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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

zweierlei hervor. Erstens, daß man noch kein "Feind der Landwirtschaft" ist, wenn
man Handelsverträge für notwendig hält. Einen solchen Unsinn, wie Feindschaft
gegen den notwendigsten und angenehmsten aller Produktionszweige, giebts über¬
haupt nicht. Es giebt wohl Leute, die das einem andern gehörige Landgut
selbst gern haben mochten, aber niemand, der wünschte, daß die Landgüter ver¬
schwänden und sich in Einöden verwandelten. Zweitens, daß jedermann verpflichtet
ist, um der Lösung der internationalen Krisis, dieses unheimlichen Rätsels, zu ar¬
beiten, wie heute die allgemeine Not aus dem allgemeinen Überfluß entspringeu
kann, während in allen frühern Zeiten bis in den Anfang unsers Jahrhunderts
hinein Not immer uur ganz natürlicherweise ans dem Mangel entsprungen ist.
Wenn Überfluß Not erzeugt, so kaun das nur an der falschen Verteilung der Güter,
also um einem Fehler der Gesellschaftsordnung und namentlich der Eigentums-
ordnung liegen. In einem solchen Augenblicke höchster Gefahr, nicht Revolutions¬
gefahr, sondern Gefahr des Erstickungstodes für die Gesellschaft, dem Volke auch
noch einen Maulkorb anlege", die freie Diskussion der Gesellschafts- und Eigentums¬
ordnung und die rückhaltlose Kritik von Verstößen gegen Vernunft und Gerechtig¬
keit, die etwa vou Behörde" oder mächtigen Privatpersonen begangen werden, ver¬
bieten, die Polizei zur unumschränkten Gebieterin über die Gedankenarbeit machen,
das ist ein ebenso gemeingefährliches Unterfangen, wie wenn bei einer Feuersbrunst
der Feuerwehr Arme und Beine gefesselt würden.) Der Minister wiederholt noch¬
mals: "Dem allgemein verbreiteten Glauben, der bis in die kleinste Hütte leider
verbreitet ist jdurch wessen Schuld?j, daß die Staatsregierung oder ein Wirtschnfts-
shstem allem die Schuld an dieser Krisis trage, muß mit aller Schärfe entgegen¬
getreten werden." Ferner: wenn einzelne Existenzen im Osten vernichtet würden,
so möchten die Ursachen wohl nicht in der allgemeine" Lage allein zu suchen sei",
sondern häufig auch darin, daß mit zu geringem Kapital gekauft wordeu sei.

Anknüpfend an das Wort des Herrn von Schalscha, daß es leeres Stroh
dreschen hieße, wenn etwa die neue Regierung eine Politik der kleinen Mittel vor¬
schlage" wollte, zählt der Minister die "kleine" Mittel" auf, die er trotzdem vor-
schlagen will: die Kreise sollen das Geld, das ihnen zur Verfügung steht, besser
anwenden, als sie die Überweisungen aus der "lox Hucne" angewendet haben, der
Ban von Kleinbahnen und Kanälen muß gefördert werden, die Wiederherstellung
der Staffeltarife muß erwogen werden, el" "euch Wasscrgesetz muß den Meliv-
ratiousarbciteu zu Hilfe kommen, die Landwirte des Ostens müssen dem Beispiel
ihrer Brüder im Westen nachfolgen und die genossenschaftliche Selbsthilfe energisch
Pflegen Zahlreiche Bauer" Schlesiens haben das unter Anleitung des Freiherrn
von Hume seit Jahren gethan, aber von der "maßgebenden" Seite find ihre Be¬
strebungen scheel angesehen und ihre Leistungen totgeschwiegen worden^. Die Staats¬
regierung werde diese Bestrebungen auf alle mögliche Weife, z, B. durch Herab-
setzung der Stempelgebühren fördern. Ferner werde ein neues Zuckersteuergesetz
vorgelegt und das Brnnutweiusteuergesetz geändert werden. Was der Finanzminister
in der Agrarkvnferenz über Erbrecht und Verschuldung gesagt habe, sei richtig,
aber für unmittelbare Verwertung wenig geeignet; Herabsetzung der Verschuldungs¬
grenze z. B. würde eine Operation sein, an der die Patienten leicht sterben könnten.
Damit, schloß der Minister, sei das leere Stroh gedroschen. Was nun das eine
große Mittel anlange, die Hebung der Getreidepreise durch das vom Grafen Kauitz
borgeschlagne Monopol, so seien dabei el"e Menge schwieriger Frage" -- er zählt
sie einzeln auf -- zu erwägen. Die Staatsregierung werde diese Fragen besomwn
Prüfen. Sie wolle nicht im voraus eine ablehnende Antwort geben, es sei ja


