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Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

aber das bekannte Wort: Wer niemals einen Rausch gehabt, der ist kein braver
Mann, dahin verändert werden: Betrunken oder trunken sein, gilt als Schande.
Der Ruf, auch nur an Sonntagen im Trinken nicht Maß zuhalten, hat manchem
deutschen Kaufmann und Beamten Schaden gebracht. Ich kenne ein großes Land
im südöstlichen Europa, wo die Freude des Deutschen am Zechen beinah sprichwörtlich
ist, und wo man die Wörter "Deutscher" und "Säufer" häufig in einem Atemzuge
ausspricht.

Die Deutschen schaden sich serner oft durch ihr Auftreten. Die einen glauben,
sie können gnr nicht höflich genug sein, und übertreiben ihre Ergebenheit in Be¬
wegung und Wort; das berührt die demokratisch veranlagten Orientalen und Halb¬
orientalen höchst unangenehm, sie haben für solch bedieutenhaftes Gebaren ein
halb mitleidiges, halb verächtliches Lächeln, Im Verkehr mit Staatsbeamten zumal
erzielt das ewige Dienern häufig eiuen ganz unerwarteten Erfolg, nämlich das
Gegenteil von dem Erhofften und Gewünschten. Andre wieder benehmen sich
nach englischem Muster wie gußeiserne Marionetten, sind kurz angebunden, ihr
Gesichtsausdruck ist eingefroren, jede Bewegung und jedes Wort deutet gleichsam
an "Geld ist Zeit -- wollen wir ein Geschäft abschließen, dann rasch!" So etwas
läßt sich nun der gemächliche und im Verkehr wahrhaft liebenswürdige Orientale
nicht bieten, er verträgt die Schneidigkeit nicht und läßt ruhigen Gemüts den Wort-
und Zeitkargen oft abziehen, anch wenn dessen Vorschläge sehr annehmbar waren.
Wer in Haltung und Gesten selbstbewußte Ruhe und Würde zeigt, dabei im Gespräch
höflich, liebenswürdig und gemächlich ist, wird leichter seine Absichten erreichen, als
wer den Unterthänigen spielt oder schneidig auftritt. Zu bemerken wäre noch, daß
die Deutschen oft durch allzugroße Sparsamkeit, sowie durch geschmacklose oder vernach¬
lässigte Kleidung auffallen.

Diese Warnungen und Ratschläge mögen manchem banal erscheinen. Banat? --
vielleicht! Aber praktisch -- sicherlich! Diese Imponderabilien dürfen nicht unter¬
schätzt werden. Wer im Verkehr mit den Orientalen Gemessenheit und Freund¬
lichkeit anwendet, arbeitet zehn andern Deutschen vor, wer nach der einen oder der
andern Seite übertreibt, schadet zwanzig Deutschen, die in der Folge vorsprechen.
Diese im übrigen anspruchslosen Betrachtungen sind recht zeitgemäß. Die Palästina¬
fahrt des deutschen Kaisers hat die Aufmerksamkeit der ganzen Welt in hohem.
Maße wieder auf die Levante gelenkt.

Abgesehen von den etwa schon zwischen der Türkei und Deutschland getrosfncn
Abmachungen, die verschiedenartige Vergünstigungen für die Angehörigen des Deutschen
Reichs gewährleisten sollen, liegt der große praktische Wert für uns sozusagen in
dem theoretischen Erfolge der Kaiserfahrt, in dem Prestige, das einerseits das
glanzvolle Auftreten Wilhelms II. und andrerseits der demonstrativ freundschaftliche
Empfang durch deu Sultan über alles, was deutsch ist, ausgebreitet habe".

Die guten Folgen werden sich freilich erst nach und "ach bemerkbar machen.
Im Oriente schleicht' jede Nachricht nnr langsam ihren Weg. Vor allem sind ja
die Verkehrsverhältnisse -- orientalisch. Dann ist Lesen und Schreiben thatsächlich
"och eine Kunst, die verhältnismäßig nnr wenige beherrschen. Demgemäß steckt
auch das Zeitungswesen noch in den Windeln. Aber dafür giebt es Ersatz: die
Rolle der Zeitungen übernimmt die Fama. Sie pilgert gemütlich von Ort zu
Ort und erzählt uun wahrscheinlich allerhand Schönes von dem blonden Sultan
von Deutschland, dem guten und treuen Freund des mohammedanischen Sultans.
Und wenn die orientalische Frau Fama im Schneckentempo reist, so dürfen wir nicht
ungeduldig werden; zum Ersatz dafür arbeitet ihre Phantasie lebhafter als ander-


Grenzbotm II 1899 42
Maßgebliches und Unmaßgebliches

aber das bekannte Wort: Wer niemals einen Rausch gehabt, der ist kein braver
Mann, dahin verändert werden: Betrunken oder trunken sein, gilt als Schande.
Der Ruf, auch nur an Sonntagen im Trinken nicht Maß zuhalten, hat manchem
deutschen Kaufmann und Beamten Schaden gebracht. Ich kenne ein großes Land
im südöstlichen Europa, wo die Freude des Deutschen am Zechen beinah sprichwörtlich
ist, und wo man die Wörter „Deutscher" und „Säufer" häufig in einem Atemzuge
ausspricht.

