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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Lossen und Druffel, wie er selbst in der Vollkraft des Mannesalters aus dein Leben
geschieden sind, erforschte, sammelte und veröffentlichte er als Mitglied der bayrischen
Historischen Kommission Briefe nud Akten zur Geschichte und Vorgeschichte des
Dreißigjährigen .Kriegs; auch seine kleinern kritischen Abhandlungen sind Früchte
dieser Forschungen. Hätte er länger gelebt, so würde er allgemein bekannt ge¬
worden sein. "Als Felix Stieve fgeboren am 9. März 1845s am 10. Juni 1898
nach rasch verlaufender Krnukheit für immer die Augen schloß, mit denen er klar
und frei in die Welt, tief und eindringlich, aber doch voll Güte und mitfühlender
Teilnahme den Menschen ins Herz geschaut hatte, war er eben mit einer innern
Entwicklung zum Abschluß und dadurch zu einem Arbeitsplane gelangt, der seinem
Wirken neue Wege eröffnen sollte und deshalb seiner weitern wissenschaftlichen und
schriftstellerischen Thätigkeit ein neues höheres Ziel, eine größere Bedeutung ver¬
liehen hätte. Nach Vollendung öder "Briefe und Akten" und eiuer für die "All¬
gemeine deutsche Biographie" bestimmten Arbeit über Wallensteinj gedachte er die
Richtung, in der sich sein Schaffen bis dahin fast ausschließlich bewegt hatte, zu
verlassen und sich der Bearbeitung und Darstellung großer Zeiträume, der Lösung
Welt- und volksgeschichtlicher Probleme zuzuwenden. In den letzten Stunden, die
ich wenige Wochen vor seinem Tode im gewohnten vertrauten Gespräch mit ihm
zubringen durfte, eröffnete er mir, daß er fest entschlossen sei, die Leitung der ihm
zugewiesenen Abteilung der Historischen Kommission niederzulegen, um sich mit
ganzer .Kraft dem Wallenstein, der zu einer umfassenden Monographie ausgestaltet
werden sollte, und der Kulturgeschichte zu widmen, die zwar in der Form von
Vorlesungen, gehalten an der Technischen Hochschule, schon bestand, aber in völliger
Neugestaltung seiue welthistorischen Idee" und Anschauungen zusammenzufassen be¬
stimmt war. Wenn dies gelungen sein sollte, dann mochte Wohl mit den Vor¬
lesungen zur deutschen Geschichte, die seit Jahren einen sich stetig erweiternden Zu-
hörerkrcis zu begeisterter Bewundrung hingerissen hatten, ein ähnlicher Umwand-
lnngs- und Vervvllkvmmnnngsvrvzeß erfolgen. Schüler und Freunde begrüßten
diesen Entschluß mit aufrichtigster Freude, denn nun sollte das wahre Wesen und
das ganze Können des Mannes, dessen Beruf für die höchsten Aufgaben der Ge¬
schichtschreibung ihnen längst feststand, vor der Nation, die er mit so starker Liebe
umfaßte, offenkundig werden, um sollte die .Künstlerschaft des Darstellers, die nur
zu sehr von der strenge" Methode des Forschers zurückgedrängt worden war, ihre
Triumphe feiern. Zu dem unermeßlichen Schmerze des persönlichen Verlustes trat
daher nach Stieves ungeahnt raschem Ansgnnge die Trauer über das unvermittelt
hercingebrochne Geschick der begonnenen nud unvollendeten, jn unwiederbringlich
Verlornen geistigen Schöpfungen, die bittere Erkenntnis, daß die Macht seines
Geistes für alle, die ihm nicht durch eine glückliche Fügung naher getreten waren,
unerkannt bleiben müsse." Der das schreibt ist Hans von Zwiediueck, im Vorwort
zu den Abhandlungen, Vortrügen und Reden von Felix Stieve Mit dem
Porträt des Verfassers, Leipzig, Duncker und Humblot. 1900), die er mit Hilfe
der edeln Gattin des Verstorbnen herausgegeben hat, um ihm ein Denkmal zu
sehen und den Gebildeten des deutscheu Volkes wenigstens einen Begriff davon zu
geben, was sie an Stieve verloren haben. Die bedeutendsten der Vorträge sind
in Sitzungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften gehalten worden; uuter
den übrigen sind auch einige patriotische: Reden zu Ehren Bismarcks und des Kaisers
Wilhelm I.

