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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

der vertretbaren Ware, beruht darauf, daß man an der Börse jederzeit verkaufen
kann, ohne einen bestimmten Käufer zu haben, und jederzeit kaufen kann, ohne den
Verkäufer zu kennen und ohne zu wissen, wo die Ware augenblicklich liegt. Eben
darauf beruht, wie ein andrer Mitarbeiter in der vorigen Nummer auf Seite 287
ausgeführt hat, die sabelhaftige Leichtigkeit des heutigen Verkehrs, bei dem jeder
Verkäufer jeden Tag Abnehmer, jeder Käufer jeden Tag Ware findet, jeder an
dieser Art des Handels beteiligte jeden Tag entweder sein Warenbedürsms oder
sein Gcldbedürfuis befriedigen kann, und man wird abwarten müssen, wie sich die
Landwirte und die Müller dabei befinden werden, wenn wieder jeder Käufer die
Ware und jeder Verkäufer den Käufer erst suchen muß, was doch, wenn zwischen
beiden ein paar hundert Meilen liegen, nicht ganz so leicht sein durfte wie auf
dem Wochenmärkte. ^ ^ ^ ^ " _

Freilich macht es die heutige Form des Börsenverkehrs den Spielern möglich,
sich zwischen den wirklichen Käufer und den wirklichen Verkäufer einzuschieben, aber
wir behaupten und erwarten eben von der uns bevorstehenden Erfahrung die Be¬
stätigung unsrer Behauptung, daß dieser wirkliche Käufer und dieser wirkliche Ver¬
käufer von den Millionen, die im Differenzfpiel unter den Zwischengliedern hin
und her rollen, gar nicht berührt werden. Sollte man uns wegen dieser unsrer
Ansicht für Judenknechte erklären oder unsern angeblichen kindlichen Glauben an
die Menschenfreundlichkeit der Börsenjobber verhöhnen, so würden wir solchen Unsinn
abschütteln wie ein paar Regentropfen. Unsre ganze Art läßt bei keinem Ver¬
ständigen den Verdacht aufkommen, als hegten wir Sympathie für Spieler und
Börsenjobber oder für das Börsenkapital; nichts ist uns unbegreiflicher als die
Narrheit des Glücksspiels und nichts widerlicher als das lächerliche Gebahren der
Neuen Freien Presse, die die niedrigen Leidenschaften ihrer Gönner mit Lappen
einer moralisch-pathetisch-sentimentalen Poesie herauszuputzen pflegt. Wir nehmen
die Börse, als etwas Wirkliches, wie sie ist, und beschreiben ihre volkswirtschaft¬
liche Thätigkeit. Selbst wenn die Leute, die ihren Erwerb oder Gewinn an der
Vörse suchen, alle durch die Bank schlechter wären als die übrigen Menschen, so
würde dadurch an der Thatsache nichts geändert, daß die Börse ein wichtiges volks¬
wirtschaftliches Amt leidlich, im Vergleich mit frühern Verkehrszuständen muß man
sogar sagen in bewunderungswürdiger Weise verwaltet. In unsrer freien Tausch¬
gesellschaft fällt das wenige, was aus Nächstenliebe geschieht, gar nicht ins Gewicht
gegenüber dem, was um des Erwerbs und Gewinnes willen geschieht. Die Aktio¬
näre, die den Bau von Eisenbahnen ermöglicht haben, haben es nicht gethan, um
ihren Mitmenschen das Reisen zu erleichtern, sondern um Geld zu verdienen, und
"ach der Verstaatlichung rackeru sich die Bahnbeamten nicht um des lieben Publikums
willen ab. sondern um sich ihre Besoldung zu verdienen. Sogar der Jüngling, der
Theologie studirt, thut das gewöhnlich nicht aus Liebe zu den Seelen, sondern der
Versorgung wegen. Nachträglich darf sich ja dann ein jeder, mit Ausnahme der
Schmarotzer, an dem Bewußtsein laben, daß er mit dem, was er zur Erhaltung
seines eignen Lebens arbeitet, eine gemeinnützige Funktion ausübt.

Die Politik mag Wege einschlagen, welche sie will, sie mag kultnrkämpferischoder bigott, börsenfreundlich oder agrarisch, liberal oder konservativ sein, wer allemal
das Nachsehen hat, das ist "der Sieger von Königgrätz"; 900 Mark Grnudgehalt
gehe über das Bedürfnis des Schulmeisters hinaus, meinte ein Herr aus jeuer Gesell-
schaftsschicht. wo mau jährlich nicht unter 1000 Mark für Cigarren braucht. Indes,
lere Kartenlegerin hatte ja Recht, die einem jungen Mann ein großes Glück pro¬
phezeit hatte und ihm auf seine Beschwerde, statt des großen Glücks habe er einen


