Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Korruption c"n Theater

raktere giebt, wie unter den Deutschen --, ich sage ausdrücklich, der Jude als
Geschäftsmann keimt keine Rücksicht, am allerwenigsten Rücksicht auf die Ehre
deutscher Frauen und Mädchen und opfert sie mit der kältesten Grausamkeit
seinen persönlichen Gelüsten und seinen Geldinteressen. Wer das bezweifelt,
der studire die Verhältnisse des Theaterlebens, und er wird mit Schaudern inne
werden, welche Menschenopfer da dem jüdischen Schachergeiste und der jüdischen
Begehrlichkeit fallen. Auch der oben geschilderte gesellschaftlich verwahrloste
Ton im Verkehr der Buhnenmitglieder untereinander hat in neuerer Zeit das
Gepräge des jüdischen Cynismus angenommen, der sich von der einfachen Ner-
dorbenheit, die wohl auch in frühern Zeiten dem fahrenden Völkchen der Thespis-
jünger nachgesagt wurde, wesentlich unterscheidet; er steht einige Grade tiefer.
Man braucht nur mit anzusehen, wie solch ein reisender jüdischer Agent, wenn
er ans der Suche nach Mitglieder" die Theater bereist, auftritt, mit welcher
Unverschämtheit und faunischem Vertraulichkeit er die Damen anredet, denen
er vorspiegelt, ein Engagement verschaffen zu wollen. Geht eine Dame nur
halbwegs auf den Ton ein, so muß sie gewärtig sein, sofort ein Loblied auf
ihre Reize zu hören und eine Einladung zu "gemütlichen Beisammensein" ans
den Abend zu erhalten, damit man sich etwas näher kennen lerne. "Besuchen
Sie mich doch heut Abend in meinem Hotel, daß wir einmal mit einander un¬
gestört reden können, man kaun uicht wissen, wozu das gut ist; ich werde morgen
Ihrem künftigen Direktor von Ihnen berichten." So ungefähr spricht solch ein
Mensch, klopft der Dame freundlich auf die Schulter, streichelt oder küßt ihr die
Hand und verbeugt sich dann mit bedeutungsvollen Blicken zum vorläufige"
Abschied. Wir haben mit angehört, wie eine geängstete Dame in einem solchen
Falle fragte: "Was soll ich nur thun? ich kann doch nicht zu dem Menschen
hingehen, und wenn ich nicht hingehe, verdirbt er mir das Engagement." Die
Dame ging nicht hin, und das durch den betreffenden Agenten bereits ab¬
geschlossene Engagement wurde später von dem Direktor wieder gelöst, und die
Annahme liegt nahe, daß der Agent, unwillig über die "Undankbarkeit" der
Dame, dein Direktor geschrieben hat: "Ich habe die Dame, die ich Ihnen
seinerzeit empfahl, nun selbst gehört; sie paßt nicht für Sie, ich rate Ihnen,
den Vertrag rückgängig zu machen."

Es ist in neuerer Zeit viel geschehen, um die materielle Lage der Bühuen-
mitglieder zu verbessern, namentlich sind die Verdienste der Genossenschaft auf
diesem Gebiete nicht hoch genug anzuschlagen. Aber man sollte denken, es
müsse sich ein allgemeiner Sturm der Entrüstung erheben, wenn man sich
vergegenwärtigt, wie die Würde des Weibes mit Füßen getreten wird in
einem Stande, dessen Berufsthätigkeit zum großen Teile darin besteht, alles,
was Dichter und Komponisten in glühenden Farben poetischer Verherrlichung
über das Weib gedichtet und gesungen habe", der Menschheit vorzuführen.
Die Erniedrigu"g des Weibes an der Bühne ist ein Schandfleck unsrer sozialen


