Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Der schneidige Leutnant sieht darin aus, als wollte er an dem ans Volksfesten be¬
liebten Sport des Sacklaufens teilnehmen. Neben dieser Gesnmtgestaltung der
Hosen gingen uoch Wandlungen in der Farbe her, vom vorschriftsmäßigen Dunkelgrau
bis zum tiefsten Schwarz und wieder zurück zu dem heutigen mäßigen Schwarz¬
grau, sodann Änderungen in dem roten Paspoil von der vorgeschriebnen Gestalt
bis zur kaum sichtbaren roten Linie, dann zur sast kleinfingerdicken roten Walze,
die sich nachher zum Tuchstreifen bildete und endlich.ausnahmsweise wieder die vor¬
schriftsmäßige Gestalt erreichte. Der Absatz des Stiefels war Anfang der siebziger
Jahre, bald nach dem Kriege, fo hoch, daß der Fuß fast auf der Spitze stand und
thatsächlich bei einzelnen Herren ans der Spanne Valggeschwulst erzeugt wurde,
die nur durch Operation entfernt werden konnte. Heute ist der Absatz so niedrig,
daß der Sporn fast auf der Erde schleift. Der gnuze Stiefel aber gleicht einem
Ponton oder einem mittelalterlichen Schnabelschuh.

Waffenrock und Über- oder Oberrock stehe" und standen stets in einer ge¬
wissen gegenseitigen Wechselbeziehung, namentlich bezüglich der Schöße. Zeitweise
konnte der Schoß des Waffeurocks nicht kurz genug sein. Das war die Zeit, wo
die Fliegenden Blätter den Leutnant geometrisch aus Dreiecken konstruirten. Dann
gab es wieder eine Zeit, wo es schmeichelhaft war, wenn man den im lang-
schößigen Waffenrock befindlichen Kameraden von hinten als mit Oberrock bekleidet
vermutete. Heute gilt das Gegenteil. Die Oberrockschöße sind so kurz, daß man,
wenn man die Nordseite des Kameraden sieht, uicht zu unterscheiden vermag, ob
sein Oberkleid, von vorn gesehen, das einzige noch vorhandne charakteristische Unter¬
scheidungszeichen von Waffenrock und Oberrock, nämlich Ärmelaufschlnge und eine
oder zwei Reihen Knöpfe hat. Der Kragen von Waffen- und Oberrock wechselte
von der vorschriftsmäßigen vernünftigen, der Lange des Halses angepaßten Höhe
zu immer geringerer und von da wieder zu der jetzt beliebten Gigcrllragcuhöhe.
Wenn die Höhe noch weiter wächst, so kommen wir wieder zu den Kragen, wie
sie an den Uniformfracks zur Zeit der Befreiungskriege Mode waren. Der Kragen
reichte damals bekanntlich bis in die Kopfhaare und verbarg deu Hinterkopf fast
zur Hälfte. Doch war das eine von der heutigen ganz verschiedne Unifvrmirung,
die mit der Einführung des Waffeurocks Anfang der vierziger Jahre ihren Ab¬
schluß fand. In der Krageumode spielte in allen Wechselfällen noch der Weiße
Halsstreifen eine Rolle. Er sah ans der Halsbinde, ähnlich, wie dies in Baiern
und Österreich Vorschrift war oder vielleicht noch ist, ganz schmal und kaum sichtbar
hervor, entwickelte sich aber zuweilen und namentlich in unsrer Gigerlzeit bis zum
einfachen hohen weißen Zivilklagen, ja sogar unter gänzlicher Wcglnssnng der vor¬
geschriebnen schwarzen Halsbinde. Mit den Ärmeln des Waffenrocks wurde ein
ähnlicher Sport getrieben. Waren sie anfangs so eng, daß sie den Arm trikot¬
artig umschlossen, so erweiterten sie sich nach und nach zu Säcken, und wenn der
schneidige Lieutenant im Kameradenkreise saß, den Ellbogen ans den Tisch gestützt,
die Cigarre in der elegant im Gelenk geschwuugueu Hand, dann sah man die weit-
gebanschte, brettstcife Manschette mit llotzähnlichem Manschetteuknopf. Das war
"chic." Dazu gehörten dann noch Ärmclaufschläge, die fast bis zur Hälfte des Unter¬
arms reichten.