Die Deutschen schaden sich serner oft durch ihr Auftreten. Die einen glauben,
sie können gnr nicht höflich genug sein, und übertreiben ihre Ergebenheit in Be¬
wegung und Wort; das berührt die demokratisch veranlagten Orientalen und Halb¬
orientalen höchst unangenehm, sie haben für solch bedieutenhaftes Gebaren ein
halb mitleidiges, halb verächtliches Lächeln, Im Verkehr mit Staatsbeamten zumal
erzielt das ewige Dienern häufig eiuen ganz unerwarteten Erfolg, nämlich das
Gegenteil von dem Erhofften und Gewünschten. Andre wieder benehmen sich
nach englischem Muster wie gußeiserne Marionetten, sind kurz angebunden, ihr
Gesichtsausdruck ist eingefroren, jede Bewegung und jedes Wort deutet gleichsam
an „Geld ist Zeit — wollen wir ein Geschäft abschließen, dann rasch!" So etwas
läßt sich nun der gemächliche und im Verkehr wahrhaft liebenswürdige Orientale
nicht bieten, er verträgt die Schneidigkeit nicht und läßt ruhigen Gemüts den Wort-
und Zeitkargen oft abziehen, anch wenn dessen Vorschläge sehr annehmbar waren.
Wer in Haltung und Gesten selbstbewußte Ruhe und Würde zeigt, dabei im Gespräch
höflich, liebenswürdig und gemächlich ist, wird leichter seine Absichten erreichen, als
wer den Unterthänigen spielt oder schneidig auftritt. Zu bemerken wäre noch, daß
die Deutschen oft durch allzugroße Sparsamkeit, sowie durch geschmacklose oder vernach¬
lässigte Kleidung auffallen.

Diese Warnungen und Ratschläge mögen manchem banal erscheinen. Banat? —
vielleicht! Aber praktisch — sicherlich! Diese Imponderabilien dürfen nicht unter¬
schätzt werden. Wer im Verkehr mit den Orientalen Gemessenheit und Freund¬
lichkeit anwendet, arbeitet zehn andern Deutschen vor, wer nach der einen oder der
andern Seite übertreibt, schadet zwanzig Deutschen, die in der Folge vorsprechen.
Diese im übrigen anspruchslosen Betrachtungen sind recht zeitgemäß. Die Palästina¬
fahrt des deutschen Kaisers hat die Aufmerksamkeit der ganzen Welt in hohem.
Maße wieder auf die Levante gelenkt.

Abgesehen von den etwa schon zwischen der Türkei und Deutschland getrosfncn
Abmachungen, die verschiedenartige Vergünstigungen für die Angehörigen des Deutschen
Reichs gewährleisten sollen, liegt der große praktische Wert für uns sozusagen in
dem theoretischen Erfolge der Kaiserfahrt, in dem Prestige, das einerseits das
glanzvolle Auftreten Wilhelms II. und andrerseits der demonstrativ freundschaftliche
Empfang durch deu Sultan über alles, was deutsch ist, ausgebreitet habe«.

Die guten Folgen werden sich freilich erst nach und «ach bemerkbar machen.
Im Oriente schleicht' jede Nachricht nnr langsam ihren Weg. Vor allem sind ja
die Verkehrsverhältnisse — orientalisch. Dann ist Lesen und Schreiben thatsächlich
«och eine Kunst, die verhältnismäßig nnr wenige beherrschen. Demgemäß steckt
auch das Zeitungswesen noch in den Windeln. Aber dafür giebt es Ersatz: die
Rolle der Zeitungen übernimmt die Fama. Sie pilgert gemütlich von Ort zu
Ort und erzählt uun wahrscheinlich allerhand Schönes von dem blonden Sultan
von Deutschland, dem guten und treuen Freund des mohammedanischen Sultans.
Und wenn die orientalische Frau Fama im Schneckentempo reist, so dürfen wir nicht
ungeduldig werden; zum Ersatz dafür arbeitet ihre Phantasie lebhafter als ander-


