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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

nach Hanse zu geben. Der eigentliche Gr""d ist vielmehr, daß die Bauern "eich
keine "wissenschaftlichen Nationalökmiomen" sind, die da fragen: Für wie wenig kann
ich heute die "Hände" auf dein Arbeitsmnrkte laufen? Sondern daß die Bauern
und besonders die Bäuerinnen Christen sind, die dn fragen: was braucht die
Familie zum Leben? die da ans dem Religionsunterricht wissen, daß der Arbeiter
seines Lohnes wert ist, und daß es eine himmelschreiende Sünde ist, ihm den
verdienten Lohn zu entziehen oder ungebührlich zu kürzen.

Weiter wird gesagt, daß die Bewohner des Dorfes einschließlich der Bauern
einfach leben und keinen Luxus treiben. Es wird nicht angegeben, ob das Gesinde
noch mit dem Bauer an einem Tische ißt; vor zwanzig Jahren haben wir in
Niederschlesien diese Sitte noch bei den mäßig bemittelten Bauern gefunden; bei
den reichern hatte sie allerdings schon aufgehört. Die jünger" Bauersfrauen und
die Mädchen kleiden sich zwar städtisch, aber einfach. Der einzige Aufwand, den
sich die Bnnern gestatten, besteht in einer guten geräumigen Wohnung und in den
guten Kntschwagen und Geschirren, deren sie sich zu Besuchs- und Spazierfahrten
bedienen. "Die Mußestunden werden in der Familie zugebracht oder durch gegen¬
seitige Besuche von Verwandten und Bekannten ausgefüllt. Ein ständiger Wirts¬
hausbesuch findet weder von den Bnnern und Gärtnern noch von den Anliegern
statt. Zuweilen versnmmelu sich einige größere Besitzer am Sonnabend oder des
Sonntags im Gnsthanse des Dorfes. Bei diesen geselligen Zusammenkünften, die
sehr selten über elf und zwölf Uhr abends ausgedehnt werden, wird nur Bier ge¬
trunken. Karte wird gar nicht oder nur selten gespielt. Die Gemeinde Hai
nur vier Dorfnrme zu erhalten, einer dieser erhält jährlich 120 Mark, die andern
je 50 Mark im Jahre. Der sittliche Anstand der Gemeinde kann als gut bezeichnet
werden. Abgesehen von einzelnen Übertretungen und Streitigkeiten der Dienstboten
und andrer jungen Leute, die zu Thätlichkeiten übergehen, sind schwere Vergehen
und Verbrechen nicht vorgekommen."

Im Eingange sagt der Verfasser: "Das Dorf gehört zu den Banerndörfern
des Bezirks. Seine landwirtschaftlichen Verhältnisse und Anstünde sind typisch für
den ganzen Knlturbezirt, welcher die Kreise Reiße, Grottkau und Neustadt umfaßt.
Die in Stephnnsdors herrschenden Vermögensverhältnisse sind jedoch nnr in den
Dörfern des Bezirks anzutreffen, in denen der eigentliche Bauernstand vorherrscht."
Wo der bäuerliche Besitz durch Erbteilung zersplittert oder vom Dominium teilweise
verschlungen ist, steht es natürlicherweise um die Vermögens-, sozialen und sittlichen
Zustände nicht so gut. (Im Kreise Neustadt, wo viele kleine Leute in der Fabrik
arbeiten oder sich mit Anfertigung von Schuhwaren für den Markt sehr kärglich
nähren, hat die Sozialdemokratie schon Wurzel geschlagen.) Wir haben also hier
noch eine Anzahl von Dörfern, in denen es keinerlei soziale Frage giebt. Alle
Genieindeangehörigen haben zu leben. Große Bermögensunterschiede, die ans der
einen Seite Neid, auf der andern Übermut erzeugen könnten, find nicht vorhanden.
Alle ohne Ausnahme arbeite", und zwar sind sie so ziemlich mit derselben Art
von Arbeit beschäftigt. Auch die Lebensweise ist bei allen so ziemlich dieselbe.
Der Hauptunterschied besteht, abgesehen von den schönern Wohnungen und den
Kutsche" der Bauern, darin, daß letztere täglich Fleisch essen, die kleinern Besitzer
nur, so lange das Fleisch der geschlachteten Schweine, reicht (sie Pflegen je zwei
Stück jährlich zu schlachte") "ut außerdem n" Sonn- und Feiertagen, die Tage¬
löhner, wenn sie nicht beim Bauer in Kost sind, nur an Sonn- und Feiertagen.
Wirkliches Elend giebt es nicht; die wenigen ardens"nftthige" Arme" z" erhalte"
verursacht der Gemeinde keine sonderliche Beschwerde. Zur "Kriminalität" trägt


Maßgebliches und Unmaßgebliches

nach Hanse zu geben. Der eigentliche Gr»»d ist vielmehr, daß die Bauern »eich
keine „wissenschaftlichen Nationalökmiomen" sind, die da fragen: Für wie wenig kann
ich heute die „Hände" auf dein Arbeitsmnrkte laufen? Sondern daß die Bauern
und besonders die Bäuerinnen Christen sind, die dn fragen: was braucht die
Familie zum Leben? die da ans dem Religionsunterricht wissen, daß der Arbeiter
seines Lohnes wert ist, und daß es eine himmelschreiende Sünde ist, ihm den
verdienten Lohn zu entziehen oder ungebührlich zu kürzen.

