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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

geschichte Herders den Punkt nachweisen, wo dieser seinem eigentlichen innersten
Lebensdrange gleichsam untreu geworden ist, und daraus die Tragik seines Lebens
erklären. Verstehen nur den Verfasser recht, so erscheint ihm als Herders Geschick
und in gewissem Sinne auch als Herders Schuld, daß er sich nicht in den Ar¬
beiten seines geistigen, seines innern, seines wahren Berufs zu isoliren vermocht
hat. "Es hatte nie, von frühester Kindheit nicht, sein geistiges Erleben sich ihm
als das eine, was notthat, als der einzige Gehalt seines Daseins, gesondert von
allem andern. Die änßere Stellung war ihm wichtig von jeher." "Ihm war
nie heimisch in seinem Thun, immer blieb das dunkle Bewußtsein: mein Leben
müßte anders sein, zusammengefaßt in einem Strom, in dem es dahinfließt mit
innerer Notwendigkeit. Es war so viel von der Welt, der Umgebung, von Fremdem
um ihm, daß er nnr in einem dunkel gehofften andern Zustand sich fühlen konnte
mis sich selbst. Und so rollte sein Dasein, gleichsam widerwillig von ihm gelitten,
fort. Es konnte bei seiner Art nicht anders sein. Aber es ist ein furchtbarer
Gedanke, daß bei der ungeheuern Arbeit, die er geleistet, ihm fast nie das Glück
ward, sich im Leben zu fühlen, wie es sein mußte nach dem Lebenswillen seiner
Persönlichkeit." Als diesen wahren Beruf Herders aber sieht Kühuemann nicht
den des Dichters und Künstlers an, er täuscht sich nicht über die Grenzen der
Anlage des großen An- und Nachempsinders, sondern er meint, daß Herder, wie
ihm eine innere Stimme oft und immer wieder gesagt habe, zum Erzieher im
größten Sinn und größten Stil berufen gewesen sei. Das Verhängnis, nach dem
Herder im letzten Jahrzehnt seines Lebens vereinsamt war und seinem Jugend¬
lehrer Kant wie Goethe und Schiller ans der Hohe ihrer Entwicklung gegenüber¬
stand, erscheint Kühnemann als Nemesis für den Mangel einer einheitlich durch¬
dringenden Kraft in dem Leben seines Helden. Es ist eine Strenge in dieser
Auffassung, die uns minder erschrecken würde, wenn sie nicht so bedenklich mi߬
verstanden werden könnte. Die Wucht und ethische Gewalt einer Anschauung, die
sich in dieseni Lebensbilde immer wieder ausspricht und in den Sätzen gipfelt:
"Groß ist es und des Lebens freudigstes Bekenntnis zu sich selbst, den Umfang
und die Tiefe der Gedanken, der Bedürfnisse, der Bedingungen, in denen man seines
Lebens eigensten Wert erblickt, im Bewußtsein zu fassen und ohne sie nicht leben
zu wollen. Dann ist das Leben That und Wille an jedem Tag. Aber wo die
Gedanken in ihrem innersten Kern nicht der Bewußtseinsansdruck der Lebens-
l'edingungen sind, wo Zufall und Umgebung und historische Gewohnheit sie gab,
da grenzt eine Existenz sich nicht aus ihrem eignen Kern in bewußtem, eigensten
Leben ab. Da fehlt in dem Leben die sich selber wollende, die aus sich selber
sich erneuende Kraft. Dort wächst das Leben als Leben fort, bis es zusammen¬
sinkt. Hier ist in jedem Momente des Lebens schon ein Stückchen zehrender Tod" --
diese Wucht und Gewalt wird kein ernster Leser verkennen. Wenn wir vor Augen
behalten, daß diesem Maßstabe nur die gewaltigsten und die glücklichsten Menschen
gewachsen sind, se, ist nichts dagegen zu erinnern, daß bei Anlegung des Ma߬
stabs selbst ein Herder zu kurz kämmt. Nur darf sich nicht unter Berufung auf
diese Anschauung jeder moderne Größenwahn, der sich seine Gelüste oder Fratzen
zu tiefen Gedanken, zu Bedürfnissen und Bedingungen umdeutet, in denen er "seines
Lebens eigensten Wert erblickt," über das Lebe" und die Lebensarbeit Herders und
andrer geistiger Größen erheben, nur darf nicht vergessen werde", daß, wenn hier
der Biograph vom "heillosen Auseiuaudergcspanntsein" des Herderschen Wesens
spricht, in dem die Elemente einzeln zerstoben, dennoch die unermeßliche Mehrzahl
der Geister von heute kein Recht hat, sich einheitlich, von einer großen Idee er-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

