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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

zugemutet, sondern ihm die Vollmacht und die Aufgabe übertragen werden, unter
eigner Verantwortung für die Ergänzung der Lücken, für die Aufklärung der Un¬
klarheiten und die Berichtigung der Irrtümer zu sorge". So, wie sie ausgeführt
ist und nach den Einrichtungen nur ausgeführt werdeu konnte, muß die Arbeit als
etwas unfertiges bezeichnet werden, das weder wissenschaftlich noch praktisch
seinen Zweck ganz erfüllt. Aber auch so, wie es ist, bietet das Werk sehr viel
Interessantes. Die Grenzboten haben vor kurzem die Mißstände in der Kleider-
nnd Wäschekonfektivu um der Hand der schou früher veröffentlichten Protokolle über
die Vernehmungen von Auskuuftspersoncn vor der Kommission für Arbeiterstatistik
besprochen, und diese Besprechung ist, wie zu erwarten war, in der sozialdemo-
kratischen Presse sehr abfällig beurteilt worden. Doppelt interessirt es uns nun,
aus der amtlichen Zusammenstellung der Ergebnisse nicht nur dieser mündlichen
Vernehmungen, sondern namentlich auch der gleichzeitig eingeforderten Berichte von
Behörden zu ersehen, daß darnach nicht in einem Punkte die in den Grenzboten
zum Ausdruck gebrachte Auffassung der Thatsachen als irrig nachgewiesen werden
kann. Betrachtet man die Veröffentlichung als Unterlage für gesetzgeberische Re¬
formen, so kann darnach weder von einem Verbot des sogenannten Zwischen¬
meisterbetriebs noch von einem Verbot des Heimbetriebs die Rede sein. Auch
zur Begründung des Berlaugeus unes besonderm gesetzlichem Schuh für die Sitt¬
lichkeit der Konfektionsarbeiterinnen und nach Verschärfung der Trnckverbvte ist
nichts durch die Erhebungen beigebracht worden. So überaus mild auch die amt¬
liche Arbeit in der Form gehalten ist, so ist sie doch in der Sache eine sehr scharfe
Zurückweisung der geflissentlicher Übertreibungen und Verallgemeinerungen, wie sie
unter den Kampfmitteln der Sozialdemokratie eine charakteristische Rolle spielen.
Es ist deshalb wohl anzunehmen, daß die Sozialdemokratie wenig günstig über
das Werk urteilen wird, wenn auch die sehr rücksichtsvolle amtliche Behandlung
der persönlichen Geschäftsmoral der Arbeitgeber, die in den Grenzboten unhöflicher
als eine wesentliche Ursache der Mißstände bezeichnet worden war, auf die Kritiker
versöhnend einwirken dürfte, da ja die Arbeitgeber fast ausschließlich Juden sind,
und die herrschende Mißwirtschaft von den Arbeitern selbst treffend als Juden¬
wirtschaft bezeichnet wird. Obwohl es gerade Freiherr von Berlepsch in der Neichs-
tagssitzuug vom 12. Februar 1896 ausgesprochen hat, daß durch staatliche Eingriffe
auf diesem Gebiete wenig zu helfen sein werde, so wird die Agitation doch wohl
auch hier wieder deu mit dieses Ministers Weggang angeblich inszenirteu "neuesten"
Kurs breittreten, wenn, was natürlich gar nicht ausbleiben kaun, die von der Re¬
gierung vorgeschlagucn Reformen nicht allen verantwortungslos formulirten For¬
derungen der bekannten Unser im Streit gegen den L^hö-ter entsprechen. Auch die
"Nntioual-Sozialen" werden Wohl in dieser Taktik mit den Sozialdemokratin noch¬
mals eifrig konkurriren. Zu beklagen ist dabei am meisten, daß den Vertretern der
einseitigen Arbeitgeberinteressen damit der größte Gefälle erwiesen wird. Es gehört,
wie die Verhältnisse unter Menschen nun einmal liegen, heute in der That eine
große Objektivität und Selbstverleugnung dazu, wenn die Regierung dem Schwindel
der Sozialdemokraten und den Anmaßungen der Herren Nnumauu und Genossen
gegenüber unbeirrt auf dem Wege der Sozialreformen fortschreiten soll. Und doch
ist das unerläßlich, gerade ans dem Gebiete der Konfektionsindustrie, der ganzen Haus¬
industrie überhaupt. Es sind in dem erwähnten Aufsatz in den Grenzboten die
Punkte bezeichnet worden, wo gesetzliche oder doch staatliche Maßnahmen dazu
nötig und möglich erscheinen -- eine recht stattliche Reihe, die durchzusetzen wahr¬
scheinlich um so schwerer fallen wird, je maßloser die sich überbietende Agitation