Die Korruption c»n Theater

raktere giebt, wie unter den Deutschen —, ich sage ausdrücklich, der Jude als
Geschäftsmann keimt keine Rücksicht, am allerwenigsten Rücksicht auf die Ehre
deutscher Frauen und Mädchen und opfert sie mit der kältesten Grausamkeit
seinen persönlichen Gelüsten und seinen Geldinteressen. Wer das bezweifelt,
der studire die Verhältnisse des Theaterlebens, und er wird mit Schaudern inne
werden, welche Menschenopfer da dem jüdischen Schachergeiste und der jüdischen
Begehrlichkeit fallen. Auch der oben geschilderte gesellschaftlich verwahrloste
Ton im Verkehr der Buhnenmitglieder untereinander hat in neuerer Zeit das
Gepräge des jüdischen Cynismus angenommen, der sich von der einfachen Ner-
dorbenheit, die wohl auch in frühern Zeiten dem fahrenden Völkchen der Thespis-
jünger nachgesagt wurde, wesentlich unterscheidet; er steht einige Grade tiefer.
Man braucht nur mit anzusehen, wie solch ein reisender jüdischer Agent, wenn
er ans der Suche nach Mitglieder» die Theater bereist, auftritt, mit welcher
Unverschämtheit und faunischem Vertraulichkeit er die Damen anredet, denen
er vorspiegelt, ein Engagement verschaffen zu wollen. Geht eine Dame nur
halbwegs auf den Ton ein, so muß sie gewärtig sein, sofort ein Loblied auf
ihre Reize zu hören und eine Einladung zu „gemütlichen Beisammensein" ans
den Abend zu erhalten, damit man sich etwas näher kennen lerne. „Besuchen
Sie mich doch heut Abend in meinem Hotel, daß wir einmal mit einander un¬
gestört reden können, man kaun uicht wissen, wozu das gut ist; ich werde morgen
Ihrem künftigen Direktor von Ihnen berichten." So ungefähr spricht solch ein
Mensch, klopft der Dame freundlich auf die Schulter, streichelt oder küßt ihr die
Hand und verbeugt sich dann mit bedeutungsvollen Blicken zum vorläufige»
Abschied. Wir haben mit angehört, wie eine geängstete Dame in einem solchen
Falle fragte: „Was soll ich nur thun? ich kann doch nicht zu dem Menschen
hingehen, und wenn ich nicht hingehe, verdirbt er mir das Engagement." Die
Dame ging nicht hin, und das durch den betreffenden Agenten bereits ab¬
geschlossene Engagement wurde später von dem Direktor wieder gelöst, und die
Annahme liegt nahe, daß der Agent, unwillig über die „Undankbarkeit" der
Dame, dein Direktor geschrieben hat: „Ich habe die Dame, die ich Ihnen
seinerzeit empfahl, nun selbst gehört; sie paßt nicht für Sie, ich rate Ihnen,
den Vertrag rückgängig zu machen."

Es ist in neuerer Zeit viel geschehen, um die materielle Lage der Bühuen-
mitglieder zu verbessern, namentlich sind die Verdienste der Genossenschaft auf
diesem Gebiete nicht hoch genug anzuschlagen. Aber man sollte denken, es
müsse sich ein allgemeiner Sturm der Entrüstung erheben, wenn man sich
vergegenwärtigt, wie die Würde des Weibes mit Füßen getreten wird in
einem Stande, dessen Berufsthätigkeit zum großen Teile darin besteht, alles,
was Dichter und Komponisten in glühenden Farben poetischer Verherrlichung
über das Weib gedichtet und gesungen habe», der Menschheit vorzuführen.
Die Erniedrigu»g des Weibes an der Bühne ist ein Schandfleck unsrer sozialen


