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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Nichte der Kaiserin, schickte, die dieser und durch sie ihrem Gemcihl "seine patriotischen
Dienste" anbieten sollte, da man in der Krisis erfahrner Rate bedürfen könne; dieses
Anerbieten schloß mit den Worten: "Krieg mit Preußen ist der Traum eines ganzen
Lebens gewesen." Der Kaiser sah sich außer stände, dieses Anerbieten anzunehmen,
lehnte es jedoch mit artigen Worten ab. Trotzdem vermag unsre Chronistin in
dem spätern Stadium, als Thiers der parlamentarischen Kriegswut seiner Lnnds-
tente mit verständiger Rede Mäßigung predigte, nichts als "Trotz gegen Wider¬
sacher, die mit den Geschicken des Landes betraut waren," zu erblicken. Mit
ähnlicher Ungerechtigkeit wird Thiers behandelt, wo die Verfasserin auf seine
patriotische Rundreise an die Höfe der neutralen Staaten und seine Bitte, dem
besiegten Frankreich Beistand zu leisten, zu reden kommt. "Herr Thiers, heißt es
da, wollte sich damit nur der Welt bekannt und sich zu gleicher Zeit ans dem
Staube machen, während sich in Paris verdrießliche Dinge entwickelten." Das mag
zur Beurteilung des Buches für dessen Wert ans politischem Gebiete hinreichen.
Er ist hier ungefähr gleich Null.

Von der Kaiserin Eugenie, als sie noch Gräfin von Talma war, mag man
gehört und geglaubt haben, was man will -- es war nicht viel Rühmliches dar¬
unter -- es ist natürlich, daß, nachdem Napoleon sie zu seiner Gemahlin erhoben
hatte, die Geschichte ihres Lebens mich bei uns, und namentlich unter unsern Frauen
Teilnahme erweckte. Sie war eine der schönsten und zugleich eine der unglücklichsten
ihres Geschlechts. Sie trug volle siebzehn Jahre die Kaiserkrone. Man hat sie
zuweilen mit Marie Antoinette verglichen. Aber es fragt sich, ob das Schicksal
dieser nicht dem ihrer Nachfolgerin vorzuziehen ist. Marie Antoinette sah die
Wogen der Revolution rings um sich emporwachsen, herankommen und über sich
zusammenschlagen, und damit war es zu Ende. Eugenie, der dasselbe Unglück
widerfuhr, mitansehen zu müssen, wie der Gemahl die höchste Macht im Lande
verlor, überlebte seinen Sturz, um das Los Niobes zu erfahren. Sie verlor eine
Krone und nach ihr alles, was sie liebte, den Gatten und den einzigen Sohn, die
Heimat und die Hoffnung. Noch heute trauert sie als Witwe, als beraubte Mutter
und als Verbannte -- eine Heimsuchung von einer Tragik, die selten einer Fron
beschieden worden ist. Und ihre Leiden begannen, wie uns Madame Carette er¬
zählt, schon in den ersten Wochen des Zusammenstoßes zwischen Deutschland und
Frankreich mit schweren Sorgen und düstern Ahnungen. Der 15. August war des
Kaisers Geburtstag, aber diesmal befand sich Napoleon bei der Armee, und diese
hatte bereits die ersten Niederlagen erlitten. Wir sehen in unserm Buche die hohe
Fran am Abend eines ungewöhnlich heißen Sommertnges, das Haupt in weiße
Spitzen gehüllt, schweigend durch die Schatten der alten Kastanienbäume des
Tuileriengcirtcus wandeln. "Sie war von einer kleinen Gruppe von Dienern
begleitet," berichtet Madame Carette. "Alle beobachteten ebenfalls tiefes Schweigen.
