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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

der konservativen Sache dadurch zu dienen, daß sie bedingungslos die ganz un¬
vernünftig scharfe Auslegung des Erlasses, als ob nun immer sofort und aus¬
nahmslos scharf in die Leute hiueiugeschossen und gehauen werden müßte, in
den Himmel erhoben und jede Mahnung zur Verminst und Menschlichkeit beim
Waffengebrauch gegen Auflaufe als demokratische oder gar sozialdemokratische Staats¬
feindlichkeit zu verketzern suchten. Mit aller Entschiedenheit legen wir gegen diese
Verunglimpfungen des zeitgemäßen Konservatismus, von dessen weiteren Erstarken
alles abhängt, Verwahrung ein. Das "Forschthun" mit Blut und Eisen im Staats¬
leben macht nicht den Konservativen und nicht den rcichs- und kaisertreuen Politiker,
aber der konservative Name wird dadurch bloßgestellt vor dem ganzen deutschen
Volke, da der ehrliche Konservatismus heute mehr als jemals die dringende Pflicht
hat, sich um das Panier des Reichs und des Kaisers zu sammeln.

Sollte der Erlaß, von dem wir reden, nicht durch die oben erwähnten That¬
sachen veranlaßt worden sein, sondern lediglich durch die Rücksicht auf die sich
zweifellos mit der zunehmenden sozialistischen Verhetzung steigernde Gefahr gewalt¬
thätiger Tumulte und aufrührerischer Putsche, so würde man unsers Erachtens auch
denn die Sache vielleicht ganz gut gemeint aber am falschen Ende angefaßt haben.

Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß der Staat angesichts dieser sich
steigernden Gefahr die polizeilichen Machtmittel auf einen ganz außergewöhnlich
hohen Stand zu bringen und auf ihm zu erhalten hat. Der alte Schaffte schrieb
noch vor Ablauf des Sozialistengesetzes in seiner Zeitschrift folgendes über die in
der Bekämpfung der Sozialdemokratie ohne Ausnahmegesetze dem Staat gestellten
Aufgabe: "Allein nicht im Bereiche gemeinrechtlicher Strafjustiz liegt die Haupt¬
aufgabe. Die direkte Bekämpfung der sozialdemokratischen Umsturzbestrebungeu
wird weit mehr Aufgabe der gemeinrechtlichen Polizei- und Militärverwaltung sein.
Was auf diesem Boden etwa bereits weiter geschehen ist, um Umsturzversuchen
vorzubeugen und Umsturzhandlungeu niederzuschlagen, entzieht sich jedoch der öffent¬
lichen Kenntnis und der Kritik der Laien. Nur die allgemeinen Maßregeln lassen
sich leicht vermuten: zuverlässige und starke Sicherheitspolizei in den großen
Städten; zuverlässige und starke, möglichst aus der Landbevölkerung gestellte Gar¬
nisonen und -- gegen Putsche im Kriegsfalle -- ebensolche Landsturmformationen
im Umkreise der großen Städte; hinreichend starke Bedeckung und sichernde Orts¬
wahl für die Arsenale, Waffen- und Munitionsdepots gegen Überrumpelung usw....;
Überwachung, Einschränkung und nötigenfalls Verbot des privaten Waffen- und
Munitionsbesitzes. Wenn in diesen und andern Richtungen die gemeinrechtliche
Sicherheitspolizei und Militärverwaltung wirklich schon alles gethan haben sollte,
um Umsturzversuche zu zerschmettern, so ist dies ein Verdienst nicht bloß um das
Bürgertum, sondern auch um das Proletariat und dessen Führer. Beide letztern
verfallen dann der "schießenden Flinte und dem hauenden Säbel" des Herrn von
Puttkamer nicht.""

Das mögen sich die sogenannten "liberalen und sozialistischen Kreise gesagt
sein lassen, ebenso wie manche Regierungen. Es geht ohne ein starkes Aufgebot
polizeilicher Machtmittel hente nicht mehr, und wir sollten nie vergessen, daß selbst
in Preußen, das man so gern als den Polizeistaat in Deutschland hinstellt, Polizei
und Gendarmerie dem "freien" England gegenüber in auffallend kleiner Anzahl
vorhanden ist. Wenn Schäffle die Großstädte allein hervorhebt, so mag das in
Bezug auf große Umsturzaktioneu guten Sinn haben, aber gerade auch in unsern,
selbst den industriereichen, Mittel- und Kleinstädter und großen Landorten liegt
der Mangel an Polizei offen zu Tage. Die Gendarmerie ist so zerstreut, daß ein
Aufgebot vou fünf bis zehn Mann schon längere Vorbereitung voraussetzt, und die


