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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Doch nein! Wir würden nichts darüber sagen, das; fortwährend noch die politischen
Gegner Bismnrck angreifen und es ihm gleichzeitig verübeln, wenn er gelegentlich
eine Meinung zu äußern wagt: llabsant sibi! Aber seine Person gewaltsam in
jeden Konflikt hineinzuzerrcn, mit dem er nichts, wenigstens unmittelbar nichts zu
schaffe" hat, und zwar uur hincinzuzerren, um ihn zu verdächtigen, zu verleumden,
in seiner Privatehre zu beschimpfen -- das geht doch über alles Maß und muß
die. größte Langmut erschöpfen. Die "Hamburger Nachrichten" nehmen in einer
Früge Stellung gegen den Strom: Aha! Bismarck ist in Friedrichsruhe bei Ham¬
burg, die genannte Zeitung hält zu ihm wie früher, folglich darf mau vermute",
daß er den Artikel "inspirirt" habe, in der zweiten Zeile ist das bereits Gewißheit,
in der dritten hat er ihn selbst geschrieben, und nun braucht man sich die schöne
Gelegenheit zu einer neuen Illustration der Fabel vom toten Löwen nicht entgehn
zu lassen. Bismarck ist noch der Ansicht, die Landwirtschaft dürfe uicht zu Grunde
gerichtet werden -- natürlich, er ist ja Großgrundbesitzer, er hat nur sein Privat¬
interesse im Auge, hat sich stets von diesem leiten lassen! Es ist zum Verwundern,
daß noch niemand entdeckt hat, Bismarck habe Preußen zu deu großen Kriegen ge¬
trieben, weil er schon auf die Dotationen spekulirte. Ganz Deutschland feiert in
einmütiger Begeisterung und Dankbarkeit den großen Schlachtendenker, und diese
edel" Seelen müssen das Nationnlfest entweihen, indem sie ihn ans Kosten seines
großen Genossen loben. Stöcker wird enthoben: wer ist der schuldige Teil in
dieser Angelegenheit? Wer sonst als Bismarck, und zwar trägt er doppelte Ver¬
antwortung, weil er ihn zuerst ermuntert und ihm dann den Daumen aufs Auge,
gedrückt hat. Dem Freiherrn von Lucius wird der Fideitomnnßslempel erlassen:
herrlich, denn das giebt einen Vorwand, in Erinnerung zu bringen, daß Bismarck
einst die gleiche Bergüustiguug genossen hat u. f. w.

Kann man sich dabei des Ekels erwehren?

Der Ton geht von Berlin aus, wo sich jetzt eine Sorte schreibender Menschen
ansammelt, die bei allem Deutschthum nichts höheres kennt, als die Pariser Bohcune, die
Boulevard-Politik, die Boulevard-Journalistik, die Boulevard-Theater, die Bonlevard-
Casvs mit allem, was drum- und drauhäugt. Und gegen diese Sorte lehnt sich
die dortige anständige Presse nicht ans, obwohl sie sich dadurch der Gefahr aussetzt,
mit ihr in einen Topf geworfen zu werden? Im Westen und Süden Deutschlands
beobachtet mau eine ganz andre Haltung. Und in ganz Deutschland fühlt sich jeder
wahre Patriot im innersten verletzt durch das Treiben in der Reichshauptsiadt und
den andern Städten, die Berlin nachäffen, wie Berlin Paris. Überhaupt: wir
gönnen Berlin alle Ehre und alle Vorrechte, die es der Politik Bismarcks verdankt,
doch was die eigne Meinung und den eignen Geschmack betrifft, wahren wir unsre
Reservatrechte. Zur Stellung von Provinzen in stanzösischem Sinne werden sich
die deutscheu Länder niemals hinabdrucken lassen, das ist die gute Seite deS
Partikularismus, und dafür bürgt die Eigenart der Stämme, bürgt der Heimat-
siuu, bürgen Geschichte und Bedeutung der übrigen Städte, bürgen die Hochschulen,
die über das Reich ausgesät siud. Hat man schon im alten Preußen dem spezifischen
Berlinertum niemals die oft angestrebte Suprematie eingeräumt, um wie viel weniger
in dein geeinten Deutschland! Und wenn die anständige Publizistik der Hauptstadt
zu wenig Mut oder zu viel "Korpsgeist" hat, um sich in unzweideutiger Weise
von eiuer Genossenschaft loszusagen, die ihr keine Ehre bringt, wenn sich Roman¬
schriftsteller von Ruf nicht scheuen, ihren Namen dein Meistbietenden als
Aushängeschild zu überlasse", mögen sie dadurch in uoch so schlechte Gesellschaft
geraten, wem, der in einem Briefe Viktor Hehns zitirte Berliner Zeitimgsverleger


