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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

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Litteratur

erzähluugstones vorgetragnen sizilianischen Dorfgeschichten. Die Konflikte und Leiden¬
schaften, um die es sich in Vergas Erzählungen handelt, vertragen die Eigentüm¬
lichkeit, das; der Dichter öfter nur deu Anfangs- und Endpunkt giebt, sie gewinnen
durch ihre ergreifende Kürze, obwohl es nicht wahr ist, daß wir in ihnen nnr nackten,
unverfälschten und ungeschmückten Ereignissen gegenüberstünden.-- Im vollen Gegensatz
zu dem Lebensboten und der Grnndempfindung des italienischen Erzählers steht
das Stück Leben, das sich in Patron Jönssons Memoiren, der neuesten Er¬
zählung von Alfred von Hedenstjerna, deutsch von Margarethe Langseite
(Leipzig, Haessel, 1895), entfaltet. Es ist die Geschichte eines schwedischen Kauf¬
manns, der allmählich Großhändler und Konsul geworden ist, aber aus den untersten
Schichten des Volkes stammt und all sein Glück nur dem Zufall oder der Fügung
zu danken hat, daß ein reisender Händler, Lars Andersson, ein fahrender Krämer,
wie sie in den Provinzen des weiten und menschenleeren schwedischen Landes noch
umherziehen, ihn in einer glücklichen Stunde zu seinem Begleiter und Gehilfen an¬
nimmt. Das beste an Patron Jönssvu ist, daß er in dem Sonnenschein des Glücks
das Bewußtsein seiner Abkunft bewahrt, daß er sein Glück niemals für sein Ver¬
dienst hält, daß er an all seinen Umgebungen gut zu machen sucht, was an ihm selbst
gesündigt worden ist. Denn auch er, und das bewahrt die Erzählung vor opti¬
mistischer Weichlichkeit, trägt Erinnerungen in der Seele, deren Düsterkeit und
Bitterkeit kein später Sonnenschein völlig auflösen kann. Aber er weiß tapfer das
Unüberwindliche zu tragen, und die natürliche satirische Ader, die ihm Hedenstjerna
giebt, fließt nicht bloß wider andre, sondern vor allem wider sich selbst. Er ist
ein prächtiger Gesell, der selbst seine kleine Eitelkeit, die andre fein verstecken, mit
rührender Unbefangenheit zur Schau trägt. Die besten Teile der Erzählung sind
die mittlern, die Schilderungen des ersten Aufatmens des Helden auf dem Karren
von Lars Andersson. Da atmet alles Licht, Leben, Erlösung, Hoffnung, tiefe Dank¬
barkeit, und der Verfasser versteht es meisterhaft, klar zu machen, wie diese Jahre
seines Reiselebens seinen schlichten Patron ans dem hoffnungslosen Druck seiner
Kindheit befreit und ihn zugleich für alle Zeit vor aller Überhebung bewahrt haben.
"Patron Jönssvns Memoiren" sind ein echtes Weihuachtsbuch für Leser, die ihre
Feststimmung nicht gerade in einem Widerspiel zur eignen Umgebung und zum
eignen Behagen suchen. -- Der Lyrik, soweit sie selbständige Bedeutung hat und
über die engern Freundeskreise hinaus wirken kann, haben wir vor einigen Monaten
eine eigne Übersicht (Beiträge zu einer künftigen Anthologie) gewidmet. Hier sei
uur noch um eine Sammlung erinnert, die das Denkmal eines eigentümlichen Denker¬
und Dichterlebens ist. Karl Werders Gedichte, herausgegeben von Otto Gilde¬
meister (Berlin, F. Fontäne u. Comp>, 1895) geben Zeugnis von einer tiefen, im
besten und echtesten Sinne idealen. Persönlichkeit, die während eines langen Lebens
(1306 bis 1393), was sie erfüllte und bewegte, lyrisch ausgesprochen hat, ohne
darum zu den Lyrikern zu zählen. Der philosophische Ästhetiker und Dichter des
Dramas "Kolumbus" war eine von den selten werdenden Naturen, die in dem
Bewußtsein ihres innern Wertes und der Unendlichkeit geistiger Genüsse das Leid
überwinden und das Leben lebeuswert finden; seine Gedichte sind die treuen Be¬
gleiter sowohl der schwnugreicheu, stolzen, als der edel entsagenden Stimmungen,
die in einer solchen Natur abwechseln mußten. Volkstümlich werden können solche
Gedichte nie, für alle aber, die an dem bedeutenden Leben, das sti ihnen gespiegelt
ist, Anteil zu nehmen vermögen, sind sie unschätzbar. -- Zu deu ältern anerkannten.
Anthologien, von denen Wustmanns vortreffliche Sammlung Als der Großvater
die Großmutter nahm in dritter Auflage vorliegt, haben sich dies Jahr einige


