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Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Erstes Vierteljahr.

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Die Weimarer Gesamtausgabe von Goethes Werken.

"Mein Leid ertönt der unbekannten Menge" zu verbessern? Man hat neuer¬
dings in Leid eine besondre Schönheit entdeckt; und zu meinem Bedauern steht
auch in der vorliegenden Aufgabe wieder Leid, und die von Riemer schon ein
Jahr nach dem ersten Druck gemachte Vermutung Lied wird für eine "triviali-
sircnde Schlimmbesserung" erklärt. Aber Leid ist und bleibt an dieser Stelle
die allergrößte Verunstaltung. Freilich kann der Dichter das Lied, in dem er
seinen Liebesschmerz ergießt, sein Leid nennen, aber in der Stanze, worin unser
Vers steht, ist vom "Faust" die Rede, den Goethe unmöglich so bezeichnen kann,
da hier ja jede Andeutung fern liegt, daß er in diesem sein eignes Leiden
darstelle. Es muß mit dem Ausdruck dieselbe Dichtung gemeint sein, welche er un¬
mittelbar vorher als die folgenden Gesänge bezeichnet hat, ja gleich darauf
braucht er statt des prosaischen daran wieder an meinem Lied. Dem freund¬
lichen Gedränge seiner Jugendgenossen, das jetzt zerstoben ist, dem min verklungenen
ersten Widerklang steht die unbekannte Menge entgegen, deren Beifall seinem
Herzen bange macht. Daß der Dichter dreimal kurz hintereinander Lied braucht,
(21,23,28), kann nicht auffallen; selbst wenn man Leid beibehalte, erscheint es
zweimal hinter einander, und zwar in verschiedner Beziehung. Will man es
unwahrscheinlich finden, daß ein so schlimmer Fehler in den beiden folgenden
Ausgaben der Werke unverbessert geblieben sei, so können wir uns dagegen auf
den Vers in der Ballade "Das Veilchen" berufen: "Es sank und starb und
freut' sich noch," wo das unsinnige sang seit 1800 in allen Ausgaben der
Werke, auch in der Ausgabe letzter Hand sich fortgepflanzt hat, da es in die Hand¬
schrift der Gedichte für 1806 Aufnahme gefunden hatte, und erst nach dem Tode
des Dichters verbessert wurde, gerade wie das abgeschmackte Leid. Und es ist
dies nicht der einzige Fall, daß ein Druckfehler durch mehrere Ausgaben in die
Ausgabe letzter Hand gelangt ist. So hatte sich seit 1800 in Epigramm 47 "Welch
ein Wahnsinn ergriff dich Müßigen?" der sonderbar in unsrer neuesten Ausgabe
unter den "Lesarten" unerwähnt gebliebene arge Druckfehler die Müßigen,
seit 1306 in der Elegie "Hermann und Dorothea" 33 das sinnstörendc "Deutsche"
statt "Deutschen" erhalten. Ähnlich steht es mit "Faust." wie 208, 3184,
3652. Wenn der Herausgeber behauptet, Riemer sei mit seiner Vermutung Lied
bei Goethe nicht durchgerungen, so ist nicht der geringste Beweis vorhanden,
daß diese dem Dichter zur Entscheidung vorgelegt und von ihm abgelehnt worden sei,
was wir geradezu für unmöglich halten, da Riemers Grund unwidersprechlich war.
Als die neue Ausgabe der Werke im Jahre 1814 bearbeitet wurde, mag Riemer
seine Vermutung und Goethe seine Billigung derselben vergessen haben. Finden
wir doch mehrfach, daß der Dichter selbst einzelne früher für eine neue Ausgabe
angemerkte Verbesserungen, als eine solche wirklich veranstaltet wurde, übersah.
Das schlagendste Beispiel eines solchen Übergehens bietet das Gedicht "Im
Sommer." Als Alfred Nicolovius ihn überzeugt hatte, daß dieses nicht ihm,
sondern I. G. Jacobi angehöre, durchstrich er es feierlich in einer Ausgabe,


Die Weimarer Gesamtausgabe von Goethes Werken.

