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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

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Die russischen Hungersnöte

Heiligen spröd lieb ist. Außer durch die Gründling von Schulen haben sie
sich hauptsächlich durch die Organisation der ärztlichen Hilfe ein Verdienst er¬
worben." Bei der Beschränktheit ihrer Mittel indes und bei der Weitsichtig¬
keit des dünn bevölkerten Landes bleiben ihre Leistungen in beiden Beziehungen
unzureichend. Ein Viertel aller Dörfer liegt über dreißig Kilometer vom
Wohnort des Distriktsarzts entfernt, und noch weit schlimmer steht es mit den
Schulen. Der größte Teil der Dorfjugend wächst ohne Schulunterricht auf,
die Schulhäuser siud elende Bauernhütten, und die Lehrer und Lehrerinnen be¬
kommen acht bis zehn Rubel monatlich, sodaß sie in Zeiten der Teurung
übler dran sind als die Bauern, da sie nicht wie diese betteln gehn können.

Die Bauern haben in solchen Zeiten ein Recht auf Unterstützung, denn
das "Gesetz über Sicherung der Volksernührung" vom Jahre 1834 verordnet,
daß nach Mißernten den notleidenden Bauern Hilfe gewährt werden soll in
Gestalt von unverzinslichen Darlehen in Geld oder Getreide, die nach einem,
nach zwei oder drei Jahren zurückgezahlt werden sollen, und zwar hat zunächst
die Gemeinde das Geld oder Getreide zu liefern; ist diese unvermögend, so
treten die Semstwos, in letzter Instanz die Reichskasscn ein. Um die Leistungs¬
fähigkeit der Gemeinden zu sichern, hat man die Errichtung von Gcmeinde-
speichern befohlen, in die die Bauern einen Teil ihrer Ernte abzuführen haben.
Das Ergebnis dieser Maßregel ist, daß die Bauern in den bessern Jahren der
Mittel beraubt werden, sich ein wenig zu erholen, denn bei dem beschriebnen
Zustande haben sie mich nach der reichlichsten Ernte nicht ein Körnchen für
allgemeine Zwecke übrig, und daß, wenn die Hungersnot kommt, die Vorrats¬
häuser trotzdem leer sind, denn das darin aufgespeicherte Getreide ist teils ver¬
fault, teils von Mäusen gefressen, teils gestohlen worden. Als das Gesetz er¬
lassen wurde, bereitete wenigstens die Füllung der Kornhäuser noch keine
Schwierigkeiten, denn die Schwarzerde hatte noch ihre volle Kraft, und die
Getreideausfuhr war uoch nicht wie heute organisiert. Haxthausen, der Ruß-
land 1843 und 1844 bereist hat, schreibt in seinem bekannten Werke: "Zuerst
muß uns der ungeheure Reichtum des Bodens im Verhältnis der darauf
wohnenden Menschen auffallen Aderer Zahl übrigens seitdem im europäischen
Nußland von 60 auf 106 Millionen gestiegen ist>. Welches Land in der Welt
erntet in drei guten Jahren so viel, daß es nach Befriedigung aller materiellen
Bedürfnisse seiner Bevölkerung diese noch vier bis fünf Jahre ans den Vor¬
räten ernähren kann? Welcher hwo^rras as riodssso! Man würde in seinein
Reichtum ersticken, wenn Gott nicht aus Mitleiden zuweilen Mißjahre schickte!
Diese kommen denn auch infolge der klimatischen Verhältnisse viel häufiger als
in andern Ländern."