Weiter wird gesagt, daß die Bewohner des Dorfes einschließlich der Bauern
einfach leben und keinen Luxus treiben. Es wird nicht angegeben, ob das Gesinde
noch mit dem Bauer an einem Tische ißt; vor zwanzig Jahren haben wir in
Niederschlesien diese Sitte noch bei den mäßig bemittelten Bauern gefunden; bei
den reichern hatte sie allerdings schon aufgehört. Die jünger» Bauersfrauen und
die Mädchen kleiden sich zwar städtisch, aber einfach. Der einzige Aufwand, den
sich die Bnnern gestatten, besteht in einer guten geräumigen Wohnung und in den
guten Kntschwagen und Geschirren, deren sie sich zu Besuchs- und Spazierfahrten
bedienen. „Die Mußestunden werden in der Familie zugebracht oder durch gegen¬
seitige Besuche von Verwandten und Bekannten ausgefüllt. Ein ständiger Wirts¬
hausbesuch findet weder von den Bnnern und Gärtnern noch von den Anliegern
statt. Zuweilen versnmmelu sich einige größere Besitzer am Sonnabend oder des
Sonntags im Gnsthanse des Dorfes. Bei diesen geselligen Zusammenkünften, die
sehr selten über elf und zwölf Uhr abends ausgedehnt werden, wird nur Bier ge¬
trunken. Karte wird gar nicht oder nur selten gespielt. Die Gemeinde Hai
nur vier Dorfnrme zu erhalten, einer dieser erhält jährlich 120 Mark, die andern
je 50 Mark im Jahre. Der sittliche Anstand der Gemeinde kann als gut bezeichnet
werden. Abgesehen von einzelnen Übertretungen und Streitigkeiten der Dienstboten
und andrer jungen Leute, die zu Thätlichkeiten übergehen, sind schwere Vergehen
und Verbrechen nicht vorgekommen."

Im Eingange sagt der Verfasser: „Das Dorf gehört zu den Banerndörfern
des Bezirks. Seine landwirtschaftlichen Verhältnisse und Anstünde sind typisch für
den ganzen Knlturbezirt, welcher die Kreise Reiße, Grottkau und Neustadt umfaßt.
Die in Stephnnsdors herrschenden Vermögensverhältnisse sind jedoch nnr in den
Dörfern des Bezirks anzutreffen, in denen der eigentliche Bauernstand vorherrscht."
Wo der bäuerliche Besitz durch Erbteilung zersplittert oder vom Dominium teilweise
verschlungen ist, steht es natürlicherweise um die Vermögens-, sozialen und sittlichen
Zustände nicht so gut. (Im Kreise Neustadt, wo viele kleine Leute in der Fabrik
arbeiten oder sich mit Anfertigung von Schuhwaren für den Markt sehr kärglich
nähren, hat die Sozialdemokratie schon Wurzel geschlagen.) Wir haben also hier
noch eine Anzahl von Dörfern, in denen es keinerlei soziale Frage giebt. Alle
Genieindeangehörigen haben zu leben. Große Bermögensunterschiede, die ans der
einen Seite Neid, auf der andern Übermut erzeugen könnten, find nicht vorhanden.
Alle ohne Ausnahme arbeite», und zwar sind sie so ziemlich mit derselben Art
von Arbeit beschäftigt. Auch die Lebensweise ist bei allen so ziemlich dieselbe.
Der Hauptunterschied besteht, abgesehen von den schönern Wohnungen und den
Kutsche» der Bauern, darin, daß letztere täglich Fleisch essen, die kleinern Besitzer
nur, so lange das Fleisch der geschlachteten Schweine, reicht (sie Pflegen je zwei
Stück jährlich zu schlachte») »ut außerdem n» Sonn- und Feiertagen, die Tage¬
löhner, wenn sie nicht beim Bauer in Kost sind, nur an Sonn- und Feiertagen.
Wirkliches Elend giebt es nicht; die wenigen ardens»nftthige» Arme» z» erhalte»
verursacht der Gemeinde keine sonderliche Beschwerde. Zur „Kriminalität" trägt