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Doch nein! Wir würden nichts darüber sagen, das; fortwährend noch die politischen
Gegner Bismnrck angreifen und es ihm gleichzeitig verübeln, wenn er gelegentlich
eine Meinung zu äußern wagt: llabsant sibi! Aber seine Person gewaltsam in
jeden Konflikt hineinzuzerrcn, mit dem er nichts, wenigstens unmittelbar nichts zu
schaffe» hat, und zwar uur hincinzuzerren, um ihn zu verdächtigen, zu verleumden,
in seiner Privatehre zu beschimpfen — das geht doch über alles Maß und muß
die. größte Langmut erschöpfen. Die „Hamburger Nachrichten" nehmen in einer
Früge Stellung gegen den Strom: Aha! Bismarck ist in Friedrichsruhe bei Ham¬
burg, die genannte Zeitung hält zu ihm wie früher, folglich darf mau vermute»,
daß er den Artikel „inspirirt" habe, in der zweiten Zeile ist das bereits Gewißheit,
in der dritten hat er ihn selbst geschrieben, und nun braucht man sich die schöne
Gelegenheit zu einer neuen Illustration der Fabel vom toten Löwen nicht entgehn
zu lassen. Bismarck ist noch der Ansicht, die Landwirtschaft dürfe uicht zu Grunde
gerichtet werden — natürlich, er ist ja Großgrundbesitzer, er hat nur sein Privat¬
interesse im Auge, hat sich stets von diesem leiten lassen! Es ist zum Verwundern,
daß noch niemand entdeckt hat, Bismarck habe Preußen zu deu großen Kriegen ge¬
trieben, weil er schon auf die Dotationen spekulirte. Ganz Deutschland feiert in
einmütiger Begeisterung und Dankbarkeit den großen Schlachtendenker, und diese
edel» Seelen müssen das Nationnlfest entweihen, indem sie ihn ans Kosten seines
großen Genossen loben. Stöcker wird enthoben: wer ist der schuldige Teil in
dieser Angelegenheit? Wer sonst als Bismarck, und zwar trägt er doppelte Ver¬
antwortung, weil er ihn zuerst ermuntert und ihm dann den Daumen aufs Auge,
gedrückt hat. Dem Freiherrn von Lucius wird der Fideitomnnßslempel erlassen:
herrlich, denn das giebt einen Vorwand, in Erinnerung zu bringen, daß Bismarck
einst die gleiche Bergüustiguug genossen hat u. f. w.

Kann man sich dabei des Ekels erwehren?

Der Ton geht von Berlin aus, wo sich jetzt eine Sorte schreibender Menschen
ansammelt, die bei allem Deutschthum nichts höheres kennt, als die Pariser Bohcune, die
Boulevard-Politik, die Boulevard-Journalistik, die Boulevard-Theater, die Bonlevard-
Casvs mit allem, was drum- und drauhäugt. Und gegen diese Sorte lehnt sich
die dortige anständige Presse nicht ans, obwohl sie sich dadurch der Gefahr aussetzt,
mit ihr in einen Topf geworfen zu werden? Im Westen und Süden Deutschlands
beobachtet mau eine ganz andre Haltung. Und in ganz Deutschland fühlt sich jeder
wahre Patriot im innersten verletzt durch das Treiben in der Reichshauptsiadt und
den andern Städten, die Berlin nachäffen, wie Berlin Paris. Überhaupt: wir
gönnen Berlin alle Ehre und alle Vorrechte, die es der Politik Bismarcks verdankt,
doch was die eigne Meinung und den eignen Geschmack betrifft, wahren wir unsre
Reservatrechte. Zur Stellung von Provinzen in stanzösischem Sinne werden sich
die deutscheu Länder niemals hinabdrucken lassen, das ist die gute Seite deS
Partikularismus, und dafür bürgt die Eigenart der Stämme, bürgt der Heimat-
siuu, bürgen Geschichte und Bedeutung der übrigen Städte, bürgen die Hochschulen,
die über das Reich ausgesät siud. Hat man schon im alten Preußen dem spezifischen
Berlinertum niemals die oft angestrebte Suprematie eingeräumt, um wie viel weniger
in dein geeinten Deutschland! Und wenn die anständige Publizistik der Hauptstadt
zu wenig Mut oder zu viel „Korpsgeist" hat, um sich in unzweideutiger Weise
von eiuer Genossenschaft loszusagen, die ihr keine Ehre bringt, wenn sich Roman¬
schriftsteller von Ruf nicht scheuen, ihren Namen dein Meistbietenden als
Aushängeschild zu überlasse», mögen sie dadurch in uoch so schlechte Gesellschaft
geraten, wem, der in einem Briefe Viktor Hehns zitirte Berliner Zeitimgsverleger


