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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr.

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Monarchie bei weitem vorzuziehen sei. Frankreich hat als Republik fünfundzwanzig
Jahre des ungestörten äußern und innern Friedens genossen. Findet sich denn in
der französischen Geschichte von Franz I. bis Ludwig XVI. ein fünfundzwanzig¬
jähriger Zeitraum, wo nicht in innern oder äußern Kriegen Bürgerblut geflossen
wäre? Wie sieht denn das Glück aus, das die Franzosen unter der Monarchie ge¬
nossen haben? Was sind denn harmlose Strcißenauflüufe und Arbeiterstreiks mit
einigen blutigen Köpfen gegen die furchtbaren Religionskriege und Schlächtereien
des sechzehnten und die Fronde des siebzehnten Jahrhunderts? Was wollen un¬
blutige Ministerstürze bedeuten gegen die offnen Empörungen des Adels, bei denen
bald Prinzen von Geblüt, bald Herzöge, die sich den Bourbonen ebenbürtig dünkten,
bald im Bunde mit Spanien, bald im Bunde mit Holland und England gegen
ihren König und ihr Vaterland Krieg führten? Fallen nicht in die Zeit des höchsten
Glanzes der Monarchie die Dragonaden und der Kamisardenauffland? Und waren
etwa die unaufhörlichen Ränke am Hofe moralisch schöner als das heutige Ge¬
schimpfe der Parteien auf einander? Oder hat sich das französische Volk seiner
Präsidenten, die bis jetzt ohne Ausnahme ein bürgerlich ehrbares Familienleben
geführt haben, zu schämen bei einem Vergleich mit der Mätressenwirtschast am Hofe
der Valois und der Bourbonen? Die Finanzen, es ist wahr, lassen in Frankreich
zu wünschen übrig, aber wie stand es denn damit unter den Königen? Nieder¬
lagen wurden unter Ludwig XIV. vom Volke mit Freuden begrüßt, weil sie das
Ende aufsaugender Kriege verkündigten; was kann uns retten, schrieb FönÄon
einmal, wenn wir aus diesem Kriege ohne eine gänzliche Demütigung hervorgehen?
War nicht das französische Landvolk wegen seines grenzenlosen Elends revolutionär
gesinnt, während es heute als unerschütterliches Bollwerk dasteht gegen einen etwaigen
Versuch einer Proletarierrevolution? Hat sich uicht die absolute Monarchie durch
die Berufung der Notabelnversammlung von 1787 und der Reichsstände 1789 feierlich
für bankrott erklärt, nachdem sie durch büreaukratische Zentraliscition die Grund¬
lagen der ständischen Monarchie zerstört und so die Revolution unvermeidlich ge¬
macht hatte? Und sind nicht die Aoirs, das Eroberungsgelüst und die Kriegs¬
schulden, an denen Frankreich jetzt noch leidet, die Hinterlassenschaft der Monarchie?

Nichts kann thörichter sein, als in dem heute allgemein verbreiteten hellen Lichte
der historischen Einsicht die monarchische Gesinnung dadurch fördern wollen, daß
man die Monarchie als die an sich beste Regierungsform empfiehlt oder sie gar
mit einer mystischen Glorie umgiebt und anf Gottes Wort gründet, da doch Samuel
im Auftrage Gottes vor der Einsetzung des Königtums gewarnt und Christus sehr
despektirlich von Herodes gesprochen hat. Die Monarchie hat wie jede andre Re¬
gierungsform und wie alle Dinge in der Welt ihre zwei Seiten, und ob die gute
oder die schlechte überwiegt, das hängt von ihren Trägern und von den Umständen ab.
Preußen ist eine Schöpfung seiner Könige, die Hohenzollerndynastie hat fünf Jahr¬
hunderte hindurch einen außerordentlichen Grad von Tüchtigkeit bewährt, einige
Sprossen dieses kerngesunden und dauerhaften Stammes find Lieblinge des Volkes
geworden, in zwei glorreichen Kriegen, 1813 bis 181K und 1870, hat ein ge¬
meinsames Geschick die Interessen und die Herzen aller Deutschen mit denen der
preußischen Könige zusammengeschmiedet, und das preußische Königtum ist so zum
Rückgrat des neuen Reiches geworden. Aus diesen ganz realistischen Gründen, und
nicht aus irgend einem abstrakten Grunde oder aus mystischem Aberglauben, ist die
große Mehrzahl der Deutschen so monarchisch gesinnt, daß ein Mensch, der in
Deutschland die Republik ausrufen wollte, allgemein für einen Narren gehalten
würde. Also nicht weil die Monarchie an sich das bessere oder monarchische Ge¬
sinnung eine religiöse Pflicht wäre, sind wir Deutschen monarchisch gesinnt, sondern