Maßgebliches und Unmaßgebliches

der vertretbaren Ware, beruht darauf, daß man an der Börse jederzeit verkaufen
kann, ohne einen bestimmten Käufer zu haben, und jederzeit kaufen kann, ohne den
Verkäufer zu kennen und ohne zu wissen, wo die Ware augenblicklich liegt. Eben
darauf beruht, wie ein andrer Mitarbeiter in der vorigen Nummer auf Seite 287
ausgeführt hat, die sabelhaftige Leichtigkeit des heutigen Verkehrs, bei dem jeder
Verkäufer jeden Tag Abnehmer, jeder Käufer jeden Tag Ware findet, jeder an
dieser Art des Handels beteiligte jeden Tag entweder sein Warenbedürsms oder
sein Gcldbedürfuis befriedigen kann, und man wird abwarten müssen, wie sich die
Landwirte und die Müller dabei befinden werden, wenn wieder jeder Käufer die
Ware und jeder Verkäufer den Käufer erst suchen muß, was doch, wenn zwischen
beiden ein paar hundert Meilen liegen, nicht ganz so leicht sein durfte wie auf
dem Wochenmärkte. ^ ^ ^ ^ „ _

Freilich macht es die heutige Form des Börsenverkehrs den Spielern möglich,
sich zwischen den wirklichen Käufer und den wirklichen Verkäufer einzuschieben, aber
wir behaupten und erwarten eben von der uns bevorstehenden Erfahrung die Be¬
stätigung unsrer Behauptung, daß dieser wirkliche Käufer und dieser wirkliche Ver¬
käufer von den Millionen, die im Differenzfpiel unter den Zwischengliedern hin
und her rollen, gar nicht berührt werden. Sollte man uns wegen dieser unsrer
Ansicht für Judenknechte erklären oder unsern angeblichen kindlichen Glauben an
die Menschenfreundlichkeit der Börsenjobber verhöhnen, so würden wir solchen Unsinn
abschütteln wie ein paar Regentropfen. Unsre ganze Art läßt bei keinem Ver¬
ständigen den Verdacht aufkommen, als hegten wir Sympathie für Spieler und
Börsenjobber oder für das Börsenkapital; nichts ist uns unbegreiflicher als die
Narrheit des Glücksspiels und nichts widerlicher als das lächerliche Gebahren der
Neuen Freien Presse, die die niedrigen Leidenschaften ihrer Gönner mit Lappen
einer moralisch-pathetisch-sentimentalen Poesie herauszuputzen pflegt. Wir nehmen
die Börse, als etwas Wirkliches, wie sie ist, und beschreiben ihre volkswirtschaft¬
liche Thätigkeit. Selbst wenn die Leute, die ihren Erwerb oder Gewinn an der
Vörse suchen, alle durch die Bank schlechter wären als die übrigen Menschen, so
würde dadurch an der Thatsache nichts geändert, daß die Börse ein wichtiges volks¬
wirtschaftliches Amt leidlich, im Vergleich mit frühern Verkehrszuständen muß man
sogar sagen in bewunderungswürdiger Weise verwaltet. In unsrer freien Tausch¬
gesellschaft fällt das wenige, was aus Nächstenliebe geschieht, gar nicht ins Gewicht
gegenüber dem, was um des Erwerbs und Gewinnes willen geschieht. Die Aktio¬
näre, die den Bau von Eisenbahnen ermöglicht haben, haben es nicht gethan, um
ihren Mitmenschen das Reisen zu erleichtern, sondern um Geld zu verdienen, und
"ach der Verstaatlichung rackeru sich die Bahnbeamten nicht um des lieben Publikums
willen ab. sondern um sich ihre Besoldung zu verdienen. Sogar der Jüngling, der
Theologie studirt, thut das gewöhnlich nicht aus Liebe zu den Seelen, sondern der
Versorgung wegen. Nachträglich darf sich ja dann ein jeder, mit Ausnahme der
Schmarotzer, an dem Bewußtsein laben, daß er mit dem, was er zur Erhaltung
seines eignen Lebens arbeitet, eine gemeinnützige Funktion ausübt.