Stieve hat das Gebiet, das er erforschte, wirklich aufgehellt, und schou mit
diesen kleinen Bruchstücken erschließt er uns, festgewurzelte'Vorurteile beseitigend
und die herkömmlichen Darstellungen berichtigend, das innerste Getriebe der wilden,
verwirrten und in vielen Beziehungen unerfreulichen, aber höchst interessanten und


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Lossen und Druffel, wie er selbst in der Vollkraft des Mannesalters aus dein Leben
geschieden sind, erforschte, sammelte und veröffentlichte er als Mitglied der bayrischen
Historischen Kommission Briefe nud Akten zur Geschichte und Vorgeschichte des
Dreißigjährigen .Kriegs; auch seine kleinern kritischen Abhandlungen sind Früchte
dieser Forschungen. Hätte er länger gelebt, so würde er allgemein bekannt ge¬
worden sein. „Als Felix Stieve fgeboren am 9. März 1845s am 10. Juni 1898
nach rasch verlaufender Krnukheit für immer die Augen schloß, mit denen er klar
und frei in die Welt, tief und eindringlich, aber doch voll Güte und mitfühlender
Teilnahme den Menschen ins Herz geschaut hatte, war er eben mit einer innern
Entwicklung zum Abschluß und dadurch zu einem Arbeitsplane gelangt, der seinem
Wirken neue Wege eröffnen sollte und deshalb seiner weitern wissenschaftlichen und
schriftstellerischen Thätigkeit ein neues höheres Ziel, eine größere Bedeutung ver¬
liehen hätte. Nach Vollendung öder »Briefe und Akten« und eiuer für die »All¬
gemeine deutsche Biographie« bestimmten Arbeit über Wallensteinj gedachte er die
Richtung, in der sich sein Schaffen bis dahin fast ausschließlich bewegt hatte, zu
verlassen und sich der Bearbeitung und Darstellung großer Zeiträume, der Lösung
Welt- und volksgeschichtlicher Probleme zuzuwenden. In den letzten Stunden, die
ich wenige Wochen vor seinem Tode im gewohnten vertrauten Gespräch mit ihm
zubringen durfte, eröffnete er mir, daß er fest entschlossen sei, die Leitung der ihm
zugewiesenen Abteilung der Historischen Kommission niederzulegen, um sich mit
ganzer .Kraft dem Wallenstein, der zu einer umfassenden Monographie ausgestaltet
werden sollte, und der Kulturgeschichte zu widmen, die zwar in der Form von
Vorlesungen, gehalten an der Technischen Hochschule, schon bestand, aber in völliger
Neugestaltung seiue welthistorischen Idee» und Anschauungen zusammenzufassen be¬
stimmt war. Wenn dies gelungen sein sollte, dann mochte Wohl mit den Vor¬
lesungen zur deutschen Geschichte, die seit Jahren einen sich stetig erweiternden Zu-
hörerkrcis zu begeisterter Bewundrung hingerissen hatten, ein ähnlicher Umwand-
lnngs- und Vervvllkvmmnnngsvrvzeß erfolgen. Schüler und Freunde begrüßten
diesen Entschluß mit aufrichtigster Freude, denn nun sollte das wahre Wesen und
das ganze Können des Mannes, dessen Beruf für die höchsten Aufgaben der Ge¬
schichtschreibung ihnen längst feststand, vor der Nation, die er mit so starker Liebe
umfaßte, offenkundig werden, um sollte die .Künstlerschaft des Darstellers, die nur
zu sehr von der strenge» Methode des Forschers zurückgedrängt worden war, ihre
Triumphe feiern. Zu dem unermeßlichen Schmerze des persönlichen Verlustes trat
daher nach Stieves ungeahnt raschem Ansgnnge die Trauer über das unvermittelt
hercingebrochne Geschick der begonnenen nud unvollendeten, jn unwiederbringlich
Verlornen geistigen Schöpfungen, die bittere Erkenntnis, daß die Macht seines
Geistes für alle, die ihm nicht durch eine glückliche Fügung naher getreten waren,
unerkannt bleiben müsse." Der das schreibt ist Hans von Zwiediueck, im Vorwort
zu den Abhandlungen, Vortrügen und Reden von Felix Stieve Mit dem
Porträt des Verfassers, Leipzig, Duncker und Humblot. 1900), die er mit Hilfe
der edeln Gattin des Verstorbnen herausgegeben hat, um ihm ein Denkmal zu
sehen und den Gebildeten des deutscheu Volkes wenigstens einen Begriff davon zu
geben, was sie an Stieve verloren haben. Die bedeutendsten der Vorträge sind
in Sitzungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften gehalten worden; uuter
den übrigen sind auch einige patriotische: Reden zu Ehren Bismarcks und des Kaisers
Wilhelm I.

