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Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Drittes Vierteljahr.

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Kleinere Mitteilungen.

hören! Der Verfasser teilt uns nichts neues mit, wenn er den Umschlag im Denken
und Fühlen in den geistigen Leistungen der elsässischen Bevölkerung mit dem Ende
und den Wirkungen der großen Revolution und mit den Feldzügen Napoleons I.
zusammenfallen läßt. Aber er zeigt diesen Wandel an sehr anschaulichen, hübsch
herausgegriffenen und von fernerstehenden nicht gekannten Beispielen aus jeder Art
des Volkslebens. Namentlich in der Geschichte des Straßburger Vereinswesens
spiegelt sich die Größe der Veränderung wieder. Die Meistersinger und die Pom-
piers werden hier zeitlich zu Nachbarn! Von der Zeit ab, wo sich im Elsaß die
französische Staatsangehörigkeit auch innerlich, durch Schule und Kirche, fühlbar
macht, spricht der Verfasser von einer doppelten Nationalität der gebildeten Elsässer:
einer uatioimlito xolitiguv und einer ng,t,loua.IitL wol'ano. Man würde das im ge¬
meinen Leben auch so ausdrücken können: deutsches und französisches Wesen be¬
rühren sich von jener Zeit ab im Elsaß und im Elsässer, sie bedrängen sich und
suchen nach Ausgleich. Freilich hat sich dieser Ausgleich thatsächlich immer sehr
einseitig zu Gunsten der französischen Seite vollzogen. H. Ludwig denkt darüber
Wohl etwas optimistisch, hat aber wenigstens in dem Falle Kastner Recht. Denn
dieser giebt ein Beispiel und einen Beweis dafür, daß sich deutsche Art bis zu
einer gewissen Grenze auch im Mittelpunkte des Franzosentums bewähren und
bethätigen läßt und fruchtbringend wirken kann. Kastner blieb in Paris ein
deutscher Idealist und verwendete als solcher einen beträchtlichen Teil seiner besten
Zeit und seiner besten Kraft an Aufgaben, welche als unproduktive außer dem
Gesichtskreise der Durchschuittsfrcmzosen gelegen hätten. Allerdings ohne Schule zu
machen! Die merkwürdigsten Früchte dieser deutscheu Richtung in Kastner sind seine
livros-xa-rtition". Das sind Abhandlungen halb geschichtlicher, halb philosophischer Natur
über Themata, die entweder so nah oder so fern liegen, daß kein Mensch daran denkt,
sie zum Gegenstande eingehender Betrachtung zu machen. Wir führen von jedem
Extrem ein Beispiel an: die eine von diesen sieben livrss-xiu'titions handelt über die
Pariser Straßenausrufe (los voix alö Z?aris), eine andre über die Sphärenmusik und
die Aeolsharfe (la. tun-po ä'liois on l-i, musiciuo eosmeÄcmö). Wenn der Ge¬
lehrte fertig ist, kommt Kastner ein zweitesmal als Komponist und giebt von der
Sache ein musikalisches Bild, worin sich alle Farben vereinigen, über die das musi¬
kalische Paris seiner Zeit nur verfügen konnte. Kastner, dem Forscher, fehlte es
freilich an Kritik, Kastner, dein Musiker, an Selbständigkeit des Ausdrucks. Aber
die Mängel des litterarischen Teiles werden nahezu aufgewogen durch den ganz un-
geheuern Fleiß, mit dem alles Material, welches zur Sache in irgend welcher Be¬
ziehung steht, zusammengetragen ist. Ob diese Arbeiten durch eine korrigirende
Hand wissenschaftlich vollbttrtig gemacht werden können, lassen wir dahingestellt;
aber wer sich mit denselben Fragen zu thun macht und weiß nichts von Kastner,
ist zu bedauern. Der Schwäche im musikalischen Teile dieser livros-vin'titions steht
die Klarheit und der poetische Gehalt der Intentionen gegenüber und stärker als
diese Vorzüge eine wirkliche Ursprünglichkeit in der Jnstrumentation. Wie Kastner
die Aeolsharfe und andre Klänge der Luft- und Waldmusik mit den Mitteln unsers
heutigen Orchesters nachgeahmt hat, das beruht auf einer eignen und starken Be¬
gabung, und wäre Kastner Geschäftsmann gewesen, so hätte ihm der Ruhm eines
Spezialisten auf dem akustisch schaffenden Gebiet nicht fehlen können. Er ist hier
Berlioz überlegen; wenn wir auch nicht mit dem Verfasser annehmen wollen, daß
letzterer von Kastner seine Anregungen empfangen habe. Denn das widerspricht
dem chronologischen Bestande. Die hier erwähnten positiven Seiten der livros-
WrtÄions mögen der Anlaß gewesen sein, daß Kastner für eines dieser Werke, den


