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Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Drittes Vierteljahr.

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Kleinere Mitteilungen.

wahrlich not, daß auch einmal jemand, der von dieser Zeitkrankheit bis jetzt ver¬
schont geblieben ist, auftritt und darauf hinweist, welch eine unverantwortliche Zeit¬
vergeudung durch den Skat veranlaßt wird, und daß das Skatspiel geradezu zu
einer nationalen Gefahr zu werden droht. Für die Neigung zum Glücksspiele,
über die sich schon Tacitus bei den Deutschen wunderte -- Äisam, auoä wirsrs,
sobrii inter ssria. exoresut --, ist die moderne Form der Skat.

Nach meiner Ueberzeugung trägt zur Nervosität der Männer der Skat oder
-- in weiteren Umfange -- das mit durch ihn veranlaßte gewohnheitsmäßige
stundenlange Kneipensitzen, der Aufenthalt in den meist unzureichend gelüfteten,
qualmerfüllten Zimmern, ganz abgesehen vom Biertrinken, mehr bei, als die Last
der Berufsarbeit.

Alle Stände sind von der Krankheit ergriffen: des Bauern, des Arbeiters
Sonntagsvergnügen (blauer Montag und gelegentlich andre Tage auch mit ein¬
geschlossen), was ists? der Skat. Junge Kaufleute haben kaum den letzten Bissen
ihrer Mittagsmahlzeit hinunter, so rufen sie den Kellner: Abräumen! Skatkartei
Die Zeit bis zum Anfang des Nachmittagsdienstes muß doch würdig ausgefüllt
werden. Die Soldaten in den Kasernen, die Offiziere in den Kasinos, womit Pflegen
sie ganz vorzugsweise die Kollegialität? mit dem Skat! Wenn in einem Bahn¬
wagen drei Leute zusammensitzen -- nicht lange, so zieht der eine die Karte hervor,
und ein Plaid wird über die Kniee gebreitet -- es wird ein Städchen gemacht.
Mir ist von einem Gymnasiallehrer glaubwürdig versichert worden, daß auf deu
Ausflügen, die Lehrer mit höhern Klassen unternehmen, bei einer längern Einkehr
die Erlaubnis des Skatspielens das sicherste Mittel sei, die Bürschchen davon ab¬
zuhalten, daß sie einen regelrechten Kommers in Szene setzen. Ja derselbe Lehrer
sagte mir, daß es nicht selten vorkomme, daß die Schüler gleich im Bahnwagen,
kaum daß er die Abfahrtsstation verlassen hat, Skat zu dreschen anfangen, wenn
der Lehrer nicht rechtzeitig dazwischen fährt und sie entschieden darauf aufmerksam
macht, daß dies Wohl kaum der Naturgenuß und die Reisefreude sei, um deret-
willen solche Schulreisen von den Behörden und Bahnverwaltungen so bereitwillig
unterstützt werden. Und dabei Pflege sich, so sagte man uns, herauszustellen, daß
fast niemand in der Klasse sei, der den Skat nicht kenne; die sogenannten Dummen
seien sogar meist die gewitzigtsten stäter. Da es nicht wohl auf einem Naturgesetze
beruhen kann, daß die Begabung für den Skat einen gewissen Grad von Dumm¬
heit voraussetzt, so ist wohl anzunehmen, daß diese sogenannten dummen Schüler
ihre geistige Kraft eben auf den Skat verwenden, die sie hochnötig zu andern
wichtigen Dingen brauchten. Die Skatfrage ist für die Verhandlungen von der
Ueberbürdung der Schuljugend wichtiger, als man denkt. Statistische Erhebungen
darüber, wie weit in die untern Klassen der Skat hinabreicht, würden staunens¬
werte Ergebnisse zu Tage fördern!

Ich kam einmal in ein thüringisches Walddorf, um den Pfarrer zu besuchen.
Ich war sehr staubig vom langen Wege, suchte darum erst das recht bescheidene
Wirtshaus ans, und wer sitzt, am Sonntag Nachmittag, bei prächtigstem Wetter,
in dem engen, niedrigen Wirtszimmer? Mein Freund, der Pfarrer, dazu der
Lehrer, der Förster und der Schultheiß -- am städtisch! Der alte Standpunkt,
der in der Karte des Teufels Brevier sah, mag ja meinethalben nicht mehr zeit¬
gemäß sein. Aber daß der Pastor sich mit seinen Bauern zum Skate zusammen¬
setzt, das nenne ich doch unwürdig! Ja ich gehe noch weiter: es ist für jeden
Höhergebildcten, Pfarrer und Lehrer, Juristen und Arzt u. s. w., unwürdig, sich
öffentlich in der Kneipe hinzusetzen und Skat zu dreschen! Oder findet es etwa jemand


Kleinere Mitteilungen.

wahrlich not, daß auch einmal jemand, der von dieser Zeitkrankheit bis jetzt ver¬
schont geblieben ist, auftritt und darauf hinweist, welch eine unverantwortliche Zeit¬
vergeudung durch den Skat veranlaßt wird, und daß das Skatspiel geradezu zu
einer nationalen Gefahr zu werden droht. Für die Neigung zum Glücksspiele,
über die sich schon Tacitus bei den Deutschen wunderte — Äisam, auoä wirsrs,
sobrii inter ssria. exoresut —, ist die moderne Form der Skat.

