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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr.

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Lin Kapitel von der Narrheit

Thor erweisen wird, so ist doch der Thor nicht notwendigerweise dumm, er hat
eben nnr noch nicht die nötige Erfahrung und kann, wenn er solche erwirbt, weise
werden, was dem Dummen schwerlich jemals gelingt. Denn Dummheit ist, wie
es spöttischerweise heißt, eine Gabe Gottes, richtiger wohl eine Fügung, gegen die
sich nichts machen läßt, wie denn auch selbst Götter vergeblich dagegen kämpfen.

Wenn also Narrheit ebensowenig mit Dummheit wie mit Thorheit verwechselt
werden darf, so stimmt sie doch in einem Punkte mit diese" Eigenschaften überein,
nämlich darin, daß sie zum Lachen reizt. Zwar ob ein thörichtes oder gar dummes
Verhalten nicht eher die Gefühle des Ärgers oder des Mitleids weckt, mag dahin¬
gestellt bleiben. Aber wie oft wird nicht auch darüber gelacht, freilich meist aus
Schadenfreude in dem behaglichen Gefühle, daß man selbst doch besser dran sei.
Ans ein so unedles Motiv nun ist die dnrch Narrheit hervorgerufne Heiterkeit nicht
zurückzuführen; hier ist sie vielmehr die rein ästhetische Wirkung des Komischen.
Da das Komische bekanntlich im allgemeinen darin besteht, daß ein gewisser scharfer
Gegensatz zwischen Meinung und Wirklichkeit in überraschender Weise hervortritt,
so kann auch das Wesen der Narrheit nur in einem solchen Gegensatze liegen.
Bei näherer Prüfung erweist sie sich denn in der That als eine Verkehrung der
vernünftigen Erkenntnis der Dinge in ihr Gegenteil, also als eine Unvernunft, die,
an einem bestimmten Punkte hervortretend, sich mit den Thatsachen, wie sie sich der
vernünftigen Anschauung darstellen, in Widerspruch setzt, und auf deren Grundlage
sich dann die Handlungsweise des Menschen durchaus folgerichtig und insoweit
vernunftgemäß entwickelt: sie würde wirklich vernttuftig sein, wenn es die An¬
schauung wäre, aus der sie hervorgeht; so aber ist sie mir mit dein Scheine der
Vernunft bekleidet und im Grnnde eben närrisch, und sie steht im beständigen
Gegensatze zur nüchternen Wirklichkeit. Gerade dadurch aber wirkt sie komisch.

Man könnte hiergegen einwenden, daß, wenn es sich so verhielte, die Narrheit
ja eigentlich mit den dnrch Geisteskrankheit erzeugten Wahnideen zusammenfallen
würde, die das folgerichtige Handeln des Kranken durchaus uicht beeinträchtigen,
in ihrer praktische" Bethätigung aber keineswegs komisch wirken. Die Ähnlichkeit
läßt sich "icht verkennen. Aber der Unterschied liegt darin, daß es sich bei der
Narrheit nicht um eine krankhafte Geistesstörung handelt. Der närrische Mensch
als solcher erfreut sich vielmehr vollkommner geistiger Gesundheit und unterscheidet
sich von normalen Menschen nur dadurch, daß er nicht wie diese seine gesamte
Handlungsweise uuter die Leitung der Vernunft stellt; diese setzt vielmehr an dem
einen oder ander" Punkte ihre Thätigkeit aus und erteilt einer ihr widerstreitenden
geistigen Macht das Wort, deren Entscheidungen dann die Grundlage für das
weitere Borgehen des Menschen bilden. Jene geistige Macht aber ist das, was
dus eigentliche Wesen des Menschen ausmacht, sein Wille, sein Herz mit seinen
tausend rätselhaften Regungen. Zum Glück widerstreiten diese uicht grundsätzlich
der Vernunft oder lassen sie doch in der Regel das letzte Wort behalten, sonst
würde von ihr in dem Thun und Treiben der Menschen gar bald nicht mehr soviel
zu spüren sein, als es immerhin doch noch der Fall ist. Denn was hilft ver¬
nünftige Überlegung bei dem, dem der Sinn unverrückbar nach der entgegengesetzten
Seite steht? Er muß seinen Willen haben, und die Vernunft muß schweigen. Ge¬
rode dieser Fall kommt häufig genug vor; darum giebt es so viel Narrheit in
der Welt.