Maßgebliches und Unmaßgebliches

der konservativen Sache dadurch zu dienen, daß sie bedingungslos die ganz un¬
vernünftig scharfe Auslegung des Erlasses, als ob nun immer sofort und aus¬
nahmslos scharf in die Leute hiueiugeschossen und gehauen werden müßte, in
den Himmel erhoben und jede Mahnung zur Verminst und Menschlichkeit beim
Waffengebrauch gegen Auflaufe als demokratische oder gar sozialdemokratische Staats¬
feindlichkeit zu verketzern suchten. Mit aller Entschiedenheit legen wir gegen diese
Verunglimpfungen des zeitgemäßen Konservatismus, von dessen weiteren Erstarken
alles abhängt, Verwahrung ein. Das „Forschthun" mit Blut und Eisen im Staats¬
leben macht nicht den Konservativen und nicht den rcichs- und kaisertreuen Politiker,
aber der konservative Name wird dadurch bloßgestellt vor dem ganzen deutschen
Volke, da der ehrliche Konservatismus heute mehr als jemals die dringende Pflicht
hat, sich um das Panier des Reichs und des Kaisers zu sammeln.

Sollte der Erlaß, von dem wir reden, nicht durch die oben erwähnten That¬
sachen veranlaßt worden sein, sondern lediglich durch die Rücksicht auf die sich
zweifellos mit der zunehmenden sozialistischen Verhetzung steigernde Gefahr gewalt¬
thätiger Tumulte und aufrührerischer Putsche, so würde man unsers Erachtens auch
denn die Sache vielleicht ganz gut gemeint aber am falschen Ende angefaßt haben.

Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß der Staat angesichts dieser sich
steigernden Gefahr die polizeilichen Machtmittel auf einen ganz außergewöhnlich
hohen Stand zu bringen und auf ihm zu erhalten hat. Der alte Schaffte schrieb
noch vor Ablauf des Sozialistengesetzes in seiner Zeitschrift folgendes über die in
der Bekämpfung der Sozialdemokratie ohne Ausnahmegesetze dem Staat gestellten
Aufgabe: „Allein nicht im Bereiche gemeinrechtlicher Strafjustiz liegt die Haupt¬
aufgabe. Die direkte Bekämpfung der sozialdemokratischen Umsturzbestrebungeu
wird weit mehr Aufgabe der gemeinrechtlichen Polizei- und Militärverwaltung sein.
Was auf diesem Boden etwa bereits weiter geschehen ist, um Umsturzversuchen
vorzubeugen und Umsturzhandlungeu niederzuschlagen, entzieht sich jedoch der öffent¬
lichen Kenntnis und der Kritik der Laien. Nur die allgemeinen Maßregeln lassen
sich leicht vermuten: zuverlässige und starke Sicherheitspolizei in den großen
Städten; zuverlässige und starke, möglichst aus der Landbevölkerung gestellte Gar¬
nisonen und — gegen Putsche im Kriegsfalle — ebensolche Landsturmformationen
im Umkreise der großen Städte; hinreichend starke Bedeckung und sichernde Orts¬
wahl für die Arsenale, Waffen- und Munitionsdepots gegen Überrumpelung usw....;
Überwachung, Einschränkung und nötigenfalls Verbot des privaten Waffen- und
Munitionsbesitzes. Wenn in diesen und andern Richtungen die gemeinrechtliche
Sicherheitspolizei und Militärverwaltung wirklich schon alles gethan haben sollte,
um Umsturzversuche zu zerschmettern, so ist dies ein Verdienst nicht bloß um das
Bürgertum, sondern auch um das Proletariat und dessen Führer. Beide letztern
verfallen dann der »schießenden Flinte und dem hauenden Säbel« des Herrn von
Puttkamer nicht.""

Das mögen sich die sogenannten „liberalen und sozialistischen Kreise gesagt
sein lassen, ebenso wie manche Regierungen. Es geht ohne ein starkes Aufgebot
polizeilicher Machtmittel hente nicht mehr, und wir sollten nie vergessen, daß selbst
in Preußen, das man so gern als den Polizeistaat in Deutschland hinstellt, Polizei
und Gendarmerie dem „freien" England gegenüber in auffallend kleiner Anzahl
vorhanden ist. Wenn Schäffle die Großstädte allein hervorhebt, so mag das in
Bezug auf große Umsturzaktioneu guten Sinn haben, aber gerade auch in unsern,
selbst den industriereichen, Mittel- und Kleinstädter und großen Landorten liegt
der Mangel an Polizei offen zu Tage. Die Gendarmerie ist so zerstreut, daß ein
Aufgebot vou fünf bis zehn Mann schon längere Vorbereitung voraussetzt, und die