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0186" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/289954"/>
          <fw type="header" place="top"> Die Korruption c»n Theater</fw><lb/>
          <p xml:id="ID_510" prev="#ID_509"> raktere giebt, wie unter den Deutschen &#x2014;, ich sage ausdrücklich, der Jude als<lb/>
Geschäftsmann keimt keine Rücksicht, am allerwenigsten Rücksicht auf die Ehre<lb/>
deutscher Frauen und Mädchen und opfert sie mit der kältesten Grausamkeit<lb/>
seinen persönlichen Gelüsten und seinen Geldinteressen. Wer das bezweifelt,<lb/>
der studire die Verhältnisse des Theaterlebens, und er wird mit Schaudern inne<lb/>
werden, welche Menschenopfer da dem jüdischen Schachergeiste und der jüdischen<lb/>
Begehrlichkeit fallen. Auch der oben geschilderte gesellschaftlich verwahrloste<lb/>
Ton im Verkehr der Buhnenmitglieder untereinander hat in neuerer Zeit das<lb/>
Gepräge des jüdischen Cynismus angenommen, der sich von der einfachen Ner-<lb/>
dorbenheit, die wohl auch in frühern Zeiten dem fahrenden Völkchen der Thespis-<lb/>
jünger nachgesagt wurde, wesentlich unterscheidet; er steht einige Grade tiefer.<lb/>
Man braucht nur mit anzusehen, wie solch ein reisender jüdischer Agent, wenn<lb/>
er ans der Suche nach Mitglieder» die Theater bereist, auftritt, mit welcher<lb/>
Unverschämtheit und faunischem Vertraulichkeit er die Damen anredet, denen<lb/>
er vorspiegelt, ein Engagement verschaffen zu wollen. Geht eine Dame nur<lb/>
halbwegs auf den Ton ein, so muß sie gewärtig sein, sofort ein Loblied auf<lb/>
ihre Reize zu hören und eine Einladung zu &#x201E;gemütlichen Beisammensein" ans<lb/>
den Abend zu erhalten, damit man sich etwas näher kennen lerne. &#x201E;Besuchen<lb/>
Sie mich doch heut Abend in meinem Hotel, daß wir einmal mit einander un¬<lb/>
gestört reden können, man kaun uicht wissen, wozu das gut ist; ich werde morgen<lb/>
Ihrem künftigen Direktor von Ihnen berichten." So ungefähr spricht solch ein<lb/>
Mensch, klopft der Dame freundlich auf die Schulter, streichelt oder küßt ihr die<lb/>
Hand und verbeugt sich dann mit bedeutungsvollen Blicken zum vorläufige»<lb/>
Abschied. Wir haben mit angehört, wie eine geängstete Dame in einem solchen<lb/>
Falle fragte: &#x201E;Was soll ich nur thun? ich kann doch nicht zu dem Menschen<lb/>
hingehen, und wenn ich nicht hingehe, verdirbt er mir das Engagement." Die<lb/>
Dame ging nicht hin, und das durch den betreffenden Agenten bereits ab¬<lb/>
geschlossene Engagement wurde später von dem Direktor wieder gelöst, und die<lb/>
Annahme liegt nahe, daß der Agent, unwillig über die &#x201E;Undankbarkeit" der<lb/>
Dame, dein Direktor geschrieben hat: &#x201E;Ich habe die Dame, die ich Ihnen<lb/>
seinerzeit empfahl, nun selbst gehört; sie paßt nicht für Sie, ich rate Ihnen,<lb/>
den Vertrag rückgängig zu machen."</p><lb/>
          <p xml:id="ID_511" next="#ID_512"> Es ist in neuerer Zeit viel geschehen, um die materielle Lage der Bühuen-<lb/>
mitglieder zu verbessern, namentlich sind die Verdienste der Genossenschaft auf<lb/>
diesem Gebiete nicht hoch genug anzuschlagen. Aber man sollte denken, es<lb/>
müsse sich ein allgemeiner Sturm der Entrüstung erheben, wenn man sich<lb/>
vergegenwärtigt, wie die Würde des Weibes mit Füßen getreten wird in<lb/>
einem Stande, dessen Berufsthätigkeit zum großen Teile darin besteht, alles,<lb/>
was Dichter und Komponisten in glühenden Farben poetischer Verherrlichung<lb/>