Jetzt also sind die Gemeindespeichcr leer, die Gemeinden den Semstwos,
die Semstwos der Regierung verschuldet, und der Versuch, die Lieferungen der
einzelnen Bauern durch Absonderung eines nur für den Gemeindespeicher zu
bestellenden Gemeindcackers zu ersetzen, mußte daran scheitern, daß der Bauern¬
acker schon für seine Besitzer nicht zureicht. Tritt demnach el" Notstand ein,


Die russischen Hungersnöte

Heiligen spröd lieb ist. Außer durch die Gründling von Schulen haben sie
sich hauptsächlich durch die Organisation der ärztlichen Hilfe ein Verdienst er¬
worben." Bei der Beschränktheit ihrer Mittel indes und bei der Weitsichtig¬
keit des dünn bevölkerten Landes bleiben ihre Leistungen in beiden Beziehungen
unzureichend. Ein Viertel aller Dörfer liegt über dreißig Kilometer vom
Wohnort des Distriktsarzts entfernt, und noch weit schlimmer steht es mit den
Schulen. Der größte Teil der Dorfjugend wächst ohne Schulunterricht auf,
die Schulhäuser siud elende Bauernhütten, und die Lehrer und Lehrerinnen be¬
kommen acht bis zehn Rubel monatlich, sodaß sie in Zeiten der Teurung
übler dran sind als die Bauern, da sie nicht wie diese betteln gehn können.

Die Bauern haben in solchen Zeiten ein Recht auf Unterstützung, denn
das „Gesetz über Sicherung der Volksernührung" vom Jahre 1834 verordnet,
daß nach Mißernten den notleidenden Bauern Hilfe gewährt werden soll in
Gestalt von unverzinslichen Darlehen in Geld oder Getreide, die nach einem,
nach zwei oder drei Jahren zurückgezahlt werden sollen, und zwar hat zunächst
die Gemeinde das Geld oder Getreide zu liefern; ist diese unvermögend, so
treten die Semstwos, in letzter Instanz die Reichskasscn ein. Um die Leistungs¬
fähigkeit der Gemeinden zu sichern, hat man die Errichtung von Gcmeinde-
speichern befohlen, in die die Bauern einen Teil ihrer Ernte abzuführen haben.
Das Ergebnis dieser Maßregel ist, daß die Bauern in den bessern Jahren der
Mittel beraubt werden, sich ein wenig zu erholen, denn bei dem beschriebnen
Zustande haben sie mich nach der reichlichsten Ernte nicht ein Körnchen für
allgemeine Zwecke übrig, und daß, wenn die Hungersnot kommt, die Vorrats¬
häuser trotzdem leer sind, denn das darin aufgespeicherte Getreide ist teils ver¬
fault, teils von Mäusen gefressen, teils gestohlen worden. Als das Gesetz er¬
lassen wurde, bereitete wenigstens die Füllung der Kornhäuser noch keine
Schwierigkeiten, denn die Schwarzerde hatte noch ihre volle Kraft, und die
Getreideausfuhr war uoch nicht wie heute organisiert. Haxthausen, der Ruß-
land 1843 und 1844 bereist hat, schreibt in seinem bekannten Werke: „Zuerst
muß uns der ungeheure Reichtum des Bodens im Verhältnis der darauf
wohnenden Menschen auffallen Aderer Zahl übrigens seitdem im europäischen
Nußland von 60 auf 106 Millionen gestiegen ist>. Welches Land in der Welt
erntet in drei guten Jahren so viel, daß es nach Befriedigung aller materiellen
Bedürfnisse seiner Bevölkerung diese noch vier bis fünf Jahre ans den Vor¬
räten ernähren kann? Welcher hwo^rras as riodssso! Man würde in seinein
Reichtum ersticken, wenn Gott nicht aus Mitleiden zuweilen Mißjahre schickte!
Diese kommen denn auch infolge der klimatischen Verhältnisse viel häufiger als
in andern Ländern."

