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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

fangen dann wieder die darin steckenden an zu schreien, und so gehts immer im Kreise
herum. Durch die Pläne "zur Rettung des Handwerks" fühlen sich die Hand¬
werker, denen es gut geht, die also die Schlinge am Halse gar nicht spüren, und
deren giebts Gott sei Dank nicht wenige, sehr ernstlich bedroht, und da das natürlich
gerade die wohlhabendsten und einflußreichsten sind, so wird ihr Geschrei in den
Ministerresidenzen sehr deutlich zu hören sein. Arme Regenten! Es verdient wahr¬
haftig alle Anerkennung, daß die Herren Minister den Mut nicht verlieren und
immer wieder neue Entwürfe ausarbeiten, ja man erschrickt beinahe vor der Kühn¬
heit des Herrn von Bötticher, der am 17. September erklärte: "Ich spreche noch
einmal zu Ihnen, um den Herren, die sich so warm für die Handwerkerfrage
interessiren, jeden Zweifel darüber zu nehmen, daß die Regierung fest entschlossen
ist, diese Frage zu lösen." Fest entschlösse", die Handwerkerfrage zu lösen, von
der jetzt niemand weiß, wie sie Wohl gelöst werden könnte -- das ist kühn!

Eine andre Seite der Schwierigkeit der allgemeinen Lage: die Unmöglichkeit
unmittelbarer Einwirkung von Regenten und Regierten auf einander, ist dieser Tage
in der Wiener Hofburg recht ausfällig zur Erscheinung gekommen. Wie es bei
den letzten galizischen Landtagswahlen zugegangen ist, haben die Grenzboten wenigstens
angedeutet; unter anderm sind ganze Wählerschaften den Wahltag über eingesperrt
worden, und andre, denen es gelang, bei der Wahl ihren Willen durchzusetzen, siud
durch unangemeldete Steuerexekutiou bestraft worden; der Exekutor hat ihr Vieh
von der Weide weg um ein Spottgeld an den mit ihm fahrenden Juden verkauft.
Die Polnischen Bauern konnten nicht daran denken, nach Wien zu reisen und sich
beim Kaiser zu beschwere". Woher hätten sie den Mut und das Geld zur Fahrt
nehmen sollen? Sie haben außer einigen mittellosen Litteraten niemand, der sich
ihrer annähme. Früher war da noch der Pater Stojalowski, aber der ist nun
unschädlich gemacht, und in der polnischen Geistlichkeit hat er keinen Anhang. Im
"Krakus" hat der Domherr Oprzebek am 25. September geschrieben (Pernerstorfer
hat das am 16. Dezember im Abgeordnetenhause vorgelesen): "Der verfluchte
Stojalowski, der Verräter! Es bleibt nichts übrig, als nach Teschen zu gehen,
diesen Lumpen aus dem Kerker zu schleppe" und lebendig zu pfählen. Doch auch
das wäre eine zu milde Todesart für so viele Verbrechen. Verräter am eignen
Vaterlande werden an einen Baumast aufgeknüpft wie Hunde." Man erinnere sich,
daß dem Stojalowski von seinem Bischof das beste Zeugnis ausgestellt worden ist,
und daß dem österreichisch-schlesischen Generalvikar kein schlechtes hat abgepreßt
werden tonnen.

Aber mit den Ruthenen war das doch anders. Die sind ein ganz unter¬
drückter Volksstamm, und es handelt sich nicht bloß um Bauern, sondern auch um
eine Bürgerschaft (die freilich größtenteils aus Händlern, Advokaten und Litteraten
zu bestehen scheint) und um die Geistlichkeit; und da von der galizischen Statt¬
halterschaft schlechterdings keine Gerechtigkeit zu erwarten ist, so lag der Gedanke
einer Massendeputation an den Kaiser nahe; er war auch nicht unausführbar, da
ja wohl die höhere Geistlichkeit den größten Teil der Kosten auf sich genommen
haben wird. (Nach russenfrenndlichen Blättern sollen die Gemeinden das Geld zu¬
sammengeschossen, einige Bauern bei der Ankunft in Wien keinen Pfennig mehr in
der Tasche gehabt haben.) Doch sie hatten die Rechnung ohne Badeni gemacht.
Sie kamen, um den galizischen Statthalter Badeni beim Kaiser anzuklagen, aber
der Weg in die Hofburg führt für alle Leute, die uicht der Hofgesellschaft ange¬
höre", dnrch das Kabinet des Ressortministers, und das ist in diesem Falle der
Ministerpräsident Badeni. Dieser ließ sie nur unter der Bedingung ein, daß sie
ihm ihre Beschwerdeschrift zur Korrektur und Redaktion vorlegten. Auch ließ er