Die Mütze ging von der vorgeschriebnen Gestalt zu einem übermäßig breiten
und steifen Deckel über, der Mützenstreifen nahm bald die halbe Hohe der Mütze
ein. Darauf folgte anstatt des steifen Deckels ein gänzlich loser Sack, und dann
schrumpfte die ganze Kopfbedeckung wieder zum niedrigen kleinen Studeuteumützcheu
zusammen.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Der schneidige Leutnant sieht darin aus, als wollte er an dem ans Volksfesten be¬
liebten Sport des Sacklaufens teilnehmen. Neben dieser Gesnmtgestaltung der
Hosen gingen uoch Wandlungen in der Farbe her, vom vorschriftsmäßigen Dunkelgrau
bis zum tiefsten Schwarz und wieder zurück zu dem heutigen mäßigen Schwarz¬
grau, sodann Änderungen in dem roten Paspoil von der vorgeschriebnen Gestalt
bis zur kaum sichtbaren roten Linie, dann zur sast kleinfingerdicken roten Walze,
die sich nachher zum Tuchstreifen bildete und endlich.ausnahmsweise wieder die vor¬
schriftsmäßige Gestalt erreichte. Der Absatz des Stiefels war Anfang der siebziger
Jahre, bald nach dem Kriege, fo hoch, daß der Fuß fast auf der Spitze stand und
thatsächlich bei einzelnen Herren ans der Spanne Valggeschwulst erzeugt wurde,
die nur durch Operation entfernt werden konnte. Heute ist der Absatz so niedrig,
daß der Sporn fast auf der Erde schleift. Der gnuze Stiefel aber gleicht einem
Ponton oder einem mittelalterlichen Schnabelschuh.

Waffenrock und Über- oder Oberrock stehe» und standen stets in einer ge¬
wissen gegenseitigen Wechselbeziehung, namentlich bezüglich der Schöße. Zeitweise
konnte der Schoß des Waffeurocks nicht kurz genug sein. Das war die Zeit, wo
die Fliegenden Blätter den Leutnant geometrisch aus Dreiecken konstruirten. Dann
gab es wieder eine Zeit, wo es schmeichelhaft war, wenn man den im lang-
schößigen Waffenrock befindlichen Kameraden von hinten als mit Oberrock bekleidet
vermutete. Heute gilt das Gegenteil. Die Oberrockschöße sind so kurz, daß man,
wenn man die Nordseite des Kameraden sieht, uicht zu unterscheiden vermag, ob
sein Oberkleid, von vorn gesehen, das einzige noch vorhandne charakteristische Unter¬
scheidungszeichen von Waffenrock und Oberrock, nämlich Ärmelaufschlnge und eine
oder zwei Reihen Knöpfe hat. Der Kragen von Waffen- und Oberrock wechselte
von der vorschriftsmäßigen vernünftigen, der Lange des Halses angepaßten Höhe
zu immer geringerer und von da wieder zu der jetzt beliebten Gigcrllragcuhöhe.
