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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr.

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Litteratur

alles erdenkliche Unheil heimgesuchte Romn benutzt worden ist. Mir diese Auf¬
fassung kommt ihm ein Wohl gleichzeitiges Relief am Portal des Domes zu Como,
das -bisher unbeachtet geblieben ist, zu statten. Daß in Mähren damals eine ent¬
schieden antipäpsttiche Strömung bestand, ist bekannt und wird vou Lange noch
durch verschiedne Zeugnisse bekräftigt. 1493 waren einige mährische Brüder in
Rom, wurden mit einem Waldenser bekannt und brachten von dort Briefe mit nach
Mähren; es ist immerhin wahrscheinlich, daß Meister Wenzel aus ihren Händen
die römische Karrikatur empfangen und diese auf die Knpferplntte kopirt habe, sodnß
der Abdruck im Gegensinne erscheinen mußte. Die Arbeit würde noch in dem ge¬
nannten Jahre entstanden sein, dn schon 1499 in Olmütz Inquisitoren bemüht
waren, der Ketzerei ein Ende zu macheu. Der an kulturgeschichtlichem Stoff sehr
reichen, interessante" Untersuchung sind Lichtdrucke nach dem Stiche, nach dem
Relief von Como und nach den Holzschnitten im "Bapstesel," ferner im Anhange
diese Flugschrift Melanchthvns und Luthers, ein Auszug aus einem Olmützer
lateinisch-deutschen Druckwerke Z?1-motus ruino "cnlssis und die gegen Luther ge¬
richtete Deutung des Papstesels aus Arnold! Sorbini Vraotatu" do mcinstri"
(Paris, 1570) beigegeben.


LesziugS Plagiate. Bon Paul Albrecht, Dr. ?usa. ot pini., königlich preuszischem Pro"
fessor. Hnmvnrg und Leipzig, P. Albrechts Selbstverlag

Ans den ersten Blick ist man versucht, diese Schrift, die auf dem Umschlage
M, "Erster Band. Erstes Heft. Erste Hälfte (Bogen 10 bis 14") eines auf
zehn Bände zu dreißig Bogen berechneten Werkes bezeichnet ist, für eine Parodie
anzusehen auf das in letzter Zeit beliebte Bemühen, an unsern großen Dichtern,
wenn sie Protestanten waren, Sommersprossen, Leberflecke und Warzen zu ent¬
decken. Allein sie ist ernst gemeint. In den Augen des Verfassers ist die ganze
dichterische Thätigkeit "Lesziugs" ("es ist dies die ursprüngliche, einzig richtige,
von Gotthold Ephraim selbst angewandte Schreibweise seines Familiennamens")
ein großer Diebstahl, sind seine Dramen "aus überall her entwendeten Flicken zu¬
sammengesetzte Flicken decken," war Gvtthold Ephraim von der "Plagiomanie" be¬
sessen. Um dies zu beweisen, hat P. Albrecht einen ungeheuern Fleiß, dem man
NW ein andres Ziel wünschen möchte, und augenscheinlich auch viel Geld auf¬
gewandt, alle großen Bibliotheken ausgenutzt, so viel als möglich die Bücher,
namentlich Schauspiele, die Lessing benutzt, d. h. bestohlen haben könnte, zusammen¬
gekauft, Unica im British Museum abschreiben lassen u. s. w.; und es ist ihm in der
That gelungen/ zu beweisen, daß von den zweihundert Sinngedichten Lessings sechs
entweder Übersetzungen oder freie Bearbeitungen von Epigrammen aus dem Alter¬
tume, der Humanistcuzeit, den: siebzehnten Jahrhundert sind (was man zum großen
Teil ohnehin wußte), oder doch irgend eine Verwandtschaft mit solchen haben. In
aller Unbefangenheit weist er die Wanderung gewisser Gedanken durch die Wclt-
litteratur nach, um Lessing als Freibeuter zu brandmarken. So, um uur ein Bei¬
spiel herauszugreifen, wird der Spott auf den vorsichtigen Krieger, der sein Leben
für künftige Schlachten aufheben null, aus Aulus Gellius, Ziuegref, Opitz, Logan
zitirt -- die alle sind rechtmäßige Besitzer, Lessing aber ist, indem er sich eben¬
falls des Stoffes bemächtigt, ein Dieb. Daß mehrere Menschen unabhängig von
einander ans denselben Gedanken verfallen können, so gut wie mehrere gleichzeitig
die Schießbaumwolle erfunden habe", daß jemand, der sehr belesen ist und viel
produzirt, in gutem Glauben einen fremden Gedanken, Vergleich, Witz als sein
Eigentum ausgebe" kann, das scheint der Verfasser gar nicht zu wissen. Daß