Nach meiner Ueberzeugung trägt zur Nervosität der Männer der Skat oder
— in weiteren Umfange — das mit durch ihn veranlaßte gewohnheitsmäßige
stundenlange Kneipensitzen, der Aufenthalt in den meist unzureichend gelüfteten,
qualmerfüllten Zimmern, ganz abgesehen vom Biertrinken, mehr bei, als die Last
der Berufsarbeit.

Alle Stände sind von der Krankheit ergriffen: des Bauern, des Arbeiters
Sonntagsvergnügen (blauer Montag und gelegentlich andre Tage auch mit ein¬
geschlossen), was ists? der Skat. Junge Kaufleute haben kaum den letzten Bissen
ihrer Mittagsmahlzeit hinunter, so rufen sie den Kellner: Abräumen! Skatkartei
Die Zeit bis zum Anfang des Nachmittagsdienstes muß doch würdig ausgefüllt
werden. Die Soldaten in den Kasernen, die Offiziere in den Kasinos, womit Pflegen
sie ganz vorzugsweise die Kollegialität? mit dem Skat! Wenn in einem Bahn¬
wagen drei Leute zusammensitzen — nicht lange, so zieht der eine die Karte hervor,
und ein Plaid wird über die Kniee gebreitet — es wird ein Städchen gemacht.
Mir ist von einem Gymnasiallehrer glaubwürdig versichert worden, daß auf deu
Ausflügen, die Lehrer mit höhern Klassen unternehmen, bei einer längern Einkehr
die Erlaubnis des Skatspielens das sicherste Mittel sei, die Bürschchen davon ab¬
zuhalten, daß sie einen regelrechten Kommers in Szene setzen. Ja derselbe Lehrer
sagte mir, daß es nicht selten vorkomme, daß die Schüler gleich im Bahnwagen,
kaum daß er die Abfahrtsstation verlassen hat, Skat zu dreschen anfangen, wenn
der Lehrer nicht rechtzeitig dazwischen fährt und sie entschieden darauf aufmerksam
macht, daß dies Wohl kaum der Naturgenuß und die Reisefreude sei, um deret-
willen solche Schulreisen von den Behörden und Bahnverwaltungen so bereitwillig
unterstützt werden. Und dabei Pflege sich, so sagte man uns, herauszustellen, daß
fast niemand in der Klasse sei, der den Skat nicht kenne; die sogenannten Dummen
seien sogar meist die gewitzigtsten stäter. Da es nicht wohl auf einem Naturgesetze
beruhen kann, daß die Begabung für den Skat einen gewissen Grad von Dumm¬
heit voraussetzt, so ist wohl anzunehmen, daß diese sogenannten dummen Schüler
ihre geistige Kraft eben auf den Skat verwenden, die sie hochnötig zu andern
wichtigen Dingen brauchten. Die Skatfrage ist für die Verhandlungen von der
Ueberbürdung der Schuljugend wichtiger, als man denkt. Statistische Erhebungen
darüber, wie weit in die untern Klassen der Skat hinabreicht, würden staunens¬
werte Ergebnisse zu Tage fördern!

Ich kam einmal in ein thüringisches Walddorf, um den Pfarrer zu besuchen.
Ich war sehr staubig vom langen Wege, suchte darum erst das recht bescheidene
Wirtshaus ans, und wer sitzt, am Sonntag Nachmittag, bei prächtigstem Wetter,
in dem engen, niedrigen Wirtszimmer? Mein Freund, der Pfarrer, dazu der
Lehrer, der Förster und der Schultheiß — am städtisch! Der alte Standpunkt,
der in der Karte des Teufels Brevier sah, mag ja meinethalben nicht mehr zeit¬
gemäß sein. Aber daß der Pastor sich mit seinen Bauern zum Skate zusammen¬
setzt, das nenne ich doch unwürdig! Ja ich gehe noch weiter: es ist für jeden
Höhergebildcten, Pfarrer und Lehrer, Juristen und Arzt u. s. w., unwürdig, sich
öffentlich in der Kneipe hinzusetzen und Skat zu dreschen! Oder findet es etwa jemand