Wenn die Höhe noch weiter wächst, so kommen wir wieder zu den Kragen, wie
sie an den Uniformfracks zur Zeit der Befreiungskriege Mode waren. Der Kragen
reichte damals bekanntlich bis in die Kopfhaare und verbarg deu Hinterkopf fast
zur Hälfte. Doch war das eine von der heutigen ganz verschiedne Unifvrmirung,
die mit der Einführung des Waffeurocks Anfang der vierziger Jahre ihren Ab¬
schluß fand. In der Krageumode spielte in allen Wechselfällen noch der Weiße
Halsstreifen eine Rolle. Er sah ans der Halsbinde, ähnlich, wie dies in Baiern
und Österreich Vorschrift war oder vielleicht noch ist, ganz schmal und kaum sichtbar
hervor, entwickelte sich aber zuweilen und namentlich in unsrer Gigerlzeit bis zum
einfachen hohen weißen Zivilklagen, ja sogar unter gänzlicher Wcglnssnng der vor¬
geschriebnen schwarzen Halsbinde. Mit den Ärmeln des Waffenrocks wurde ein
ähnlicher Sport getrieben. Waren sie anfangs so eng, daß sie den Arm trikot¬
artig umschlossen, so erweiterten sie sich nach und nach zu Säcken, und wenn der
schneidige Lieutenant im Kameradenkreise saß, den Ellbogen ans den Tisch gestützt,
die Cigarre in der elegant im Gelenk geschwuugueu Hand, dann sah man die weit-
gebanschte, brettstcife Manschette mit llotzähnlichem Manschetteuknopf. Das war
„chic." Dazu gehörten dann noch Ärmclaufschläge, die fast bis zur Hälfte des Unter¬
arms reichten.

Die Mütze ging von der vorgeschriebnen Gestalt zu einem übermäßig breiten
und steifen Deckel über, der Mützenstreifen nahm bald die halbe Hohe der Mütze
ein. Darauf folgte anstatt des steifen Deckels ein gänzlich loser Sack, und dann
schrumpfte die ganze Kopfbedeckung wieder zum niedrigen kleinen Studeuteumützcheu
zusammen.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0060" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/221036"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_147" prev="#ID_146"> Der schneidige Leutnant sieht darin aus, als wollte er an dem ans Volksfesten be¬<lb/>
liebten Sport des Sacklaufens teilnehmen. Neben dieser Gesnmtgestaltung der<lb/>
Hosen gingen uoch Wandlungen in der Farbe her, vom vorschriftsmäßigen Dunkelgrau<lb/>
bis zum tiefsten Schwarz und wieder zurück zu dem heutigen mäßigen Schwarz¬<lb/>
grau, sodann Änderungen in dem roten Paspoil von der vorgeschriebnen Gestalt<lb/>
bis zur kaum sichtbaren roten Linie, dann zur sast kleinfingerdicken roten Walze,<lb/>
die sich nachher zum Tuchstreifen bildete und endlich.ausnahmsweise wieder die vor¬<lb/>
schriftsmäßige Gestalt erreichte. Der Absatz des Stiefels war Anfang der siebziger<lb/>
Jahre, bald nach dem Kriege, fo hoch, daß der Fuß fast auf der Spitze stand und<lb/>
thatsächlich bei einzelnen Herren ans der Spanne Valggeschwulst erzeugt wurde,<lb/>
die nur durch Operation entfernt werden konnte. Heute ist der Absatz so niedrig,<lb/>
daß der Sporn fast auf der Erde schleift. Der gnuze Stiefel aber gleicht einem<lb/>
Ponton oder einem mittelalterlichen Schnabelschuh.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_148"> Waffenrock und Über- oder Oberrock stehe» und standen stets in einer ge¬<lb/>
wissen gegenseitigen Wechselbeziehung, namentlich bezüglich der Schöße. Zeitweise<lb/>
konnte der Schoß des Waffeurocks nicht kurz genug sein. Das war die Zeit, wo<lb/>
die Fliegenden Blätter den Leutnant geometrisch aus Dreiecken konstruirten. Dann<lb/>