Plötzlich ließen sich Trompetenstöße hören, die vom Place de la Concorde her¬
kamen und verkündeten, daß die Feuerwehr der Provinz, die herbeibefohlen war,
um bei der Verteidigung des Landes mitzuwirken, sich versäumte. Die .Kaiserin
schrak bei dem Schalle zusammen und wendete sich um, als ob sie ins',Schloß
zurückflicheu wolle. Der Himmel war mit feurigem Not Übergossen, und die
malerische Masse der Tuilerien hob sich in starkem Relief von ihm ab. "Sehen
Sie nur -- sagte die Kaiserin, indem sie mich anredete -- man sollte meinen,
die Tuilerien stünden in Flammen."" So schreibt ihre Vertraute, und wenige
Monate später verzehrte eine wirkliche Feuersbrunst, von konnnnnistischen Verbrecher¬
banden verursacht, das alte stolze Herrscherschloß bis auf die nackten Mauern.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Nichte der Kaiserin, schickte, die dieser und durch sie ihrem Gemcihl „seine patriotischen
Dienste" anbieten sollte, da man in der Krisis erfahrner Rate bedürfen könne; dieses
Anerbieten schloß mit den Worten: „Krieg mit Preußen ist der Traum eines ganzen
Lebens gewesen." Der Kaiser sah sich außer stände, dieses Anerbieten anzunehmen,
lehnte es jedoch mit artigen Worten ab. Trotzdem vermag unsre Chronistin in
dem spätern Stadium, als Thiers der parlamentarischen Kriegswut seiner Lnnds-
tente mit verständiger Rede Mäßigung predigte, nichts als „Trotz gegen Wider¬
sacher, die mit den Geschicken des Landes betraut waren," zu erblicken. Mit
ähnlicher Ungerechtigkeit wird Thiers behandelt, wo die Verfasserin auf seine
patriotische Rundreise an die Höfe der neutralen Staaten und seine Bitte, dem
besiegten Frankreich Beistand zu leisten, zu reden kommt. „Herr Thiers, heißt es
da, wollte sich damit nur der Welt bekannt und sich zu gleicher Zeit ans dem
Staube machen, während sich in Paris verdrießliche Dinge entwickelten." Das mag
zur Beurteilung des Buches für dessen Wert ans politischem Gebiete hinreichen.
Er ist hier ungefähr gleich Null.

Von der Kaiserin Eugenie, als sie noch Gräfin von Talma war, mag man
gehört und geglaubt haben, was man will — es war nicht viel Rühmliches dar¬
unter — es ist natürlich, daß, nachdem Napoleon sie zu seiner Gemahlin erhoben
hatte, die Geschichte ihres Lebens mich bei uns, und namentlich unter unsern Frauen
Teilnahme erweckte. Sie war eine der schönsten und zugleich eine der unglücklichsten
ihres Geschlechts. Sie trug volle siebzehn Jahre die Kaiserkrone. Man hat sie
zuweilen mit Marie Antoinette verglichen. Aber es fragt sich, ob das Schicksal
dieser nicht dem ihrer Nachfolgerin vorzuziehen ist. Marie Antoinette sah die
Wogen der Revolution rings um sich emporwachsen, herankommen und über sich
zusammenschlagen, und damit war es zu Ende. Eugenie, der dasselbe Unglück
widerfuhr, mitansehen zu müssen, wie der Gemahl die höchste Macht im Lande
verlor, überlebte seinen Sturz, um das Los Niobes zu erfahren. Sie verlor eine
Krone und nach ihr alles, was sie liebte, den Gatten und den einzigen Sohn, die
Heimat und die Hoffnung. Noch heute trauert sie als Witwe, als beraubte Mutter
und als Verbannte — eine Heimsuchung von einer Tragik, die selten einer Fron
beschieden worden ist. Und ihre Leiden begannen, wie uns Madame Carette er¬
zählt, schon in den ersten Wochen des Zusammenstoßes zwischen Deutschland und
Frankreich mit schweren Sorgen und düstern Ahnungen. Der 15. August war des
Kaisers Geburtstag, aber diesmal befand sich Napoleon bei der Armee, und diese
hatte bereits die ersten Niederlagen erlitten. Wir sehen in unserm Buche die hohe
Fran am Abend eines ungewöhnlich heißen Sommertnges, das Haupt in weiße
Spitzen gehüllt, schweigend durch die Schatten der alten Kastanienbäume des
Tuileriengcirtcus wandeln. „Sie war von einer kleinen Gruppe von Dienern
begleitet," berichtet Madame Carette. „Alle beobachteten ebenfalls tiefes Schweigen.
Plötzlich ließen sich Trompetenstöße hören, die vom Place de la Concorde her¬
kamen und verkündeten, daß die Feuerwehr der Provinz, die herbeibefohlen war,
um bei der Verteidigung des Landes mitzuwirken, sich versäumte. Die .Kaiserin
schrak bei dem Schalle zusammen und wendete sich um, als ob sie ins',Schloß
zurückflicheu wolle. Der Himmel war mit feurigem Not Übergossen, und die
malerische Masse der Tuilerien hob sich in starkem Relief von ihm ab. »Sehen
Sie nur — sagte die Kaiserin, indem sie mich anredete — man sollte meinen,
die Tuilerien stünden in Flammen.«" So schreibt ihre Vertraute, und wenige
Monate später verzehrte eine wirkliche Feuersbrunst, von konnnnnistischen Verbrecher¬
banden verursacht, das alte stolze Herrscherschloß bis auf die nackten Mauern.


