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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr.

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seitdem ist ein großer Teil der darin ausgesprochenen Ansichten durch die Ergeb¬
nisse der neuen', ..Experimental-Psycholoqie" genannten Wissenschaft hinfällig ge¬
worden. In feiner jetzigen Gestalt fällt der Inhalt des Buches der Hauptsache
nach mit Wundes "Physiologischer Psychologie" zusammen, von dem es sich nur
durch Anordnung, Ausführung und geringeren Umfang unterscheidet. Es beginnt
mit der Entwickelung des Weberschcu Gesetzes (die Empfindung wächst wie der
Logarithmus des Reizes) und schließt mit einem Versuch, die Frage nach dem
Wesen der Seele zu beantworten. Die Untersuchungen des Seelenlebens der Tiere
nehmen nicht viel Raum ein. Ein englischer Reverend spricht von den "Begräbms-
zercmouieu" der Ameisen und erzählt: "Ich bemerkte eines Tages in einer Kolonie
einen unterirdischen Friedhof, auf dem Ameisen beschäftigt waren, ihre Toten zu
bestatten, indem sie sie mit Staub bedeckte". Eine von ihnen, augenscheinlich von
einer heftigen Gemütsbewegung überwältigt, wollte die Körper wieder ausgraben,
wurde aber von den Totengräbern daran gehindert." Solche Phantastereien lehnt
Wundt mit großer Entschiedenheit ab. Zu einer andern solchen Tierdichtung, wo
von Prinzessinnen und ^osmeisterinnen die Rede ist, bemerkt er, lediglich die will¬
kürliche Bezeichnung "Königin" für die eierlegenden Weibchen der Ameisen und
Bienen habe dazu verleitet', solche dem Menschenleben entnommene Vorstellungen
in die Tierseeleu hineiuzudichlcn. Namentlich die Anwendung des Ausdrucks
.Staat" auf gewisse Tiergesellschafteu habe mehr verwirrend als erleuchtend
gewirkt. Was die geistige'Leistungsfähigkeit der diesen "Staaten" angehörigen
Individuen anlange, so müßten die' übertriebnen Vorstellungen der ältern Bieueu-
und Ameisenkenner "nach den unter sorgfältiger experimenteller Kontrolle ausge¬
führten Beobachtungen bedeutend ermäßigt werden." Wunde bewahrt also diesen
Dingen gegenüber 'durchaus die Ruhe des nüchternen, gewissenhaften Forschers;
doch scheint uns fein Versuch, deu Instinkt aus der Vererbung erworbuer Ge¬
wohnheiten zu erklären, nicht ganz gelungen zu sein. Die Erklärung der erworbnen
Instinkte ist ja einleuchtend genug. Bekanntlich nimmt man an, daß durch oftmalige
Wiederholung eiuer Handlung 'zwischen den Sinueszeutren und deu motorischen
Zentren im Gehirn feste Leitungen entstehen, die zur Folge haben, daß bei einer
gewissen Sinneswahrnehmung eine gewisse Bewegung als halb mechanische Reflex¬
bewegung eintritt, daß z. B. beim Anblick einer gewissen Notengrnppe von den
Fingern' bestimmte Klaviertasten getroffen werden. Für die vererbten Instinkte
hingegen reicht keine Hypothese zu. Wenn z. B. die Raupe zweckmäßige Veran¬
staltungen für ihre Verpuppung trifft, wenn die eine ein Gehäuse baut, das von
innen leicht, von außen schwer zu öffnen ist, die andre den Granatapfel, in dem
sie haust, mit Seidenfäden an den Baumzweig befestigt, damit er nicht eher ab¬
falle, als bis die Verwandlung vollzogen ist, so kann dabei doch unmöglich ein
Vererbung eiuer durch Übung erworbenen Gewohnheit gedacht werden. Deal keine
ihrer Vorfahren hat in dieser Hinsicht Gewohnheiten durch Übungen erwerben und
vererben können. Jede hat die Eiupuppung nur einmal in ihrem kurzen Leben
durchgemacht, und hätte es nicht gleich schon die Stammmutter aller Raupen zweck¬
mäßig angefangen, so wäre mit ihr das ganze Ranpengeschlecht im Keime zu Grunde
gegangen. Wundt sagt denn auch selbst: "Da wir die Lebensgeschuhte des (Ge¬
schlechts im einzelnen nicht kennen, so folgt in der That schon h.crains, daß wir
hier überall auf eine wirkliche genetische Erklärung des Instinkts Verzicht leisten


mit Blut und Wammen der Cholerakranken beschmutzten Händen mit den Kranken uns den¬
selben Geschirren, 'schlafe in deren beschmutzten Betten und rieche letzt schon wie em Scholera-
rranker.