„Mein Leid ertönt der unbekannten Menge" zu verbessern? Man hat neuer¬
dings in Leid eine besondre Schönheit entdeckt; und zu meinem Bedauern steht
auch in der vorliegenden Aufgabe wieder Leid, und die von Riemer schon ein
Jahr nach dem ersten Druck gemachte Vermutung Lied wird für eine „triviali-
sircnde Schlimmbesserung" erklärt. Aber Leid ist und bleibt an dieser Stelle
die allergrößte Verunstaltung. Freilich kann der Dichter das Lied, in dem er
seinen Liebesschmerz ergießt, sein Leid nennen, aber in der Stanze, worin unser
Vers steht, ist vom „Faust" die Rede, den Goethe unmöglich so bezeichnen kann,
da hier ja jede Andeutung fern liegt, daß er in diesem sein eignes Leiden
darstelle. Es muß mit dem Ausdruck dieselbe Dichtung gemeint sein, welche er un¬
mittelbar vorher als die folgenden Gesänge bezeichnet hat, ja gleich darauf
braucht er statt des prosaischen daran wieder an meinem Lied. Dem freund¬
lichen Gedränge seiner Jugendgenossen, das jetzt zerstoben ist, dem min verklungenen
ersten Widerklang steht die unbekannte Menge entgegen, deren Beifall seinem
Herzen bange macht. Daß der Dichter dreimal kurz hintereinander Lied braucht,
(21,23,28), kann nicht auffallen; selbst wenn man Leid beibehalte, erscheint es
zweimal hinter einander, und zwar in verschiedner Beziehung. Will man es
unwahrscheinlich finden, daß ein so schlimmer Fehler in den beiden folgenden
Ausgaben der Werke unverbessert geblieben sei, so können wir uns dagegen auf
den Vers in der Ballade „Das Veilchen" berufen: „Es sank und starb und
freut' sich noch," wo das unsinnige sang seit 1800 in allen Ausgaben der
Werke, auch in der Ausgabe letzter Hand sich fortgepflanzt hat, da es in die Hand¬
schrift der Gedichte für 1806 Aufnahme gefunden hatte, und erst nach dem Tode
des Dichters verbessert wurde, gerade wie das abgeschmackte Leid. Und es ist
dies nicht der einzige Fall, daß ein Druckfehler durch mehrere Ausgaben in die
Ausgabe letzter Hand gelangt ist. So hatte sich seit 1800 in Epigramm 47 „Welch
ein Wahnsinn ergriff dich Müßigen?" der sonderbar in unsrer neuesten Ausgabe
unter den „Lesarten" unerwähnt gebliebene arge Druckfehler die Müßigen,
seit 1306 in der Elegie „Hermann und Dorothea" 33 das sinnstörendc „Deutsche"
statt „Deutschen" erhalten. Ähnlich steht es mit „Faust." wie 208, 3184,
3652. Wenn der Herausgeber behauptet, Riemer sei mit seiner Vermutung Lied
bei Goethe nicht durchgerungen, so ist nicht der geringste Beweis vorhanden,
daß diese dem Dichter zur Entscheidung vorgelegt und von ihm abgelehnt worden sei,
was wir geradezu für unmöglich halten, da Riemers Grund unwidersprechlich war.
Als die neue Ausgabe der Werke im Jahre 1814 bearbeitet wurde, mag Riemer
seine Vermutung und Goethe seine Billigung derselben vergessen haben. Finden
wir doch mehrfach, daß der Dichter selbst einzelne früher für eine neue Ausgabe
angemerkte Verbesserungen, als eine solche wirklich veranstaltet wurde, übersah.
Das schlagendste Beispiel eines solchen Übergehens bietet das Gedicht „Im
Sommer." Als Alfred Nicolovius ihn überzeugt hatte, daß dieses nicht ihm,
sondern I. G. Jacobi angehöre, durchstrich er es feierlich in einer Ausgabe,