Litteratur

erzähluugstones vorgetragnen sizilianischen Dorfgeschichten. Die Konflikte und Leiden¬
schaften, um die es sich in Vergas Erzählungen handelt, vertragen die Eigentüm¬
lichkeit, das; der Dichter öfter nur deu Anfangs- und Endpunkt giebt, sie gewinnen
durch ihre ergreifende Kürze, obwohl es nicht wahr ist, daß wir in ihnen nnr nackten,
unverfälschten und ungeschmückten Ereignissen gegenüberstünden.— Im vollen Gegensatz
zu dem Lebensboten und der Grnndempfindung des italienischen Erzählers steht
das Stück Leben, das sich in Patron Jönssons Memoiren, der neuesten Er¬
zählung von Alfred von Hedenstjerna, deutsch von Margarethe Langseite
(Leipzig, Haessel, 1895), entfaltet. Es ist die Geschichte eines schwedischen Kauf¬
manns, der allmählich Großhändler und Konsul geworden ist, aber aus den untersten
Schichten des Volkes stammt und all sein Glück nur dem Zufall oder der Fügung
zu danken hat, daß ein reisender Händler, Lars Andersson, ein fahrender Krämer,
wie sie in den Provinzen des weiten und menschenleeren schwedischen Landes noch
umherziehen, ihn in einer glücklichen Stunde zu seinem Begleiter und Gehilfen an¬
nimmt. Das beste an Patron Jönssvu ist, daß er in dem Sonnenschein des Glücks
das Bewußtsein seiner Abkunft bewahrt, daß er sein Glück niemals für sein Ver¬
dienst hält, daß er an all seinen Umgebungen gut zu machen sucht, was an ihm selbst
gesündigt worden ist. Denn auch er, und das bewahrt die Erzählung vor opti¬
mistischer Weichlichkeit, trägt Erinnerungen in der Seele, deren Düsterkeit und
Bitterkeit kein später Sonnenschein völlig auflösen kann. Aber er weiß tapfer das
Unüberwindliche zu tragen, und die natürliche satirische Ader, die ihm Hedenstjerna
giebt, fließt nicht bloß wider andre, sondern vor allem wider sich selbst. Er ist
ein prächtiger Gesell, der selbst seine kleine Eitelkeit, die andre fein verstecken, mit
rührender Unbefangenheit zur Schau trägt. Die besten Teile der Erzählung sind
die mittlern, die Schilderungen des ersten Aufatmens des Helden auf dem Karren
von Lars Andersson. Da atmet alles Licht, Leben, Erlösung, Hoffnung, tiefe Dank¬
barkeit, und der Verfasser versteht es meisterhaft, klar zu machen, wie diese Jahre
seines Reiselebens seinen schlichten Patron ans dem hoffnungslosen Druck seiner
Kindheit befreit und ihn zugleich für alle Zeit vor aller Überhebung bewahrt haben.
„Patron Jönssvns Memoiren" sind ein echtes Weihuachtsbuch für Leser, die ihre
Feststimmung nicht gerade in einem Widerspiel zur eignen Umgebung und zum
eignen Behagen suchen. — Der Lyrik, soweit sie selbständige Bedeutung hat und
über die engern Freundeskreise hinaus wirken kann, haben wir vor einigen Monaten
eine eigne Übersicht (Beiträge zu einer künftigen Anthologie) gewidmet. Hier sei
uur noch um eine Sammlung erinnert, die das Denkmal eines eigentümlichen Denker¬
und Dichterlebens ist. Karl Werders Gedichte, herausgegeben von Otto Gilde¬
meister (Berlin, F. Fontäne u. Comp>, 1895) geben Zeugnis von einer tiefen, im
besten und echtesten Sinne idealen. Persönlichkeit, die während eines langen Lebens
(1306 bis 1393), was sie erfüllte und bewegte, lyrisch ausgesprochen hat, ohne
darum zu den Lyrikern zu zählen. Der philosophische Ästhetiker und Dichter des
Dramas „Kolumbus" war eine von den selten werdenden Naturen, die in dem
Bewußtsein ihres innern Wertes und der Unendlichkeit geistiger Genüsse das Leid
überwinden und das Leben lebeuswert finden; seine Gedichte sind die treuen Be¬
gleiter sowohl der schwnugreicheu, stolzen, als der edel entsagenden Stimmungen,
die in einer solchen Natur abwechseln mußten. Volkstümlich werden können solche
Gedichte nie, für alle aber, die an dem bedeutenden Leben, das sti ihnen gespiegelt
ist, Anteil zu nehmen vermögen, sind sie unschätzbar. — Zu deu ältern anerkannten.
Anthologien, von denen Wustmanns vortreffliche Sammlung Als der Großvater
die Großmutter nahm in dritter Auflage vorliegt, haben sich dies Jahr einige


