Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

auch geschichtliche Aufsatze, in denen bekannte geschichtliche Vorgänge -- meist auf
Grund neu erschienener fachwissenschaftlicher Werke -- genauer und richtiger er¬
zählt werden als bisher, und selbst die Schuljugend wird nicht mehr mit Fabeln
abgespeist: höchstens dem Sextaner und Quintaner bietet man sie noch, dem
Quartaner wagt man nicht bloß, sondern hält es schon fast für Pflicht zu sagen:
So und so wird zwar gewöhnlich erzählt, aber gewesen ist es so und so.

Um so auffälliger ist es, wenn einmal das Gegenteil geschieht, wenn mitten
in einer Zeit, die so viel Gewicht darauf legt, überall reinlich die geschichtliche
Wahrheit festzustellen, eine Fabel geradezu künstlich erzeugt wird, um die bisher
kein Mensch gedacht hat. Das geschieht aber, wenn man von einem im Jahre
1897 bevorstehenden Leipziger Meßjubiläum spricht und schreibt.

Man trifft in Leipzig die Vorbereitungen zu einer im Frühjahr zu er¬
öffnenden sächsisch-thüringischen Industrieausstellung. Daß es auch dieser Aus¬
stellung wie allen ihren letzten Vorgängerinnen nicht an allerhand "historischem"
(ortsgeschichtlichem und kulturgeschichtlichem) Aufputz fehlen wird, wobei man es mit
der geschichtlichen Treue nicht gar zu genau nimmt, ist selbstverständlich. Man
hat aber diese Ausstellung auch, anfangs schüchtern und leise, in den letzten Wochen
aber immer lauter, mit immer vollem Backen und immer größern Buchstaben, als
Jubelfeier eines wichtigen Ereignisses aus der deutschen Handelsgeschichte hingestellt,
nämlich als das vierhundertjährige Jubiläum der Leipziger Messen. Schon rüsten
sich illustrirte Familienjournale zu den unvermeidlichen Jubelartikelu, schon fahnden
ihre Redaktionen auf Leipziger Stadtansichten, sächsische Fürsten- und Leipziger
Ratsherrenporträts, Meßbilder und Meßschilderungen aus dem Jahre 1497, lauter
Dinge, die es natürlich gar nicht giebt, und suchen den geeigneten Mann, der
ihnen zu all diesen schönen Dingen mit der üblichen, von Sachkenntnis nicht ge¬
lähmten Fixigkeit einen schönen Text schreiben soll. Nur schade, daß die Leipziger
Messen oder Märkte (denn das Wort Messe kommt neben Markt erst im Laufe
des sechzehnten Jahrhunderts auf) mindestens doppelt so alt sind als vierhundert
Jahre, und daß in der Geschichte dieser Märkte das Jahr 1497 weiter keine
Bedeutung hat, als daß sie in diesem Jahre zum erstenmal durch ein kaiserliches
Privilegium bestätigt worden sind.

Wie alle großen Märkte, so sind auch die Leipziger Messen nicht zu irgend
einer bestimmten Zeit gemacht oder "gegründet" worden, sondern sie sind ganz
allmählich aus kleinen Anfängen entstanden und im Laufe der Jahrhunderte zu
immer größerm Umfang und immer größerer Bedeutung gediehen. Urkundlich fest
steht, daß Leipzig schon vor 1170 seine regelmäßigen Märkte gehabt hat. Schon
1268 verspricht Markgraf Dietrich von Landsberg urkundlich den nach Leipzig
kommenden fremden Kaufleuten unbedingte Sicherheit für ihre Person und ihre
Güt?r, selbst für deu Fall, daß er mit ihren Landesherren in Fehde liegen sollte.
Die Märkte, die in diesen ältesten Zeiten in Leipzig bestanden, sind dieselben beiden,
die bis in unsre Zeit herein die beiden Hauptachsen geblieben sind : die Frühjahrs¬
messe und die Herbstmesse. Aber auch die dritte, die Neujahrsmesse, die zu keiner
Zeit die Bedeutung der beiden andern erlangt hat -- sehr bezeichnenderweise,
denn sie war wirklich eine künstliche Schöpfung! --, wurde schon im Jahre 1458
von Kurfürst Friedrich der Stadt verliehen. Diese junge Neujahrsmesse war es
dann, die 1466 auf Bitten der sttchsischen Herzöge Ernst und Albrecht von Kaiser
Friedrich III. zuerst durch ein kaiserliches Privileg bestätigt wurde, wiederum be¬
zeichnenderweise, denn sie war die einzige, die des Schutzes und der Förderung
noch bedürfte, die beiden andern nicht. Nach Kaiser Friedrichs III. Tode erneuerte