Jetzt also sind die Gemeindespeichcr leer, die Gemeinden den Semstwos,
die Semstwos der Regierung verschuldet, und der Versuch, die Lieferungen der
einzelnen Bauern durch Absonderung eines nur für den Gemeindespeicher zu
bestellenden Gemeindcackers zu ersetzen, mußte daran scheitern, daß der Bauern¬
acker schon für seine Besitzer nicht zureicht. Tritt demnach el» Notstand ein,


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[0546] Die russischen Hungersnöte Heiligen spröd lieb ist. Außer durch die Gründling von Schulen haben sie sich hauptsächlich durch die Organisation der ärztlichen Hilfe ein Verdienst er¬ worben." Bei der Beschränktheit ihrer Mittel indes und bei der Weitsichtig¬ keit des dünn bevölkerten Landes bleiben ihre Leistungen in beiden Beziehungen unzureichend. Ein Viertel aller Dörfer liegt über dreißig Kilometer vom Wohnort des Distriktsarzts entfernt, und noch weit schlimmer steht es mit den Schulen. Der größte Teil der Dorfjugend wächst ohne Schulunterricht auf, die Schulhäuser siud elende Bauernhütten, und die Lehrer und Lehrerinnen be¬ kommen acht bis zehn Rubel monatlich, sodaß sie in Zeiten der Teurung übler dran sind als die Bauern, da sie nicht wie diese betteln gehn können. Die Bauern haben in solchen Zeiten ein Recht auf Unterstützung, denn das „Gesetz über Sicherung der Volksernührung" vom Jahre 1834 verordnet, daß nach Mißernten den notleidenden Bauern Hilfe gewährt werden soll in Gestalt von unverzinslichen Darlehen in Geld oder Getreide, die nach einem, nach zwei oder drei Jahren zurückgezahlt werden sollen, und zwar hat zunächst die Gemeinde das Geld oder Getreide zu liefern; ist diese unvermögend, so treten die Semstwos, in letzter Instanz die Reichskasscn ein. Um die Leistungs¬ fähigkeit der Gemeinden zu sichern, hat man die Errichtung von Gcmeinde- speichern befohlen, in die die Bauern einen Teil ihrer Ernte abzuführen haben. Das Ergebnis dieser Maßregel ist, daß die Bauern in den bessern Jahren der Mittel beraubt werden, sich ein wenig zu erholen, denn bei dem beschriebnen Zustande haben sie mich nach der reichlichsten Ernte nicht ein Körnchen für allgemeine Zwecke übrig, und daß, wenn die Hungersnot kommt, die Vorrats¬ häuser trotzdem leer sind, denn das darin aufgespeicherte Getreide ist teils ver¬ fault, teils von Mäusen gefressen, teils gestohlen worden. Als das Gesetz er¬ lassen wurde, bereitete wenigstens die Füllung der Kornhäuser noch keine Schwierigkeiten, denn die Schwarzerde hatte noch ihre volle Kraft, und die Getreideausfuhr war uoch nicht wie heute organisiert. Haxthausen, der Ruß- land 1843 und 1844 bereist hat, schreibt in seinem bekannten Werke: „Zuerst muß uns der ungeheure Reichtum des Bodens im Verhältnis der darauf wohnenden Menschen auffallen Aderer Zahl übrigens seitdem im europäischen Nußland von 60 auf 106 Millionen gestiegen ist>. Welches Land in der Welt erntet in drei guten Jahren so viel, daß es nach Befriedigung aller materiellen Bedürfnisse seiner Bevölkerung diese noch vier bis fünf Jahre ans den Vor¬ räten ernähren kann? Welcher hwo^rras as riodssso! Man würde in seinein Reichtum ersticken, wenn Gott nicht aus Mitleiden zuweilen Mißjahre schickte! Diese kommen denn auch infolge der klimatischen Verhältnisse viel häufiger als in andern Ländern." Jetzt also sind die Gemeindespeichcr leer, die Gemeinden den Semstwos, die Semstwos der Regierung verschuldet, und der Versuch, die Lieferungen der einzelnen Bauern durch Absonderung eines nur für den Gemeindespeicher zu bestellenden Gemeindcackers zu ersetzen, mußte daran scheitern, daß der Bauern¬ acker schon für seine Besitzer nicht zureicht. Tritt demnach el» Notstand ein,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/546>, abgerufen am 15.06.2024.