Stieve hat das Gebiet, das er erforschte, wirklich aufgehellt, und schou mit
diesen kleinen Bruchstücken erschließt er uns, festgewurzelte'Vorurteile beseitigend
und die herkömmlichen Darstellungen berichtigend, das innerste Getriebe der wilden,
verwirrten und in vielen Beziehungen unerfreulichen, aber höchst interessanten und


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[0052] Maßgebliches und Unmaßgebliches Lossen und Druffel, wie er selbst in der Vollkraft des Mannesalters aus dein Leben geschieden sind, erforschte, sammelte und veröffentlichte er als Mitglied der bayrischen Historischen Kommission Briefe nud Akten zur Geschichte und Vorgeschichte des Dreißigjährigen .Kriegs; auch seine kleinern kritischen Abhandlungen sind Früchte dieser Forschungen. Hätte er länger gelebt, so würde er allgemein bekannt ge¬ worden sein. „Als Felix Stieve fgeboren am 9. März 1845s am 10. Juni 1898 nach rasch verlaufender Krnukheit für immer die Augen schloß, mit denen er klar und frei in die Welt, tief und eindringlich, aber doch voll Güte und mitfühlender Teilnahme den Menschen ins Herz geschaut hatte, war er eben mit einer innern Entwicklung zum Abschluß und dadurch zu einem Arbeitsplane gelangt, der seinem Wirken neue Wege eröffnen sollte und deshalb seiner weitern wissenschaftlichen und schriftstellerischen Thätigkeit ein neues höheres Ziel, eine größere Bedeutung ver¬ liehen hätte. Nach Vollendung öder »Briefe und Akten« und eiuer für die »All¬ gemeine deutsche Biographie« bestimmten Arbeit über Wallensteinj gedachte er die Richtung, in der sich sein Schaffen bis dahin fast ausschließlich bewegt hatte, zu verlassen und sich der Bearbeitung und Darstellung großer Zeiträume, der Lösung Welt- und volksgeschichtlicher Probleme zuzuwenden. In den letzten Stunden, die ich wenige Wochen vor seinem Tode im gewohnten vertrauten Gespräch mit ihm zubringen durfte, eröffnete er mir, daß er fest entschlossen sei, die Leitung der ihm zugewiesenen Abteilung der Historischen Kommission niederzulegen, um sich mit ganzer .Kraft dem Wallenstein, der zu einer umfassenden Monographie ausgestaltet werden sollte, und der Kulturgeschichte zu widmen, die zwar in der Form von Vorlesungen, gehalten an der Technischen Hochschule, schon bestand, aber in völliger Neugestaltung seiue welthistorischen Idee» und Anschauungen zusammenzufassen be¬ stimmt war. Wenn dies gelungen sein sollte, dann mochte Wohl mit den Vor¬ lesungen zur deutschen Geschichte, die seit Jahren einen sich stetig erweiternden Zu- hörerkrcis zu begeisterter Bewundrung hingerissen hatten, ein ähnlicher Umwand- lnngs- und Vervvllkvmmnnngsvrvzeß erfolgen. Schüler und Freunde begrüßten diesen Entschluß mit aufrichtigster Freude, denn nun sollte das wahre Wesen und das ganze Können des Mannes, dessen Beruf für die höchsten Aufgaben der Ge¬ schichtschreibung ihnen längst feststand, vor der Nation, die er mit so starker Liebe umfaßte, offenkundig werden, um sollte die .Künstlerschaft des Darstellers, die nur zu sehr von der strenge» Methode des Forschers zurückgedrängt worden war, ihre Triumphe feiern. Zu dem unermeßlichen Schmerze des persönlichen Verlustes trat daher nach Stieves ungeahnt raschem Ansgnnge die Trauer über das unvermittelt hercingebrochne Geschick der begonnenen nud unvollendeten, jn unwiederbringlich Verlornen geistigen Schöpfungen, die bittere Erkenntnis, daß die Macht seines Geistes für alle, die ihm nicht durch eine glückliche Fügung naher getreten waren, unerkannt bleiben müsse." Der das schreibt ist Hans von Zwiediueck, im Vorwort zu den Abhandlungen, Vortrügen und Reden von Felix Stieve Mit dem Porträt des Verfassers, Leipzig, Duncker und Humblot. 1900), die er mit Hilfe der edeln Gattin des Verstorbnen herausgegeben hat, um ihm ein Denkmal zu sehen und den Gebildeten des deutscheu Volkes wenigstens einen Begriff davon zu geben, was sie an Stieve verloren haben. Die bedeutendsten der Vorträge sind in Sitzungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften gehalten worden; uuter den übrigen sind auch einige patriotische: Reden zu Ehren Bismarcks und des Kaisers Wilhelm I. Stieve hat das Gebiet, das er erforschte, wirklich aufgehellt, und schou mit diesen kleinen Bruchstücken erschließt er uns, festgewurzelte'Vorurteile beseitigend und die herkömmlichen Darstellungen berichtigend, das innerste Getriebe der wilden, verwirrten und in vielen Beziehungen unerfreulichen, aber höchst interessanten und

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_233233/52>, abgerufen am 20.05.2024.