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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Zweites Vierteljahr.

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Vivisektion, der zungenfertige Rechtsanwalt Munkel Justiz (damit endlich der Rechts¬
staat zu stände komme; der Rechtsstaat ist ein solcher, in dem die Advokaten re¬
gieren)" n. s. w. Die andern Namen, die er im Februar 1883 nennt, sind heute
bereits so vergesse", daß man sich auf die einstige Rolle ihrer Träger besinnen
muß. Das Programm dieser märchenhaften Negierung lautet: "Abschaffung der
Armee, dafür Miliz, alle Kasernen geschlossen, keine Polizei, alle Zölle aufgehoben,
die Staatsbahueu Mieder an die Börse verkauft u. f. w. Auf diese Nachrichten hin
ist Paris und Petersburg illuminirt worden, ja selbst in Wien hat die Hofburg
eine Freudeufahne ausgesteckt. Ganz Deutschland schwimmt in Wonne, aber
sonderbar: die Kurse fallen stark." Für deu Fall des Rücktritts Bismarcks schlägt
er 1883 Gladstone als Nachfolger vor. (Wir erinnern hier daran, daß Hehn am
23. März 1890 gestorben ist!) Denselben Ton finden wir in Randglossen zu
Texten aus dem Auslande. "Schon jener italienische Staatsmann sagte richtig:
IVItalia, v la-tea.; ora disog'na tar söll Italiani -- aber wo sind sie, vor allem die
Charaktere?" Wer denkt dabei nicht an "Deutschland im Sattel"? So führt er
Chateaubricmds Wort an: vsxuis (zns Is ^ran^ais iio oroit xlus " visu, it oroit
ü. sein journal und liefert hie und da Belege für die Anwendbarkeit des Satzes
auf Deutschland. Überraschen wird es viele Leser, daß Hehn Herrn Paul Singer
"vor Jahren wohl gekannt hat." Sie trafen sich in einer Gesellschaft, in der das
Christentum nur durch Hehn und Guido Weiß vertreten War. "Singer ragte dort
nicht gerade durch Geist und persönliche Eigenschaften hervor, aber er War be¬
mittelt, ja reich und wurde daher mit unterwürfiger Ehrfurcht umdrängt. All¬
mählich fühlte er, daß man durch Geld allein nicht berühmt wird; er wollte sich
einen Namen machen und ging von dein politischen Radikalismus zur Sozial¬
demokratie über, wie auch Lassalle und Marx gethan hatten. Er hat die Absicht
erreicht, denn jetzt gehört er zu deu größten Männern in Deutschland und Palästina,
obwohl es keinen größern Gegensatz geben kann als Sozialismus und Judaismus."
Köstliche Ausfälle auf das liberale Philistertum kommen vielfach vor, auf die Leute,
auf die das bloße Wort Freiheit berauschend wirkt, die bescheiden eingestehen, von
vielen Dingen nichts zu verstehen, in der Politik aber, "die doch noch schwieriger
ist als irgend ein Kunsturteil," mit unfehlbarer Haarschärfe aburteilen u. dergl. in.
Überhaupt ist der ganze Briefwechsel mit politischen Dingen durchspickt. Der Em¬
pfänger der Briefe scheint aber erst spät entdeckt zu haben, daß er selbst zu der
großen Masse gehört, und nachdem Hehn ihn förmlich ermächtigt hat, ihn für einen
Reaktionär zu halten ("Was heißt eigentlich reaktionär? Jede Heilung und Ge¬
nesung ist eine Reaktion gegen vorausgegangenes Übel. War nicht anch die
Renaissance, die zu dein Altertum zurückgriff, eine Reaktion?"), nachdem er die
beiderseitige Entfremdung in solchen Fragen ausdrücklich berührt hat, sucht Wichmann
uach einer Erklärung dafür, die in jedem Sinne originell ausfällt. Am 1. April
1889 ("am Geburtstage des Gewaltigen") erwähnt Hehn, er bringe drei Abende
der Woche in einer Weinstube in kleiner Gesellschaft zu, wo "gescherzt, erzählt,
Politik und Litteratur verhandelt" werde, und um macht der Herausgeber zu einem
Briefe vom September desselben Jahres folgende Anmerkung: ,,Da Hehn in seinen
letzten Lebensjahren allabendlich mit Busch und Bucher in der Weinstube zusmumeu-
traf, so ergab es sich von selbst, daß er mehr als sonst sich für Politik interessirte."
Nach dieser Notiz muß man die Höflichkeit und Geduld bewundern, mit der Hehn
diesen brieflichen Verkehr aufrecht erhalten hat!