Maßgebliches und Unmaßgebliches

fangen dann wieder die darin steckenden an zu schreien, und so gehts immer im Kreise
herum. Durch die Pläne „zur Rettung des Handwerks" fühlen sich die Hand¬
werker, denen es gut geht, die also die Schlinge am Halse gar nicht spüren, und
deren giebts Gott sei Dank nicht wenige, sehr ernstlich bedroht, und da das natürlich
gerade die wohlhabendsten und einflußreichsten sind, so wird ihr Geschrei in den
Ministerresidenzen sehr deutlich zu hören sein. Arme Regenten! Es verdient wahr¬
haftig alle Anerkennung, daß die Herren Minister den Mut nicht verlieren und
immer wieder neue Entwürfe ausarbeiten, ja man erschrickt beinahe vor der Kühn¬
heit des Herrn von Bötticher, der am 17. September erklärte: „Ich spreche noch
einmal zu Ihnen, um den Herren, die sich so warm für die Handwerkerfrage
interessiren, jeden Zweifel darüber zu nehmen, daß die Regierung fest entschlossen
ist, diese Frage zu lösen." Fest entschlösse», die Handwerkerfrage zu lösen, von
der jetzt niemand weiß, wie sie Wohl gelöst werden könnte — das ist kühn!

Eine andre Seite der Schwierigkeit der allgemeinen Lage: die Unmöglichkeit
unmittelbarer Einwirkung von Regenten und Regierten auf einander, ist dieser Tage
in der Wiener Hofburg recht ausfällig zur Erscheinung gekommen. Wie es bei
den letzten galizischen Landtagswahlen zugegangen ist, haben die Grenzboten wenigstens
angedeutet; unter anderm sind ganze Wählerschaften den Wahltag über eingesperrt
worden, und andre, denen es gelang, bei der Wahl ihren Willen durchzusetzen, siud
durch unangemeldete Steuerexekutiou bestraft worden; der Exekutor hat ihr Vieh
von der Weide weg um ein Spottgeld an den mit ihm fahrenden Juden verkauft.
Die Polnischen Bauern konnten nicht daran denken, nach Wien zu reisen und sich
beim Kaiser zu beschwere». Woher hätten sie den Mut und das Geld zur Fahrt
nehmen sollen? Sie haben außer einigen mittellosen Litteraten niemand, der sich
ihrer annähme. Früher war da noch der Pater Stojalowski, aber der ist nun
unschädlich gemacht, und in der polnischen Geistlichkeit hat er keinen Anhang. Im
„Krakus" hat der Domherr Oprzebek am 25. September geschrieben (Pernerstorfer
hat das am 16. Dezember im Abgeordnetenhause vorgelesen): „Der verfluchte
Stojalowski, der Verräter! Es bleibt nichts übrig, als nach Teschen zu gehen,
diesen Lumpen aus dem Kerker zu schleppe» und lebendig zu pfählen. Doch auch
das wäre eine zu milde Todesart für so viele Verbrechen. Verräter am eignen
Vaterlande werden an einen Baumast aufgeknüpft wie Hunde." Man erinnere sich,
daß dem Stojalowski von seinem Bischof das beste Zeugnis ausgestellt worden ist,
und daß dem österreichisch-schlesischen Generalvikar kein schlechtes hat abgepreßt
werden tonnen.

Aber mit den Ruthenen war das doch anders. Die sind ein ganz unter¬
drückter Volksstamm, und es handelt sich nicht bloß um Bauern, sondern auch um
eine Bürgerschaft (die freilich größtenteils aus Händlern, Advokaten und Litteraten
zu bestehen scheint) und um die Geistlichkeit; und da von der galizischen Statt¬
halterschaft schlechterdings keine Gerechtigkeit zu erwarten ist, so lag der Gedanke
einer Massendeputation an den Kaiser nahe; er war auch nicht unausführbar, da
ja wohl die höhere Geistlichkeit den größten Teil der Kosten auf sich genommen
haben wird. (Nach russenfrenndlichen Blättern sollen die Gemeinden das Geld zu¬
sammengeschossen, einige Bauern bei der Ankunft in Wien keinen Pfennig mehr in
der Tasche gehabt haben.) Doch sie hatten die Rechnung ohne Badeni gemacht.
Sie kamen, um den galizischen Statthalter Badeni beim Kaiser anzuklagen, aber
der Weg in die Hofburg führt für alle Leute, die uicht der Hofgesellschaft ange¬
höre», dnrch das Kabinet des Ressortministers, und das ist in diesem Falle der
Ministerpräsident Badeni. Dieser ließ sie nur unter der Bedingung ein, daß sie
ihm ihre Beschwerdeschrift zur Korrektur und Redaktion vorlegten. Auch ließ er