Maßgebliches und Unmaßgebliches

auch geschichtliche Aufsatze, in denen bekannte geschichtliche Vorgänge — meist auf
Grund neu erschienener fachwissenschaftlicher Werke — genauer und richtiger er¬
zählt werden als bisher, und selbst die Schuljugend wird nicht mehr mit Fabeln
abgespeist: höchstens dem Sextaner und Quintaner bietet man sie noch, dem
Quartaner wagt man nicht bloß, sondern hält es schon fast für Pflicht zu sagen:
So und so wird zwar gewöhnlich erzählt, aber gewesen ist es so und so.

Um so auffälliger ist es, wenn einmal das Gegenteil geschieht, wenn mitten
in einer Zeit, die so viel Gewicht darauf legt, überall reinlich die geschichtliche
Wahrheit festzustellen, eine Fabel geradezu künstlich erzeugt wird, um die bisher
kein Mensch gedacht hat. Das geschieht aber, wenn man von einem im Jahre
1897 bevorstehenden Leipziger Meßjubiläum spricht und schreibt.

Man trifft in Leipzig die Vorbereitungen zu einer im Frühjahr zu er¬
öffnenden sächsisch-thüringischen Industrieausstellung. Daß es auch dieser Aus¬
stellung wie allen ihren letzten Vorgängerinnen nicht an allerhand „historischem"
(ortsgeschichtlichem und kulturgeschichtlichem) Aufputz fehlen wird, wobei man es mit
der geschichtlichen Treue nicht gar zu genau nimmt, ist selbstverständlich. Man
hat aber diese Ausstellung auch, anfangs schüchtern und leise, in den letzten Wochen
aber immer lauter, mit immer vollem Backen und immer größern Buchstaben, als
Jubelfeier eines wichtigen Ereignisses aus der deutschen Handelsgeschichte hingestellt,
nämlich als das vierhundertjährige Jubiläum der Leipziger Messen. Schon rüsten
sich illustrirte Familienjournale zu den unvermeidlichen Jubelartikelu, schon fahnden
ihre Redaktionen auf Leipziger Stadtansichten, sächsische Fürsten- und Leipziger
Ratsherrenporträts, Meßbilder und Meßschilderungen aus dem Jahre 1497, lauter
Dinge, die es natürlich gar nicht giebt, und suchen den geeigneten Mann, der
ihnen zu all diesen schönen Dingen mit der üblichen, von Sachkenntnis nicht ge¬
lähmten Fixigkeit einen schönen Text schreiben soll. Nur schade, daß die Leipziger
Messen oder Märkte (denn das Wort Messe kommt neben Markt erst im Laufe
des sechzehnten Jahrhunderts auf) mindestens doppelt so alt sind als vierhundert
Jahre, und daß in der Geschichte dieser Märkte das Jahr 1497 weiter keine
Bedeutung hat, als daß sie in diesem Jahre zum erstenmal durch ein kaiserliches
Privilegium bestätigt worden sind.