Einmal hat Wichmann als die vier Schäden des deutscheu Reiches bezeichnet:
Militarismus, Sozialismus, Judaismus und Byzantinismus; Hehn fügt Bier und


Vivisektion, der zungenfertige Rechtsanwalt Munkel Justiz (damit endlich der Rechts¬
staat zu stände komme; der Rechtsstaat ist ein solcher, in dem die Advokaten re¬
gieren)" n. s. w. Die andern Namen, die er im Februar 1883 nennt, sind heute
bereits so vergesse», daß man sich auf die einstige Rolle ihrer Träger besinnen
muß. Das Programm dieser märchenhaften Negierung lautet: „Abschaffung der
Armee, dafür Miliz, alle Kasernen geschlossen, keine Polizei, alle Zölle aufgehoben,
die Staatsbahueu Mieder an die Börse verkauft u. f. w. Auf diese Nachrichten hin
ist Paris und Petersburg illuminirt worden, ja selbst in Wien hat die Hofburg
eine Freudeufahne ausgesteckt. Ganz Deutschland schwimmt in Wonne, aber
sonderbar: die Kurse fallen stark." Für deu Fall des Rücktritts Bismarcks schlägt
er 1883 Gladstone als Nachfolger vor. (Wir erinnern hier daran, daß Hehn am
23. März 1890 gestorben ist!) Denselben Ton finden wir in Randglossen zu
Texten aus dem Auslande. „Schon jener italienische Staatsmann sagte richtig:
IVItalia, v la-tea.; ora disog'na tar söll Italiani — aber wo sind sie, vor allem die
Charaktere?" Wer denkt dabei nicht an „Deutschland im Sattel"? So führt er
Chateaubricmds Wort an: vsxuis (zns Is ^ran^ais iio oroit xlus » visu, it oroit
ü. sein journal und liefert hie und da Belege für die Anwendbarkeit des Satzes
auf Deutschland. Überraschen wird es viele Leser, daß Hehn Herrn Paul Singer
„vor Jahren wohl gekannt hat." Sie trafen sich in einer Gesellschaft, in der das
Christentum nur durch Hehn und Guido Weiß vertreten War. „Singer ragte dort
nicht gerade durch Geist und persönliche Eigenschaften hervor, aber er War be¬
mittelt, ja reich und wurde daher mit unterwürfiger Ehrfurcht umdrängt. All¬
mählich fühlte er, daß man durch Geld allein nicht berühmt wird; er wollte sich
einen Namen machen und ging von dein politischen Radikalismus zur Sozial¬
demokratie über, wie auch Lassalle und Marx gethan hatten. Er hat die Absicht
erreicht, denn jetzt gehört er zu deu größten Männern in Deutschland und Palästina,
obwohl es keinen größern Gegensatz geben kann als Sozialismus und Judaismus."
Köstliche Ausfälle auf das liberale Philistertum kommen vielfach vor, auf die Leute,
auf die das bloße Wort Freiheit berauschend wirkt, die bescheiden eingestehen, von
vielen Dingen nichts zu verstehen, in der Politik aber, „die doch noch schwieriger
ist als irgend ein Kunsturteil," mit unfehlbarer Haarschärfe aburteilen u. dergl. in.
Überhaupt ist der ganze Briefwechsel mit politischen Dingen durchspickt. Der Em¬
pfänger der Briefe scheint aber erst spät entdeckt zu haben, daß er selbst zu der
großen Masse gehört, und nachdem Hehn ihn förmlich ermächtigt hat, ihn für einen
Reaktionär zu halten („Was heißt eigentlich reaktionär? Jede Heilung und Ge¬
nesung ist eine Reaktion gegen vorausgegangenes Übel. War nicht anch die
Renaissance, die zu dein Altertum zurückgriff, eine Reaktion?"), nachdem er die
beiderseitige Entfremdung in solchen Fragen ausdrücklich berührt hat, sucht Wichmann
uach einer Erklärung dafür, die in jedem Sinne originell ausfällt. Am 1. April
1889 („am Geburtstage des Gewaltigen") erwähnt Hehn, er bringe drei Abende
der Woche in einer Weinstube in kleiner Gesellschaft zu, wo „gescherzt, erzählt,
Politik und Litteratur verhandelt" werde, und um macht der Herausgeber zu einem
Briefe vom September desselben Jahres folgende Anmerkung: ,,Da Hehn in seinen
letzten Lebensjahren allabendlich mit Busch und Bucher in der Weinstube zusmumeu-
traf, so ergab es sich von selbst, daß er mehr als sonst sich für Politik interessirte."
Nach dieser Notiz muß man die Höflichkeit und Geduld bewundern, mit der Hehn
diesen brieflichen Verkehr aufrecht erhalten hat!