gab es wieder eine Zeit, wo es schmeichelhaft war, wenn man den im lang-<lb/>
schößigen Waffenrock befindlichen Kameraden von hinten als mit Oberrock bekleidet<lb/>
vermutete. Heute gilt das Gegenteil. Die Oberrockschöße sind so kurz, daß man,<lb/>
wenn man die Nordseite des Kameraden sieht, uicht zu unterscheiden vermag, ob<lb/>
sein Oberkleid, von vorn gesehen, das einzige noch vorhandne charakteristische Unter¬<lb/>
scheidungszeichen von Waffenrock und Oberrock, nämlich Ärmelaufschlnge und eine<lb/>
oder zwei Reihen Knöpfe hat. Der Kragen von Waffen- und Oberrock wechselte<lb/>
von der vorschriftsmäßigen vernünftigen, der Lange des Halses angepaßten Höhe<lb/>
zu immer geringerer und von da wieder zu der jetzt beliebten Gigcrllragcuhöhe.<lb/>
Wenn die Höhe noch weiter wächst, so kommen wir wieder zu den Kragen, wie<lb/>
sie an den Uniformfracks zur Zeit der Befreiungskriege Mode waren. Der Kragen<lb/>
reichte damals bekanntlich bis in die Kopfhaare und verbarg deu Hinterkopf fast<lb/>
zur Hälfte. Doch war das eine von der heutigen ganz verschiedne Unifvrmirung,<lb/>
die mit der Einführung des Waffeurocks Anfang der vierziger Jahre ihren Ab¬<lb/>
schluß fand. In der Krageumode spielte in allen Wechselfällen noch der Weiße<lb/>
Halsstreifen eine Rolle. Er sah ans der Halsbinde, ähnlich, wie dies in Baiern<lb/>
und Österreich Vorschrift war oder vielleicht noch ist, ganz schmal und kaum sichtbar<lb/>
hervor, entwickelte sich aber zuweilen und namentlich in unsrer Gigerlzeit bis zum<lb/>
einfachen hohen weißen Zivilklagen, ja sogar unter gänzlicher Wcglnssnng der vor¬<lb/>
geschriebnen schwarzen Halsbinde. Mit den Ärmeln des Waffenrocks wurde ein<lb/>
ähnlicher Sport getrieben. Waren sie anfangs so eng, daß sie den Arm trikot¬<lb/>
artig umschlossen, so erweiterten sie sich nach und nach zu Säcken, und wenn der<lb/>
schneidige Lieutenant im Kameradenkreise saß, den Ellbogen ans den Tisch gestützt,<lb/>
die Cigarre in der elegant im Gelenk geschwuugueu Hand, dann sah man die weit-<lb/>
gebanschte, brettstcife Manschette mit llotzähnlichem Manschetteuknopf. Das war<lb/>
&#x201E;chic." Dazu gehörten dann noch Ärmclaufschläge, die fast bis zur Hälfte des Unter¬<lb/>
arms reichten.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_149"> Die Mütze ging von der vorgeschriebnen Gestalt zu einem übermäßig breiten<lb/>
und steifen Deckel über, der Mützenstreifen nahm bald die halbe Hohe der Mütze<lb/>
ein. Darauf folgte anstatt des steifen Deckels ein gänzlich loser Sack, und dann<lb/>
schrumpfte die ganze Kopfbedeckung wieder zum niedrigen kleinen Studeuteumützcheu<lb/>
zusammen.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0060] Maßgebliches und Unmaßgebliches Der schneidige Leutnant sieht darin aus, als wollte er an dem ans Volksfesten be¬ liebten Sport des Sacklaufens teilnehmen. Neben dieser Gesnmtgestaltung der Hosen gingen uoch Wandlungen in der Farbe her, vom vorschriftsmäßigen Dunkelgrau bis zum tiefsten Schwarz und wieder zurück zu dem heutigen mäßigen Schwarz¬ grau, sodann Änderungen in dem roten Paspoil von der vorgeschriebnen Gestalt bis zur kaum sichtbaren roten Linie, dann zur sast kleinfingerdicken roten Walze, die sich nachher zum Tuchstreifen bildete und endlich.ausnahmsweise wieder die vor¬ schriftsmäßige Gestalt erreichte. Der Absatz des Stiefels war Anfang der siebziger Jahre, bald nach dem Kriege, fo hoch, daß der Fuß fast auf der Spitze stand und thatsächlich bei einzelnen Herren ans der Spanne Valggeschwulst erzeugt wurde, die nur durch Operation entfernt werden konnte. Heute ist der Absatz so niedrig, daß der Sporn fast auf der Erde schleift. Der gnuze Stiefel aber gleicht einem Ponton oder einem mittelalterlichen Schnabelschuh. Waffenrock und Über- oder Oberrock stehe» und standen stets in einer ge¬ wissen gegenseitigen Wechselbeziehung, namentlich bezüglich der Schöße. Zeitweise konnte der Schoß des Waffeurocks nicht kurz genug sein. Das war die Zeit, wo die Fliegenden Blätter den Leutnant geometrisch aus Dreiecken konstruirten. Dann gab es wieder eine Zeit, wo es schmeichelhaft war, wenn man den im lang- schößigen Waffenrock befindlichen Kameraden von hinten als mit Oberrock bekleidet vermutete. Heute gilt das Gegenteil. Die Oberrockschöße sind so kurz, daß man, wenn man die Nordseite des Kameraden sieht, uicht zu unterscheiden vermag, ob sein Oberkleid, von vorn gesehen, das einzige noch vorhandne charakteristische Unter¬ scheidungszeichen von Waffenrock und Oberrock, nämlich Ärmelaufschlnge und eine oder zwei Reihen Knöpfe hat. Der Kragen von Waffen- und Oberrock wechselte von der vorschriftsmäßigen vernünftigen, der Lange des Halses angepaßten Höhe zu immer geringerer und von da wieder zu der jetzt beliebten Gigcrllragcuhöhe. Wenn die Höhe noch weiter wächst, so kommen wir wieder zu den Kragen, wie sie an den Uniformfracks zur Zeit der Befreiungskriege Mode waren. Der Kragen reichte damals bekanntlich bis in die Kopfhaare und verbarg deu Hinterkopf fast zur Hälfte. Doch war das eine von der heutigen ganz verschiedne Unifvrmirung, die mit der Einführung des Waffeurocks Anfang der vierziger Jahre ihren Ab¬ schluß fand. In der Krageumode spielte in allen Wechselfällen noch der Weiße Halsstreifen eine Rolle. Er sah ans der Halsbinde, ähnlich, wie dies in Baiern und Österreich Vorschrift war oder vielleicht noch ist, ganz schmal und kaum sichtbar hervor, entwickelte sich aber zuweilen und namentlich in unsrer Gigerlzeit bis zum einfachen hohen weißen Zivilklagen, ja sogar unter gänzlicher Wcglnssnng der vor¬ geschriebnen schwarzen Halsbinde. Mit den Ärmeln des Waffenrocks wurde ein ähnlicher Sport getrieben. Waren sie anfangs so eng, daß sie den Arm trikot¬ artig umschlossen, so erweiterten sie sich nach und nach zu Säcken, und wenn der schneidige Lieutenant im Kameradenkreise saß, den Ellbogen ans den Tisch gestützt, die Cigarre in der elegant im Gelenk geschwuugueu Hand, dann sah man die weit- gebanschte, brettstcife Manschette mit llotzähnlichem Manschetteuknopf. Das war „chic." Dazu gehörten dann noch Ärmclaufschläge, die fast bis zur Hälfte des Unter¬ arms reichten. Die Mütze ging von der vorgeschriebnen Gestalt zu einem übermäßig breiten und steifen Deckel über, der Mützenstreifen nahm bald die halbe Hohe der Mütze ein. Darauf folgte anstatt des steifen Deckels ein gänzlich loser Sack, und dann schrumpfte die ganze Kopfbedeckung wieder zum niedrigen kleinen Studeuteumützcheu zusammen.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/60
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/60>, abgerufen am 15.06.2024.