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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

es schreibt darüber bei uns höchstens der Fachmann einmal für den Fachmann, und
dann jedenfalls auch in weniger lesbarer Darstellung. Der Verfasser will uns nun
diese neuere französische Litteratur vorführen, soweit sie mit dem Leben zusammen¬
hängt und das Juteresse aller gebildeten Menschen beansprucht. Er schildert hübsch
und setzt klar aus einander. Nur selten finden sich Unrichtigkeiten. So die öfter
wiederholte Behauptung, das; die klassische Dichtung der Franzosen nicht national
gewesen sei; national war sie durchaus, uur nicht volkstümlich. Oder die Bemerkung
zu den französischen Romantikern: "teilweise fand sich die Wertherstimmung bereits
in Rousseaus 176V erschienener lisouvsllg Hslolsv." Vielmehr lag die Sache so,
daß, was Goethe und andre Deutsche von Rousseau nahmen, die Franzosen später,
vor allem von den deutschen Romantikern zurückempfiugeu. Nicht klar ist ferner
die Mitteilung über George Sand; man müßte nach Seite 167 meinen, ihre Dorf¬
geschichten wären nach 1843 geschrieben, sie sind aber doch älter als die sozial¬
politischen Schriften. Der erste Abschnitt ist dem "Nomnntismus" gewidmet (warum
nicht "Romantik," wie wir, oder "Romanticismus," wie die Franzosen sagen?
man sagt doch auch nicht "Klassismus"), der zweite den Realisten, die sich seit Zola
gern Naturalisten nennen; dieser wird bis auf die Neusten sdie Paruassiens, Baudelaire
und die Dekadenten) fortgeführt. Am ausführlichsten sind im ersten Abschnitt Alfred
de Vigny, Victor Hugo, The'vphile Gautier und Alfred de Musset behandelt, im
zweiten Flanbert, die Brüder Goncourt, Zola und Daudet. Der Charakteristik
können wir durchweg zustimme", die Schilderung geht über die der üblichen
Litteraturgeschichte gezognen Grenzen hinaus und giebt manche feine Bemerkung.
Wer das Buch gelesen hat, wird sich, abgesehen von allerlei Gelernten, angenehm
angeregt fühlen. Es ist nicht die gewöhnliche belehrende Tonart, die die Dar¬
stellung beherrscht, sondern eine feinere nach Eindruck und künstlerischer Form
strebende Ausdrucksweise. Der Verfasser hat entschieden Sinn für die Sprache
und großes Gefallen an der französischen; ans diese Weise ist z. B. die ganze Be¬
handlung Vaudelaires viel günstiger ausgefallen, als es nach unsrer Auffassung
hätte geschehen dürfen.

Ein Buch mit ähnlichen Zielen ist Wanderungen durch Frankreich von
Dr. Richard Pappritz (Berlin, Fußiuger). Der Verfasser hat lange als Lehrer
in Frankreich gelebt und namentlich den Süden kennen gelernt. Sein Buch enthält
vielerlei, was unsre Reisebücher zweckmäßig ergänzt und jedem, der diese Gegenden
besuchen möchte, zur Vorbereitung dienen kann; namentlich die Schilderungen der
kleinen französischen Bäder siud sehr unterrichtend. Auch was über die Meuscheu
gesagt wird, ist manchmal von Interesse, allerdings nicht immer, denn das Feld
des Beobachters war hier -- in sozialer Hinsicht -- beschränkt und zufällig. Die
Kapitel über französische Schulen, Universitäten und Studenten sind überflüssig.
Soviel von dem Inhalt. Der Verfasser liebt es, mit Betrachtungen, Erzählungen
und Exkursen aus Geschichte, Litteratur und Kunst sich sehr in die Breite zu er¬
gehen. Seine Ausdrucksweise ist aber unglaublich salopp. Oft ist man auch ver¬
sucht, an einen mißlungnen Witz zu denken: "Eine Schattenseite von Biarritz ist
das Fehlen jeglichen Schattens" oder bei der Bemerkung über Gounot, der als
Komponist in Dentschland nur durch seine Margarete bekannt sei: sein herrlichstes
Werk, die Cäcilienhhmne "ist in der Musik das, was Carlo Doleis Gemälde in der
Dresdner Galerie in Farben ist." Dann ist sie nämlich sehr wenig! Dazwischen
begegnen uns seltsame Mitteilungen. Heinrich IV. von Frankreich war jedenfalls
nicht "mit der kalten, intriganten Katharina von Medici vermählt" (S. 171),
denn sie war bloß seine Schwiegermutter. Der Arme Heinrich ist nicht von
Wolfram von Eschenbach (S. 226), und Sidonie gehört nicht in Daudets Numa