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[0302] Maßgebliches und Unmaßgebliches Nichte der Kaiserin, schickte, die dieser und durch sie ihrem Gemcihl „seine patriotischen Dienste" anbieten sollte, da man in der Krisis erfahrner Rate bedürfen könne; dieses Anerbieten schloß mit den Worten: „Krieg mit Preußen ist der Traum eines ganzen Lebens gewesen." Der Kaiser sah sich außer stände, dieses Anerbieten anzunehmen, lehnte es jedoch mit artigen Worten ab. Trotzdem vermag unsre Chronistin in dem spätern Stadium, als Thiers der parlamentarischen Kriegswut seiner Lnnds- tente mit verständiger Rede Mäßigung predigte, nichts als „Trotz gegen Wider¬ sacher, die mit den Geschicken des Landes betraut waren," zu erblicken. Mit ähnlicher Ungerechtigkeit wird Thiers behandelt, wo die Verfasserin auf seine patriotische Rundreise an die Höfe der neutralen Staaten und seine Bitte, dem besiegten Frankreich Beistand zu leisten, zu reden kommt. „Herr Thiers, heißt es da, wollte sich damit nur der Welt bekannt und sich zu gleicher Zeit ans dem Staube machen, während sich in Paris verdrießliche Dinge entwickelten." Das mag zur Beurteilung des Buches für dessen Wert ans politischem Gebiete hinreichen. Er ist hier ungefähr gleich Null. Von der Kaiserin Eugenie, als sie noch Gräfin von Talma war, mag man gehört und geglaubt haben, was man will — es war nicht viel Rühmliches dar¬ unter — es ist natürlich, daß, nachdem Napoleon sie zu seiner Gemahlin erhoben hatte, die Geschichte ihres Lebens mich bei uns, und namentlich unter unsern Frauen Teilnahme erweckte. Sie war eine der schönsten und zugleich eine der unglücklichsten ihres Geschlechts. Sie trug volle siebzehn Jahre die Kaiserkrone. Man hat sie zuweilen mit Marie Antoinette verglichen. Aber es fragt sich, ob das Schicksal dieser nicht dem ihrer Nachfolgerin vorzuziehen ist. Marie Antoinette sah die Wogen der Revolution rings um sich emporwachsen, herankommen und über sich zusammenschlagen, und damit war es zu Ende. Eugenie, der dasselbe Unglück widerfuhr, mitansehen zu müssen, wie der Gemahl die höchste Macht im Lande verlor, überlebte seinen Sturz, um das Los Niobes zu erfahren. Sie verlor eine Krone und nach ihr alles, was sie liebte, den Gatten und den einzigen Sohn, die Heimat und die Hoffnung. Noch heute trauert sie als Witwe, als beraubte Mutter und als Verbannte — eine Heimsuchung von einer Tragik, die selten einer Fron beschieden worden ist. Und ihre Leiden begannen, wie uns Madame Carette er¬ zählt, schon in den ersten Wochen des Zusammenstoßes zwischen Deutschland und Frankreich mit schweren Sorgen und düstern Ahnungen. Der 15. August war des Kaisers Geburtstag, aber diesmal befand sich Napoleon bei der Armee, und diese hatte bereits die ersten Niederlagen erlitten. Wir sehen in unserm Buche die hohe Fran am Abend eines ungewöhnlich heißen Sommertnges, das Haupt in weiße Spitzen gehüllt, schweigend durch die Schatten der alten Kastanienbäume des Tuileriengcirtcus wandeln. „Sie war von einer kleinen Gruppe von Dienern begleitet," berichtet Madame Carette. „Alle beobachteten ebenfalls tiefes Schweigen. Plötzlich ließen sich Trompetenstöße hören, die vom Place de la Concorde her¬ kamen und verkündeten, daß die Feuerwehr der Provinz, die herbeibefohlen war, um bei der Verteidigung des Landes mitzuwirken, sich versäumte. Die .Kaiserin schrak bei dem Schalle zusammen und wendete sich um, als ob sie ins',Schloß zurückflicheu wolle. Der Himmel war mit feurigem Not Übergossen, und die malerische Masse der Tuilerien hob sich in starkem Relief von ihm ab. »Sehen Sie nur — sagte die Kaiserin, indem sie mich anredete — man sollte meinen, die Tuilerien stünden in Flammen.«" So schreibt ihre Vertraute, und wenige Monate später verzehrte eine wirkliche Feuersbrunst, von konnnnnistischen Verbrecher¬ banden verursacht, das alte stolze Herrscherschloß bis auf die nackten Mauern.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_206644/302>, abgerufen am 27.05.2024.