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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Die Abschaffung des Adels

Glas Grog mehr als gewöhnlich, vergaß zum erstenmal während seines fünfund-
dreißigjährige" Engagements das Hofthor zuzuschließen, brachte dagegen noch einen
annähernd korrekten Abschluß seines Wirtschaftsbuches zu stände, weil er nach Lage
der Sache nicht sicher war, ob er nicht am andern Tage mit den übrigen Emi¬
granten über die nahe russische Grenze gehen müßte, schüttete statt des Sandfnsses
das Tintenfaß drüber und fand, nachdem er die ganze Nacht von Barrikaden,
Kunventsitznngen und Guillotinen geträumt hatte, am andern Morgen seine zum
erstenmal nicht aufgezogne Repetiruhr im Waschbecken wieder.

In den nächsten Tagen folgte ans die anfängliche Lähmung eine fieberhafte Thätig¬
keit in allen Kreisen dieser und ähnlicher Schichten des erblichen Geburtsadels, Nicht
nur die genannten Opfer der beabsichtigten national-sozialen Maßregel, sondern auch
die sonst als harmlose Rentner, Pnrtiknliers und Pensionäre bekannten Herren
von Lehmann, von Pfannenschmidt, von Leineweber, von Sauerbrei, von Bäcker,
Von Schuhmacher usw. wurden, wie auf höhern Befehl, plötzlich zu eifrigen Agi¬
tatoren der national-sozialen Partei und gründeten zahlreiche Zweigvereine in den
verschiedensten landrätlichen Kreisen der Monarchie, um übers Jahr eben so zahl¬
reiche Delegirte zum nächsten national-sozialen Kongreß nach Erfurt schicken zu
können, die den verderblichen Antrag niederstimmcn sollten, Sie leben der guten
Hoffnung, daß ein Antrag von so eminenter Tragweite auf einem Kongreß un¬
möglich fertig beraten oder gnr fertig beschlossen werden könne, und auf dem
nächsten werden sie nun stark genug zur Stelle sein, ihm ein ehrenvolles Begräbnis
zweiter Klasse zu sichern.

Viel weniger selbstsüchtig hat eine andre Klasse des Preußischen Adels die
Sache behandelt. Kaum war die böse Depesche auf der Börse in Berlin, Posen,
Breslau und Meseritz angeschlagen, als sofort blitzartig eine Verflaunng in Pro¬
dukten und -- eine Baisse sagt zu wenig --, nein, ein nur von der Bestürzung
der Börsenbarone übcrtrvffner Kursstnrz ans der ganzen Linie eintrat. Selbst
nicht konvertirnugsverdächtige Staatspapiere sanken annähernd ans das Niveau von
Aktenmakulatur, Ritterschaftsbauk und Bodenkreditaktien waren mindestens Brief,
Baron von Veilchenstein bekam mitten im Fixen einen Blutsturz, Herr vou Cohn
(in Firma von Cohn und Tulpeuthal) fuhr mit der Pferdebahn (!) nach Hanse und
nahm ans den dringenden Rat der Frau von Cohn geb. von Jeiteles ein Sturzbad,
worauf er soweit zur Besinnung kam, daß er den allerdings aussichtslosen Versuch
einer Art vou vA-Mil" osnevolontms zu machen imstande war: er offerirte tele¬
graphisch i'. p. den plötzlich zur Weltmacht angeschwollnen Antragstellern deS
christlich-sozialen Kongresses die soeben in ihrer wohlthätigen Wirkung erprobte kalte
Dusche seines börsenfürstlich eingerichteten Badezimmers (frei Sangerhausen).

Fast noch schlimmer als für die Börse waren die verheerenden Wirkungen des
epochemachenden gesetzgeberischen Kommabazillus für die Beamten der Telegraphen-
und Telephonämter. Wie auf ein Zauberwort wollten die Mitglieder ein und der¬
selben Adelsklasse plötzlich kreuz und quer miteinander verbunden sein, und der größte
Börsenkrach Hütte keine solche Hochflut vou Telegrammen heraufbeschwören können.
Verbinden Sie mich mit Herrn vou Moscssohu, nein, lieber gleich mit Baron
von Rothschild; verbinden Sie mich schleunigst mit von Lilienthal und von Pinkeles!
Hier Jsidor von Warschauer verbinden mit dem Erbherrn Löb von Tnlpenthal ans
Schloß Grafenstein! Hier Siegfried von Rosenzweig -- mit von Sander-Masons
(die Presse muß auch mobil gemacht werden). -- Antwort der Zentraltelephonstelle:
Herr von Sander-Masons bereits verstorben. -- von Rosenzweig! Schade nischt,
Himmel und Hölle müssen in Bewegung gesetzt werden! Kann wohl etwas
die Furchtbarkeit der Panik, die der Antrag der national-sozialen Genossen