Maßgebliches und Unmaßgebliches

zweierlei hervor. Erstens, daß man noch kein „Feind der Landwirtschaft" ist, wenn
man Handelsverträge für notwendig hält. Einen solchen Unsinn, wie Feindschaft
gegen den notwendigsten und angenehmsten aller Produktionszweige, giebts über¬
haupt nicht. Es giebt wohl Leute, die das einem andern gehörige Landgut
selbst gern haben mochten, aber niemand, der wünschte, daß die Landgüter ver¬
schwänden und sich in Einöden verwandelten. Zweitens, daß jedermann verpflichtet
ist, um der Lösung der internationalen Krisis, dieses unheimlichen Rätsels, zu ar¬
beiten, wie heute die allgemeine Not aus dem allgemeinen Überfluß entspringeu
kann, während in allen frühern Zeiten bis in den Anfang unsers Jahrhunderts
hinein Not immer uur ganz natürlicherweise ans dem Mangel entsprungen ist.
Wenn Überfluß Not erzeugt, so kaun das nur an der falschen Verteilung der Güter,
also um einem Fehler der Gesellschaftsordnung und namentlich der Eigentums-
ordnung liegen. In einem solchen Augenblicke höchster Gefahr, nicht Revolutions¬
gefahr, sondern Gefahr des Erstickungstodes für die Gesellschaft, dem Volke auch
noch einen Maulkorb anlege», die freie Diskussion der Gesellschafts- und Eigentums¬
ordnung und die rückhaltlose Kritik von Verstößen gegen Vernunft und Gerechtig¬
keit, die etwa vou Behörde» oder mächtigen Privatpersonen begangen werden, ver¬
bieten, die Polizei zur unumschränkten Gebieterin über die Gedankenarbeit machen,
das ist ein ebenso gemeingefährliches Unterfangen, wie wenn bei einer Feuersbrunst
der Feuerwehr Arme und Beine gefesselt würden.) Der Minister wiederholt noch¬
mals: „Dem allgemein verbreiteten Glauben, der bis in die kleinste Hütte leider
verbreitet ist jdurch wessen Schuld?j, daß die Staatsregierung oder ein Wirtschnfts-
shstem allem die Schuld an dieser Krisis trage, muß mit aller Schärfe entgegen¬
getreten werden." Ferner: wenn einzelne Existenzen im Osten vernichtet würden,
so möchten die Ursachen wohl nicht in der allgemeine» Lage allein zu suchen sei»,
sondern häufig auch darin, daß mit zu geringem Kapital gekauft wordeu sei.

Anknüpfend an das Wort des Herrn von Schalscha, daß es leeres Stroh
dreschen hieße, wenn etwa die neue Regierung eine Politik der kleinen Mittel vor¬
schlage» wollte, zählt der Minister die „kleine» Mittel" auf, die er trotzdem vor-
schlagen will: die Kreise sollen das Geld, das ihnen zur Verfügung steht, besser
anwenden, als sie die Überweisungen aus der „lox Hucne" angewendet haben, der
Ban von Kleinbahnen und Kanälen muß gefördert werden, die Wiederherstellung
der Staffeltarife muß erwogen werden, el» »euch Wasscrgesetz muß den Meliv-
ratiousarbciteu zu Hilfe kommen, die Landwirte des Ostens müssen dem Beispiel
ihrer Brüder im Westen nachfolgen und die genossenschaftliche Selbsthilfe energisch
Pflegen Zahlreiche Bauer» Schlesiens haben das unter Anleitung des Freiherrn
von Hume seit Jahren gethan, aber von der „maßgebenden" Seite find ihre Be¬
strebungen scheel angesehen und ihre Leistungen totgeschwiegen worden^. Die Staats¬
regierung werde diese Bestrebungen auf alle mögliche Weife, z, B. durch Herab-
setzung der Stempelgebühren fördern. Ferner werde ein neues Zuckersteuergesetz
vorgelegt und das Brnnutweiusteuergesetz geändert werden. Was der Finanzminister
in der Agrarkvnferenz über Erbrecht und Verschuldung gesagt habe, sei richtig,
aber für unmittelbare Verwertung wenig geeignet; Herabsetzung der Verschuldungs¬
grenze z. B. würde eine Operation sein, an der die Patienten leicht sterben könnten.
Damit, schloß der Minister, sei das leere Stroh gedroschen. Was nun das eine
große Mittel anlange, die Hebung der Getreidepreise durch das vom Grafen Kauitz
borgeschlagne Monopol, so seien dabei el»e Menge schwieriger Frage» — er zählt
sie einzeln auf — zu erwägen. Die Staatsregierung werde diese Fragen besomwn
Prüfen. Sie wolle nicht im voraus eine ablehnende Antwort geben, es sei ja