Einmal hat Wichmann als die vier Schäden des deutscheu Reiches bezeichnet:
Militarismus, Sozialismus, Judaismus und Byzantinismus; Hehn fügt Bier und


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[0353] Vivisektion, der zungenfertige Rechtsanwalt Munkel Justiz (damit endlich der Rechts¬ staat zu stände komme; der Rechtsstaat ist ein solcher, in dem die Advokaten re¬ gieren)" n. s. w. Die andern Namen, die er im Februar 1883 nennt, sind heute bereits so vergesse», daß man sich auf die einstige Rolle ihrer Träger besinnen muß. Das Programm dieser märchenhaften Negierung lautet: „Abschaffung der Armee, dafür Miliz, alle Kasernen geschlossen, keine Polizei, alle Zölle aufgehoben, die Staatsbahueu Mieder an die Börse verkauft u. f. w. Auf diese Nachrichten hin ist Paris und Petersburg illuminirt worden, ja selbst in Wien hat die Hofburg eine Freudeufahne ausgesteckt. Ganz Deutschland schwimmt in Wonne, aber sonderbar: die Kurse fallen stark." Für deu Fall des Rücktritts Bismarcks schlägt er 1883 Gladstone als Nachfolger vor. (Wir erinnern hier daran, daß Hehn am 23. März 1890 gestorben ist!) Denselben Ton finden wir in Randglossen zu Texten aus dem Auslande. „Schon jener italienische Staatsmann sagte richtig: IVItalia, v la-tea.; ora disog'na tar söll Italiani — aber wo sind sie, vor allem die Charaktere?" Wer denkt dabei nicht an „Deutschland im Sattel"? So führt er Chateaubricmds Wort an: vsxuis (zns Is ^ran^ais iio oroit xlus » visu, it oroit ü. sein journal und liefert hie und da Belege für die Anwendbarkeit des Satzes auf Deutschland. Überraschen wird es viele Leser, daß Hehn Herrn Paul Singer „vor Jahren wohl gekannt hat." Sie trafen sich in einer Gesellschaft, in der das Christentum nur durch Hehn und Guido Weiß vertreten War. „Singer ragte dort nicht gerade durch Geist und persönliche Eigenschaften hervor, aber er War be¬ mittelt, ja reich und wurde daher mit unterwürfiger Ehrfurcht umdrängt. All¬ mählich fühlte er, daß man durch Geld allein nicht berühmt wird; er wollte sich einen Namen machen und ging von dein politischen Radikalismus zur Sozial¬ demokratie über, wie auch Lassalle und Marx gethan hatten. Er hat die Absicht erreicht, denn jetzt gehört er zu deu größten Männern in Deutschland und Palästina, obwohl es keinen größern Gegensatz geben kann als Sozialismus und Judaismus." Köstliche Ausfälle auf das liberale Philistertum kommen vielfach vor, auf die Leute, auf die das bloße Wort Freiheit berauschend wirkt, die bescheiden eingestehen, von vielen Dingen nichts zu verstehen, in der Politik aber, „die doch noch schwieriger ist als irgend ein Kunsturteil," mit unfehlbarer Haarschärfe aburteilen u. dergl. in. Überhaupt ist der ganze Briefwechsel mit politischen Dingen durchspickt. Der Em¬ pfänger der Briefe scheint aber erst spät entdeckt zu haben, daß er selbst zu der großen Masse gehört, und nachdem Hehn ihn förmlich ermächtigt hat, ihn für einen Reaktionär zu halten („Was heißt eigentlich reaktionär? Jede Heilung und Ge¬ nesung ist eine Reaktion gegen vorausgegangenes Übel. War nicht anch die Renaissance, die zu dein Altertum zurückgriff, eine Reaktion?"), nachdem er die beiderseitige Entfremdung in solchen Fragen ausdrücklich berührt hat, sucht Wichmann uach einer Erklärung dafür, die in jedem Sinne originell ausfällt. Am 1. April 1889 („am Geburtstage des Gewaltigen") erwähnt Hehn, er bringe drei Abende der Woche in einer Weinstube in kleiner Gesellschaft zu, wo „gescherzt, erzählt, Politik und Litteratur verhandelt" werde, und um macht der Herausgeber zu einem Briefe vom September desselben Jahres folgende Anmerkung: ,,Da Hehn in seinen letzten Lebensjahren allabendlich mit Busch und Bucher in der Weinstube zusmumeu- traf, so ergab es sich von selbst, daß er mehr als sonst sich für Politik interessirte." Nach dieser Notiz muß man die Höflichkeit und Geduld bewundern, mit der Hehn diesen brieflichen Verkehr aufrecht erhalten hat! Einmal hat Wichmann als die vier Schäden des deutscheu Reiches bezeichnet: Militarismus, Sozialismus, Judaismus und Byzantinismus; Hehn fügt Bier und

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209866/353>, abgerufen am 21.05.2024.