Grenzbotm II 1899 42
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[0337] Maßgebliches und Unmaßgebliches aber das bekannte Wort: Wer niemals einen Rausch gehabt, der ist kein braver Mann, dahin verändert werden: Betrunken oder trunken sein, gilt als Schande. Der Ruf, auch nur an Sonntagen im Trinken nicht Maß zuhalten, hat manchem deutschen Kaufmann und Beamten Schaden gebracht. Ich kenne ein großes Land im südöstlichen Europa, wo die Freude des Deutschen am Zechen beinah sprichwörtlich ist, und wo man die Wörter „Deutscher" und „Säufer" häufig in einem Atemzuge ausspricht. Die Deutschen schaden sich serner oft durch ihr Auftreten. Die einen glauben, sie können gnr nicht höflich genug sein, und übertreiben ihre Ergebenheit in Be¬ wegung und Wort; das berührt die demokratisch veranlagten Orientalen und Halb¬ orientalen höchst unangenehm, sie haben für solch bedieutenhaftes Gebaren ein halb mitleidiges, halb verächtliches Lächeln, Im Verkehr mit Staatsbeamten zumal erzielt das ewige Dienern häufig eiuen ganz unerwarteten Erfolg, nämlich das Gegenteil von dem Erhofften und Gewünschten. Andre wieder benehmen sich nach englischem Muster wie gußeiserne Marionetten, sind kurz angebunden, ihr Gesichtsausdruck ist eingefroren, jede Bewegung und jedes Wort deutet gleichsam an „Geld ist Zeit — wollen wir ein Geschäft abschließen, dann rasch!" So etwas läßt sich nun der gemächliche und im Verkehr wahrhaft liebenswürdige Orientale nicht bieten, er verträgt die Schneidigkeit nicht und läßt ruhigen Gemüts den Wort- und Zeitkargen oft abziehen, anch wenn dessen Vorschläge sehr annehmbar waren. Wer in Haltung und Gesten selbstbewußte Ruhe und Würde zeigt, dabei im Gespräch höflich, liebenswürdig und gemächlich ist, wird leichter seine Absichten erreichen, als wer den Unterthänigen spielt oder schneidig auftritt. Zu bemerken wäre noch, daß die Deutschen oft durch allzugroße Sparsamkeit, sowie durch geschmacklose oder vernach¬ lässigte Kleidung auffallen. Diese Warnungen und Ratschläge mögen manchem banal erscheinen. Banat? — vielleicht! Aber praktisch — sicherlich! Diese Imponderabilien dürfen nicht unter¬ schätzt werden. Wer im Verkehr mit den Orientalen Gemessenheit und Freund¬ lichkeit anwendet, arbeitet zehn andern Deutschen vor, wer nach der einen oder der andern Seite übertreibt, schadet zwanzig Deutschen, die in der Folge vorsprechen. Diese im übrigen anspruchslosen Betrachtungen sind recht zeitgemäß. Die Palästina¬ fahrt des deutschen Kaisers hat die Aufmerksamkeit der ganzen Welt in hohem. Maße wieder auf die Levante gelenkt. Abgesehen von den etwa schon zwischen der Türkei und Deutschland getrosfncn Abmachungen, die verschiedenartige Vergünstigungen für die Angehörigen des Deutschen Reichs gewährleisten sollen, liegt der große praktische Wert für uns sozusagen in dem theoretischen Erfolge der Kaiserfahrt, in dem Prestige, das einerseits das glanzvolle Auftreten Wilhelms II. und andrerseits der demonstrativ freundschaftliche Empfang durch deu Sultan über alles, was deutsch ist, ausgebreitet habe«. Die guten Folgen werden sich freilich erst nach und «ach bemerkbar machen. Im Oriente schleicht' jede Nachricht nnr langsam ihren Weg. Vor allem sind ja die Verkehrsverhältnisse — orientalisch. Dann ist Lesen und Schreiben thatsächlich «och eine Kunst, die verhältnismäßig nnr wenige beherrschen. Demgemäß steckt auch das Zeitungswesen noch in den Windeln. Aber dafür giebt es Ersatz: die Rolle der Zeitungen übernimmt die Fama. Sie pilgert gemütlich von Ort zu Ort und erzählt uun wahrscheinlich allerhand Schönes von dem blonden Sultan von Deutschland, dem guten und treuen Freund des mohammedanischen Sultans. Und wenn die orientalische Frau Fama im Schneckentempo reist, so dürfen wir nicht ungeduldig werden; zum Ersatz dafür arbeitet ihre Phantasie lebhafter als ander- Grenzbotm II 1899 42

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 58, 1899, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341869_230431/337>, abgerufen am 21.05.2024.