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[0245] Kleinere Mitteilungen. wahrlich not, daß auch einmal jemand, der von dieser Zeitkrankheit bis jetzt ver¬ schont geblieben ist, auftritt und darauf hinweist, welch eine unverantwortliche Zeit¬ vergeudung durch den Skat veranlaßt wird, und daß das Skatspiel geradezu zu einer nationalen Gefahr zu werden droht. Für die Neigung zum Glücksspiele, über die sich schon Tacitus bei den Deutschen wunderte — Äisam, auoä wirsrs, sobrii inter ssria. exoresut —, ist die moderne Form der Skat. Nach meiner Ueberzeugung trägt zur Nervosität der Männer der Skat oder — in weiteren Umfange — das mit durch ihn veranlaßte gewohnheitsmäßige stundenlange Kneipensitzen, der Aufenthalt in den meist unzureichend gelüfteten, qualmerfüllten Zimmern, ganz abgesehen vom Biertrinken, mehr bei, als die Last der Berufsarbeit. Alle Stände sind von der Krankheit ergriffen: des Bauern, des Arbeiters Sonntagsvergnügen (blauer Montag und gelegentlich andre Tage auch mit ein¬ geschlossen), was ists? der Skat. Junge Kaufleute haben kaum den letzten Bissen ihrer Mittagsmahlzeit hinunter, so rufen sie den Kellner: Abräumen! Skatkartei Die Zeit bis zum Anfang des Nachmittagsdienstes muß doch würdig ausgefüllt werden. Die Soldaten in den Kasernen, die Offiziere in den Kasinos, womit Pflegen sie ganz vorzugsweise die Kollegialität? mit dem Skat! Wenn in einem Bahn¬ wagen drei Leute zusammensitzen — nicht lange, so zieht der eine die Karte hervor, und ein Plaid wird über die Kniee gebreitet — es wird ein Städchen gemacht. Mir ist von einem Gymnasiallehrer glaubwürdig versichert worden, daß auf deu Ausflügen, die Lehrer mit höhern Klassen unternehmen, bei einer längern Einkehr die Erlaubnis des Skatspielens das sicherste Mittel sei, die Bürschchen davon ab¬ zuhalten, daß sie einen regelrechten Kommers in Szene setzen. Ja derselbe Lehrer sagte mir, daß es nicht selten vorkomme, daß die Schüler gleich im Bahnwagen, kaum daß er die Abfahrtsstation verlassen hat, Skat zu dreschen anfangen, wenn der Lehrer nicht rechtzeitig dazwischen fährt und sie entschieden darauf aufmerksam macht, daß dies Wohl kaum der Naturgenuß und die Reisefreude sei, um deret- willen solche Schulreisen von den Behörden und Bahnverwaltungen so bereitwillig unterstützt werden. Und dabei Pflege sich, so sagte man uns, herauszustellen, daß fast niemand in der Klasse sei, der den Skat nicht kenne; die sogenannten Dummen seien sogar meist die gewitzigtsten stäter. Da es nicht wohl auf einem Naturgesetze beruhen kann, daß die Begabung für den Skat einen gewissen Grad von Dumm¬ heit voraussetzt, so ist wohl anzunehmen, daß diese sogenannten dummen Schüler ihre geistige Kraft eben auf den Skat verwenden, die sie hochnötig zu andern wichtigen Dingen brauchten. Die Skatfrage ist für die Verhandlungen von der Ueberbürdung der Schuljugend wichtiger, als man denkt. Statistische Erhebungen darüber, wie weit in die untern Klassen der Skat hinabreicht, würden staunens¬ werte Ergebnisse zu Tage fördern! Ich kam einmal in ein thüringisches Walddorf, um den Pfarrer zu besuchen. Ich war sehr staubig vom langen Wege, suchte darum erst das recht bescheidene Wirtshaus ans, und wer sitzt, am Sonntag Nachmittag, bei prächtigstem Wetter, in dem engen, niedrigen Wirtszimmer? Mein Freund, der Pfarrer, dazu der Lehrer, der Förster und der Schultheiß — am städtisch! Der alte Standpunkt, der in der Karte des Teufels Brevier sah, mag ja meinethalben nicht mehr zeit¬ gemäß sein. Aber daß der Pastor sich mit seinen Bauern zum Skate zusammen¬ setzt, das nenne ich doch unwürdig! Ja ich gehe noch weiter: es ist für jeden Höhergebildcten, Pfarrer und Lehrer, Juristen und Arzt u. s. w., unwürdig, sich öffentlich in der Kneipe hinzusetzen und Skat zu dreschen! Oder findet es etwa jemand

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_289122/245>, abgerufen am 25.05.2024.