geschichte Herders den Punkt nachweisen, wo dieser seinem eigentlichen innersten
Lebensdrange gleichsam untreu geworden ist, und daraus die Tragik seines Lebens
erklären. Verstehen nur den Verfasser recht, so erscheint ihm als Herders Geschick
und in gewissem Sinne auch als Herders Schuld, daß er sich nicht in den Ar¬
beiten seines geistigen, seines innern, seines wahren Berufs zu isoliren vermocht
hat. „Es hatte nie, von frühester Kindheit nicht, sein geistiges Erleben sich ihm
als das eine, was notthat, als der einzige Gehalt seines Daseins, gesondert von
allem andern. Die änßere Stellung war ihm wichtig von jeher." „Ihm war
nie heimisch in seinem Thun, immer blieb das dunkle Bewußtsein: mein Leben
müßte anders sein, zusammengefaßt in einem Strom, in dem es dahinfließt mit
innerer Notwendigkeit. Es war so viel von der Welt, der Umgebung, von Fremdem
um ihm, daß er nnr in einem dunkel gehofften andern Zustand sich fühlen konnte
mis sich selbst. Und so rollte sein Dasein, gleichsam widerwillig von ihm gelitten,
fort. Es konnte bei seiner Art nicht anders sein. Aber es ist ein furchtbarer
Gedanke, daß bei der ungeheuern Arbeit, die er geleistet, ihm fast nie das Glück
ward, sich im Leben zu fühlen, wie es sein mußte nach dem Lebenswillen seiner
Persönlichkeit." Als diesen wahren Beruf Herders aber sieht Kühuemann nicht
den des Dichters und Künstlers an, er täuscht sich nicht über die Grenzen der
Anlage des großen An- und Nachempsinders, sondern er meint, daß Herder, wie
ihm eine innere Stimme oft und immer wieder gesagt habe, zum Erzieher im
größten Sinn und größten Stil berufen gewesen sei. Das Verhängnis, nach dem
Herder im letzten Jahrzehnt seines Lebens vereinsamt war und seinem Jugend¬
lehrer Kant wie Goethe und Schiller ans der Hohe ihrer Entwicklung gegenüber¬
stand, erscheint Kühnemann als Nemesis für den Mangel einer einheitlich durch¬
dringenden Kraft in dem Leben seines Helden. Es ist eine Strenge in dieser
Auffassung, die uns minder erschrecken würde, wenn sie nicht so bedenklich mi߬
verstanden werden könnte. Die Wucht und ethische Gewalt einer Anschauung, die
sich in dieseni Lebensbilde immer wieder ausspricht und in den Sätzen gipfelt:
„Groß ist es und des Lebens freudigstes Bekenntnis zu sich selbst, den Umfang
und die Tiefe der Gedanken, der Bedürfnisse, der Bedingungen, in denen man seines
Lebens eigensten Wert erblickt, im Bewußtsein zu fassen und ohne sie nicht leben
zu wollen. Dann ist das Leben That und Wille an jedem Tag. Aber wo die
Gedanken in ihrem innersten Kern nicht der Bewußtseinsansdruck der Lebens-
l'edingungen sind, wo Zufall und Umgebung und historische Gewohnheit sie gab,
da grenzt eine Existenz sich nicht aus ihrem eignen Kern in bewußtem, eigensten
Leben ab. Da fehlt in dem Leben die sich selber wollende, die aus sich selber
sich erneuende Kraft. Dort wächst das Leben als Leben fort, bis es zusammen¬
sinkt. Hier ist in jedem Momente des Lebens schon ein Stückchen zehrender Tod" —
diese Wucht und Gewalt wird kein ernster Leser verkennen. Wenn wir vor Augen
behalten, daß diesem Maßstabe nur die gewaltigsten und die glücklichsten Menschen
gewachsen sind, se, ist nichts dagegen zu erinnern, daß bei Anlegung des Ma߬
stabs selbst ein Herder zu kurz kämmt. Nur darf sich nicht unter Berufung auf
diese Anschauung jeder moderne Größenwahn, der sich seine Gelüste oder Fratzen
zu tiefen Gedanken, zu Bedürfnissen und Bedingungen umdeutet, in denen er „seines
Lebens eigensten Wert erblickt," über das Lebe» und die Lebensarbeit Herders und
andrer geistiger Größen erheben, nur darf nicht vergessen werde», daß, wenn hier
der Biograph vom „heillosen Auseiuaudergcspanntsein" des Herderschen Wesens
spricht, in dem die Elemente einzeln zerstoben, dennoch die unermeßliche Mehrzahl
der Geister von heute kein Recht hat, sich einheitlich, von einer großen Idee er-


