Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Lampe unterbringen kann. Man hat hier ein Gaslicht, das keiner Röhren-
leitung bedarf. Das Acetylengas wird aus Calcinmcarbid, das heißt aus einer
Verbindung von Kalk und Kohle gewonnen. Diese Verbindung kommt in der
Natur nicht vor; man wußte sie seit langem im Laboratorium herzustellen, aber
der gewonnene Stoff war so teuer, daß an eine praktische Verwertung nicht zu
denken war. Die neue Erfindung besteht nun darin, daß man gelernt hat, unter
Einfluß starker elektrischer Ströme Kalk und Kohle zusammenzuschmelzen und in
chemische Verbindung zu bringen. Das Calcinmcarbid bildet harte Stäbchen, die
gegen chemische Stoffe eine geringe Empfindlichkeit haben. Nur Wasser zerlegt
die Verbindung sofort. Das Wasser zerfällt in seine Bestandteile und giebt den
Sauerstoff an den Kalk und den Wasserstoff an die Kohle ab. Kohle und Wasser¬
stoff bilden das Brenngas, und zwar ein Gas von solcher Reinheit, daß es einer
weitern Bearbeitung, wie es bei dem gewöhnlichen Gas der Fall ist, nicht bedarf.
Die ganze Gasfabrik nimmt also die Gestalt eines Döbereinerschen Feuerzeugs an.
Man erinnert sich Wohl noch jener Gläser, in denen Wasserstoff entwickelt wurde,
der sich mit Hilfe von Platinschwamm entzündete. Die Herstellung des Gases
regelt sich nach dem Verbrauch. Ist das Calcinmecirbid verbraucht, so wird ein
neues Stück eingehängt, das Wasser erneuert, und die Lampe ist wieder in Ordnung.

Freilich ist auch hierbei noch eine Schwierigkeit zu überwinden. Verbrennt
man das Acetylengas nnter Anwendung eines gewöhnlichen Gasbrenners, so ent¬
steht eine stark rußende Flamme. Mit Heller und leuchtender Flamme brennt es
nur dann, wenn Luft zugemischt worden ist. Im Laboratorium macht es nun
keine- Schwierigkeiten, die Luft zuzuführen. Man fängt das Gas unter einer
Glocke auf und bläst die Luft ein. Im gewöhnlichen Leben aber ist eine solche
Vorrichtung nicht anwendbar. Die Lampe muß sich selbstthätig mit Luft ver¬
sehen. Es unterliegt aber Wohl keinem Zweifel, daß eine Lösung dieser Schwie¬
rigkeit gefunden werden wird, wenn sie nicht schon gefunden ist.

Die Leuchtkraft des Acetyleugases ist sehr bedeutend. Sie kaun bis zu 140
Normalkerzen Stärke gebracht werden, stellt sich also neben die des elektrischen
Lichtes. Freilich ist bis jetzt der Preis des Gases noch zu hoch; er beträgt für
die Stunde 8 Pfennige. Man hat in Aussicht genommen, das Acetylengas dem
gewöhnlichen beizumischen, also den Glühkörper sozusagen in gasförmiger Gestalt
beizugeben. Es fragt sich aber doch, ob man auf diese Weise gegen den Auerschen
Glühkörper wird aufkommen können. Auch würde man hierbei an die gegebne
Gasleitung gebunden sein, und von dieser loszukommen, das ist ja die Aufgabe.
Vielleicht erleben wir mit dem Calcinmcarbid eine ähnliche Überraschung wie mit
dem Aluminium. Der Preis dieses Metalls ist in kurzer Zeit vou 600 auf
6 Franks heruntergegangen, nachdem die ungenützte Riesenkraft des Rheinfalls in
Dienst genommen war, um die Elektrizität zur Herstellung des Aluminiums zu
liefern. Das Aluminium, vor kurzem noch eine Kuriosität, ist zum viel begehrten
Gebrauchsgegenstände geworden. Etwas ähnliches könnte mit dem Calcinmcarbid
geschehen, wenn ungenützte Wasserkräfte zur Fabrikation in Dienst genommen
würden. Wir hören, daß sich eine Gesellschaft gebildet hat, zu der auch Siemers
in Berlin gehört, die am Trollhättafall eine Fabrik baut. Im übrigen herrscht
tiefstes Stillschweigen. Alle Arbeiten und Versuche werden mit großer Heimlichkeit
betrieben, was den Unternehmern wegen der lauernden Konkurrenz nicht zu ver¬
denken ist. Aber wir werde" uns nicht wundern dürfen, wenn in kurzer Zeit
das Acetylengas als ein neuer Lichtgeber in die Reihe der übrigen tritt.