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[0287] Maßgebliches und Unmaßgebliches zweierlei hervor. Erstens, daß man noch kein „Feind der Landwirtschaft" ist, wenn man Handelsverträge für notwendig hält. Einen solchen Unsinn, wie Feindschaft gegen den notwendigsten und angenehmsten aller Produktionszweige, giebts über¬ haupt nicht. Es giebt wohl Leute, die das einem andern gehörige Landgut selbst gern haben mochten, aber niemand, der wünschte, daß die Landgüter ver¬ schwänden und sich in Einöden verwandelten. Zweitens, daß jedermann verpflichtet ist, um der Lösung der internationalen Krisis, dieses unheimlichen Rätsels, zu ar¬ beiten, wie heute die allgemeine Not aus dem allgemeinen Überfluß entspringeu kann, während in allen frühern Zeiten bis in den Anfang unsers Jahrhunderts hinein Not immer uur ganz natürlicherweise ans dem Mangel entsprungen ist. Wenn Überfluß Not erzeugt, so kaun das nur an der falschen Verteilung der Güter, also um einem Fehler der Gesellschaftsordnung und namentlich der Eigentums- ordnung liegen. In einem solchen Augenblicke höchster Gefahr, nicht Revolutions¬ gefahr, sondern Gefahr des Erstickungstodes für die Gesellschaft, dem Volke auch noch einen Maulkorb anlege», die freie Diskussion der Gesellschafts- und Eigentums¬ ordnung und die rückhaltlose Kritik von Verstößen gegen Vernunft und Gerechtig¬ keit, die etwa vou Behörde» oder mächtigen Privatpersonen begangen werden, ver¬ bieten, die Polizei zur unumschränkten Gebieterin über die Gedankenarbeit machen, das ist ein ebenso gemeingefährliches Unterfangen, wie wenn bei einer Feuersbrunst der Feuerwehr Arme und Beine gefesselt würden.) Der Minister wiederholt noch¬ mals: „Dem allgemein verbreiteten Glauben, der bis in die kleinste Hütte leider verbreitet ist jdurch wessen Schuld?j, daß die Staatsregierung oder ein Wirtschnfts- shstem allem die Schuld an dieser Krisis trage, muß mit aller Schärfe entgegen¬ getreten werden." Ferner: wenn einzelne Existenzen im Osten vernichtet würden, so möchten die Ursachen wohl nicht in der allgemeine» Lage allein zu suchen sei», sondern häufig auch darin, daß mit zu geringem Kapital gekauft wordeu sei. Anknüpfend an das Wort des Herrn von Schalscha, daß es leeres Stroh dreschen hieße, wenn etwa die neue Regierung eine Politik der kleinen Mittel vor¬ schlage» wollte, zählt der Minister die „kleine» Mittel" auf, die er trotzdem vor- schlagen will: die Kreise sollen das Geld, das ihnen zur Verfügung steht, besser anwenden, als sie die Überweisungen aus der „lox Hucne" angewendet haben, der Ban von Kleinbahnen und Kanälen muß gefördert werden, die Wiederherstellung der Staffeltarife muß erwogen werden, el» »euch Wasscrgesetz muß den Meliv- ratiousarbciteu zu Hilfe kommen, die Landwirte des Ostens müssen dem Beispiel ihrer Brüder im Westen nachfolgen und die genossenschaftliche Selbsthilfe energisch Pflegen Zahlreiche Bauer» Schlesiens haben das unter Anleitung des Freiherrn von Hume seit Jahren gethan, aber von der „maßgebenden" Seite find ihre Be¬ strebungen scheel angesehen und ihre Leistungen totgeschwiegen worden^. Die Staats¬ regierung werde diese Bestrebungen auf alle mögliche Weife, z, B. durch Herab- setzung der Stempelgebühren fördern. Ferner werde ein neues Zuckersteuergesetz vorgelegt und das Brnnutweiusteuergesetz geändert werden. Was der Finanzminister in der Agrarkvnferenz über Erbrecht und Verschuldung gesagt habe, sei richtig, aber für unmittelbare Verwertung wenig geeignet; Herabsetzung der Verschuldungs¬ grenze z. B. würde eine Operation sein, an der die Patienten leicht sterben könnten. Damit, schloß der Minister, sei das leere Stroh gedroschen. Was nun das eine große Mittel anlange, die Hebung der Getreidepreise durch das vom Grafen Kauitz borgeschlagne Monopol, so seien dabei el»e Menge schwieriger Frage» — er zählt sie einzeln auf — zu erwägen. Die Staatsregierung werde diese Fragen besomwn Prüfen. Sie wolle nicht im voraus eine ablehnende Antwort geben, es sei ja

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219001/287>, abgerufen am 13.05.2024.