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[0120] Maßgebliches und Unmaßgebliches der konservativen Sache dadurch zu dienen, daß sie bedingungslos die ganz un¬ vernünftig scharfe Auslegung des Erlasses, als ob nun immer sofort und aus¬ nahmslos scharf in die Leute hiueiugeschossen und gehauen werden müßte, in den Himmel erhoben und jede Mahnung zur Verminst und Menschlichkeit beim Waffengebrauch gegen Auflaufe als demokratische oder gar sozialdemokratische Staats¬ feindlichkeit zu verketzern suchten. Mit aller Entschiedenheit legen wir gegen diese Verunglimpfungen des zeitgemäßen Konservatismus, von dessen weiteren Erstarken alles abhängt, Verwahrung ein. Das „Forschthun" mit Blut und Eisen im Staats¬ leben macht nicht den Konservativen und nicht den rcichs- und kaisertreuen Politiker, aber der konservative Name wird dadurch bloßgestellt vor dem ganzen deutschen Volke, da der ehrliche Konservatismus heute mehr als jemals die dringende Pflicht hat, sich um das Panier des Reichs und des Kaisers zu sammeln. Sollte der Erlaß, von dem wir reden, nicht durch die oben erwähnten That¬ sachen veranlaßt worden sein, sondern lediglich durch die Rücksicht auf die sich zweifellos mit der zunehmenden sozialistischen Verhetzung steigernde Gefahr gewalt¬ thätiger Tumulte und aufrührerischer Putsche, so würde man unsers Erachtens auch denn die Sache vielleicht ganz gut gemeint aber am falschen Ende angefaßt haben. Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß der Staat angesichts dieser sich steigernden Gefahr die polizeilichen Machtmittel auf einen ganz außergewöhnlich hohen Stand zu bringen und auf ihm zu erhalten hat. Der alte Schaffte schrieb noch vor Ablauf des Sozialistengesetzes in seiner Zeitschrift folgendes über die in der Bekämpfung der Sozialdemokratie ohne Ausnahmegesetze dem Staat gestellten Aufgabe: „Allein nicht im Bereiche gemeinrechtlicher Strafjustiz liegt die Haupt¬ aufgabe. Die direkte Bekämpfung der sozialdemokratischen Umsturzbestrebungeu wird weit mehr Aufgabe der gemeinrechtlichen Polizei- und Militärverwaltung sein. Was auf diesem Boden etwa bereits weiter geschehen ist, um Umsturzversuchen vorzubeugen und Umsturzhandlungeu niederzuschlagen, entzieht sich jedoch der öffent¬ lichen Kenntnis und der Kritik der Laien. Nur die allgemeinen Maßregeln lassen sich leicht vermuten: zuverlässige und starke Sicherheitspolizei in den großen Städten; zuverlässige und starke, möglichst aus der Landbevölkerung gestellte Gar¬ nisonen und — gegen Putsche im Kriegsfalle — ebensolche Landsturmformationen im Umkreise der großen Städte; hinreichend starke Bedeckung und sichernde Orts¬ wahl für die Arsenale, Waffen- und Munitionsdepots gegen Überrumpelung usw....; Überwachung, Einschränkung und nötigenfalls Verbot des privaten Waffen- und Munitionsbesitzes. Wenn in diesen und andern Richtungen die gemeinrechtliche Sicherheitspolizei und Militärverwaltung wirklich schon alles gethan haben sollte, um Umsturzversuche zu zerschmettern, so ist dies ein Verdienst nicht bloß um das Bürgertum, sondern auch um das Proletariat und dessen Führer. Beide letztern verfallen dann der »schießenden Flinte und dem hauenden Säbel« des Herrn von Puttkamer nicht."" Das mögen sich die sogenannten „liberalen und sozialistischen Kreise gesagt sein lassen, ebenso wie manche Regierungen. Es geht ohne ein starkes Aufgebot polizeilicher Machtmittel hente nicht mehr, und wir sollten nie vergessen, daß selbst in Preußen, das man so gern als den Polizeistaat in Deutschland hinstellt, Polizei und Gendarmerie dem „freien" England gegenüber in auffallend kleiner Anzahl vorhanden ist. Wenn Schäffle die Großstädte allein hervorhebt, so mag das in Bezug auf große Umsturzaktioneu guten Sinn haben, aber gerade auch in unsern, selbst den industriereichen, Mittel- und Kleinstädter und großen Landorten liegt der Mangel an Polizei offen zu Tage. Die Gendarmerie ist so zerstreut, daß ein Aufgebot vou fünf bis zehn Mann schon längere Vorbereitung voraussetzt, und die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/120>, abgerufen am 15.05.2024.