Wie alle großen Märkte, so sind auch die Leipziger Messen nicht zu irgend
einer bestimmten Zeit gemacht oder „gegründet" worden, sondern sie sind ganz
allmählich aus kleinen Anfängen entstanden und im Laufe der Jahrhunderte zu
immer größerm Umfang und immer größerer Bedeutung gediehen. Urkundlich fest
steht, daß Leipzig schon vor 1170 seine regelmäßigen Märkte gehabt hat. Schon
1268 verspricht Markgraf Dietrich von Landsberg urkundlich den nach Leipzig
kommenden fremden Kaufleuten unbedingte Sicherheit für ihre Person und ihre
Güt?r, selbst für deu Fall, daß er mit ihren Landesherren in Fehde liegen sollte.
Die Märkte, die in diesen ältesten Zeiten in Leipzig bestanden, sind dieselben beiden,
die bis in unsre Zeit herein die beiden Hauptachsen geblieben sind : die Frühjahrs¬
messe und die Herbstmesse. Aber auch die dritte, die Neujahrsmesse, die zu keiner
Zeit die Bedeutung der beiden andern erlangt hat — sehr bezeichnenderweise,
denn sie war wirklich eine künstliche Schöpfung! —, wurde schon im Jahre 1458
von Kurfürst Friedrich der Stadt verliehen. Diese junge Neujahrsmesse war es
dann, die 1466 auf Bitten der sttchsischen Herzöge Ernst und Albrecht von Kaiser
Friedrich III. zuerst durch ein kaiserliches Privileg bestätigt wurde, wiederum be¬
zeichnenderweise, denn sie war die einzige, die des Schutzes und der Förderung
noch bedürfte, die beiden andern nicht. Nach Kaiser Friedrichs III. Tode erneuerte