Da wir gerade dabei sind, wollen wir gleich noch ein wenig Zukunftsmusik


Maßgebliches und Unmaßgebliches

der Lampe unterbringen kann. Man hat hier ein Gaslicht, das keiner Röhren-
leitung bedarf. Das Acetylengas wird aus Calcinmcarbid, das heißt aus einer
Verbindung von Kalk und Kohle gewonnen. Diese Verbindung kommt in der
Natur nicht vor; man wußte sie seit langem im Laboratorium herzustellen, aber
der gewonnene Stoff war so teuer, daß an eine praktische Verwertung nicht zu
denken war. Die neue Erfindung besteht nun darin, daß man gelernt hat, unter
Einfluß starker elektrischer Ströme Kalk und Kohle zusammenzuschmelzen und in
chemische Verbindung zu bringen. Das Calcinmcarbid bildet harte Stäbchen, die
gegen chemische Stoffe eine geringe Empfindlichkeit haben. Nur Wasser zerlegt
die Verbindung sofort. Das Wasser zerfällt in seine Bestandteile und giebt den
Sauerstoff an den Kalk und den Wasserstoff an die Kohle ab. Kohle und Wasser¬
stoff bilden das Brenngas, und zwar ein Gas von solcher Reinheit, daß es einer
weitern Bearbeitung, wie es bei dem gewöhnlichen Gas der Fall ist, nicht bedarf.
Die ganze Gasfabrik nimmt also die Gestalt eines Döbereinerschen Feuerzeugs an.
Man erinnert sich Wohl noch jener Gläser, in denen Wasserstoff entwickelt wurde,
der sich mit Hilfe von Platinschwamm entzündete. Die Herstellung des Gases
regelt sich nach dem Verbrauch. Ist das Calcinmecirbid verbraucht, so wird ein
neues Stück eingehängt, das Wasser erneuert, und die Lampe ist wieder in Ordnung.

Freilich ist auch hierbei noch eine Schwierigkeit zu überwinden. Verbrennt
man das Acetylengas nnter Anwendung eines gewöhnlichen Gasbrenners, so ent¬
steht eine stark rußende Flamme. Mit Heller und leuchtender Flamme brennt es
nur dann, wenn Luft zugemischt worden ist. Im Laboratorium macht es nun
keine- Schwierigkeiten, die Luft zuzuführen. Man fängt das Gas unter einer
Glocke auf und bläst die Luft ein. Im gewöhnlichen Leben aber ist eine solche
Vorrichtung nicht anwendbar. Die Lampe muß sich selbstthätig mit Luft ver¬
sehen. Es unterliegt aber Wohl keinem Zweifel, daß eine Lösung dieser Schwie¬
rigkeit gefunden werden wird, wenn sie nicht schon gefunden ist.