Ist das nun ein Unglück? In vielen Fällen macht es sicherlich wenig aus,
^se es vielmehr gar nicht so übel, der Narrheit zu begegnen, da sie eine erheiternde
Abwechslung in die ernste Eintönigkeit des Lebens bringt. Schon Horaz sagt:


Lin Kapitel von der Narrheit

Thor erweisen wird, so ist doch der Thor nicht notwendigerweise dumm, er hat
eben nnr noch nicht die nötige Erfahrung und kann, wenn er solche erwirbt, weise
werden, was dem Dummen schwerlich jemals gelingt. Denn Dummheit ist, wie
es spöttischerweise heißt, eine Gabe Gottes, richtiger wohl eine Fügung, gegen die
sich nichts machen läßt, wie denn auch selbst Götter vergeblich dagegen kämpfen.

Wenn also Narrheit ebensowenig mit Dummheit wie mit Thorheit verwechselt
werden darf, so stimmt sie doch in einem Punkte mit diese» Eigenschaften überein,
nämlich darin, daß sie zum Lachen reizt. Zwar ob ein thörichtes oder gar dummes
Verhalten nicht eher die Gefühle des Ärgers oder des Mitleids weckt, mag dahin¬
gestellt bleiben. Aber wie oft wird nicht auch darüber gelacht, freilich meist aus
Schadenfreude in dem behaglichen Gefühle, daß man selbst doch besser dran sei.
Ans ein so unedles Motiv nun ist die dnrch Narrheit hervorgerufne Heiterkeit nicht
zurückzuführen; hier ist sie vielmehr die rein ästhetische Wirkung des Komischen.
Da das Komische bekanntlich im allgemeinen darin besteht, daß ein gewisser scharfer
Gegensatz zwischen Meinung und Wirklichkeit in überraschender Weise hervortritt,
so kann auch das Wesen der Narrheit nur in einem solchen Gegensatze liegen.
Bei näherer Prüfung erweist sie sich denn in der That als eine Verkehrung der
vernünftigen Erkenntnis der Dinge in ihr Gegenteil, also als eine Unvernunft, die,
an einem bestimmten Punkte hervortretend, sich mit den Thatsachen, wie sie sich der
vernünftigen Anschauung darstellen, in Widerspruch setzt, und auf deren Grundlage
sich dann die Handlungsweise des Menschen durchaus folgerichtig und insoweit
vernunftgemäß entwickelt: sie würde wirklich vernttuftig sein, wenn es die An¬
schauung wäre, aus der sie hervorgeht; so aber ist sie mir mit dein Scheine der
Vernunft bekleidet und im Grnnde eben närrisch, und sie steht im beständigen
Gegensatze zur nüchternen Wirklichkeit. Gerade dadurch aber wirkt sie komisch.

Man könnte hiergegen einwenden, daß, wenn es sich so verhielte, die Narrheit
ja eigentlich mit den dnrch Geisteskrankheit erzeugten Wahnideen zusammenfallen
würde, die das folgerichtige Handeln des Kranken durchaus uicht beeinträchtigen,
in ihrer praktische» Bethätigung aber keineswegs komisch wirken. Die Ähnlichkeit
läßt sich »icht verkennen. Aber der Unterschied liegt darin, daß es sich bei der
Narrheit nicht um eine krankhafte Geistesstörung handelt. Der närrische Mensch
als solcher erfreut sich vielmehr vollkommner geistiger Gesundheit und unterscheidet
sich von normalen Menschen nur dadurch, daß er nicht wie diese seine gesamte
Handlungsweise uuter die Leitung der Vernunft stellt; diese setzt vielmehr an dem
einen oder ander» Punkte ihre Thätigkeit aus und erteilt einer ihr widerstreitenden
geistigen Macht das Wort, deren Entscheidungen dann die Grundlage für das
weitere Borgehen des Menschen bilden. Jene geistige Macht aber ist das, was
dus eigentliche Wesen des Menschen ausmacht, sein Wille, sein Herz mit seinen
tausend rätselhaften Regungen. Zum Glück widerstreiten diese uicht grundsätzlich
der Vernunft oder lassen sie doch in der Regel das letzte Wort behalten, sonst
würde von ihr in dem Thun und Treiben der Menschen gar bald nicht mehr soviel
zu spüren sein, als es immerhin doch noch der Fall ist. Denn was hilft ver¬
nünftige Überlegung bei dem, dem der Sinn unverrückbar nach der entgegengesetzten
Seite steht? Er muß seinen Willen haben, und die Vernunft muß schweigen. Ge¬
rode dieser Fall kommt häufig genug vor; darum giebt es so viel Narrheit in
der Welt.