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[0047] Maßgebliches und Unmaßgebliches Doch nein! Wir würden nichts darüber sagen, das; fortwährend noch die politischen Gegner Bismnrck angreifen und es ihm gleichzeitig verübeln, wenn er gelegentlich eine Meinung zu äußern wagt: llabsant sibi! Aber seine Person gewaltsam in jeden Konflikt hineinzuzerrcn, mit dem er nichts, wenigstens unmittelbar nichts zu schaffe» hat, und zwar uur hincinzuzerren, um ihn zu verdächtigen, zu verleumden, in seiner Privatehre zu beschimpfen — das geht doch über alles Maß und muß die. größte Langmut erschöpfen. Die „Hamburger Nachrichten" nehmen in einer Früge Stellung gegen den Strom: Aha! Bismarck ist in Friedrichsruhe bei Ham¬ burg, die genannte Zeitung hält zu ihm wie früher, folglich darf mau vermute», daß er den Artikel „inspirirt" habe, in der zweiten Zeile ist das bereits Gewißheit, in der dritten hat er ihn selbst geschrieben, und nun braucht man sich die schöne Gelegenheit zu einer neuen Illustration der Fabel vom toten Löwen nicht entgehn zu lassen. Bismarck ist noch der Ansicht, die Landwirtschaft dürfe uicht zu Grunde gerichtet werden — natürlich, er ist ja Großgrundbesitzer, er hat nur sein Privat¬ interesse im Auge, hat sich stets von diesem leiten lassen! Es ist zum Verwundern, daß noch niemand entdeckt hat, Bismarck habe Preußen zu deu großen Kriegen ge¬ trieben, weil er schon auf die Dotationen spekulirte. Ganz Deutschland feiert in einmütiger Begeisterung und Dankbarkeit den großen Schlachtendenker, und diese edel» Seelen müssen das Nationnlfest entweihen, indem sie ihn ans Kosten seines großen Genossen loben. Stöcker wird enthoben: wer ist der schuldige Teil in dieser Angelegenheit? Wer sonst als Bismarck, und zwar trägt er doppelte Ver¬ antwortung, weil er ihn zuerst ermuntert und ihm dann den Daumen aufs Auge, gedrückt hat. Dem Freiherrn von Lucius wird der Fideitomnnßslempel erlassen: herrlich, denn das giebt einen Vorwand, in Erinnerung zu bringen, daß Bismarck einst die gleiche Bergüustiguug genossen hat u. f. w. Kann man sich dabei des Ekels erwehren? Der Ton geht von Berlin aus, wo sich jetzt eine Sorte schreibender Menschen ansammelt, die bei allem Deutschthum nichts höheres kennt, als die Pariser Bohcune, die Boulevard-Politik, die Boulevard-Journalistik, die Boulevard-Theater, die Bonlevard- Casvs mit allem, was drum- und drauhäugt. Und gegen diese Sorte lehnt sich die dortige anständige Presse nicht ans, obwohl sie sich dadurch der Gefahr aussetzt, mit ihr in einen Topf geworfen zu werden? Im Westen und Süden Deutschlands beobachtet mau eine ganz andre Haltung. Und in ganz Deutschland fühlt sich jeder wahre Patriot im innersten verletzt durch das Treiben in der Reichshauptsiadt und den andern Städten, die Berlin nachäffen, wie Berlin Paris. Überhaupt: wir gönnen Berlin alle Ehre und alle Vorrechte, die es der Politik Bismarcks verdankt, doch was die eigne Meinung und den eignen Geschmack betrifft, wahren wir unsre Reservatrechte. Zur Stellung von Provinzen in stanzösischem Sinne werden sich die deutscheu Länder niemals hinabdrucken lassen, das ist die gute Seite deS Partikularismus, und dafür bürgt die Eigenart der Stämme, bürgt der Heimat- siuu, bürgen Geschichte und Bedeutung der übrigen Städte, bürgen die Hochschulen, die über das Reich ausgesät siud. Hat man schon im alten Preußen dem spezifischen Berlinertum niemals die oft angestrebte Suprematie eingeräumt, um wie viel weniger in dein geeinten Deutschland! Und wenn die anständige Publizistik der Hauptstadt zu wenig Mut oder zu viel „Korpsgeist" hat, um sich in unzweideutiger Weise von eiuer Genossenschaft loszusagen, die ihr keine Ehre bringt, wenn sich Roman¬ schriftsteller von Ruf nicht scheuen, ihren Namen dein Meistbietenden als Aushängeschild zu überlasse», mögen sie dadurch in uoch so schlechte Gesellschaft geraten, wem, der in einem Briefe Viktor Hehns zitirte Berliner Zeitimgsverleger

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209232/47>, abgerufen am 26.05.2024.