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0062" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/224308"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_171" prev="#ID_170"> auch geschichtliche Aufsatze, in denen bekannte geschichtliche Vorgänge &#x2014; meist auf<lb/>
Grund neu erschienener fachwissenschaftlicher Werke &#x2014; genauer und richtiger er¬<lb/>
zählt werden als bisher, und selbst die Schuljugend wird nicht mehr mit Fabeln<lb/>
abgespeist: höchstens dem Sextaner und Quintaner bietet man sie noch, dem<lb/>
Quartaner wagt man nicht bloß, sondern hält es schon fast für Pflicht zu sagen:<lb/>
So und so wird zwar gewöhnlich erzählt, aber gewesen ist es so und so.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_172"> Um so auffälliger ist es, wenn einmal das Gegenteil geschieht, wenn mitten<lb/>
in einer Zeit, die so viel Gewicht darauf legt, überall reinlich die geschichtliche<lb/>
Wahrheit festzustellen, eine Fabel geradezu künstlich erzeugt wird, um die bisher<lb/>
kein Mensch gedacht hat. Das geschieht aber, wenn man von einem im Jahre<lb/>
1897 bevorstehenden Leipziger Meßjubiläum spricht und schreibt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_173"> Man trifft in Leipzig die Vorbereitungen zu einer im Frühjahr zu er¬<lb/>
öffnenden sächsisch-thüringischen Industrieausstellung. Daß es auch dieser Aus¬<lb/>
stellung wie allen ihren letzten Vorgängerinnen nicht an allerhand &#x201E;historischem"<lb/>
(ortsgeschichtlichem und kulturgeschichtlichem) Aufputz fehlen wird, wobei man es mit<lb/>
der geschichtlichen Treue nicht gar zu genau nimmt, ist selbstverständlich. Man<lb/>
hat aber diese Ausstellung auch, anfangs schüchtern und leise, in den letzten Wochen<lb/>
aber immer lauter, mit immer vollem Backen und immer größern Buchstaben, als<lb/>
Jubelfeier eines wichtigen Ereignisses aus der deutschen Handelsgeschichte hingestellt,<lb/>
nämlich als das vierhundertjährige Jubiläum der Leipziger Messen. Schon rüsten<lb/>
sich illustrirte Familienjournale zu den unvermeidlichen Jubelartikelu, schon fahnden<lb/>
ihre Redaktionen auf Leipziger Stadtansichten, sächsische Fürsten- und Leipziger<lb/>
Ratsherrenporträts, Meßbilder und Meßschilderungen aus dem Jahre 1497, lauter<lb/>
Dinge, die es natürlich gar nicht giebt, und suchen den geeigneten Mann, der<lb/>
ihnen zu all diesen schönen Dingen mit der üblichen, von Sachkenntnis nicht ge¬<lb/>
lähmten Fixigkeit einen schönen Text schreiben soll. Nur schade, daß die Leipziger<lb/>
Messen oder Märkte (denn das Wort Messe kommt neben Markt erst im Laufe<lb/>
des sechzehnten Jahrhunderts auf) mindestens doppelt so alt sind als vierhundert<lb/>
Jahre, und daß in der Geschichte dieser Märkte das Jahr 1497 weiter keine<lb/>
Bedeutung hat, als daß sie in diesem Jahre zum erstenmal durch ein kaiserliches<lb/>
Privilegium bestätigt worden sind.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_174" next="#ID_175"> Wie alle großen Märkte, so sind auch die Leipziger Messen nicht zu irgend<lb/>
einer bestimmten Zeit gemacht oder &#x201E;gegründet" worden, sondern sie sind ganz<lb/>
allmählich aus kleinen Anfängen entstanden und im Laufe der Jahrhunderte zu<lb/>
immer größerm Umfang und immer größerer Bedeutung gediehen. Urkundlich fest<lb/>
steht, daß Leipzig schon vor 1170 seine regelmäßigen Märkte gehabt hat. Schon<lb/>
1268 verspricht Markgraf Dietrich von Landsberg urkundlich den nach Leipzig<lb/>
kommenden fremden Kaufleuten unbedingte Sicherheit für ihre Person und ihre<lb/>
Güt?r, selbst für deu Fall, daß er mit ihren Landesherren in Fehde liegen sollte.<lb/>
Die Märkte, die in diesen ältesten Zeiten in Leipzig bestanden, sind dieselben beiden,<lb/>
die bis in unsre Zeit herein die beiden Hauptachsen geblieben sind : die Frühjahrs¬<lb/>
messe und die Herbstmesse. Aber auch die dritte, die Neujahrsmesse, die zu keiner<lb/>
Zeit die Bedeutung der beiden andern erlangt hat &#x2014; sehr bezeichnenderweise,<lb/>
denn sie war wirklich eine künstliche Schöpfung! &#x2014;, wurde schon im Jahre 1458<lb/>
von Kurfürst Friedrich der Stadt verliehen. Diese junge Neujahrsmesse war es<lb/>
dann, die 1466 auf Bitten der sttchsischen Herzöge Ernst und Albrecht von Kaiser<lb/>
Friedrich III. zuerst durch ein kaiserliches Privileg bestätigt wurde, wiederum be¬<lb/>