Monarchie bei weitem vorzuziehen sei. Frankreich hat als Republik fünfundzwanzig
Jahre des ungestörten äußern und innern Friedens genossen. Findet sich denn in
der französischen Geschichte von Franz I. bis Ludwig XVI. ein fünfundzwanzig¬
jähriger Zeitraum, wo nicht in innern oder äußern Kriegen Bürgerblut geflossen
wäre? Wie sieht denn das Glück aus, das die Franzosen unter der Monarchie ge¬
nossen haben? Was sind denn harmlose Strcißenauflüufe und Arbeiterstreiks mit
einigen blutigen Köpfen gegen die furchtbaren Religionskriege und Schlächtereien
des sechzehnten und die Fronde des siebzehnten Jahrhunderts? Was wollen un¬
blutige Ministerstürze bedeuten gegen die offnen Empörungen des Adels, bei denen
bald Prinzen von Geblüt, bald Herzöge, die sich den Bourbonen ebenbürtig dünkten,
bald im Bunde mit Spanien, bald im Bunde mit Holland und England gegen
ihren König und ihr Vaterland Krieg führten? Fallen nicht in die Zeit des höchsten
Glanzes der Monarchie die Dragonaden und der Kamisardenauffland? Und waren
etwa die unaufhörlichen Ränke am Hofe moralisch schöner als das heutige Ge¬
schimpfe der Parteien auf einander? Oder hat sich das französische Volk seiner
Präsidenten, die bis jetzt ohne Ausnahme ein bürgerlich ehrbares Familienleben
geführt haben, zu schämen bei einem Vergleich mit der Mätressenwirtschast am Hofe
der Valois und der Bourbonen? Die Finanzen, es ist wahr, lassen in Frankreich
zu wünschen übrig, aber wie stand es denn damit unter den Königen? Nieder¬
lagen wurden unter Ludwig XIV. vom Volke mit Freuden begrüßt, weil sie das
Ende aufsaugender Kriege verkündigten; was kann uns retten, schrieb FönÄon
einmal, wenn wir aus diesem Kriege ohne eine gänzliche Demütigung hervorgehen?
War nicht das französische Landvolk wegen seines grenzenlosen Elends revolutionär
gesinnt, während es heute als unerschütterliches Bollwerk dasteht gegen einen etwaigen
Versuch einer Proletarierrevolution? Hat sich uicht die absolute Monarchie durch
die Berufung der Notabelnversammlung von 1787 und der Reichsstände 1789 feierlich
für bankrott erklärt, nachdem sie durch büreaukratische Zentraliscition die Grund¬
lagen der ständischen Monarchie zerstört und so die Revolution unvermeidlich ge¬
macht hatte? Und sind nicht die Aoirs, das Eroberungsgelüst und die Kriegs¬
schulden, an denen Frankreich jetzt noch leidet, die Hinterlassenschaft der Monarchie?

Nichts kann thörichter sein, als in dem heute allgemein verbreiteten hellen Lichte
der historischen Einsicht die monarchische Gesinnung dadurch fördern wollen, daß
man die Monarchie als die an sich beste Regierungsform empfiehlt oder sie gar
mit einer mystischen Glorie umgiebt und anf Gottes Wort gründet, da doch Samuel
im Auftrage Gottes vor der Einsetzung des Königtums gewarnt und Christus sehr
despektirlich von Herodes gesprochen hat. Die Monarchie hat wie jede andre Re¬
gierungsform und wie alle Dinge in der Welt ihre zwei Seiten, und ob die gute
oder die schlechte überwiegt, das hängt von ihren Trägern und von den Umständen ab.
Preußen ist eine Schöpfung seiner Könige, die Hohenzollerndynastie hat fünf Jahr¬
hunderte hindurch einen außerordentlichen Grad von Tüchtigkeit bewährt, einige
Sprossen dieses kerngesunden und dauerhaften Stammes find Lieblinge des Volkes
geworden, in zwei glorreichen Kriegen, 1813 bis 181K und 1870, hat ein ge¬
meinsames Geschick die Interessen und die Herzen aller Deutschen mit denen der
preußischen Könige zusammengeschmiedet, und das preußische Königtum ist so zum
Rückgrat des neuen Reiches geworden. Aus diesen ganz realistischen Gründen, und
nicht aus irgend einem abstrakten Grunde oder aus mystischem Aberglauben, ist die
große Mehrzahl der Deutschen so monarchisch gesinnt, daß ein Mensch, der in
Deutschland die Republik ausrufen wollte, allgemein für einen Narren gehalten
würde. Also nicht weil die Monarchie an sich das bessere oder monarchische Ge¬
sinnung eine religiöse Pflicht wäre, sind wir Deutschen monarchisch gesinnt, sondern