Litteratur

alles erdenkliche Unheil heimgesuchte Romn benutzt worden ist. Mir diese Auf¬
fassung kommt ihm ein Wohl gleichzeitiges Relief am Portal des Domes zu Como,
das -bisher unbeachtet geblieben ist, zu statten. Daß in Mähren damals eine ent¬
schieden antipäpsttiche Strömung bestand, ist bekannt und wird vou Lange noch
durch verschiedne Zeugnisse bekräftigt. 1493 waren einige mährische Brüder in
Rom, wurden mit einem Waldenser bekannt und brachten von dort Briefe mit nach
Mähren; es ist immerhin wahrscheinlich, daß Meister Wenzel aus ihren Händen
die römische Karrikatur empfangen und diese auf die Knpferplntte kopirt habe, sodnß
der Abdruck im Gegensinne erscheinen mußte. Die Arbeit würde noch in dem ge¬
nannten Jahre entstanden sein, dn schon 1499 in Olmütz Inquisitoren bemüht
waren, der Ketzerei ein Ende zu macheu. Der an kulturgeschichtlichem Stoff sehr
reichen, interessante» Untersuchung sind Lichtdrucke nach dem Stiche, nach dem
Relief von Como und nach den Holzschnitten im „Bapstesel," ferner im Anhange
diese Flugschrift Melanchthvns und Luthers, ein Auszug aus einem Olmützer
lateinisch-deutschen Druckwerke Z?1-motus ruino «cnlssis und die gegen Luther ge¬
richtete Deutung des Papstesels aus Arnold! Sorbini Vraotatu« do mcinstri«
(Paris, 1570) beigegeben.


LesziugS Plagiate. Bon Paul Albrecht, Dr. ?usa. ot pini., königlich preuszischem Pro»
fessor. Hnmvnrg und Leipzig, P. Albrechts Selbstverlag

Ans den ersten Blick ist man versucht, diese Schrift, die auf dem Umschlage
M, „Erster Band. Erstes Heft. Erste Hälfte (Bogen 10 bis 14") eines auf
zehn Bände zu dreißig Bogen berechneten Werkes bezeichnet ist, für eine Parodie
anzusehen auf das in letzter Zeit beliebte Bemühen, an unsern großen Dichtern,
wenn sie Protestanten waren, Sommersprossen, Leberflecke und Warzen zu ent¬
decken. Allein sie ist ernst gemeint. In den Augen des Verfassers ist die ganze
dichterische Thätigkeit „Lesziugs" („es ist dies die ursprüngliche, einzig richtige,
von Gotthold Ephraim selbst angewandte Schreibweise seines Familiennamens")
ein großer Diebstahl, sind seine Dramen „aus überall her entwendeten Flicken zu¬
sammengesetzte Flicken decken," war Gvtthold Ephraim von der „Plagiomanie" be¬
sessen. Um dies zu beweisen, hat P. Albrecht einen ungeheuern Fleiß, dem man
NW ein andres Ziel wünschen möchte, und augenscheinlich auch viel Geld auf¬
gewandt, alle großen Bibliotheken ausgenutzt, so viel als möglich die Bücher,
namentlich Schauspiele, die Lessing benutzt, d. h. bestohlen haben könnte, zusammen¬
gekauft, Unica im British Museum abschreiben lassen u. s. w.; und es ist ihm in der
That gelungen/ zu beweisen, daß von den zweihundert Sinngedichten Lessings sechs
entweder Übersetzungen oder freie Bearbeitungen von Epigrammen aus dem Alter¬
tume, der Humanistcuzeit, den: siebzehnten Jahrhundert sind (was man zum großen
Teil ohnehin wußte), oder doch irgend eine Verwandtschaft mit solchen haben. In
aller Unbefangenheit weist er die Wanderung gewisser Gedanken durch die Wclt-
litteratur nach, um Lessing als Freibeuter zu brandmarken. So, um uur ein Bei¬
spiel herauszugreifen, wird der Spott auf den vorsichtigen Krieger, der sein Leben
für künftige Schlachten aufheben null, aus Aulus Gellius, Ziuegref, Opitz, Logan
zitirt — die alle sind rechtmäßige Besitzer, Lessing aber ist, indem er sich eben¬
falls des Stoffes bemächtigt, ein Dieb. Daß mehrere Menschen unabhängig von
einander ans denselben Gedanken verfallen können, so gut wie mehrere gleichzeitig
die Schießbaumwolle erfunden habe», daß jemand, der sehr belesen ist und viel
produzirt, in gutem Glauben einen fremden Gedanken, Vergleich, Witz als sein
Eigentum ausgebe» kann, das scheint der Verfasser gar nicht zu wissen. Daß