Die Leuchtkraft des Acetyleugases ist sehr bedeutend. Sie kaun bis zu 140
Normalkerzen Stärke gebracht werden, stellt sich also neben die des elektrischen
Lichtes. Freilich ist bis jetzt der Preis des Gases noch zu hoch; er beträgt für
die Stunde 8 Pfennige. Man hat in Aussicht genommen, das Acetylengas dem
gewöhnlichen beizumischen, also den Glühkörper sozusagen in gasförmiger Gestalt
beizugeben. Es fragt sich aber doch, ob man auf diese Weise gegen den Auerschen
Glühkörper wird aufkommen können. Auch würde man hierbei an die gegebne
Gasleitung gebunden sein, und von dieser loszukommen, das ist ja die Aufgabe.
Vielleicht erleben wir mit dem Calcinmcarbid eine ähnliche Überraschung wie mit
dem Aluminium. Der Preis dieses Metalls ist in kurzer Zeit vou 600 auf
6 Franks heruntergegangen, nachdem die ungenützte Riesenkraft des Rheinfalls in
Dienst genommen war, um die Elektrizität zur Herstellung des Aluminiums zu
liefern. Das Aluminium, vor kurzem noch eine Kuriosität, ist zum viel begehrten
Gebrauchsgegenstände geworden. Etwas ähnliches könnte mit dem Calcinmcarbid
geschehen, wenn ungenützte Wasserkräfte zur Fabrikation in Dienst genommen
würden. Wir hören, daß sich eine Gesellschaft gebildet hat, zu der auch Siemers
in Berlin gehört, die am Trollhättafall eine Fabrik baut. Im übrigen herrscht
tiefstes Stillschweigen. Alle Arbeiten und Versuche werden mit großer Heimlichkeit
betrieben, was den Unternehmern wegen der lauernden Konkurrenz nicht zu ver¬
denken ist. Aber wir werde» uns nicht wundern dürfen, wenn in kurzer Zeit
das Acetylengas als ein neuer Lichtgeber in die Reihe der übrigen tritt.

