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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr.

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damit mag die oft gerügte Unbeweglichst des Volkes in Zusammenhang zu bringen
sein. Selbst Stettin hat ohne Zweifel darunter gelitten. Uns gewährte es wohl
das Bild einer Handelsstadt. Wir sahen dort skandinavische und russische Schiffe
und staunten das Treiben auf der Lastadie an, dem Loses- und Ladeplatz, dessen
meines Wissens nur an der Ostsee vorkommender Name wohl eine mißlungne Er¬
findung aus der Zeit der Herrschaft der französischen Sprache ist. Aber gro߬
städtisches Leben glaubte man doch in Berlin suchen zu müssen, obgleich die
Preußische Hauptstadt das Großstädtische damals fast nur in den königlichen und
Staatsgebnnden vertrat. Das Berlinerinn? liebten wir überhaupt nicht. Die
gewisse Schneidigkeit im Auftreten der Berliner wirkte zwar nicht im gleichen
Maße entfremdend auf die preußischen Provinzen, wie auf den Westen und Süden,
aber fühlbar machte sie sich doch. Schon der spezifische Dialekt der Hauptstadt hat
nichts Gewinnendes, und die Hochnäsigkeit, mit der von Halbgebildeten sogar alles
nicht Berlinische behandelt wurde, forderte ganz natürlich den Trotz heraus, der
dann wohl in das Übermaß umschlägt. Es ist merkwürdig, daß eine Mundart,
die nicht eigentlich aus dein niedersächsischen, Plattdeutschen, erwachsen zu sein,
sondern wesentlich wendische Bestandteile aufgenommen zu haben scheint, gegenwärtig
durch das Militärwesen allmählich die mitteldeutschen und südlichen Länder durch¬
setzt hat, so wie durch sie aus der Sprache der eingewanderten Hugenotten ein
weit und breit übelbeleumundetes Französisch geworden ist. Inwieweit das Gehör,
inwieweit klimatische Bedingungen die Schuld darau tragen, daß unsre Küsten¬
bewohner beharrlich alle laugen Vokale kürzen, das R kaum noch aussprechen, den
französischen Nasallaut überhören u. a. in., das mögen Physiologen untersuchen.
Aber sehr verbreitet ist unzweifelhaft auch die Absicht, sich in sprachlichen Dingen
nicht belehren zu lassen. Und diese Konsequenz trägt ihre Früchte. Wir hatten
noch das Ohr für üble Sprachgebrauche der Berliner; heute kann man aus dem
Munde von Rheinländern, Sachsen und einzelnen Süddeutschen hören: der Jummi,
der Hoff, bei Howe, das Ratt, die Jacht, der Jarl, nee, nich, jarnischt, möchlich,
düchdich und ähnliche schöne Formen mehr. Möchte nur die Einigung auf allen
andern Punkten so rasch vorwärts gehen! Am auffallendsten bleibt es, daß sogar
Personen, die Jahre in Frankreich verlebt haben, oft gar nicht gewahr geworden
sind, wie anders donA doux klingt als von ton, und daß das einstige Residenz¬
schloß nicht die Tnlljerien heißt. Freilich ist das Englisch, das wir uns mühsam
aneignen, auch nur Erfindung der Londoner Swells, während man gar nicht weit
von der Hauptstadt noch das ungezierte A hören kann.

Alle deutscheu Stämme lieben es, die Mundart des Nachbarn für falsch zu
erklären und in Nachahmnngsversuchen lächerlich zu machen, doch auch dabei kommen
zu oft Maugel nu Sprachgehör und Sprachgefühl zu Tage. Das geht so weit,
daß nicht nur das mittelrheinische "als" sinnlos angebracht, sondern den Öster¬
reichern ein Wort "holer" angedichtet zu werden pflegt. Diese in Österreich nie
vorkommende Verunstaltung des "halt" scheint Seume verschuldet zu haben, der im
"Spaziergang uach Syrakus" das Wort aus dem Munde eines Wiener Polizei-
beamten gehört haben wollte, und nun glauben es zahllose ebenfalls zu hören!
Hoffentlich gelingt es den Bemühungen des deutschen Sprachvereins, nicht nur
fremdes Unkraut auszurotten, sondern im allgemeinen den Sinn für unser geliebtes
und so arg mißhandeltes Deutsch zu beleben. Der Zweck dabei könnte selbst¬
verständlich nicht sein, eine einzelne Mundart, am wenigste,! einen einzelnen gro߬
städtischen Jargon mit der Würde des Nvrmaldeutsch auszustatten, alle Eigentüm¬
lichkeiten in einem Kanzleidentsch zu ersticken. Aber jeder Gebildete sollte wohl