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[0655] Maßgebliches und Unmaßgebliches fangen dann wieder die darin steckenden an zu schreien, und so gehts immer im Kreise herum. Durch die Pläne „zur Rettung des Handwerks" fühlen sich die Hand¬ werker, denen es gut geht, die also die Schlinge am Halse gar nicht spüren, und deren giebts Gott sei Dank nicht wenige, sehr ernstlich bedroht, und da das natürlich gerade die wohlhabendsten und einflußreichsten sind, so wird ihr Geschrei in den Ministerresidenzen sehr deutlich zu hören sein. Arme Regenten! Es verdient wahr¬ haftig alle Anerkennung, daß die Herren Minister den Mut nicht verlieren und immer wieder neue Entwürfe ausarbeiten, ja man erschrickt beinahe vor der Kühn¬ heit des Herrn von Bötticher, der am 17. September erklärte: „Ich spreche noch einmal zu Ihnen, um den Herren, die sich so warm für die Handwerkerfrage interessiren, jeden Zweifel darüber zu nehmen, daß die Regierung fest entschlossen ist, diese Frage zu lösen." Fest entschlösse», die Handwerkerfrage zu lösen, von der jetzt niemand weiß, wie sie Wohl gelöst werden könnte — das ist kühn! Eine andre Seite der Schwierigkeit der allgemeinen Lage: die Unmöglichkeit unmittelbarer Einwirkung von Regenten und Regierten auf einander, ist dieser Tage in der Wiener Hofburg recht ausfällig zur Erscheinung gekommen. Wie es bei den letzten galizischen Landtagswahlen zugegangen ist, haben die Grenzboten wenigstens angedeutet; unter anderm sind ganze Wählerschaften den Wahltag über eingesperrt worden, und andre, denen es gelang, bei der Wahl ihren Willen durchzusetzen, siud durch unangemeldete Steuerexekutiou bestraft worden; der Exekutor hat ihr Vieh von der Weide weg um ein Spottgeld an den mit ihm fahrenden Juden verkauft. Die Polnischen Bauern konnten nicht daran denken, nach Wien zu reisen und sich beim Kaiser zu beschwere». Woher hätten sie den Mut und das Geld zur Fahrt nehmen sollen? Sie haben außer einigen mittellosen Litteraten niemand, der sich ihrer annähme. Früher war da noch der Pater Stojalowski, aber der ist nun unschädlich gemacht, und in der polnischen Geistlichkeit hat er keinen Anhang. Im „Krakus" hat der Domherr Oprzebek am 25. September geschrieben (Pernerstorfer hat das am 16. Dezember im Abgeordnetenhause vorgelesen): „Der verfluchte Stojalowski, der Verräter! Es bleibt nichts übrig, als nach Teschen zu gehen, diesen Lumpen aus dem Kerker zu schleppe» und lebendig zu pfählen. Doch auch das wäre eine zu milde Todesart für so viele Verbrechen. Verräter am eignen Vaterlande werden an einen Baumast aufgeknüpft wie Hunde." Man erinnere sich, daß dem Stojalowski von seinem Bischof das beste Zeugnis ausgestellt worden ist, und daß dem österreichisch-schlesischen Generalvikar kein schlechtes hat abgepreßt werden tonnen. Aber mit den Ruthenen war das doch anders. Die sind ein ganz unter¬ drückter Volksstamm, und es handelt sich nicht bloß um Bauern, sondern auch um eine Bürgerschaft (die freilich größtenteils aus Händlern, Advokaten und Litteraten zu bestehen scheint) und um die Geistlichkeit; und da von der galizischen Statt¬ halterschaft schlechterdings keine Gerechtigkeit zu erwarten ist, so lag der Gedanke einer Massendeputation an den Kaiser nahe; er war auch nicht unausführbar, da ja wohl die höhere Geistlichkeit den größten Teil der Kosten auf sich genommen haben wird. (Nach russenfrenndlichen Blättern sollen die Gemeinden das Geld zu¬ sammengeschossen, einige Bauern bei der Ankunft in Wien keinen Pfennig mehr in der Tasche gehabt haben.) Doch sie hatten die Rechnung ohne Badeni gemacht. Sie kamen, um den galizischen Statthalter Badeni beim Kaiser anzuklagen, aber der Weg in die Hofburg führt für alle Leute, die uicht der Hofgesellschaft ange¬ höre», dnrch das Kabinet des Ressortministers, und das ist in diesem Falle der Ministerpräsident Badeni. Dieser ließ sie nur unter der Bedingung ein, daß sie ihm ihre Beschwerdeschrift zur Korrektur und Redaktion vorlegten. Auch ließ er

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_220975/655>, abgerufen am 15.06.2024.