Maßgebliches und Unmaßgebliches

zugemutet, sondern ihm die Vollmacht und die Aufgabe übertragen werden, unter
eigner Verantwortung für die Ergänzung der Lücken, für die Aufklärung der Un¬
klarheiten und die Berichtigung der Irrtümer zu sorge». So, wie sie ausgeführt
ist und nach den Einrichtungen nur ausgeführt werdeu konnte, muß die Arbeit als
etwas unfertiges bezeichnet werden, das weder wissenschaftlich noch praktisch
seinen Zweck ganz erfüllt. Aber auch so, wie es ist, bietet das Werk sehr viel
Interessantes. Die Grenzboten haben vor kurzem die Mißstände in der Kleider-
nnd Wäschekonfektivu um der Hand der schou früher veröffentlichten Protokolle über
die Vernehmungen von Auskuuftspersoncn vor der Kommission für Arbeiterstatistik
besprochen, und diese Besprechung ist, wie zu erwarten war, in der sozialdemo-
kratischen Presse sehr abfällig beurteilt worden. Doppelt interessirt es uns nun,
aus der amtlichen Zusammenstellung der Ergebnisse nicht nur dieser mündlichen
Vernehmungen, sondern namentlich auch der gleichzeitig eingeforderten Berichte von
Behörden zu ersehen, daß darnach nicht in einem Punkte die in den Grenzboten
zum Ausdruck gebrachte Auffassung der Thatsachen als irrig nachgewiesen werden
kann. Betrachtet man die Veröffentlichung als Unterlage für gesetzgeberische Re¬
formen, so kann darnach weder von einem Verbot des sogenannten Zwischen¬
meisterbetriebs noch von einem Verbot des Heimbetriebs die Rede sein. Auch
zur Begründung des Berlaugeus unes besonderm gesetzlichem Schuh für die Sitt¬
lichkeit der Konfektionsarbeiterinnen und nach Verschärfung der Trnckverbvte ist
nichts durch die Erhebungen beigebracht worden. So überaus mild auch die amt¬
liche Arbeit in der Form gehalten ist, so ist sie doch in der Sache eine sehr scharfe
Zurückweisung der geflissentlicher Übertreibungen und Verallgemeinerungen, wie sie
unter den Kampfmitteln der Sozialdemokratie eine charakteristische Rolle spielen.
Es ist deshalb wohl anzunehmen, daß die Sozialdemokratie wenig günstig über
das Werk urteilen wird, wenn auch die sehr rücksichtsvolle amtliche Behandlung
der persönlichen Geschäftsmoral der Arbeitgeber, die in den Grenzboten unhöflicher
als eine wesentliche Ursache der Mißstände bezeichnet worden war, auf die Kritiker
versöhnend einwirken dürfte, da ja die Arbeitgeber fast ausschließlich Juden sind,
und die herrschende Mißwirtschaft von den Arbeitern selbst treffend als Juden¬
wirtschaft bezeichnet wird. Obwohl es gerade Freiherr von Berlepsch in der Neichs-
tagssitzuug vom 12. Februar 1896 ausgesprochen hat, daß durch staatliche Eingriffe
auf diesem Gebiete wenig zu helfen sein werde, so wird die Agitation doch wohl
auch hier wieder deu mit dieses Ministers Weggang angeblich inszenirteu „neuesten"
Kurs breittreten, wenn, was natürlich gar nicht ausbleiben kaun, die von der Re¬
gierung vorgeschlagucn Reformen nicht allen verantwortungslos formulirten For¬
derungen der bekannten Unser im Streit gegen den L^hö-ter entsprechen. Auch die
„Nntioual-Sozialen" werden Wohl in dieser Taktik mit den Sozialdemokratin noch¬
mals eifrig konkurriren. Zu beklagen ist dabei am meisten, daß den Vertretern der
einseitigen Arbeitgeberinteressen damit der größte Gefälle erwiesen wird. Es gehört,
wie die Verhältnisse unter Menschen nun einmal liegen, heute in der That eine
große Objektivität und Selbstverleugnung dazu, wenn die Regierung dem Schwindel
der Sozialdemokraten und den Anmaßungen der Herren Nnumauu und Genossen
gegenüber unbeirrt auf dem Wege der Sozialreformen fortschreiten soll. Und doch
ist das unerläßlich, gerade ans dem Gebiete der Konfektionsindustrie, der ganzen Haus¬
industrie überhaupt. Es sind in dem erwähnten Aufsatz in den Grenzboten die
Punkte bezeichnet worden, wo gesetzliche oder doch staatliche Maßnahmen dazu
nötig und möglich erscheinen — eine recht stattliche Reihe, die durchzusetzen wahr¬
scheinlich um so schwerer fallen wird, je maßloser die sich überbietende Agitation


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/102>, abgerufen am 21.05.2024.