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damit mag die oft gerügte Unbeweglichst des Volkes in Zusammenhang zu bringen
sein. Selbst Stettin hat ohne Zweifel darunter gelitten. Uns gewährte es wohl
das Bild einer Handelsstadt. Wir sahen dort skandinavische und russische Schiffe
und staunten das Treiben auf der Lastadie an, dem Loses- und Ladeplatz, dessen
meines Wissens nur an der Ostsee vorkommender Name wohl eine mißlungne Er¬
findung aus der Zeit der Herrschaft der französischen Sprache ist. Aber gro߬
städtisches Leben glaubte man doch in Berlin suchen zu müssen, obgleich die
Preußische Hauptstadt das Großstädtische damals fast nur in den königlichen und
Staatsgebnnden vertrat. Das Berlinerinn? liebten wir überhaupt nicht. Die
gewisse Schneidigkeit im Auftreten der Berliner wirkte zwar nicht im gleichen
Maße entfremdend auf die preußischen Provinzen, wie auf den Westen und Süden,
aber fühlbar machte sie sich doch. Schon der spezifische Dialekt der Hauptstadt hat
nichts Gewinnendes, und die Hochnäsigkeit, mit der von Halbgebildeten sogar alles
nicht Berlinische behandelt wurde, forderte ganz natürlich den Trotz heraus, der
dann wohl in das Übermaß umschlägt. Es ist merkwürdig, daß eine Mundart,
die nicht eigentlich aus dein niedersächsischen, Plattdeutschen, erwachsen zu sein,
sondern wesentlich wendische Bestandteile aufgenommen zu haben scheint, gegenwärtig
durch das Militärwesen allmählich die mitteldeutschen und südlichen Länder durch¬
setzt hat, so wie durch sie aus der Sprache der eingewanderten Hugenotten ein
weit und breit übelbeleumundetes Französisch geworden ist. Inwieweit das Gehör,
inwieweit klimatische Bedingungen die Schuld darau tragen, daß unsre Küsten¬
bewohner beharrlich alle laugen Vokale kürzen, das R kaum noch aussprechen, den
französischen Nasallaut überhören u. a. in., das mögen Physiologen untersuchen.
Aber sehr verbreitet ist unzweifelhaft auch die Absicht, sich in sprachlichen Dingen
nicht belehren zu lassen. Und diese Konsequenz trägt ihre Früchte. Wir hatten
noch das Ohr für üble Sprachgebrauche der Berliner; heute kann man aus dem
Munde von Rheinländern, Sachsen und einzelnen Süddeutschen hören: der Jummi,
der Hoff, bei Howe, das Ratt, die Jacht, der Jarl, nee, nich, jarnischt, möchlich,
düchdich und ähnliche schöne Formen mehr. Möchte nur die Einigung auf allen
andern Punkten so rasch vorwärts gehen! Am auffallendsten bleibt es, daß sogar
Personen, die Jahre in Frankreich verlebt haben, oft gar nicht gewahr geworden
sind, wie anders donA doux klingt als von ton, und daß das einstige Residenz¬
schloß nicht die Tnlljerien heißt. Freilich ist das Englisch, das wir uns mühsam
aneignen, auch nur Erfindung der Londoner Swells, während man gar nicht weit
von der Hauptstadt noch das ungezierte A hören kann.

Alle deutscheu Stämme lieben es, die Mundart des Nachbarn für falsch zu
erklären und in Nachahmnngsversuchen lächerlich zu machen, doch auch dabei kommen
zu oft Maugel nu Sprachgehör und Sprachgefühl zu Tage. Das geht so weit,
daß nicht nur das mittelrheinische „als" sinnlos angebracht, sondern den Öster¬
reichern ein Wort „holer" angedichtet zu werden pflegt. Diese in Österreich nie
vorkommende Verunstaltung des „halt" scheint Seume verschuldet zu haben, der im
„Spaziergang uach Syrakus" das Wort aus dem Munde eines Wiener Polizei-
beamten gehört haben wollte, und nun glauben es zahllose ebenfalls zu hören!
Hoffentlich gelingt es den Bemühungen des deutschen Sprachvereins, nicht nur
fremdes Unkraut auszurotten, sondern im allgemeinen den Sinn für unser geliebtes
und so arg mißhandeltes Deutsch zu beleben. Der Zweck dabei könnte selbst¬
verständlich nicht sein, eine einzelne Mundart, am wenigste,! einen einzelnen gro߬
städtischen Jargon mit der Würde des Nvrmaldeutsch auszustatten, alle Eigentüm¬
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228301/471>, abgerufen am 16.05.2024.