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seitdem ist ein großer Teil der darin ausgesprochenen Ansichten durch die Ergeb¬
nisse der neuen', ..Experimental-Psycholoqie" genannten Wissenschaft hinfällig ge¬
worden. In feiner jetzigen Gestalt fällt der Inhalt des Buches der Hauptsache
nach mit Wundes „Physiologischer Psychologie" zusammen, von dem es sich nur
durch Anordnung, Ausführung und geringeren Umfang unterscheidet. Es beginnt
mit der Entwickelung des Weberschcu Gesetzes (die Empfindung wächst wie der
Logarithmus des Reizes) und schließt mit einem Versuch, die Frage nach dem
Wesen der Seele zu beantworten. Die Untersuchungen des Seelenlebens der Tiere
nehmen nicht viel Raum ein. Ein englischer Reverend spricht von den „Begräbms-
zercmouieu" der Ameisen und erzählt: „Ich bemerkte eines Tages in einer Kolonie
einen unterirdischen Friedhof, auf dem Ameisen beschäftigt waren, ihre Toten zu
bestatten, indem sie sie mit Staub bedeckte». Eine von ihnen, augenscheinlich von
einer heftigen Gemütsbewegung überwältigt, wollte die Körper wieder ausgraben,
wurde aber von den Totengräbern daran gehindert." Solche Phantastereien lehnt
Wundt mit großer Entschiedenheit ab. Zu einer andern solchen Tierdichtung, wo
von Prinzessinnen und ^osmeisterinnen die Rede ist, bemerkt er, lediglich die will¬
kürliche Bezeichnung „Königin" für die eierlegenden Weibchen der Ameisen und
Bienen habe dazu verleitet', solche dem Menschenleben entnommene Vorstellungen
in die Tierseeleu hineiuzudichlcn. Namentlich die Anwendung des Ausdrucks
.Staat" auf gewisse Tiergesellschafteu habe mehr verwirrend als erleuchtend
gewirkt. Was die geistige'Leistungsfähigkeit der diesen „Staaten" angehörigen
Individuen anlange, so müßten die' übertriebnen Vorstellungen der ältern Bieueu-
und Ameisenkenner „nach den unter sorgfältiger experimenteller Kontrolle ausge¬
führten Beobachtungen bedeutend ermäßigt werden." Wunde bewahrt also diesen
Dingen gegenüber 'durchaus die Ruhe des nüchternen, gewissenhaften Forschers;
doch scheint uns fein Versuch, deu Instinkt aus der Vererbung erworbuer Ge¬
wohnheiten zu erklären, nicht ganz gelungen zu sein. Die Erklärung der erworbnen
Instinkte ist ja einleuchtend genug. Bekanntlich nimmt man an, daß durch oftmalige
Wiederholung eiuer Handlung 'zwischen den Sinueszeutren und deu motorischen
Zentren im Gehirn feste Leitungen entstehen, die zur Folge haben, daß bei einer
gewissen Sinneswahrnehmung eine gewisse Bewegung als halb mechanische Reflex¬
bewegung eintritt, daß z. B. beim Anblick einer gewissen Notengrnppe von den
Fingern' bestimmte Klaviertasten getroffen werden. Für die vererbten Instinkte
hingegen reicht keine Hypothese zu. Wenn z. B. die Raupe zweckmäßige Veran¬
staltungen für ihre Verpuppung trifft, wenn die eine ein Gehäuse baut, das von
innen leicht, von außen schwer zu öffnen ist, die andre den Granatapfel, in dem
sie haust, mit Seidenfäden an den Baumzweig befestigt, damit er nicht eher ab¬
falle, als bis die Verwandlung vollzogen ist, so kann dabei doch unmöglich ein
Vererbung eiuer durch Übung erworbenen Gewohnheit gedacht werden. Deal keine
ihrer Vorfahren hat in dieser Hinsicht Gewohnheiten durch Übungen erwerben und
vererben können. Jede hat die Eiupuppung nur einmal in ihrem kurzen Leben
durchgemacht, und hätte es nicht gleich schon die Stammmutter aller Raupen zweck¬
mäßig angefangen, so wäre mit ihr das ganze Ranpengeschlecht im Keime zu Grunde
gegangen. Wundt sagt denn auch selbst: „Da wir die Lebensgeschuhte des (Ge¬
schlechts im einzelnen nicht kennen, so folgt in der That schon h.crains, daß wir
hier überall auf eine wirkliche genetische Erklärung des Instinkts Verzicht leisten


mit Blut und Wammen der Cholerakranken beschmutzten Händen mit den Kranken uns den¬
selben Geschirren, 'schlafe in deren beschmutzten Betten und rieche letzt schon wie em Scholera-
rranker.
