italien die Errichtung von Strafkolonien verlangt und von so hervorragender Seite, wie dem Grafen de Foresta, dem General-Prokurator am Kassationshofe zu Bologna, vertheidigt worden sei. Er erwarte namentlich von den englischen, französischen und russischen Mitgliedern des Kongresses maßgebende Aufklärung über die Deportationsfrage. Die englischen Mitglieder erklärten rund heraus, daß für England die Deportation eine abgethane Sache sei; keine Kolonie, weder eine organisirte noch eine zu organisirende, würde sich nach den gemachten Erfahrungen die Deportation der Verbrecher des Mutterlandes gefallen lassen. Von großer Bedeutung waren die Aeußerungen des Dr. Monat, des früheren Chefs des indischen Gefängnißwesens, und des Sir George Arney, des Oberrichters von Neuseeland, welche aus unmittelbarer Anschauung über die englische Depor¬ tation Auskunft geben konnten. Der erstere bekannte sich als Anhänger der Deportation; die indischen Verbrecher hätten in Singapore und Malacca <Ms 8ti-int8 8ste1ernsnt8) eine Reihe von bedeutenden Arbeiten ausgeführt, um deretwillen die Einwohner das Aufhören der Deportation schmerzlichst bedauern würden. Er habe selbst nach dem großen Sepoy - Aufstande die Strafkolonie der Andamanen und Nicobaren für die gefangenen Rebellen ein¬ gerichtet, und bis zum Jahre 1870 habe sie sich gut entwickelt; man habe sogar angefangen, den Deportirten von guter Führung Frauen zu geben. Das weitere Schicksal der Kolonie kenne er nicht. Aber er schloß seine Ausführung mit den Worten: ,,-1s 8n.is r-s.rei8im 6u 8^3tsrns als 1s, tra.n8porta.tioQ contrs Jo^nöt 1s. ven3 Arg-nÄs se 1a. 8su1s »djsetion va.1a.d1s qu'vo. vuisss Kurs, ü, mon s,ol8, sse 1«. cksvsri86 se»n3iäsrad1s an'it nsvs88its." Sir Georg Arney konstatirte zunächst, daß man in England die Deportation als unwirksam be¬ funden habe, und entwarf dann aus eigener Anschauung ein drastisches Bild von dem verderblichen Einfluß der Deportation auf die australischen Kolonieen,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Zweites Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341829_157663/504>, abgerufen am 14.06.2024.