Die Politik mag Wege einschlagen, welche sie will, sie mag kultnrkämpferischoder bigott, börsenfreundlich oder agrarisch, liberal oder konservativ sein, wer allemal
das Nachsehen hat, das ist „der Sieger von Königgrätz"; 900 Mark Grnudgehalt
gehe über das Bedürfnis des Schulmeisters hinaus, meinte ein Herr aus jeuer Gesell-
schaftsschicht. wo mau jährlich nicht unter 1000 Mark für Cigarren braucht. Indes,
lere Kartenlegerin hatte ja Recht, die einem jungen Mann ein großes Glück pro¬
phezeit hatte und ihm auf seine Beschwerde, statt des großen Glücks habe er einen


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[0339] Maßgebliches und Unmaßgebliches der vertretbaren Ware, beruht darauf, daß man an der Börse jederzeit verkaufen kann, ohne einen bestimmten Käufer zu haben, und jederzeit kaufen kann, ohne den Verkäufer zu kennen und ohne zu wissen, wo die Ware augenblicklich liegt. Eben darauf beruht, wie ein andrer Mitarbeiter in der vorigen Nummer auf Seite 287 ausgeführt hat, die sabelhaftige Leichtigkeit des heutigen Verkehrs, bei dem jeder Verkäufer jeden Tag Abnehmer, jeder Käufer jeden Tag Ware findet, jeder an dieser Art des Handels beteiligte jeden Tag entweder sein Warenbedürsms oder sein Gcldbedürfuis befriedigen kann, und man wird abwarten müssen, wie sich die Landwirte und die Müller dabei befinden werden, wenn wieder jeder Käufer die Ware und jeder Verkäufer den Käufer erst suchen muß, was doch, wenn zwischen beiden ein paar hundert Meilen liegen, nicht ganz so leicht sein durfte wie auf dem Wochenmärkte. ^ ^ ^ ^ „ _ Freilich macht es die heutige Form des Börsenverkehrs den Spielern möglich, sich zwischen den wirklichen Käufer und den wirklichen Verkäufer einzuschieben, aber wir behaupten und erwarten eben von der uns bevorstehenden Erfahrung die Be¬ stätigung unsrer Behauptung, daß dieser wirkliche Käufer und dieser wirkliche Ver¬ käufer von den Millionen, die im Differenzfpiel unter den Zwischengliedern hin und her rollen, gar nicht berührt werden. Sollte man uns wegen dieser unsrer Ansicht für Judenknechte erklären oder unsern angeblichen kindlichen Glauben an die Menschenfreundlichkeit der Börsenjobber verhöhnen, so würden wir solchen Unsinn abschütteln wie ein paar Regentropfen. Unsre ganze Art läßt bei keinem Ver¬ ständigen den Verdacht aufkommen, als hegten wir Sympathie für Spieler und Börsenjobber oder für das Börsenkapital; nichts ist uns unbegreiflicher als die Narrheit des Glücksspiels und nichts widerlicher als das lächerliche Gebahren der Neuen Freien Presse, die die niedrigen Leidenschaften ihrer Gönner mit Lappen einer moralisch-pathetisch-sentimentalen Poesie herauszuputzen pflegt. Wir nehmen die Börse, als etwas Wirkliches, wie sie ist, und beschreiben ihre volkswirtschaft¬ liche Thätigkeit. Selbst wenn die Leute, die ihren Erwerb oder Gewinn an der Vörse suchen, alle durch die Bank schlechter wären als die übrigen Menschen, so würde dadurch an der Thatsache nichts geändert, daß die Börse ein wichtiges volks¬ wirtschaftliches Amt leidlich, im Vergleich mit frühern Verkehrszuständen muß man sogar sagen in bewunderungswürdiger Weise verwaltet. In unsrer freien Tausch¬ gesellschaft fällt das wenige, was aus Nächstenliebe geschieht, gar nicht ins Gewicht gegenüber dem, was um des Erwerbs und Gewinnes willen geschieht. Die Aktio¬ näre, die den Bau von Eisenbahnen ermöglicht haben, haben es nicht gethan, um ihren Mitmenschen das Reisen zu erleichtern, sondern um Geld zu verdienen, und "ach der Verstaatlichung rackeru sich die Bahnbeamten nicht um des lieben Publikums willen ab. sondern um sich ihre Besoldung zu verdienen. Sogar der Jüngling, der Theologie studirt, thut das gewöhnlich nicht aus Liebe zu den Seelen, sondern der Versorgung wegen. Nachträglich darf sich ja dann ein jeder, mit Ausnahme der Schmarotzer, an dem Bewußtsein laben, daß er mit dem, was er zur Erhaltung seines eignen Lebens arbeitet, eine gemeinnützige Funktion ausübt. Die Politik mag Wege einschlagen, welche sie will, sie mag kultnrkämpferischoder bigott, börsenfreundlich oder agrarisch, liberal oder konservativ sein, wer allemal das Nachsehen hat, das ist „der Sieger von Königgrätz"; 900 Mark Grnudgehalt gehe über das Bedürfnis des Schulmeisters hinaus, meinte ein Herr aus jeuer Gesell- schaftsschicht. wo mau jährlich nicht unter 1000 Mark für Cigarren braucht. Indes, lere Kartenlegerin hatte ja Recht, die einem jungen Mann ein großes Glück pro¬ phezeit hatte und ihm auf seine Beschwerde, statt des großen Glücks habe er einen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222303/339>, abgerufen am 12.05.2024.