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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßliches

wegs nur die Ableitung aus der Menge des Einzelnen ist, sondern für sich steht
und wirkt. Wer die einzelnen Wissenschaften versteht, versteht noch nicht das allen
Gemeinsame, das nicht aus den einzelnen herausgezogen werden kann, sondern über
den einzelnen schwebt. Die Einseitigkeit der Bildung kann dem gründlichsten Ge¬
lehrten jedes Urteil über den Wert seiner Wissenschaft rauben und damit seine
besten Bestrebungen verkümmern. Er muß durch allgemeine Bildung einen Stand¬
punkt gewinnen, von dem nus er sein eignes Fach und zugleich die andern über¬
sieht. Der Gebildete soll aber nicht für sich allein, für seinen Beruf, seine An¬
gelegenheiten gebildet sein, er soll Anteil nehmen an den allgemeinen Bedürfnissen
andrer. Je mehr er es thut, desto mehr nützt er sich selbst durch die Forderung
allgemeiner Interessen und dnrch das moralisch-ästhetische Vergnügen der Betrachtung
des Wohlseins andrer. Je mehr sich die Arbeit des Einzelnen verengt und ver¬
tieft, um so breiter muß der Boden werden, auf dem sich Menschen verschiedner
Berufe treffen können. Je weniger selbstverständlich das wechselseitige Verstehen
der Menschen über ihre Bedürfnisse wird, desto notwendiger wird der gemeinsame
Boden der allgemeinen Bildung. Der Berufs- und Standesabsondernng steht die
Annäherung durch den Verkehr und den Staat entgegen, die die Menschen in
immer engere Berührung bringen wollen und müssen. Es sind zwei Kräfte, die
in entgegengesetztem Sinne auf die Gesellschaft wirken. Im Interesse der Gesell¬
schaft und des Staates liegt es, daß die Bildung nicht so verschieden ist, daß die
Gruppen und Schichten einander überhaupt nicht mehr verstehen. Mindestens sind
Abstufungen notwendig, dnrch die die Angehörigen der höchsten und niedersten
Bildungsstufe mittelbar in Verkehr treten können, indem die aneinander grenzenden
und ineinander übergehenden Stufen zu gegenseitiger Verständigung gelangen.

Auf das gleiche Ziel wirkt der Einfluß der allgemeinen Bildung auf den
Charakter. Durch bloße Berufsbildung wird unvernünftiger und kurzsichtiger Egois¬
mus großgezogen, der "praktische Sinn" genährt, der nur auf Gelderwerb, rohen
sinnlichen Genuß und überschwänglichen Luxus ausgeht. Die allgemeine Bildung
hat keinen materiellen Vorteil im Ange, sie erweckt das uneigennützige Interesse an
der Sache. Es ist eben deshalb auch ganz unrichtig, die allgemeine Bildung immer
nur als eine Bildung aufzufassen, die nach der Schule zu erwerben sei. Eine gute
Schulbildung ist im Gegenteil die beste allgemeine Bildung, und ganz besonders
liegt der Wert einer guten Gymnasialbildung darin, daß sie für kein Brotstudium
vorbereitet, sondern den Knaben zum Menschen und Bürger heranbildet. Wenn
so viele Versuche, sich später eine allgemeine Bildung anzueignen, in Oberflächlichkeit
auslaufen, so liegt sehr oft die Schuld daran, daß die Schule versäumt hat, den
idealen, im Objekt selbst Befriedigung suchenden Sinn bei der Jugend zu wecken.

Die allgemeine Bildung hängt eng mit der ästhetischen zusammen. Die eine
und die andre sind notwendig, um ans dem ästhetischen Genuß die geistige und
leibliche Erholung zu gewinnen, deren Regelung der Hauptzweck der ästhetischen
Bildung ist. Sehr schön weist Schubert-Soldern nach, wie die ästhetischen Genüsse
der Weiterentwicklung im qunntitiven Sinn widerstehen, wie ihre qualitative
Steigerung dagegen in der Verbindung mit geistigem Gehalt zu suchen sei. Tiefrer
ästhetischer Genus; setzt allgemeine Bildung voraus und fördert sie zugleich.

