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Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal.

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ihm Leute und Dinge einflößen, wohin er auch komme, eine gewisse Sympathie sei,
ein unwillkürlicher Wunsch, nichts Tadelnswerthcs zu finden, das Bedürfniß, das
Schöne vor seinen Angen zu verschönern, das Unangenehme möglichst selbst zu ver¬
bergen und die Fehler zu entschuldigen. "Um diesen Zweck zu erreichen, bedarf ich
keiner Anstrengung. Alles kehrt mir unwillkürlich seine angenehme Seite zu, und
meine wohlwollende Einbildungskraft färbt auch die anderen Seiten rosenroth. Ich
weiß wohl, daß man ans diese Weise keine kritischen Abhandlungen schreiben kann
oder den Ruf eines tiefdenkenden Menschen erlangt, ober ich weiß auch, daß man
mit leichtem Herzen reist, und daß dann das Reisen unendlich wohlthuend ist."

Durchaus wohlthuend ist aber auch die Lectüre dieses trefflich geschriebenen
Reisewerkes. Die den außerordentlichen Schwierigkeiten gegenüber sehr wohl gelun¬
gene Uebersetzung wird, wie wir hoffen, zur Einführung des italienischen Schrift¬
stellers in Deutschland wesentlich beitragen.


Rosenv orlesuugen kirchengeschichtlichen Inhalts von Dr. Karl Hase. Leipzig,
Breitkopf und Hcirtel, 1880.

Von dem Nestor der deutschen Kirchenhistoriker, Dr. Karl Hase in Jena, dessen
"Neue Propheten" uicht bloß bei den Fachgenossen, sondern auch in den weiteren
Kreisen der Gebildeten rühmlichst bekannt sind, erscheint in dem vorliegenden Buche
eine neue Sammlung gcmeiuverstäudlicher Vortrüge über verschiedenartige kirchen¬
historische Stoffe. Auch diese Sammlung zeigt die Vorzüge der Haseschen Ge¬
schichtschreibung im hellsten Lichte. Das Einzige, was man an dein ansprechend
ausgestatteten Bändchen vielleicht anders wünschen möchte und was doch zugleich
charakteristisch ist für dasselbe, ist der Titel "Rosenvorlesungen". Der Leser, der
nicht mit Jena und Jenaer Traditionen vertraut ist, meint sicher, der Titel wolle
besagen, daß "etwas vom Duft der Rose" durch diese Bilder der Vergangenheit
wehe. Und in der That giebt es kaum einen passenderen Vergleich, als den zwischen
Hasescher Prosa und Bodenstedtscher Poesie: dasselbe Behagen an dem Wohllaute
der wohlerwogenen, manchmal aber auch -- gedrechselten Wendungen, dieselbe
Freude an gewählten, aber auch -- gesuchten Bildern und Ausdrücken, kurz dieselbe
Feinheit und -- Manierirtheit der Diction. Doch der Grund für die Wahl des
Titels ist ein anderer. "Der Titel von Roscnvorlesungen hat nur eine ganz
Prosaisch lokale Berechtigung, indem die Universität Jena ein Grundstück besitzt,
uach altväterlicher Ueberlieferung die Rose genannt, darin ein großer Saal unter
andern auch zu Vorlesungen dient, die schon seit 1846 jedes Wintersemester Mittwoch
Abend für Jedermann in der Art gehalten worden sind, daß ein Freiwilliger die
Mühe ans sich nimmt auf diesem Gebiet andre Freiwillige einzuladen, sodaß Jeder
insgemein nur einmal im Jahre ans seiner wissenschaftlichen Provinz etwas vor¬
trägt, zum gemeinen Besten." Mit diesen Worten leitet der Verfasser selbst die
sechs Vorträge ein, die, entsprechend dem ursprünglichen Zwecke, "einige Theilnahme
einer gebildeten, doch nach sehr verschiedenen Richtungen hin gebildeten Versammlung,
vom ergrauten Professor bis zum Backfischchen der Pension, in Anspruch zu nehmen",
in anregender und fesselnder Darstellung interessante Partien aus allen Perioden
der Kirchengeschichte behandeln.

