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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

jedes Schiff der Flottenliste. Nach dieser Tabelle ist der Gefechtswert für Barfleur
9,5, für Georgi Pobjedonosetz 9,3, für Bremms aber 10,3, für Oregon 9,8 und
für Brandenburg 9,0. Die Schiffe der Sachsenklasse und alle fremdländischen Schiffe
gleicher Größe und gleichen Alters bekommen den Gefechtswert 4,6, also wenig
mehr als die Hälfte der Brandenburg. Die neusten deutschen Schlachtschiffe
Kaiser Friedrich III. und Ersatz-Friedrich d. G. bekommen die Verhältniszahl 12,2,
während die vier im Ban begriffnen japanischen Schlachtschiffe das Maximum des
Gefechtswerts mit 15,5 erreichen, denn ihre Größe wird nach den neuesten An¬
gaben 15 500 Tonnen erreichen. Wie Sachsen, so wird auch das österreichische
Kasemnttcnpanzerschiff Tegetthoff (Stapellanf 1878, Größe 7390 t> mit 4,6 zu
rechnen sein, wahrend der etwas größere und etwas neuere französische Terrible,
ein für die Küstenverteidignng bestimmtes Turmschiff (Stapellanf 1831, Größe
7575 t), den Gefechtswert 4,8 hat. Es sei noch erwähnt, daß nach dieser Tabelle
den fünf ältern Küstenpanzerschiffen der Siegfriedklasse der Wert 3,3 und den drei
neuen, Hagen, Odin und Ägir (Stapellanf 1393 bis 1395, Größe 3500 t), der
Wert 3,5 zufällt, ferner der Oldenburg (1834, 5200 t) 4,1. Das französische
Küstenpanzerschiff Tempöte (1876, 4869 t) ist seines Alters wegen nnr mit 2,5
gerechnet. Diese Beispiele werden genügen, um die Verwendung der Tabelle zu
erläutern; bisher wurde sie nur für Panzerschiffe benutzt. Ohne einen merklichen
Fehler zu begehen, wird man die Panzerkreuzer ganz ebenso einschätzen dürfen wie
die Panzerschiffe; viele ältere Panzerkreuzer der englischen, französischen, russischen
und die drei der deutscheu Flotte sind ja nichts andres als alte Panzerschiffe. Die
modernen großen Panzerkreuzer, wie z. B. Dupuy de Lome, Rjurik, Rossija, Jeanne
d'Are und Emperador Carlos V. unterscheiden sich nur durch größere Geschwindigkeit
und leichter" Panzerschutz von gleich großen Schlachtschiffen; die Bewaffnung ist
bei beiden Gattungen gleich schwer. Von den genannten Panzerkreuzern hat also
Dnpuy de Lome (Stapellanf 1890, Große 6406 y den Gefechtswert 5,8, Rjnrik
(1892, 10933 y hat 10,0, Rossija (1896, 12 200 t) hat 12,2, Jeanne d'Are um
Bau, 11270 t) hat 11,3, Emperador Carlos V. (1895, 9090 t) hat 9,1 als Ge-
fechtswcrt. Von unsern Panzerkreuzern muß Ersatz-Leipzig (im Ban, 10650 t)
mit 10,7 gerechnet werden, während die kürzlich unter die Panzerkreuzer verseiften
alten Panzerfregatten König Wilhelm (1868, 9757 t), Kaiser und Deutschland (beide
1874 vom Stapel und 7676 t groß) nur 2,9,-3,8 und 3,8 als Gefechtswert
bekommen können, das heißt: alle drei zusammen haben nnr noch ungefähr soviel
Gefechtstraft wie ein moderner Panzerkreuzer von der Größe der Ersatz-Leipzig.

Für die geschützten Kreuzer über 2000 Tonnen Größe, also die Panzerdccks-
kreuzer erster bis dritter Klasse setzt die schon erwähnte Denkschrift zwanzig Jahre
als Altersgrenze an; um aber dieselbe Tabelle wie für die Panzerschiffe benutzen zu
können, sollen wieder fünf Jahre Überschuß gerechnet werden, sodaß einem zwanzig
Jahre alten geschützten Kreuzer noch 0,3 seines Anfangswertes zugestanden werden
soll. Dadurch wird wieder vermieden, daß den hier angestellten Berechnungen der
Vorwurf gemacht werde" könnte, die Abnahme des Gefechtswertes mit dem Alter
sei zu groß angenommen. Freilich darf man die geschützten Kreuzer nicht gleich¬
wertig mit den Panzerschiffen rechnen; denn bei ihnen ist zu Gunsten der Ge¬
schwindigkeit und des großen Kohlenvorrath (Eigenschaften, die die Selbständigkeit
des Kreuzers ausmachen) die Schwere der Bewaffnung und die Ausdehnung des
Panzerschutzes derart eingeschränkt, daß sich diese Kreuzer nicht mit Schlachtschiffen
gleicher Größe und gleichen Alters messen können. Deshalb soll ihr Gefechtswert
in folgender Weise ausgedrückt werden:


Grenzboten I 13S7 77
Maßgebliches und Unmaßgebliches

jedes Schiff der Flottenliste. Nach dieser Tabelle ist der Gefechtswert für Barfleur
9,5, für Georgi Pobjedonosetz 9,3, für Bremms aber 10,3, für Oregon 9,8 und
für Brandenburg 9,0. Die Schiffe der Sachsenklasse und alle fremdländischen Schiffe
gleicher Größe und gleichen Alters bekommen den Gefechtswert 4,6, also wenig
mehr als die Hälfte der Brandenburg. Die neusten deutschen Schlachtschiffe
Kaiser Friedrich III. und Ersatz-Friedrich d. G. bekommen die Verhältniszahl 12,2,
während die vier im Ban begriffnen japanischen Schlachtschiffe das Maximum des
Gefechtswerts mit 15,5 erreichen, denn ihre Größe wird nach den neuesten An¬
gaben 15 500 Tonnen erreichen. Wie Sachsen, so wird auch das österreichische
Kasemnttcnpanzerschiff Tegetthoff (Stapellanf 1878, Größe 7390 t> mit 4,6 zu
rechnen sein, wahrend der etwas größere und etwas neuere französische Terrible,
ein für die Küstenverteidignng bestimmtes Turmschiff (Stapellanf 1831, Größe
7575 t), den Gefechtswert 4,8 hat. Es sei noch erwähnt, daß nach dieser Tabelle
den fünf ältern Küstenpanzerschiffen der Siegfriedklasse der Wert 3,3 und den drei
neuen, Hagen, Odin und Ägir (Stapellanf 1393 bis 1395, Größe 3500 t), der
Wert 3,5 zufällt, ferner der Oldenburg (1834, 5200 t) 4,1. Das französische
Küstenpanzerschiff Tempöte (1876, 4869 t) ist seines Alters wegen nnr mit 2,5
gerechnet. Diese Beispiele werden genügen, um die Verwendung der Tabelle zu
erläutern; bisher wurde sie nur für Panzerschiffe benutzt. Ohne einen merklichen
Fehler zu begehen, wird man die Panzerkreuzer ganz ebenso einschätzen dürfen wie
die Panzerschiffe; viele ältere Panzerkreuzer der englischen, französischen, russischen
und die drei der deutscheu Flotte sind ja nichts andres als alte Panzerschiffe. Die
modernen großen Panzerkreuzer, wie z. B. Dupuy de Lome, Rjurik, Rossija, Jeanne
d'Are und Emperador Carlos V. unterscheiden sich nur durch größere Geschwindigkeit
und leichter» Panzerschutz von gleich großen Schlachtschiffen; die Bewaffnung ist
bei beiden Gattungen gleich schwer. Von den genannten Panzerkreuzern hat also
Dnpuy de Lome (Stapellanf 1890, Große 6406 y den Gefechtswert 5,8, Rjnrik
(1892, 10933 y hat 10,0, Rossija (1896, 12 200 t) hat 12,2, Jeanne d'Are um
Bau, 11270 t) hat 11,3, Emperador Carlos V. (1895, 9090 t) hat 9,1 als Ge-
fechtswcrt. Von unsern Panzerkreuzern muß Ersatz-Leipzig (im Ban, 10650 t)
mit 10,7 gerechnet werden, während die kürzlich unter die Panzerkreuzer verseiften
alten Panzerfregatten König Wilhelm (1868, 9757 t), Kaiser und Deutschland (beide
1874 vom Stapel und 7676 t groß) nur 2,9,-3,8 und 3,8 als Gefechtswert
bekommen können, das heißt: alle drei zusammen haben nnr noch ungefähr soviel
Gefechtstraft wie ein moderner Panzerkreuzer von der Größe der Ersatz-Leipzig.

Für die geschützten Kreuzer über 2000 Tonnen Größe, also die Panzerdccks-
kreuzer erster bis dritter Klasse setzt die schon erwähnte Denkschrift zwanzig Jahre
als Altersgrenze an; um aber dieselbe Tabelle wie für die Panzerschiffe benutzen zu
können, sollen wieder fünf Jahre Überschuß gerechnet werden, sodaß einem zwanzig
Jahre alten geschützten Kreuzer noch 0,3 seines Anfangswertes zugestanden werden
soll. Dadurch wird wieder vermieden, daß den hier angestellten Berechnungen der
Vorwurf gemacht werde» könnte, die Abnahme des Gefechtswertes mit dem Alter
sei zu groß angenommen. Freilich darf man die geschützten Kreuzer nicht gleich¬
wertig mit den Panzerschiffen rechnen; denn bei ihnen ist zu Gunsten der Ge¬
schwindigkeit und des großen Kohlenvorrath (Eigenschaften, die die Selbständigkeit
des Kreuzers ausmachen) die Schwere der Bewaffnung und die Ausdehnung des
Panzerschutzes derart eingeschränkt, daß sich diese Kreuzer nicht mit Schlachtschiffen
gleicher Größe und gleichen Alters messen können. Deshalb soll ihr Gefechtswert
in folgender Weise ausgedrückt werden:


Grenzboten I 13S7 77
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[0617] Maßgebliches und Unmaßgebliches jedes Schiff der Flottenliste. Nach dieser Tabelle ist der Gefechtswert für Barfleur 9,5, für Georgi Pobjedonosetz 9,3, für Bremms aber 10,3, für Oregon 9,8 und für Brandenburg 9,0. Die Schiffe der Sachsenklasse und alle fremdländischen Schiffe gleicher Größe und gleichen Alters bekommen den Gefechtswert 4,6, also wenig mehr als die Hälfte der Brandenburg. Die neusten deutschen Schlachtschiffe Kaiser Friedrich III. und Ersatz-Friedrich d. G. bekommen die Verhältniszahl 12,2, während die vier im Ban begriffnen japanischen Schlachtschiffe das Maximum des Gefechtswerts mit 15,5 erreichen, denn ihre Größe wird nach den neuesten An¬ gaben 15 500 Tonnen erreichen. Wie Sachsen, so wird auch das österreichische Kasemnttcnpanzerschiff Tegetthoff (Stapellanf 1878, Größe 7390 t> mit 4,6 zu rechnen sein, wahrend der etwas größere und etwas neuere französische Terrible, ein für die Küstenverteidignng bestimmtes Turmschiff (Stapellanf 1831, Größe 7575 t), den Gefechtswert 4,8 hat. Es sei noch erwähnt, daß nach dieser Tabelle den fünf ältern Küstenpanzerschiffen der Siegfriedklasse der Wert 3,3 und den drei neuen, Hagen, Odin und Ägir (Stapellanf 1393 bis 1395, Größe 3500 t), der Wert 3,5 zufällt, ferner der Oldenburg (1834, 5200 t) 4,1. Das französische Küstenpanzerschiff Tempöte (1876, 4869 t) ist seines Alters wegen nnr mit 2,5 gerechnet. Diese Beispiele werden genügen, um die Verwendung der Tabelle zu erläutern; bisher wurde sie nur für Panzerschiffe benutzt. Ohne einen merklichen Fehler zu begehen, wird man die Panzerkreuzer ganz ebenso einschätzen dürfen wie die Panzerschiffe; viele ältere Panzerkreuzer der englischen, französischen, russischen und die drei der deutscheu Flotte sind ja nichts andres als alte Panzerschiffe. Die modernen großen Panzerkreuzer, wie z. B. Dupuy de Lome, Rjurik, Rossija, Jeanne d'Are und Emperador Carlos V. unterscheiden sich nur durch größere Geschwindigkeit und leichter» Panzerschutz von gleich großen Schlachtschiffen; die Bewaffnung ist bei beiden Gattungen gleich schwer. Von den genannten Panzerkreuzern hat also Dnpuy de Lome (Stapellanf 1890, Große 6406 y den Gefechtswert 5,8, Rjnrik (1892, 10933 y hat 10,0, Rossija (1896, 12 200 t) hat 12,2, Jeanne d'Are um Bau, 11270 t) hat 11,3, Emperador Carlos V. (1895, 9090 t) hat 9,1 als Ge- fechtswcrt. Von unsern Panzerkreuzern muß Ersatz-Leipzig (im Ban, 10650 t) mit 10,7 gerechnet werden, während die kürzlich unter die Panzerkreuzer verseiften alten Panzerfregatten König Wilhelm (1868, 9757 t), Kaiser und Deutschland (beide 1874 vom Stapel und 7676 t groß) nur 2,9,-3,8 und 3,8 als Gefechtswert bekommen können, das heißt: alle drei zusammen haben nnr noch ungefähr soviel Gefechtstraft wie ein moderner Panzerkreuzer von der Größe der Ersatz-Leipzig. Für die geschützten Kreuzer über 2000 Tonnen Größe, also die Panzerdccks- kreuzer erster bis dritter Klasse setzt die schon erwähnte Denkschrift zwanzig Jahre als Altersgrenze an; um aber dieselbe Tabelle wie für die Panzerschiffe benutzen zu können, sollen wieder fünf Jahre Überschuß gerechnet werden, sodaß einem zwanzig Jahre alten geschützten Kreuzer noch 0,3 seines Anfangswertes zugestanden werden soll. Dadurch wird wieder vermieden, daß den hier angestellten Berechnungen der Vorwurf gemacht werde» könnte, die Abnahme des Gefechtswertes mit dem Alter sei zu groß angenommen. Freilich darf man die geschützten Kreuzer nicht gleich¬ wertig mit den Panzerschiffen rechnen; denn bei ihnen ist zu Gunsten der Ge¬ schwindigkeit und des großen Kohlenvorrath (Eigenschaften, die die Selbständigkeit des Kreuzers ausmachen) die Schwere der Bewaffnung und die Ausdehnung des Panzerschutzes derart eingeschränkt, daß sich diese Kreuzer nicht mit Schlachtschiffen gleicher Größe und gleichen Alters messen können. Deshalb soll ihr Gefechtswert in folgender Weise ausgedrückt werden: Grenzboten I 13S7 77

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/617>, abgerufen am 05.06.2024.