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[0608] Litteratur erzähluugstones vorgetragnen sizilianischen Dorfgeschichten. Die Konflikte und Leiden¬ schaften, um die es sich in Vergas Erzählungen handelt, vertragen die Eigentüm¬ lichkeit, das; der Dichter öfter nur deu Anfangs- und Endpunkt giebt, sie gewinnen durch ihre ergreifende Kürze, obwohl es nicht wahr ist, daß wir in ihnen nnr nackten, unverfälschten und ungeschmückten Ereignissen gegenüberstünden.— Im vollen Gegensatz zu dem Lebensboten und der Grnndempfindung des italienischen Erzählers steht das Stück Leben, das sich in Patron Jönssons Memoiren, der neuesten Er¬ zählung von Alfred von Hedenstjerna, deutsch von Margarethe Langseite (Leipzig, Haessel, 1895), entfaltet. Es ist die Geschichte eines schwedischen Kauf¬ manns, der allmählich Großhändler und Konsul geworden ist, aber aus den untersten Schichten des Volkes stammt und all sein Glück nur dem Zufall oder der Fügung zu danken hat, daß ein reisender Händler, Lars Andersson, ein fahrender Krämer, wie sie in den Provinzen des weiten und menschenleeren schwedischen Landes noch umherziehen, ihn in einer glücklichen Stunde zu seinem Begleiter und Gehilfen an¬ nimmt. Das beste an Patron Jönssvu ist, daß er in dem Sonnenschein des Glücks das Bewußtsein seiner Abkunft bewahrt, daß er sein Glück niemals für sein Ver¬ dienst hält, daß er an all seinen Umgebungen gut zu machen sucht, was an ihm selbst gesündigt worden ist. Denn auch er, und das bewahrt die Erzählung vor opti¬ mistischer Weichlichkeit, trägt Erinnerungen in der Seele, deren Düsterkeit und Bitterkeit kein später Sonnenschein völlig auflösen kann. Aber er weiß tapfer das Unüberwindliche zu tragen, und die natürliche satirische Ader, die ihm Hedenstjerna giebt, fließt nicht bloß wider andre, sondern vor allem wider sich selbst. Er ist ein prächtiger Gesell, der selbst seine kleine Eitelkeit, die andre fein verstecken, mit rührender Unbefangenheit zur Schau trägt. Die besten Teile der Erzählung sind die mittlern, die Schilderungen des ersten Aufatmens des Helden auf dem Karren von Lars Andersson. Da atmet alles Licht, Leben, Erlösung, Hoffnung, tiefe Dank¬ barkeit, und der Verfasser versteht es meisterhaft, klar zu machen, wie diese Jahre seines Reiselebens seinen schlichten Patron ans dem hoffnungslosen Druck seiner Kindheit befreit und ihn zugleich für alle Zeit vor aller Überhebung bewahrt haben. „Patron Jönssvns Memoiren" sind ein echtes Weihuachtsbuch für Leser, die ihre Feststimmung nicht gerade in einem Widerspiel zur eignen Umgebung und zum eignen Behagen suchen. — Der Lyrik, soweit sie selbständige Bedeutung hat und über die engern Freundeskreise hinaus wirken kann, haben wir vor einigen Monaten eine eigne Übersicht (Beiträge zu einer künftigen Anthologie) gewidmet. Hier sei uur noch um eine Sammlung erinnert, die das Denkmal eines eigentümlichen Denker¬ und Dichterlebens ist. Karl Werders Gedichte, herausgegeben von Otto Gilde¬ meister (Berlin, F. Fontäne u. Comp>, 1895) geben Zeugnis von einer tiefen, im besten und echtesten Sinne idealen. Persönlichkeit, die während eines langen Lebens (1306 bis 1393), was sie erfüllte und bewegte, lyrisch ausgesprochen hat, ohne darum zu den Lyrikern zu zählen. Der philosophische Ästhetiker und Dichter des Dramas „Kolumbus" war eine von den selten werdenden Naturen, die in dem Bewußtsein ihres innern Wertes und der Unendlichkeit geistiger Genüsse das Leid überwinden und das Leben lebeuswert finden; seine Gedichte sind die treuen Be¬ gleiter sowohl der schwnugreicheu, stolzen, als der edel entsagenden Stimmungen, die in einer solchen Natur abwechseln mußten. Volkstümlich werden können solche Gedichte nie, für alle aber, die an dem bedeutenden Leben, das sti ihnen gespiegelt ist, Anteil zu nehmen vermögen, sind sie unschätzbar. — Zu deu ältern anerkannten. Anthologien, von denen Wustmanns vortreffliche Sammlung Als der Großvater die Großmutter nahm in dritter Auflage vorliegt, haben sich dies Jahr einige

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/608>, abgerufen am 15.06.2024.