Kleinere Mitteilungen.

hören! Der Verfasser teilt uns nichts neues mit, wenn er den Umschlag im Denken
und Fühlen in den geistigen Leistungen der elsässischen Bevölkerung mit dem Ende
und den Wirkungen der großen Revolution und mit den Feldzügen Napoleons I.
zusammenfallen läßt. Aber er zeigt diesen Wandel an sehr anschaulichen, hübsch
herausgegriffenen und von fernerstehenden nicht gekannten Beispielen aus jeder Art
des Volkslebens. Namentlich in der Geschichte des Straßburger Vereinswesens
spiegelt sich die Größe der Veränderung wieder. Die Meistersinger und die Pom-
piers werden hier zeitlich zu Nachbarn! Von der Zeit ab, wo sich im Elsaß die
französische Staatsangehörigkeit auch innerlich, durch Schule und Kirche, fühlbar
macht, spricht der Verfasser von einer doppelten Nationalität der gebildeten Elsässer:
einer uatioimlito xolitiguv und einer ng,t,loua.IitL wol'ano. Man würde das im ge¬
meinen Leben auch so ausdrücken können: deutsches und französisches Wesen be¬
rühren sich von jener Zeit ab im Elsaß und im Elsässer, sie bedrängen sich und
suchen nach Ausgleich. Freilich hat sich dieser Ausgleich thatsächlich immer sehr
einseitig zu Gunsten der französischen Seite vollzogen. H. Ludwig denkt darüber
Wohl etwas optimistisch, hat aber wenigstens in dem Falle Kastner Recht. Denn
dieser giebt ein Beispiel und einen Beweis dafür, daß sich deutsche Art bis zu
einer gewissen Grenze auch im Mittelpunkte des Franzosentums bewähren und
bethätigen läßt und fruchtbringend wirken kann. Kastner blieb in Paris ein
deutscher Idealist und verwendete als solcher einen beträchtlichen Teil seiner besten
Zeit und seiner besten Kraft an Aufgaben, welche als unproduktive außer dem
Gesichtskreise der Durchschuittsfrcmzosen gelegen hätten. Allerdings ohne Schule zu
machen! Die merkwürdigsten Früchte dieser deutscheu Richtung in Kastner sind seine
livros-xa-rtition«. Das sind Abhandlungen halb geschichtlicher, halb philosophischer Natur
über Themata, die entweder so nah oder so fern liegen, daß kein Mensch daran denkt,
sie zum Gegenstande eingehender Betrachtung zu machen. Wir führen von jedem
Extrem ein Beispiel an: die eine von diesen sieben livrss-xiu'titions handelt über die
Pariser Straßenausrufe (los voix alö Z?aris), eine andre über die Sphärenmusik und
die Aeolsharfe (la. tun-po ä'liois on l-i, musiciuo eosmeÄcmö). Wenn der Ge¬
lehrte fertig ist, kommt Kastner ein zweitesmal als Komponist und giebt von der
Sache ein musikalisches Bild, worin sich alle Farben vereinigen, über die das musi¬
kalische Paris seiner Zeit nur verfügen konnte. Kastner, dem Forscher, fehlte es
freilich an Kritik, Kastner, dein Musiker, an Selbständigkeit des Ausdrucks. Aber
die Mängel des litterarischen Teiles werden nahezu aufgewogen durch den ganz un-
geheuern Fleiß, mit dem alles Material, welches zur Sache in irgend welcher Be¬
ziehung steht, zusammengetragen ist. Ob diese Arbeiten durch eine korrigirende
Hand wissenschaftlich vollbttrtig gemacht werden können, lassen wir dahingestellt;
aber wer sich mit denselben Fragen zu thun macht und weiß nichts von Kastner,
ist zu bedauern. Der Schwäche im musikalischen Teile dieser livros-vin'titions steht
die Klarheit und der poetische Gehalt der Intentionen gegenüber und stärker als
diese Vorzüge eine wirkliche Ursprünglichkeit in der Jnstrumentation. Wie Kastner
die Aeolsharfe und andre Klänge der Luft- und Waldmusik mit den Mitteln unsers
heutigen Orchesters nachgeahmt hat, das beruht auf einer eignen und starken Be¬
gabung, und wäre Kastner Geschäftsmann gewesen, so hätte ihm der Ruhm eines
Spezialisten auf dem akustisch schaffenden Gebiet nicht fehlen können. Er ist hier
Berlioz überlegen; wenn wir auch nicht mit dem Verfasser annehmen wollen, daß
letzterer von Kastner seine Anregungen empfangen habe. Denn das widerspricht
dem chronologischen Bestande. Die hier erwähnten positiven Seiten der livros-
WrtÄions mögen der Anlaß gewesen sein, daß Kastner für eines dieser Werke, den


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341845_200778/450>, abgerufen am 13.05.2024.