Ist das nun ein Unglück? In vielen Fällen macht es sicherlich wenig aus,
^se es vielmehr gar nicht so übel, der Narrheit zu begegnen, da sie eine erheiternde
Abwechslung in die ernste Eintönigkeit des Lebens bringt. Schon Horaz sagt:


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[0531] Lin Kapitel von der Narrheit Thor erweisen wird, so ist doch der Thor nicht notwendigerweise dumm, er hat eben nnr noch nicht die nötige Erfahrung und kann, wenn er solche erwirbt, weise werden, was dem Dummen schwerlich jemals gelingt. Denn Dummheit ist, wie es spöttischerweise heißt, eine Gabe Gottes, richtiger wohl eine Fügung, gegen die sich nichts machen läßt, wie denn auch selbst Götter vergeblich dagegen kämpfen. Wenn also Narrheit ebensowenig mit Dummheit wie mit Thorheit verwechselt werden darf, so stimmt sie doch in einem Punkte mit diese» Eigenschaften überein, nämlich darin, daß sie zum Lachen reizt. Zwar ob ein thörichtes oder gar dummes Verhalten nicht eher die Gefühle des Ärgers oder des Mitleids weckt, mag dahin¬ gestellt bleiben. Aber wie oft wird nicht auch darüber gelacht, freilich meist aus Schadenfreude in dem behaglichen Gefühle, daß man selbst doch besser dran sei. Ans ein so unedles Motiv nun ist die dnrch Narrheit hervorgerufne Heiterkeit nicht zurückzuführen; hier ist sie vielmehr die rein ästhetische Wirkung des Komischen. Da das Komische bekanntlich im allgemeinen darin besteht, daß ein gewisser scharfer Gegensatz zwischen Meinung und Wirklichkeit in überraschender Weise hervortritt, so kann auch das Wesen der Narrheit nur in einem solchen Gegensatze liegen. Bei näherer Prüfung erweist sie sich denn in der That als eine Verkehrung der vernünftigen Erkenntnis der Dinge in ihr Gegenteil, also als eine Unvernunft, die, an einem bestimmten Punkte hervortretend, sich mit den Thatsachen, wie sie sich der vernünftigen Anschauung darstellen, in Widerspruch setzt, und auf deren Grundlage sich dann die Handlungsweise des Menschen durchaus folgerichtig und insoweit vernunftgemäß entwickelt: sie würde wirklich vernttuftig sein, wenn es die An¬ schauung wäre, aus der sie hervorgeht; so aber ist sie mir mit dein Scheine der Vernunft bekleidet und im Grnnde eben närrisch, und sie steht im beständigen Gegensatze zur nüchternen Wirklichkeit. Gerade dadurch aber wirkt sie komisch. Man könnte hiergegen einwenden, daß, wenn es sich so verhielte, die Narrheit ja eigentlich mit den dnrch Geisteskrankheit erzeugten Wahnideen zusammenfallen würde, die das folgerichtige Handeln des Kranken durchaus uicht beeinträchtigen, in ihrer praktische» Bethätigung aber keineswegs komisch wirken. Die Ähnlichkeit läßt sich »icht verkennen. Aber der Unterschied liegt darin, daß es sich bei der Narrheit nicht um eine krankhafte Geistesstörung handelt. Der närrische Mensch als solcher erfreut sich vielmehr vollkommner geistiger Gesundheit und unterscheidet sich von normalen Menschen nur dadurch, daß er nicht wie diese seine gesamte Handlungsweise uuter die Leitung der Vernunft stellt; diese setzt vielmehr an dem einen oder ander» Punkte ihre Thätigkeit aus und erteilt einer ihr widerstreitenden geistigen Macht das Wort, deren Entscheidungen dann die Grundlage für das weitere Borgehen des Menschen bilden. Jene geistige Macht aber ist das, was dus eigentliche Wesen des Menschen ausmacht, sein Wille, sein Herz mit seinen tausend rätselhaften Regungen. Zum Glück widerstreiten diese uicht grundsätzlich der Vernunft oder lassen sie doch in der Regel das letzte Wort behalten, sonst würde von ihr in dem Thun und Treiben der Menschen gar bald nicht mehr soviel zu spüren sein, als es immerhin doch noch der Fall ist. Denn was hilft ver¬ nünftige Überlegung bei dem, dem der Sinn unverrückbar nach der entgegengesetzten Seite steht? Er muß seinen Willen haben, und die Vernunft muß schweigen. Ge¬ rode dieser Fall kommt häufig genug vor; darum giebt es so viel Narrheit in der Welt. Ist das nun ein Unglück? In vielen Fällen macht es sicherlich wenig aus, ^se es vielmehr gar nicht so übel, der Narrheit zu begegnen, da sie eine erheiternde Abwechslung in die ernste Eintönigkeit des Lebens bringt. Schon Horaz sagt:

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_221645/531>, abgerufen am 12.06.2024.