Da wir gerade dabei sind, wollen wir gleich noch ein wenig Zukunftsmusik


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0640" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/220316"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_2526" prev="#ID_2525"> der Lampe unterbringen kann. Man hat hier ein Gaslicht, das keiner Röhren-<lb/>
leitung bedarf. Das Acetylengas wird aus Calcinmcarbid, das heißt aus einer<lb/>
Verbindung von Kalk und Kohle gewonnen. Diese Verbindung kommt in der<lb/>
Natur nicht vor; man wußte sie seit langem im Laboratorium herzustellen, aber<lb/>
der gewonnene Stoff war so teuer, daß an eine praktische Verwertung nicht zu<lb/>
denken war. Die neue Erfindung besteht nun darin, daß man gelernt hat, unter<lb/>
Einfluß starker elektrischer Ströme Kalk und Kohle zusammenzuschmelzen und in<lb/>
chemische Verbindung zu bringen. Das Calcinmcarbid bildet harte Stäbchen, die<lb/>
gegen chemische Stoffe eine geringe Empfindlichkeit haben. Nur Wasser zerlegt<lb/>
die Verbindung sofort. Das Wasser zerfällt in seine Bestandteile und giebt den<lb/>
Sauerstoff an den Kalk und den Wasserstoff an die Kohle ab. Kohle und Wasser¬<lb/>
stoff bilden das Brenngas, und zwar ein Gas von solcher Reinheit, daß es einer<lb/>
weitern Bearbeitung, wie es bei dem gewöhnlichen Gas der Fall ist, nicht bedarf.<lb/>
Die ganze Gasfabrik nimmt also die Gestalt eines Döbereinerschen Feuerzeugs an.<lb/>
Man erinnert sich Wohl noch jener Gläser, in denen Wasserstoff entwickelt wurde,<lb/>
der sich mit Hilfe von Platinschwamm entzündete. Die Herstellung des Gases<lb/>
regelt sich nach dem Verbrauch. Ist das Calcinmecirbid verbraucht, so wird ein<lb/>
neues Stück eingehängt, das Wasser erneuert, und die Lampe ist wieder in Ordnung.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2527"> Freilich ist auch hierbei noch eine Schwierigkeit zu überwinden. Verbrennt<lb/>
man das Acetylengas nnter Anwendung eines gewöhnlichen Gasbrenners, so ent¬<lb/>
steht eine stark rußende Flamme. Mit Heller und leuchtender Flamme brennt es<lb/>
nur dann, wenn Luft zugemischt worden ist. Im Laboratorium macht es nun<lb/>
keine- Schwierigkeiten, die Luft zuzuführen. Man fängt das Gas unter einer<lb/>
Glocke auf und bläst die Luft ein. Im gewöhnlichen Leben aber ist eine solche<lb/>
Vorrichtung nicht anwendbar. Die Lampe muß sich selbstthätig mit Luft ver¬<lb/>
sehen. Es unterliegt aber Wohl keinem Zweifel, daß eine Lösung dieser Schwie¬<lb/>
rigkeit gefunden werden wird, wenn sie nicht schon gefunden ist.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2528"> Die Leuchtkraft des Acetyleugases ist sehr bedeutend. Sie kaun bis zu 140<lb/>
Normalkerzen Stärke gebracht werden, stellt sich also neben die des elektrischen<lb/>
Lichtes. Freilich ist bis jetzt der Preis des Gases noch zu hoch; er beträgt für<lb/>
die Stunde 8 Pfennige. Man hat in Aussicht genommen, das Acetylengas dem<lb/>
gewöhnlichen beizumischen, also den Glühkörper sozusagen in gasförmiger Gestalt<lb/>
beizugeben. Es fragt sich aber doch, ob man auf diese Weise gegen den Auerschen<lb/>
Glühkörper wird aufkommen können. Auch würde man hierbei an die gegebne<lb/>
Gasleitung gebunden sein, und von dieser loszukommen, das ist ja die Aufgabe.<lb/>
Vielleicht erleben wir mit dem Calcinmcarbid eine ähnliche Überraschung wie mit<lb/>
dem Aluminium. Der Preis dieses Metalls ist in kurzer Zeit vou 600 auf<lb/>
6 Franks heruntergegangen, nachdem die ungenützte Riesenkraft des Rheinfalls in<lb/>
Dienst genommen war, um die Elektrizität zur Herstellung des Aluminiums zu<lb/>
liefern. Das Aluminium, vor kurzem noch eine Kuriosität, ist zum viel begehrten<lb/>
Gebrauchsgegenstände geworden. Etwas ähnliches könnte mit dem Calcinmcarbid<lb/>
geschehen, wenn ungenützte Wasserkräfte zur Fabrikation in Dienst genommen<lb/>
würden. Wir hören, daß sich eine Gesellschaft gebildet hat, zu der auch Siemers<lb/>
in Berlin gehört, die am Trollhättafall eine Fabrik baut. Im übrigen herrscht<lb/>
tiefstes Stillschweigen. Alle Arbeiten und Versuche werden mit großer Heimlichkeit<lb/>
betrieben, was den Unternehmern wegen der lauernden Konkurrenz nicht zu ver¬<lb/>
denken ist. Aber wir werde» uns nicht wundern dürfen, wenn in kurzer Zeit<lb/>