Die Abschaffung des Adels

Glas Grog mehr als gewöhnlich, vergaß zum erstenmal während seines fünfund-
dreißigjährige» Engagements das Hofthor zuzuschließen, brachte dagegen noch einen
annähernd korrekten Abschluß seines Wirtschaftsbuches zu stände, weil er nach Lage
der Sache nicht sicher war, ob er nicht am andern Tage mit den übrigen Emi¬
granten über die nahe russische Grenze gehen müßte, schüttete statt des Sandfnsses
das Tintenfaß drüber und fand, nachdem er die ganze Nacht von Barrikaden,
Kunventsitznngen und Guillotinen geträumt hatte, am andern Morgen seine zum
erstenmal nicht aufgezogne Repetiruhr im Waschbecken wieder.

In den nächsten Tagen folgte ans die anfängliche Lähmung eine fieberhafte Thätig¬
keit in allen Kreisen dieser und ähnlicher Schichten des erblichen Geburtsadels, Nicht
nur die genannten Opfer der beabsichtigten national-sozialen Maßregel, sondern auch
die sonst als harmlose Rentner, Pnrtiknliers und Pensionäre bekannten Herren
von Lehmann, von Pfannenschmidt, von Leineweber, von Sauerbrei, von Bäcker,
Von Schuhmacher usw. wurden, wie auf höhern Befehl, plötzlich zu eifrigen Agi¬
tatoren der national-sozialen Partei und gründeten zahlreiche Zweigvereine in den
verschiedensten landrätlichen Kreisen der Monarchie, um übers Jahr eben so zahl¬
reiche Delegirte zum nächsten national-sozialen Kongreß nach Erfurt schicken zu
können, die den verderblichen Antrag niederstimmcn sollten, Sie leben der guten
Hoffnung, daß ein Antrag von so eminenter Tragweite auf einem Kongreß un¬
möglich fertig beraten oder gnr fertig beschlossen werden könne, und auf dem
nächsten werden sie nun stark genug zur Stelle sein, ihm ein ehrenvolles Begräbnis
zweiter Klasse zu sichern.

Viel weniger selbstsüchtig hat eine andre Klasse des Preußischen Adels die
Sache behandelt. Kaum war die böse Depesche auf der Börse in Berlin, Posen,
Breslau und Meseritz angeschlagen, als sofort blitzartig eine Verflaunng in Pro¬
dukten und — eine Baisse sagt zu wenig —, nein, ein nur von der Bestürzung
der Börsenbarone übcrtrvffner Kursstnrz ans der ganzen Linie eintrat. Selbst
nicht konvertirnugsverdächtige Staatspapiere sanken annähernd ans das Niveau von
Aktenmakulatur, Ritterschaftsbauk und Bodenkreditaktien waren mindestens Brief,
Baron von Veilchenstein bekam mitten im Fixen einen Blutsturz, Herr vou Cohn
(in Firma von Cohn und Tulpeuthal) fuhr mit der Pferdebahn (!) nach Hanse und
nahm ans den dringenden Rat der Frau von Cohn geb. von Jeiteles ein Sturzbad,
worauf er soweit zur Besinnung kam, daß er den allerdings aussichtslosen Versuch
einer Art vou vA-Mil» osnevolontms zu machen imstande war: er offerirte tele¬
graphisch i'. p. den plötzlich zur Weltmacht angeschwollnen Antragstellern deS
christlich-sozialen Kongresses die soeben in ihrer wohlthätigen Wirkung erprobte kalte
Dusche seines börsenfürstlich eingerichteten Badezimmers (frei Sangerhausen).

Fast noch schlimmer als für die Börse waren die verheerenden Wirkungen des
epochemachenden gesetzgeberischen Kommabazillus für die Beamten der Telegraphen-
und Telephonämter. Wie auf ein Zauberwort wollten die Mitglieder ein und der¬
selben Adelsklasse plötzlich kreuz und quer miteinander verbunden sein, und der größte
Börsenkrach Hütte keine solche Hochflut vou Telegrammen heraufbeschwören können.
Verbinden Sie mich mit Herrn vou Moscssohu, nein, lieber gleich mit Baron
von Rothschild; verbinden Sie mich schleunigst mit von Lilienthal und von Pinkeles!
Hier Jsidor von Warschauer verbinden mit dem Erbherrn Löb von Tnlpenthal ans
Schloß Grafenstein! Hier Siegfried von Rosenzweig — mit von Sander-Masons
(die Presse muß auch mobil gemacht werden). — Antwort der Zentraltelephonstelle:
Herr von Sander-Masons bereits verstorben. — von Rosenzweig! Schade nischt,
Himmel und Hölle müssen in Bewegung gesetzt werden! Kann wohl etwas
die Furchtbarkeit der Panik, die der Antrag der national-sozialen Genossen