zeichnenderweise, denn sie war die einzige, die des Schutzes und der Förderung<lb/>
noch bedürfte, die beiden andern nicht. Nach Kaiser Friedrichs III. Tode erneuerte</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0062] Maßgebliches und Unmaßgebliches auch geschichtliche Aufsatze, in denen bekannte geschichtliche Vorgänge — meist auf Grund neu erschienener fachwissenschaftlicher Werke — genauer und richtiger er¬ zählt werden als bisher, und selbst die Schuljugend wird nicht mehr mit Fabeln abgespeist: höchstens dem Sextaner und Quintaner bietet man sie noch, dem Quartaner wagt man nicht bloß, sondern hält es schon fast für Pflicht zu sagen: So und so wird zwar gewöhnlich erzählt, aber gewesen ist es so und so. Um so auffälliger ist es, wenn einmal das Gegenteil geschieht, wenn mitten in einer Zeit, die so viel Gewicht darauf legt, überall reinlich die geschichtliche Wahrheit festzustellen, eine Fabel geradezu künstlich erzeugt wird, um die bisher kein Mensch gedacht hat. Das geschieht aber, wenn man von einem im Jahre 1897 bevorstehenden Leipziger Meßjubiläum spricht und schreibt. Man trifft in Leipzig die Vorbereitungen zu einer im Frühjahr zu er¬ öffnenden sächsisch-thüringischen Industrieausstellung. Daß es auch dieser Aus¬ stellung wie allen ihren letzten Vorgängerinnen nicht an allerhand „historischem" (ortsgeschichtlichem und kulturgeschichtlichem) Aufputz fehlen wird, wobei man es mit der geschichtlichen Treue nicht gar zu genau nimmt, ist selbstverständlich. Man hat aber diese Ausstellung auch, anfangs schüchtern und leise, in den letzten Wochen aber immer lauter, mit immer vollem Backen und immer größern Buchstaben, als Jubelfeier eines wichtigen Ereignisses aus der deutschen Handelsgeschichte hingestellt, nämlich als das vierhundertjährige Jubiläum der Leipziger Messen. Schon rüsten sich illustrirte Familienjournale zu den unvermeidlichen Jubelartikelu, schon fahnden ihre Redaktionen auf Leipziger Stadtansichten, sächsische Fürsten- und Leipziger Ratsherrenporträts, Meßbilder und Meßschilderungen aus dem Jahre 1497, lauter Dinge, die es natürlich gar nicht giebt, und suchen den geeigneten Mann, der ihnen zu all diesen schönen Dingen mit der üblichen, von Sachkenntnis nicht ge¬ lähmten Fixigkeit einen schönen Text schreiben soll. Nur schade, daß die Leipziger Messen oder Märkte (denn das Wort Messe kommt neben Markt erst im Laufe des sechzehnten Jahrhunderts auf) mindestens doppelt so alt sind als vierhundert Jahre, und daß in der Geschichte dieser Märkte das Jahr 1497 weiter keine Bedeutung hat, als daß sie in diesem Jahre zum erstenmal durch ein kaiserliches Privilegium bestätigt worden sind. Wie alle großen Märkte, so sind auch die Leipziger Messen nicht zu irgend einer bestimmten Zeit gemacht oder „gegründet" worden, sondern sie sind ganz allmählich aus kleinen Anfängen entstanden und im Laufe der Jahrhunderte zu immer größerm Umfang und immer größerer Bedeutung gediehen. Urkundlich fest steht, daß Leipzig schon vor 1170 seine regelmäßigen Märkte gehabt hat. Schon 1268 verspricht Markgraf Dietrich von Landsberg urkundlich den nach Leipzig kommenden fremden Kaufleuten unbedingte Sicherheit für ihre Person und ihre Güt?r, selbst für deu Fall, daß er mit ihren Landesherren in Fehde liegen sollte. Die Märkte, die in diesen ältesten Zeiten in Leipzig bestanden, sind dieselben beiden, die bis in unsre Zeit herein die beiden Hauptachsen geblieben sind : die Frühjahrs¬ messe und die Herbstmesse. Aber auch die dritte, die Neujahrsmesse, die zu keiner Zeit die Bedeutung der beiden andern erlangt hat — sehr bezeichnenderweise, denn sie war wirklich eine künstliche Schöpfung! —, wurde schon im Jahre 1458 von Kurfürst Friedrich der Stadt verliehen. Diese junge Neujahrsmesse war es dann, die 1466 auf Bitten der sttchsischen Herzöge Ernst und Albrecht von Kaiser Friedrich III. zuerst durch ein kaiserliches Privileg bestätigt wurde, wiederum be¬ zeichnenderweise, denn sie war die einzige, die des Schutzes und der Förderung noch bedürfte, die beiden andern nicht. Nach Kaiser Friedrichs III. Tode erneuerte

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/62
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224245/62>, abgerufen am 21.05.2024.