Erwäge ich im Lichte dieser Betrachtungen einige der Einwürfe, die den ein¬
gangs genannten Bildungsbestrebungen gemacht werden, so meine ich, daß eine
Schrift wie diese besonders in zwei Richtungen Nutzen stiften könnte. Indem sie
das Wesen der allgemeinen Bildung bestimmt, macht sie uns auf die immer wieder¬
kehrende Vermengung von Kenntnissen und Bildung aufmerksam, unter der besonders
die Beurteilung des Wertes öffentlicher Vorträge leidet. Und indem sie die soziale


Maßgebliches und Unmaßliches

wegs nur die Ableitung aus der Menge des Einzelnen ist, sondern für sich steht
und wirkt. Wer die einzelnen Wissenschaften versteht, versteht noch nicht das allen
Gemeinsame, das nicht aus den einzelnen herausgezogen werden kann, sondern über
den einzelnen schwebt. Die Einseitigkeit der Bildung kann dem gründlichsten Ge¬
lehrten jedes Urteil über den Wert seiner Wissenschaft rauben und damit seine
besten Bestrebungen verkümmern. Er muß durch allgemeine Bildung einen Stand¬
punkt gewinnen, von dem nus er sein eignes Fach und zugleich die andern über¬
sieht. Der Gebildete soll aber nicht für sich allein, für seinen Beruf, seine An¬
gelegenheiten gebildet sein, er soll Anteil nehmen an den allgemeinen Bedürfnissen
andrer. Je mehr er es thut, desto mehr nützt er sich selbst durch die Forderung
allgemeiner Interessen und dnrch das moralisch-ästhetische Vergnügen der Betrachtung
des Wohlseins andrer. Je mehr sich die Arbeit des Einzelnen verengt und ver¬
tieft, um so breiter muß der Boden werden, auf dem sich Menschen verschiedner
Berufe treffen können. Je weniger selbstverständlich das wechselseitige Verstehen
der Menschen über ihre Bedürfnisse wird, desto notwendiger wird der gemeinsame
Boden der allgemeinen Bildung. Der Berufs- und Standesabsondernng steht die
Annäherung durch den Verkehr und den Staat entgegen, die die Menschen in
immer engere Berührung bringen wollen und müssen. Es sind zwei Kräfte, die
in entgegengesetztem Sinne auf die Gesellschaft wirken. Im Interesse der Gesell¬
schaft und des Staates liegt es, daß die Bildung nicht so verschieden ist, daß die
Gruppen und Schichten einander überhaupt nicht mehr verstehen. Mindestens sind
Abstufungen notwendig, dnrch die die Angehörigen der höchsten und niedersten
Bildungsstufe mittelbar in Verkehr treten können, indem die aneinander grenzenden
und ineinander übergehenden Stufen zu gegenseitiger Verständigung gelangen.

Auf das gleiche Ziel wirkt der Einfluß der allgemeinen Bildung auf den
Charakter. Durch bloße Berufsbildung wird unvernünftiger und kurzsichtiger Egois¬
mus großgezogen, der „praktische Sinn" genährt, der nur auf Gelderwerb, rohen
sinnlichen Genuß und überschwänglichen Luxus ausgeht. Die allgemeine Bildung
hat keinen materiellen Vorteil im Ange, sie erweckt das uneigennützige Interesse an
der Sache. Es ist eben deshalb auch ganz unrichtig, die allgemeine Bildung immer
nur als eine Bildung aufzufassen, die nach der Schule zu erwerben sei. Eine gute
Schulbildung ist im Gegenteil die beste allgemeine Bildung, und ganz besonders
liegt der Wert einer guten Gymnasialbildung darin, daß sie für kein Brotstudium
vorbereitet, sondern den Knaben zum Menschen und Bürger heranbildet. Wenn
so viele Versuche, sich später eine allgemeine Bildung anzueignen, in Oberflächlichkeit
auslaufen, so liegt sehr oft die Schuld daran, daß die Schule versäumt hat, den
idealen, im Objekt selbst Befriedigung suchenden Sinn bei der Jugend zu wecken.

Die allgemeine Bildung hängt eng mit der ästhetischen zusammen. Die eine
und die andre sind notwendig, um ans dem ästhetischen Genuß die geistige und
leibliche Erholung zu gewinnen, deren Regelung der Hauptzweck der ästhetischen
Bildung ist. Sehr schön weist Schubert-Soldern nach, wie die ästhetischen Genüsse
der Weiterentwicklung im qunntitiven Sinn widerstehen, wie ihre qualitative
Steigerung dagegen in der Verbindung mit geistigem Gehalt zu suchen sei. Tiefrer
ästhetischer Genus; setzt allgemeine Bildung voraus und fördert sie zugleich.

Erwäge ich im Lichte dieser Betrachtungen einige der Einwürfe, die den ein¬
gangs genannten Bildungsbestrebungen gemacht werden, so meine ich, daß eine
Schrift wie diese besonders in zwei Richtungen Nutzen stiften könnte. Indem sie
das Wesen der allgemeinen Bildung bestimmt, macht sie uns auf die immer wieder¬
kehrende Vermengung von Kenntnissen und Bildung aufmerksam, unter der besonders
die Beurteilung des Wertes öffentlicher Vorträge leidet. Und indem sie die soziale


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224927/119>, abgerufen am 19.05.2024.