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[0292] Monarchie bei weitem vorzuziehen sei. Frankreich hat als Republik fünfundzwanzig Jahre des ungestörten äußern und innern Friedens genossen. Findet sich denn in der französischen Geschichte von Franz I. bis Ludwig XVI. ein fünfundzwanzig¬ jähriger Zeitraum, wo nicht in innern oder äußern Kriegen Bürgerblut geflossen wäre? Wie sieht denn das Glück aus, das die Franzosen unter der Monarchie ge¬ nossen haben? Was sind denn harmlose Strcißenauflüufe und Arbeiterstreiks mit einigen blutigen Köpfen gegen die furchtbaren Religionskriege und Schlächtereien des sechzehnten und die Fronde des siebzehnten Jahrhunderts? Was wollen un¬ blutige Ministerstürze bedeuten gegen die offnen Empörungen des Adels, bei denen bald Prinzen von Geblüt, bald Herzöge, die sich den Bourbonen ebenbürtig dünkten, bald im Bunde mit Spanien, bald im Bunde mit Holland und England gegen ihren König und ihr Vaterland Krieg führten? Fallen nicht in die Zeit des höchsten Glanzes der Monarchie die Dragonaden und der Kamisardenauffland? Und waren etwa die unaufhörlichen Ränke am Hofe moralisch schöner als das heutige Ge¬ schimpfe der Parteien auf einander? Oder hat sich das französische Volk seiner Präsidenten, die bis jetzt ohne Ausnahme ein bürgerlich ehrbares Familienleben geführt haben, zu schämen bei einem Vergleich mit der Mätressenwirtschast am Hofe der Valois und der Bourbonen? Die Finanzen, es ist wahr, lassen in Frankreich zu wünschen übrig, aber wie stand es denn damit unter den Königen? Nieder¬ lagen wurden unter Ludwig XIV. vom Volke mit Freuden begrüßt, weil sie das Ende aufsaugender Kriege verkündigten; was kann uns retten, schrieb FönÄon einmal, wenn wir aus diesem Kriege ohne eine gänzliche Demütigung hervorgehen? War nicht das französische Landvolk wegen seines grenzenlosen Elends revolutionär gesinnt, während es heute als unerschütterliches Bollwerk dasteht gegen einen etwaigen Versuch einer Proletarierrevolution? Hat sich uicht die absolute Monarchie durch die Berufung der Notabelnversammlung von 1787 und der Reichsstände 1789 feierlich für bankrott erklärt, nachdem sie durch büreaukratische Zentraliscition die Grund¬ lagen der ständischen Monarchie zerstört und so die Revolution unvermeidlich ge¬ macht hatte? Und sind nicht die Aoirs, das Eroberungsgelüst und die Kriegs¬ schulden, an denen Frankreich jetzt noch leidet, die Hinterlassenschaft der Monarchie? Nichts kann thörichter sein, als in dem heute allgemein verbreiteten hellen Lichte der historischen Einsicht die monarchische Gesinnung dadurch fördern wollen, daß man die Monarchie als die an sich beste Regierungsform empfiehlt oder sie gar mit einer mystischen Glorie umgiebt und anf Gottes Wort gründet, da doch Samuel im Auftrage Gottes vor der Einsetzung des Königtums gewarnt und Christus sehr despektirlich von Herodes gesprochen hat. Die Monarchie hat wie jede andre Re¬ gierungsform und wie alle Dinge in der Welt ihre zwei Seiten, und ob die gute oder die schlechte überwiegt, das hängt von ihren Trägern und von den Umständen ab. Preußen ist eine Schöpfung seiner Könige, die Hohenzollerndynastie hat fünf Jahr¬ hunderte hindurch einen außerordentlichen Grad von Tüchtigkeit bewährt, einige Sprossen dieses kerngesunden und dauerhaften Stammes find Lieblinge des Volkes geworden, in zwei glorreichen Kriegen, 1813 bis 181K und 1870, hat ein ge¬ meinsames Geschick die Interessen und die Herzen aller Deutschen mit denen der preußischen Könige zusammengeschmiedet, und das preußische Königtum ist so zum Rückgrat des neuen Reiches geworden. Aus diesen ganz realistischen Gründen, und nicht aus irgend einem abstrakten Grunde oder aus mystischem Aberglauben, ist die große Mehrzahl der Deutschen so monarchisch gesinnt, daß ein Mensch, der in Deutschland die Republik ausrufen wollte, allgemein für einen Narren gehalten würde. Also nicht weil die Monarchie an sich das bessere oder monarchische Ge¬ sinnung eine religiöse Pflicht wäre, sind wir Deutschen monarchisch gesinnt, sondern

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222303/292>, abgerufen am 13.05.2024.