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[0639] Maßgebliches und Unmaßgebliches nach Hanse zu geben. Der eigentliche Gr»»d ist vielmehr, daß die Bauern »eich keine „wissenschaftlichen Nationalökmiomen" sind, die da fragen: Für wie wenig kann ich heute die „Hände" auf dein Arbeitsmnrkte laufen? Sondern daß die Bauern und besonders die Bäuerinnen Christen sind, die dn fragen: was braucht die Familie zum Leben? die da ans dem Religionsunterricht wissen, daß der Arbeiter seines Lohnes wert ist, und daß es eine himmelschreiende Sünde ist, ihm den verdienten Lohn zu entziehen oder ungebührlich zu kürzen. Weiter wird gesagt, daß die Bewohner des Dorfes einschließlich der Bauern einfach leben und keinen Luxus treiben. Es wird nicht angegeben, ob das Gesinde noch mit dem Bauer an einem Tische ißt; vor zwanzig Jahren haben wir in Niederschlesien diese Sitte noch bei den mäßig bemittelten Bauern gefunden; bei den reichern hatte sie allerdings schon aufgehört. Die jünger» Bauersfrauen und die Mädchen kleiden sich zwar städtisch, aber einfach. Der einzige Aufwand, den sich die Bnnern gestatten, besteht in einer guten geräumigen Wohnung und in den guten Kntschwagen und Geschirren, deren sie sich zu Besuchs- und Spazierfahrten bedienen. „Die Mußestunden werden in der Familie zugebracht oder durch gegen¬ seitige Besuche von Verwandten und Bekannten ausgefüllt. Ein ständiger Wirts¬ hausbesuch findet weder von den Bnnern und Gärtnern noch von den Anliegern statt. Zuweilen versnmmelu sich einige größere Besitzer am Sonnabend oder des Sonntags im Gnsthanse des Dorfes. Bei diesen geselligen Zusammenkünften, die sehr selten über elf und zwölf Uhr abends ausgedehnt werden, wird nur Bier ge¬ trunken. Karte wird gar nicht oder nur selten gespielt. Die Gemeinde Hai nur vier Dorfnrme zu erhalten, einer dieser erhält jährlich 120 Mark, die andern je 50 Mark im Jahre. Der sittliche Anstand der Gemeinde kann als gut bezeichnet werden. Abgesehen von einzelnen Übertretungen und Streitigkeiten der Dienstboten und andrer jungen Leute, die zu Thätlichkeiten übergehen, sind schwere Vergehen und Verbrechen nicht vorgekommen." Im Eingange sagt der Verfasser: „Das Dorf gehört zu den Banerndörfern des Bezirks. Seine landwirtschaftlichen Verhältnisse und Anstünde sind typisch für den ganzen Knlturbezirt, welcher die Kreise Reiße, Grottkau und Neustadt umfaßt. Die in Stephnnsdors herrschenden Vermögensverhältnisse sind jedoch nnr in den Dörfern des Bezirks anzutreffen, in denen der eigentliche Bauernstand vorherrscht." Wo der bäuerliche Besitz durch Erbteilung zersplittert oder vom Dominium teilweise verschlungen ist, steht es natürlicherweise um die Vermögens-, sozialen und sittlichen Zustände nicht so gut. (Im Kreise Neustadt, wo viele kleine Leute in der Fabrik arbeiten oder sich mit Anfertigung von Schuhwaren für den Markt sehr kärglich nähren, hat die Sozialdemokratie schon Wurzel geschlagen.) Wir haben also hier noch eine Anzahl von Dörfern, in denen es keinerlei soziale Frage giebt. Alle Genieindeangehörigen haben zu leben. Große Bermögensunterschiede, die ans der einen Seite Neid, auf der andern Übermut erzeugen könnten, find nicht vorhanden. Alle ohne Ausnahme arbeite», und zwar sind sie so ziemlich mit derselben Art von Arbeit beschäftigt. Auch die Lebensweise ist bei allen so ziemlich dieselbe. Der Hauptunterschied besteht, abgesehen von den schönern Wohnungen und den Kutsche» der Bauern, darin, daß letztere täglich Fleisch essen, die kleinern Besitzer nur, so lange das Fleisch der geschlachteten Schweine, reicht (sie Pflegen je zwei Stück jährlich zu schlachte») »ut außerdem n» Sonn- und Feiertagen, die Tage¬ löhner, wenn sie nicht beim Bauer in Kost sind, nur an Sonn- und Feiertagen. Wirkliches Elend giebt es nicht; die wenigen ardens»nftthige» Arme» z» erhalte» verursacht der Gemeinde keine sonderliche Beschwerde. Zur „Kriminalität" trägt

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_208578/639>, abgerufen am 12.05.2024.