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[0042] Die Weimarer Gesamtausgabe von Goethes Werken. „Mein Leid ertönt der unbekannten Menge" zu verbessern? Man hat neuer¬ dings in Leid eine besondre Schönheit entdeckt; und zu meinem Bedauern steht auch in der vorliegenden Aufgabe wieder Leid, und die von Riemer schon ein Jahr nach dem ersten Druck gemachte Vermutung Lied wird für eine „triviali- sircnde Schlimmbesserung" erklärt. Aber Leid ist und bleibt an dieser Stelle die allergrößte Verunstaltung. Freilich kann der Dichter das Lied, in dem er seinen Liebesschmerz ergießt, sein Leid nennen, aber in der Stanze, worin unser Vers steht, ist vom „Faust" die Rede, den Goethe unmöglich so bezeichnen kann, da hier ja jede Andeutung fern liegt, daß er in diesem sein eignes Leiden darstelle. Es muß mit dem Ausdruck dieselbe Dichtung gemeint sein, welche er un¬ mittelbar vorher als die folgenden Gesänge bezeichnet hat, ja gleich darauf braucht er statt des prosaischen daran wieder an meinem Lied. Dem freund¬ lichen Gedränge seiner Jugendgenossen, das jetzt zerstoben ist, dem min verklungenen ersten Widerklang steht die unbekannte Menge entgegen, deren Beifall seinem Herzen bange macht. Daß der Dichter dreimal kurz hintereinander Lied braucht, (21,23,28), kann nicht auffallen; selbst wenn man Leid beibehalte, erscheint es zweimal hinter einander, und zwar in verschiedner Beziehung. Will man es unwahrscheinlich finden, daß ein so schlimmer Fehler in den beiden folgenden Ausgaben der Werke unverbessert geblieben sei, so können wir uns dagegen auf den Vers in der Ballade „Das Veilchen" berufen: „Es sank und starb und freut' sich noch," wo das unsinnige sang seit 1800 in allen Ausgaben der Werke, auch in der Ausgabe letzter Hand sich fortgepflanzt hat, da es in die Hand¬ schrift der Gedichte für 1806 Aufnahme gefunden hatte, und erst nach dem Tode des Dichters verbessert wurde, gerade wie das abgeschmackte Leid. Und es ist dies nicht der einzige Fall, daß ein Druckfehler durch mehrere Ausgaben in die Ausgabe letzter Hand gelangt ist. So hatte sich seit 1800 in Epigramm 47 „Welch ein Wahnsinn ergriff dich Müßigen?" der sonderbar in unsrer neuesten Ausgabe unter den „Lesarten" unerwähnt gebliebene arge Druckfehler die Müßigen, seit 1306 in der Elegie „Hermann und Dorothea" 33 das sinnstörendc „Deutsche" statt „Deutschen" erhalten. Ähnlich steht es mit „Faust." wie 208, 3184, 3652. Wenn der Herausgeber behauptet, Riemer sei mit seiner Vermutung Lied bei Goethe nicht durchgerungen, so ist nicht der geringste Beweis vorhanden, daß diese dem Dichter zur Entscheidung vorgelegt und von ihm abgelehnt worden sei, was wir geradezu für unmöglich halten, da Riemers Grund unwidersprechlich war. Als die neue Ausgabe der Werke im Jahre 1814 bearbeitet wurde, mag Riemer seine Vermutung und Goethe seine Billigung derselben vergessen haben. Finden wir doch mehrfach, daß der Dichter selbst einzelne früher für eine neue Ausgabe angemerkte Verbesserungen, als eine solche wirklich veranstaltet wurde, übersah. Das schlagendste Beispiel eines solchen Übergehens bietet das Gedicht „Im Sommer." Als Alfred Nicolovius ihn überzeugt hatte, daß dieses nicht ihm, sondern I. G. Jacobi angehöre, durchstrich er es feierlich in einer Ausgabe,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_202098/42>, abgerufen am 22.05.2024.