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[0445] Maßgebliches und Unmaßgebliches geschichte Herders den Punkt nachweisen, wo dieser seinem eigentlichen innersten Lebensdrange gleichsam untreu geworden ist, und daraus die Tragik seines Lebens erklären. Verstehen nur den Verfasser recht, so erscheint ihm als Herders Geschick und in gewissem Sinne auch als Herders Schuld, daß er sich nicht in den Ar¬ beiten seines geistigen, seines innern, seines wahren Berufs zu isoliren vermocht hat. „Es hatte nie, von frühester Kindheit nicht, sein geistiges Erleben sich ihm als das eine, was notthat, als der einzige Gehalt seines Daseins, gesondert von allem andern. Die änßere Stellung war ihm wichtig von jeher." „Ihm war nie heimisch in seinem Thun, immer blieb das dunkle Bewußtsein: mein Leben müßte anders sein, zusammengefaßt in einem Strom, in dem es dahinfließt mit innerer Notwendigkeit. Es war so viel von der Welt, der Umgebung, von Fremdem um ihm, daß er nnr in einem dunkel gehofften andern Zustand sich fühlen konnte mis sich selbst. Und so rollte sein Dasein, gleichsam widerwillig von ihm gelitten, fort. Es konnte bei seiner Art nicht anders sein. Aber es ist ein furchtbarer Gedanke, daß bei der ungeheuern Arbeit, die er geleistet, ihm fast nie das Glück ward, sich im Leben zu fühlen, wie es sein mußte nach dem Lebenswillen seiner Persönlichkeit." Als diesen wahren Beruf Herders aber sieht Kühuemann nicht den des Dichters und Künstlers an, er täuscht sich nicht über die Grenzen der Anlage des großen An- und Nachempsinders, sondern er meint, daß Herder, wie ihm eine innere Stimme oft und immer wieder gesagt habe, zum Erzieher im größten Sinn und größten Stil berufen gewesen sei. Das Verhängnis, nach dem Herder im letzten Jahrzehnt seines Lebens vereinsamt war und seinem Jugend¬ lehrer Kant wie Goethe und Schiller ans der Hohe ihrer Entwicklung gegenüber¬ stand, erscheint Kühnemann als Nemesis für den Mangel einer einheitlich durch¬ dringenden Kraft in dem Leben seines Helden. Es ist eine Strenge in dieser Auffassung, die uns minder erschrecken würde, wenn sie nicht so bedenklich mi߬ verstanden werden könnte. Die Wucht und ethische Gewalt einer Anschauung, die sich in dieseni Lebensbilde immer wieder ausspricht und in den Sätzen gipfelt: „Groß ist es und des Lebens freudigstes Bekenntnis zu sich selbst, den Umfang und die Tiefe der Gedanken, der Bedürfnisse, der Bedingungen, in denen man seines Lebens eigensten Wert erblickt, im Bewußtsein zu fassen und ohne sie nicht leben zu wollen. Dann ist das Leben That und Wille an jedem Tag. Aber wo die Gedanken in ihrem innersten Kern nicht der Bewußtseinsansdruck der Lebens- l'edingungen sind, wo Zufall und Umgebung und historische Gewohnheit sie gab, da grenzt eine Existenz sich nicht aus ihrem eignen Kern in bewußtem, eigensten Leben ab. Da fehlt in dem Leben die sich selber wollende, die aus sich selber sich erneuende Kraft. Dort wächst das Leben als Leben fort, bis es zusammen¬ sinkt. Hier ist in jedem Momente des Lebens schon ein Stückchen zehrender Tod" — diese Wucht und Gewalt wird kein ernster Leser verkennen. Wenn wir vor Augen behalten, daß diesem Maßstabe nur die gewaltigsten und die glücklichsten Menschen gewachsen sind, se, ist nichts dagegen zu erinnern, daß bei Anlegung des Ma߬ stabs selbst ein Herder zu kurz kämmt. Nur darf sich nicht unter Berufung auf diese Anschauung jeder moderne Größenwahn, der sich seine Gelüste oder Fratzen zu tiefen Gedanken, zu Bedürfnissen und Bedingungen umdeutet, in denen er „seines Lebens eigensten Wert erblickt," über das Lebe» und die Lebensarbeit Herders und andrer geistiger Größen erheben, nur darf nicht vergessen werde», daß, wenn hier der Biograph vom „heillosen Auseiuaudergcspanntsein" des Herderschen Wesens spricht, in dem die Elemente einzeln zerstoben, dennoch die unermeßliche Mehrzahl der Geister von heute kein Recht hat, sich einheitlich, von einer großen Idee er-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219001/445>, abgerufen am 12.05.2024.