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[0053] Litteratur seitdem ist ein großer Teil der darin ausgesprochenen Ansichten durch die Ergeb¬ nisse der neuen', ..Experimental-Psycholoqie" genannten Wissenschaft hinfällig ge¬ worden. In feiner jetzigen Gestalt fällt der Inhalt des Buches der Hauptsache nach mit Wundes „Physiologischer Psychologie" zusammen, von dem es sich nur durch Anordnung, Ausführung und geringeren Umfang unterscheidet. Es beginnt mit der Entwickelung des Weberschcu Gesetzes (die Empfindung wächst wie der Logarithmus des Reizes) und schließt mit einem Versuch, die Frage nach dem Wesen der Seele zu beantworten. Die Untersuchungen des Seelenlebens der Tiere nehmen nicht viel Raum ein. Ein englischer Reverend spricht von den „Begräbms- zercmouieu" der Ameisen und erzählt: „Ich bemerkte eines Tages in einer Kolonie einen unterirdischen Friedhof, auf dem Ameisen beschäftigt waren, ihre Toten zu bestatten, indem sie sie mit Staub bedeckte». Eine von ihnen, augenscheinlich von einer heftigen Gemütsbewegung überwältigt, wollte die Körper wieder ausgraben, wurde aber von den Totengräbern daran gehindert." Solche Phantastereien lehnt Wundt mit großer Entschiedenheit ab. Zu einer andern solchen Tierdichtung, wo von Prinzessinnen und ^osmeisterinnen die Rede ist, bemerkt er, lediglich die will¬ kürliche Bezeichnung „Königin" für die eierlegenden Weibchen der Ameisen und Bienen habe dazu verleitet', solche dem Menschenleben entnommene Vorstellungen in die Tierseeleu hineiuzudichlcn. Namentlich die Anwendung des Ausdrucks .Staat" auf gewisse Tiergesellschafteu habe mehr verwirrend als erleuchtend gewirkt. Was die geistige'Leistungsfähigkeit der diesen „Staaten" angehörigen Individuen anlange, so müßten die' übertriebnen Vorstellungen der ältern Bieueu- und Ameisenkenner „nach den unter sorgfältiger experimenteller Kontrolle ausge¬ führten Beobachtungen bedeutend ermäßigt werden." Wunde bewahrt also diesen Dingen gegenüber 'durchaus die Ruhe des nüchternen, gewissenhaften Forschers; doch scheint uns fein Versuch, deu Instinkt aus der Vererbung erworbuer Ge¬ wohnheiten zu erklären, nicht ganz gelungen zu sein. Die Erklärung der erworbnen Instinkte ist ja einleuchtend genug. Bekanntlich nimmt man an, daß durch oftmalige Wiederholung eiuer Handlung 'zwischen den Sinueszeutren und deu motorischen Zentren im Gehirn feste Leitungen entstehen, die zur Folge haben, daß bei einer gewissen Sinneswahrnehmung eine gewisse Bewegung als halb mechanische Reflex¬ bewegung eintritt, daß z. B. beim Anblick einer gewissen Notengrnppe von den Fingern' bestimmte Klaviertasten getroffen werden. Für die vererbten Instinkte hingegen reicht keine Hypothese zu. Wenn z. B. die Raupe zweckmäßige Veran¬ staltungen für ihre Verpuppung trifft, wenn die eine ein Gehäuse baut, das von innen leicht, von außen schwer zu öffnen ist, die andre den Granatapfel, in dem sie haust, mit Seidenfäden an den Baumzweig befestigt, damit er nicht eher ab¬ falle, als bis die Verwandlung vollzogen ist, so kann dabei doch unmöglich ein Vererbung eiuer durch Übung erworbenen Gewohnheit gedacht werden. Deal keine ihrer Vorfahren hat in dieser Hinsicht Gewohnheiten durch Übungen erwerben und vererben können. Jede hat die Eiupuppung nur einmal in ihrem kurzen Leben durchgemacht, und hätte es nicht gleich schon die Stammmutter aller Raupen zweck¬ mäßig angefangen, so wäre mit ihr das ganze Ranpengeschlecht im Keime zu Grunde gegangen. Wundt sagt denn auch selbst: „Da wir die Lebensgeschuhte des (Ge¬ schlechts im einzelnen nicht kennen, so folgt in der That schon h.crains, daß wir hier überall auf eine wirkliche genetische Erklärung des Instinkts Verzicht leisten mit Blut und Wammen der Cholerakranken beschmutzten Händen mit den Kranken uns den¬ selben Geschirren, 'schlafe in deren beschmutzten Betten und rieche letzt schon wie em Scholera- rranker.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_213113/53>, abgerufen am 08.05.2024.