Maßgebliches und Unmaßgebliches

es schreibt darüber bei uns höchstens der Fachmann einmal für den Fachmann, und
dann jedenfalls auch in weniger lesbarer Darstellung. Der Verfasser will uns nun
diese neuere französische Litteratur vorführen, soweit sie mit dem Leben zusammen¬
hängt und das Juteresse aller gebildeten Menschen beansprucht. Er schildert hübsch
und setzt klar aus einander. Nur selten finden sich Unrichtigkeiten. So die öfter
wiederholte Behauptung, das; die klassische Dichtung der Franzosen nicht national
gewesen sei; national war sie durchaus, uur nicht volkstümlich. Oder die Bemerkung
zu den französischen Romantikern: „teilweise fand sich die Wertherstimmung bereits
in Rousseaus 176V erschienener lisouvsllg Hslolsv." Vielmehr lag die Sache so,
daß, was Goethe und andre Deutsche von Rousseau nahmen, die Franzosen später,
vor allem von den deutschen Romantikern zurückempfiugeu. Nicht klar ist ferner
die Mitteilung über George Sand; man müßte nach Seite 167 meinen, ihre Dorf¬
geschichten wären nach 1843 geschrieben, sie sind aber doch älter als die sozial¬
politischen Schriften. Der erste Abschnitt ist dem „Nomnntismus" gewidmet (warum
nicht „Romantik," wie wir, oder „Romanticismus," wie die Franzosen sagen?
man sagt doch auch nicht „Klassismus"), der zweite den Realisten, die sich seit Zola
gern Naturalisten nennen; dieser wird bis auf die Neusten sdie Paruassiens, Baudelaire
und die Dekadenten) fortgeführt. Am ausführlichsten sind im ersten Abschnitt Alfred
de Vigny, Victor Hugo, The'vphile Gautier und Alfred de Musset behandelt, im
zweiten Flanbert, die Brüder Goncourt, Zola und Daudet. Der Charakteristik
können wir durchweg zustimme», die Schilderung geht über die der üblichen
Litteraturgeschichte gezognen Grenzen hinaus und giebt manche feine Bemerkung.
Wer das Buch gelesen hat, wird sich, abgesehen von allerlei Gelernten, angenehm
angeregt fühlen. Es ist nicht die gewöhnliche belehrende Tonart, die die Dar¬
stellung beherrscht, sondern eine feinere nach Eindruck und künstlerischer Form
strebende Ausdrucksweise. Der Verfasser hat entschieden Sinn für die Sprache
und großes Gefallen an der französischen; ans diese Weise ist z. B. die ganze Be¬
handlung Vaudelaires viel günstiger ausgefallen, als es nach unsrer Auffassung
hätte geschehen dürfen.

Ein Buch mit ähnlichen Zielen ist Wanderungen durch Frankreich von
Dr. Richard Pappritz (Berlin, Fußiuger). Der Verfasser hat lange als Lehrer
in Frankreich gelebt und namentlich den Süden kennen gelernt. Sein Buch enthält
vielerlei, was unsre Reisebücher zweckmäßig ergänzt und jedem, der diese Gegenden
besuchen möchte, zur Vorbereitung dienen kann; namentlich die Schilderungen der
kleinen französischen Bäder siud sehr unterrichtend. Auch was über die Meuscheu
gesagt wird, ist manchmal von Interesse, allerdings nicht immer, denn das Feld
des Beobachters war hier — in sozialer Hinsicht — beschränkt und zufällig. Die
Kapitel über französische Schulen, Universitäten und Studenten sind überflüssig.
Soviel von dem Inhalt. Der Verfasser liebt es, mit Betrachtungen, Erzählungen
und Exkursen aus Geschichte, Litteratur und Kunst sich sehr in die Breite zu er¬
gehen. Seine Ausdrucksweise ist aber unglaublich salopp. Oft ist man auch ver¬
sucht, an einen mißlungnen Witz zu denken: „Eine Schattenseite von Biarritz ist
das Fehlen jeglichen Schattens" oder bei der Bemerkung über Gounot, der als
Komponist in Dentschland nur durch seine Margarete bekannt sei: sein herrlichstes
Werk, die Cäcilienhhmne „ist in der Musik das, was Carlo Doleis Gemälde in der
Dresdner Galerie in Farben ist." Dann ist sie nämlich sehr wenig! Dazwischen
begegnen uns seltsame Mitteilungen. Heinrich IV. von Frankreich war jedenfalls
nicht „mit der kalten, intriganten Katharina von Medici vermählt" (S. 171),
denn sie war bloß seine Schwiegermutter. Der Arme Heinrich ist nicht von
Wolfram von Eschenbach (S. 226), und Sidonie gehört nicht in Daudets Numa