das Acetylengas als ein neuer Lichtgeber in die Reihe der übrigen tritt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_2529" next="#ID_2530"> Da wir gerade dabei sind, wollen wir gleich noch ein wenig Zukunftsmusik</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0640] Maßgebliches und Unmaßgebliches der Lampe unterbringen kann. Man hat hier ein Gaslicht, das keiner Röhren- leitung bedarf. Das Acetylengas wird aus Calcinmcarbid, das heißt aus einer Verbindung von Kalk und Kohle gewonnen. Diese Verbindung kommt in der Natur nicht vor; man wußte sie seit langem im Laboratorium herzustellen, aber der gewonnene Stoff war so teuer, daß an eine praktische Verwertung nicht zu denken war. Die neue Erfindung besteht nun darin, daß man gelernt hat, unter Einfluß starker elektrischer Ströme Kalk und Kohle zusammenzuschmelzen und in chemische Verbindung zu bringen. Das Calcinmcarbid bildet harte Stäbchen, die gegen chemische Stoffe eine geringe Empfindlichkeit haben. Nur Wasser zerlegt die Verbindung sofort. Das Wasser zerfällt in seine Bestandteile und giebt den Sauerstoff an den Kalk und den Wasserstoff an die Kohle ab. Kohle und Wasser¬ stoff bilden das Brenngas, und zwar ein Gas von solcher Reinheit, daß es einer weitern Bearbeitung, wie es bei dem gewöhnlichen Gas der Fall ist, nicht bedarf. Die ganze Gasfabrik nimmt also die Gestalt eines Döbereinerschen Feuerzeugs an. Man erinnert sich Wohl noch jener Gläser, in denen Wasserstoff entwickelt wurde, der sich mit Hilfe von Platinschwamm entzündete. Die Herstellung des Gases regelt sich nach dem Verbrauch. Ist das Calcinmecirbid verbraucht, so wird ein neues Stück eingehängt, das Wasser erneuert, und die Lampe ist wieder in Ordnung. Freilich ist auch hierbei noch eine Schwierigkeit zu überwinden. Verbrennt man das Acetylengas nnter Anwendung eines gewöhnlichen Gasbrenners, so ent¬ steht eine stark rußende Flamme. Mit Heller und leuchtender Flamme brennt es nur dann, wenn Luft zugemischt worden ist. Im Laboratorium macht es nun keine- Schwierigkeiten, die Luft zuzuführen. Man fängt das Gas unter einer Glocke auf und bläst die Luft ein. Im gewöhnlichen Leben aber ist eine solche Vorrichtung nicht anwendbar. Die Lampe muß sich selbstthätig mit Luft ver¬ sehen. Es unterliegt aber Wohl keinem Zweifel, daß eine Lösung dieser Schwie¬ rigkeit gefunden werden wird, wenn sie nicht schon gefunden ist. Die Leuchtkraft des Acetyleugases ist sehr bedeutend. Sie kaun bis zu 140 Normalkerzen Stärke gebracht werden, stellt sich also neben die des elektrischen Lichtes. Freilich ist bis jetzt der Preis des Gases noch zu hoch; er beträgt für die Stunde 8 Pfennige. Man hat in Aussicht genommen, das Acetylengas dem gewöhnlichen beizumischen, also den Glühkörper sozusagen in gasförmiger Gestalt beizugeben. Es fragt sich aber doch, ob man auf diese Weise gegen den Auerschen Glühkörper wird aufkommen können. Auch würde man hierbei an die gegebne Gasleitung gebunden sein, und von dieser loszukommen, das ist ja die Aufgabe. Vielleicht erleben wir mit dem Calcinmcarbid eine ähnliche Überraschung wie mit dem Aluminium. Der Preis dieses Metalls ist in kurzer Zeit vou 600 auf 6 Franks heruntergegangen, nachdem die ungenützte Riesenkraft des Rheinfalls in Dienst genommen war, um die Elektrizität zur Herstellung des Aluminiums zu liefern. Das Aluminium, vor kurzem noch eine Kuriosität, ist zum viel begehrten Gebrauchsgegenstände geworden. Etwas ähnliches könnte mit dem Calcinmcarbid geschehen, wenn ungenützte Wasserkräfte zur Fabrikation in Dienst genommen würden. Wir hören, daß sich eine Gesellschaft gebildet hat, zu der auch Siemers in Berlin gehört, die am Trollhättafall eine Fabrik baut. Im übrigen herrscht tiefstes Stillschweigen. Alle Arbeiten und Versuche werden mit großer Heimlichkeit betrieben, was den Unternehmern wegen der lauernden Konkurrenz nicht zu ver¬ denken ist. Aber wir werde» uns nicht wundern dürfen, wenn in kurzer Zeit das Acetylengas als ein neuer Lichtgeber in die Reihe der übrigen tritt. Da wir gerade dabei sind, wollen wir gleich noch ein wenig Zukunftsmusik

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219675/640
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219675/640>, abgerufen am 21.05.2024.