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[0051] Litteratur alles erdenkliche Unheil heimgesuchte Romn benutzt worden ist. Mir diese Auf¬ fassung kommt ihm ein Wohl gleichzeitiges Relief am Portal des Domes zu Como, das -bisher unbeachtet geblieben ist, zu statten. Daß in Mähren damals eine ent¬ schieden antipäpsttiche Strömung bestand, ist bekannt und wird vou Lange noch durch verschiedne Zeugnisse bekräftigt. 1493 waren einige mährische Brüder in Rom, wurden mit einem Waldenser bekannt und brachten von dort Briefe mit nach Mähren; es ist immerhin wahrscheinlich, daß Meister Wenzel aus ihren Händen die römische Karrikatur empfangen und diese auf die Knpferplntte kopirt habe, sodnß der Abdruck im Gegensinne erscheinen mußte. Die Arbeit würde noch in dem ge¬ nannten Jahre entstanden sein, dn schon 1499 in Olmütz Inquisitoren bemüht waren, der Ketzerei ein Ende zu macheu. Der an kulturgeschichtlichem Stoff sehr reichen, interessante» Untersuchung sind Lichtdrucke nach dem Stiche, nach dem Relief von Como und nach den Holzschnitten im „Bapstesel," ferner im Anhange diese Flugschrift Melanchthvns und Luthers, ein Auszug aus einem Olmützer lateinisch-deutschen Druckwerke Z?1-motus ruino «cnlssis und die gegen Luther ge¬ richtete Deutung des Papstesels aus Arnold! Sorbini Vraotatu« do mcinstri« (Paris, 1570) beigegeben. LesziugS Plagiate. Bon Paul Albrecht, Dr. ?usa. ot pini., königlich preuszischem Pro» fessor. Hnmvnrg und Leipzig, P. Albrechts Selbstverlag Ans den ersten Blick ist man versucht, diese Schrift, die auf dem Umschlage M, „Erster Band. Erstes Heft. Erste Hälfte (Bogen 10 bis 14") eines auf zehn Bände zu dreißig Bogen berechneten Werkes bezeichnet ist, für eine Parodie anzusehen auf das in letzter Zeit beliebte Bemühen, an unsern großen Dichtern, wenn sie Protestanten waren, Sommersprossen, Leberflecke und Warzen zu ent¬ decken. Allein sie ist ernst gemeint. In den Augen des Verfassers ist die ganze dichterische Thätigkeit „Lesziugs" („es ist dies die ursprüngliche, einzig richtige, von Gotthold Ephraim selbst angewandte Schreibweise seines Familiennamens") ein großer Diebstahl, sind seine Dramen „aus überall her entwendeten Flicken zu¬ sammengesetzte Flicken decken," war Gvtthold Ephraim von der „Plagiomanie" be¬ sessen. Um dies zu beweisen, hat P. Albrecht einen ungeheuern Fleiß, dem man NW ein andres Ziel wünschen möchte, und augenscheinlich auch viel Geld auf¬ gewandt, alle großen Bibliotheken ausgenutzt, so viel als möglich die Bücher, namentlich Schauspiele, die Lessing benutzt, d. h. bestohlen haben könnte, zusammen¬ gekauft, Unica im British Museum abschreiben lassen u. s. w.; und es ist ihm in der That gelungen/ zu beweisen, daß von den zweihundert Sinngedichten Lessings sechs entweder Übersetzungen oder freie Bearbeitungen von Epigrammen aus dem Alter¬ tume, der Humanistcuzeit, den: siebzehnten Jahrhundert sind (was man zum großen Teil ohnehin wußte), oder doch irgend eine Verwandtschaft mit solchen haben. In aller Unbefangenheit weist er die Wanderung gewisser Gedanken durch die Wclt- litteratur nach, um Lessing als Freibeuter zu brandmarken. So, um uur ein Bei¬ spiel herauszugreifen, wird der Spott auf den vorsichtigen Krieger, der sein Leben für künftige Schlachten aufheben null, aus Aulus Gellius, Ziuegref, Opitz, Logan zitirt — die alle sind rechtmäßige Besitzer, Lessing aber ist, indem er sich eben¬ falls des Stoffes bemächtigt, ein Dieb. Daß mehrere Menschen unabhängig von einander ans denselben Gedanken verfallen können, so gut wie mehrere gleichzeitig die Schießbaumwolle erfunden habe», daß jemand, der sehr belesen ist und viel produzirt, in gutem Glauben einen fremden Gedanken, Vergleich, Witz als sein Eigentum ausgebe» kann, das scheint der Verfasser gar nicht zu wissen. Daß

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209232/51>, abgerufen am 26.05.2024.