über das Weib gedichtet und gesungen habe», der Menschheit vorzuführen.<lb/>
Die Erniedrigu»g des Weibes an der Bühne ist ein Schandfleck unsrer sozialen</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0186] Die Korruption c»n Theater raktere giebt, wie unter den Deutschen —, ich sage ausdrücklich, der Jude als Geschäftsmann keimt keine Rücksicht, am allerwenigsten Rücksicht auf die Ehre deutscher Frauen und Mädchen und opfert sie mit der kältesten Grausamkeit seinen persönlichen Gelüsten und seinen Geldinteressen. Wer das bezweifelt, der studire die Verhältnisse des Theaterlebens, und er wird mit Schaudern inne werden, welche Menschenopfer da dem jüdischen Schachergeiste und der jüdischen Begehrlichkeit fallen. Auch der oben geschilderte gesellschaftlich verwahrloste Ton im Verkehr der Buhnenmitglieder untereinander hat in neuerer Zeit das Gepräge des jüdischen Cynismus angenommen, der sich von der einfachen Ner- dorbenheit, die wohl auch in frühern Zeiten dem fahrenden Völkchen der Thespis- jünger nachgesagt wurde, wesentlich unterscheidet; er steht einige Grade tiefer. Man braucht nur mit anzusehen, wie solch ein reisender jüdischer Agent, wenn er ans der Suche nach Mitglieder» die Theater bereist, auftritt, mit welcher Unverschämtheit und faunischem Vertraulichkeit er die Damen anredet, denen er vorspiegelt, ein Engagement verschaffen zu wollen. Geht eine Dame nur halbwegs auf den Ton ein, so muß sie gewärtig sein, sofort ein Loblied auf ihre Reize zu hören und eine Einladung zu „gemütlichen Beisammensein" ans den Abend zu erhalten, damit man sich etwas näher kennen lerne. „Besuchen Sie mich doch heut Abend in meinem Hotel, daß wir einmal mit einander un¬ gestört reden können, man kaun uicht wissen, wozu das gut ist; ich werde morgen Ihrem künftigen Direktor von Ihnen berichten." So ungefähr spricht solch ein Mensch, klopft der Dame freundlich auf die Schulter, streichelt oder küßt ihr die Hand und verbeugt sich dann mit bedeutungsvollen Blicken zum vorläufige» Abschied. Wir haben mit angehört, wie eine geängstete Dame in einem solchen Falle fragte: „Was soll ich nur thun? ich kann doch nicht zu dem Menschen hingehen, und wenn ich nicht hingehe, verdirbt er mir das Engagement." Die Dame ging nicht hin, und das durch den betreffenden Agenten bereits ab¬ geschlossene Engagement wurde später von dem Direktor wieder gelöst, und die Annahme liegt nahe, daß der Agent, unwillig über die „Undankbarkeit" der Dame, dein Direktor geschrieben hat: „Ich habe die Dame, die ich Ihnen seinerzeit empfahl, nun selbst gehört; sie paßt nicht für Sie, ich rate Ihnen, den Vertrag rückgängig zu machen." Es ist in neuerer Zeit viel geschehen, um die materielle Lage der Bühuen- mitglieder zu verbessern, namentlich sind die Verdienste der Genossenschaft auf diesem Gebiete nicht hoch genug anzuschlagen. Aber man sollte denken, es müsse sich ein allgemeiner Sturm der Entrüstung erheben, wenn man sich vergegenwärtigt, wie die Würde des Weibes mit Füßen getreten wird in einem Stande, dessen Berufsthätigkeit zum großen Teile darin besteht, alles, was Dichter und Komponisten in glühenden Farben poetischer Verherrlichung über das Weib gedichtet und gesungen habe», der Menschheit vorzuführen. Die Erniedrigu»g des Weibes an der Bühne ist ein Schandfleck unsrer sozialen

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_289767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_289767/186
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_289767/186>, abgerufen am 20.05.2024.