Im ersten Vortrage "Ein falscher Messias" wird geschildert, wie die Messias¬
idee des jüdischen Volkes, die durch den Contrast zu seiner äußeren Lage einen
immer chimärcnhafteren Charakter annahm, in der ersten Hälfte des zweiten nach¬
christlichen Jahrhunderts zu einer gewaltigen Katastrophe führte, indem ein Abenteurer,
Wohl eben so sehr Betrogener wie Betrüger, als "Sternensohn" das Volk zu ge¬
waltsamer Empörung gegen die römischen Zwingherren unter die Waffen rief. Bei


ihm Leute und Dinge einflößen, wohin er auch komme, eine gewisse Sympathie sei,
ein unwillkürlicher Wunsch, nichts Tadelnswerthcs zu finden, das Bedürfniß, das
Schöne vor seinen Angen zu verschönern, das Unangenehme möglichst selbst zu ver¬
bergen und die Fehler zu entschuldigen. „Um diesen Zweck zu erreichen, bedarf ich
keiner Anstrengung. Alles kehrt mir unwillkürlich seine angenehme Seite zu, und
meine wohlwollende Einbildungskraft färbt auch die anderen Seiten rosenroth. Ich
weiß wohl, daß man ans diese Weise keine kritischen Abhandlungen schreiben kann
oder den Ruf eines tiefdenkenden Menschen erlangt, ober ich weiß auch, daß man
mit leichtem Herzen reist, und daß dann das Reisen unendlich wohlthuend ist."

Durchaus wohlthuend ist aber auch die Lectüre dieses trefflich geschriebenen
Reisewerkes. Die den außerordentlichen Schwierigkeiten gegenüber sehr wohl gelun¬
gene Uebersetzung wird, wie wir hoffen, zur Einführung des italienischen Schrift¬
stellers in Deutschland wesentlich beitragen.


Rosenv orlesuugen kirchengeschichtlichen Inhalts von Dr. Karl Hase. Leipzig,
Breitkopf und Hcirtel, 1880.

Von dem Nestor der deutschen Kirchenhistoriker, Dr. Karl Hase in Jena, dessen
„Neue Propheten" uicht bloß bei den Fachgenossen, sondern auch in den weiteren
Kreisen der Gebildeten rühmlichst bekannt sind, erscheint in dem vorliegenden Buche
eine neue Sammlung gcmeiuverstäudlicher Vortrüge über verschiedenartige kirchen¬
historische Stoffe. Auch diese Sammlung zeigt die Vorzüge der Haseschen Ge¬
schichtschreibung im hellsten Lichte. Das Einzige, was man an dein ansprechend
ausgestatteten Bändchen vielleicht anders wünschen möchte und was doch zugleich
charakteristisch ist für dasselbe, ist der Titel „Rosenvorlesungen". Der Leser, der
nicht mit Jena und Jenaer Traditionen vertraut ist, meint sicher, der Titel wolle
besagen, daß „etwas vom Duft der Rose" durch diese Bilder der Vergangenheit
wehe. Und in der That giebt es kaum einen passenderen Vergleich, als den zwischen
Hasescher Prosa und Bodenstedtscher Poesie: dasselbe Behagen an dem Wohllaute
der wohlerwogenen, manchmal aber auch — gedrechselten Wendungen, dieselbe
Freude an gewählten, aber auch — gesuchten Bildern und Ausdrücken, kurz dieselbe
Feinheit und — Manierirtheit der Diction. Doch der Grund für die Wahl des
Titels ist ein anderer. „Der Titel von Roscnvorlesungen hat nur eine ganz
Prosaisch lokale Berechtigung, indem die Universität Jena ein Grundstück besitzt,
uach altväterlicher Ueberlieferung die Rose genannt, darin ein großer Saal unter
andern auch zu Vorlesungen dient, die schon seit 1846 jedes Wintersemester Mittwoch
Abend für Jedermann in der Art gehalten worden sind, daß ein Freiwilliger die
Mühe ans sich nimmt auf diesem Gebiet andre Freiwillige einzuladen, sodaß Jeder
insgemein nur einmal im Jahre ans seiner wissenschaftlichen Provinz etwas vor¬
trägt, zum gemeinen Besten." Mit diesen Worten leitet der Verfasser selbst die
sechs Vorträge ein, die, entsprechend dem ursprünglichen Zwecke, „einige Theilnahme
einer gebildeten, doch nach sehr verschiedenen Richtungen hin gebildeten Versammlung,
vom ergrauten Professor bis zum Backfischchen der Pension, in Anspruch zu nehmen",
in anregender und fesselnder Darstellung interessante Partien aus allen Perioden
der Kirchengeschichte behandeln.

Im ersten Vortrage „Ein falscher Messias" wird geschildert, wie die Messias¬
idee des jüdischen Volkes, die durch den Contrast zu seiner äußeren Lage einen
immer chimärcnhafteren Charakter annahm, in der ersten Hälfte des zweiten nach¬
christlichen Jahrhunderts zu einer gewaltigen Katastrophe führte, indem ein Abenteurer,
Wohl eben so sehr Betrogener wie Betrüger, als „Sternensohn" das Volk zu ge¬
waltsamer Empörung gegen die römischen Zwingherren unter die Waffen rief. Bei


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 39, 1880, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341831_157681/575>, abgerufen am 18.05.2024.