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[0256] Die Abschaffung des Adels Glas Grog mehr als gewöhnlich, vergaß zum erstenmal während seines fünfund- dreißigjährige» Engagements das Hofthor zuzuschließen, brachte dagegen noch einen annähernd korrekten Abschluß seines Wirtschaftsbuches zu stände, weil er nach Lage der Sache nicht sicher war, ob er nicht am andern Tage mit den übrigen Emi¬ granten über die nahe russische Grenze gehen müßte, schüttete statt des Sandfnsses das Tintenfaß drüber und fand, nachdem er die ganze Nacht von Barrikaden, Kunventsitznngen und Guillotinen geträumt hatte, am andern Morgen seine zum erstenmal nicht aufgezogne Repetiruhr im Waschbecken wieder. In den nächsten Tagen folgte ans die anfängliche Lähmung eine fieberhafte Thätig¬ keit in allen Kreisen dieser und ähnlicher Schichten des erblichen Geburtsadels, Nicht nur die genannten Opfer der beabsichtigten national-sozialen Maßregel, sondern auch die sonst als harmlose Rentner, Pnrtiknliers und Pensionäre bekannten Herren von Lehmann, von Pfannenschmidt, von Leineweber, von Sauerbrei, von Bäcker, Von Schuhmacher usw. wurden, wie auf höhern Befehl, plötzlich zu eifrigen Agi¬ tatoren der national-sozialen Partei und gründeten zahlreiche Zweigvereine in den verschiedensten landrätlichen Kreisen der Monarchie, um übers Jahr eben so zahl¬ reiche Delegirte zum nächsten national-sozialen Kongreß nach Erfurt schicken zu können, die den verderblichen Antrag niederstimmcn sollten, Sie leben der guten Hoffnung, daß ein Antrag von so eminenter Tragweite auf einem Kongreß un¬ möglich fertig beraten oder gnr fertig beschlossen werden könne, und auf dem nächsten werden sie nun stark genug zur Stelle sein, ihm ein ehrenvolles Begräbnis zweiter Klasse zu sichern. Viel weniger selbstsüchtig hat eine andre Klasse des Preußischen Adels die Sache behandelt. Kaum war die böse Depesche auf der Börse in Berlin, Posen, Breslau und Meseritz angeschlagen, als sofort blitzartig eine Verflaunng in Pro¬ dukten und — eine Baisse sagt zu wenig —, nein, ein nur von der Bestürzung der Börsenbarone übcrtrvffner Kursstnrz ans der ganzen Linie eintrat. Selbst nicht konvertirnugsverdächtige Staatspapiere sanken annähernd ans das Niveau von Aktenmakulatur, Ritterschaftsbauk und Bodenkreditaktien waren mindestens Brief, Baron von Veilchenstein bekam mitten im Fixen einen Blutsturz, Herr vou Cohn (in Firma von Cohn und Tulpeuthal) fuhr mit der Pferdebahn (!) nach Hanse und nahm ans den dringenden Rat der Frau von Cohn geb. von Jeiteles ein Sturzbad, worauf er soweit zur Besinnung kam, daß er den allerdings aussichtslosen Versuch einer Art vou vA-Mil» osnevolontms zu machen imstande war: er offerirte tele¬ graphisch i'. p. den plötzlich zur Weltmacht angeschwollnen Antragstellern deS christlich-sozialen Kongresses die soeben in ihrer wohlthätigen Wirkung erprobte kalte Dusche seines börsenfürstlich eingerichteten Badezimmers (frei Sangerhausen). Fast noch schlimmer als für die Börse waren die verheerenden Wirkungen des epochemachenden gesetzgeberischen Kommabazillus für die Beamten der Telegraphen- und Telephonämter. Wie auf ein Zauberwort wollten die Mitglieder ein und der¬ selben Adelsklasse plötzlich kreuz und quer miteinander verbunden sein, und der größte Börsenkrach Hütte keine solche Hochflut vou Telegrammen heraufbeschwören können. Verbinden Sie mich mit Herrn vou Moscssohu, nein, lieber gleich mit Baron von Rothschild; verbinden Sie mich schleunigst mit von Lilienthal und von Pinkeles! Hier Jsidor von Warschauer verbinden mit dem Erbherrn Löb von Tnlpenthal ans Schloß Grafenstein! Hier Siegfried von Rosenzweig — mit von Sander-Masons (die Presse muß auch mobil gemacht werden). — Antwort der Zentraltelephonstelle: Herr von Sander-Masons bereits verstorben. — von Rosenzweig! Schade nischt, Himmel und Hölle müssen in Bewegung gesetzt werden! Kann wohl etwas die Furchtbarkeit der Panik, die der Antrag der national-sozialen Genossen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/256>, abgerufen am 22.05.2024.