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[0122] Maßgebliches und Unmaßgebliches es schreibt darüber bei uns höchstens der Fachmann einmal für den Fachmann, und dann jedenfalls auch in weniger lesbarer Darstellung. Der Verfasser will uns nun diese neuere französische Litteratur vorführen, soweit sie mit dem Leben zusammen¬ hängt und das Juteresse aller gebildeten Menschen beansprucht. Er schildert hübsch und setzt klar aus einander. Nur selten finden sich Unrichtigkeiten. So die öfter wiederholte Behauptung, das; die klassische Dichtung der Franzosen nicht national gewesen sei; national war sie durchaus, uur nicht volkstümlich. Oder die Bemerkung zu den französischen Romantikern: „teilweise fand sich die Wertherstimmung bereits in Rousseaus 176V erschienener lisouvsllg Hslolsv." Vielmehr lag die Sache so, daß, was Goethe und andre Deutsche von Rousseau nahmen, die Franzosen später, vor allem von den deutschen Romantikern zurückempfiugeu. Nicht klar ist ferner die Mitteilung über George Sand; man müßte nach Seite 167 meinen, ihre Dorf¬ geschichten wären nach 1843 geschrieben, sie sind aber doch älter als die sozial¬ politischen Schriften. Der erste Abschnitt ist dem „Nomnntismus" gewidmet (warum nicht „Romantik," wie wir, oder „Romanticismus," wie die Franzosen sagen? man sagt doch auch nicht „Klassismus"), der zweite den Realisten, die sich seit Zola gern Naturalisten nennen; dieser wird bis auf die Neusten sdie Paruassiens, Baudelaire und die Dekadenten) fortgeführt. Am ausführlichsten sind im ersten Abschnitt Alfred de Vigny, Victor Hugo, The'vphile Gautier und Alfred de Musset behandelt, im zweiten Flanbert, die Brüder Goncourt, Zola und Daudet. Der Charakteristik können wir durchweg zustimme», die Schilderung geht über die der üblichen Litteraturgeschichte gezognen Grenzen hinaus und giebt manche feine Bemerkung. Wer das Buch gelesen hat, wird sich, abgesehen von allerlei Gelernten, angenehm angeregt fühlen. Es ist nicht die gewöhnliche belehrende Tonart, die die Dar¬ stellung beherrscht, sondern eine feinere nach Eindruck und künstlerischer Form strebende Ausdrucksweise. Der Verfasser hat entschieden Sinn für die Sprache und großes Gefallen an der französischen; ans diese Weise ist z. B. die ganze Be¬ handlung Vaudelaires viel günstiger ausgefallen, als es nach unsrer Auffassung hätte geschehen dürfen. Ein Buch mit ähnlichen Zielen ist Wanderungen durch Frankreich von Dr. Richard Pappritz (Berlin, Fußiuger). Der Verfasser hat lange als Lehrer in Frankreich gelebt und namentlich den Süden kennen gelernt. Sein Buch enthält vielerlei, was unsre Reisebücher zweckmäßig ergänzt und jedem, der diese Gegenden besuchen möchte, zur Vorbereitung dienen kann; namentlich die Schilderungen der kleinen französischen Bäder siud sehr unterrichtend. Auch was über die Meuscheu gesagt wird, ist manchmal von Interesse, allerdings nicht immer, denn das Feld des Beobachters war hier — in sozialer Hinsicht — beschränkt und zufällig. Die Kapitel über französische Schulen, Universitäten und Studenten sind überflüssig. Soviel von dem Inhalt. Der Verfasser liebt es, mit Betrachtungen, Erzählungen und Exkursen aus Geschichte, Litteratur und Kunst sich sehr in die Breite zu er¬ gehen. Seine Ausdrucksweise ist aber unglaublich salopp. Oft ist man auch ver¬ sucht, an einen mißlungnen Witz zu denken: „Eine Schattenseite von Biarritz ist das Fehlen jeglichen Schattens" oder bei der Bemerkung über Gounot, der als Komponist in Dentschland nur durch seine Margarete bekannt sei: sein herrlichstes Werk, die Cäcilienhhmne „ist in der Musik das, was Carlo Doleis Gemälde in der Dresdner Galerie in Farben ist." Dann ist sie nämlich sehr wenig! Dazwischen begegnen uns seltsame Mitteilungen. Heinrich IV. von Frankreich war jedenfalls nicht „mit der kalten, intriganten Katharina von Medici vermählt" (S. 171), denn sie war bloß seine Schwiegermutter. Der Arme Heinrich ist nicht von Wolfram von Eschenbach (S. 226), und Sidonie gehört nicht in Daudets Numa

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228947/122>, abgerufen am 16.05.2024.