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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

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Bücher über den klassischen Süden

auch seine Nausikaa tragisch, aber weder hat sie sich, wie Goethe wollte, "kompro¬
mittiert," d. h. ihre Liebe vor den Phäaken verraten, noch spielt Odysseus eine
halbschuldige Rolle. Nausikaa hat, obwohl zur schönsten und liebenswertesten Jung¬
frau erblüht, bis dahin von Liebe nichts gewußt und empfindet zu Euryalos, der
sie liebt, uur eine schwesterliche Zuneigung. Aber ihre Mutter Arete, die das tiefe
und reiche Gemütsleben der Tochter kennt, sieht voraus: "wenn sie liebt, wird es
für ewig sein." Der Gedanke an Liebe tritt Nausikaa zuerst nahe, als sie sieht,
daß ihre Freundin und Jugendgespielin Glauke liebt, aber sie begreift nicht, daß
diese dabei gewählt hat. Da hat sie einen Traum. Als sie über dem Quell am
Pappelwäldchen kniet, erscheint neben ihrem Spiegelbild das eines wunderherrlichen,
göttergleichen Manneshaupts, und als sie nun wenig Stunden später Odysseus
sieht, der sich durch Sturm und Wetter durchgerungen hat ans Land, wie er
erfrischt und neugekleidet vor sie tritt, da ruft es in ihrem Innern: "Mein Traum,
mein Traum!"; sie sieht in ihm das Traumbild und ihr Ideal verwirklicht, und
die Liebesleidenschaft schlägt in lichten Flammen empor. Sie gesteht erst Glauke
ihre Liebe und dann der Mutter, die ihr mit tiefer Sorge zuhört, denn noch weiß
niemand, wer und was der Fremdling ist, obwohl er auch ans die Phäaken einen
unwiderstehlichen Zauber ausübt. Ncmsikaas leidenschaftlicher Anteil an dem Fremden
steigt durch seine Erzählungen von seinen Irrfahrten, die sie teils von ihm selbst, teils
von andern hört, und dnrch seinen glänzenden Sieg im Wettkampf, den sie selbst mit
ansieht. Doch hat der Dichter keinen Versuch gemacht, wie ihn Goethe beabsichtigte,
diese Berichte in dialogischer Form breiter herauszuarbeiten; wir hören nur kurze
Berichte über sie, nicht Odysseus selbst, der vielmehr im Hintergründe gehalten
wird. Die Katastrophe nähert sich rasch, als Nausikaa im vierten Akt erfährt, daß
der Fremde Odysseus ist, daß er vermählt ist und sich nach der Heimat sehnt,
wohin ihn ein Schiff der Phäaken bringen soll. Noch scheint es der Mutterliebe
zu gelingen, die Leidenschaft der Tochter zu bezwingen; aber als sich Odysseus zur
Abfahrt rüstet, steigt Nausikaa auf den Erosfelsen, und sobald das Schiff am
Horizont versinkt, stürzt sie sich ins Meer. In dieser Handlung ist nichts Un¬
wahrscheinliches oder Unmotiviertes, sie schreitet rasch und ohne Stocken auf zwei
Tage zusammengedrängt vorwärts bis zum Ende und enthält manche schöne, er¬
greifende Szene. Die Charaktere sind nicht ganz gleichmäßig ausgearbeitet. Am
stärksten tritt natürlich Nausikaa hervor, aus deren dankbarer Rolle eine tüchtige
Schauspielerin etwas ähnliches machen könnte -- mutatis mutg,mal8 -- wie Grill-
parzers Sappho. Arete ist der Typus einer edeln Königin und Mutter, aber
vielleicht zu sehr nur typisch; AMnoos ist etwas zu passiv, als daß er lebendig würde,
und von Odysseus hören wir mehr, als daß wir ihn sehen. Sehr liebenswürdig
und anziehend ist dagegen Glauke geschildert. Im ganzen erinnert die Charakter¬
zeichnung einigermaßen an ein attisches Flachrelief, aber es liegt über diesen Ge¬
stalten und ihrem Leben und Treiben auf der schönen, sonnigen Phäakeninsel, das
von keiner unedeln Leidenschaft erschüttert wird, etwas von homerischen Zauber.
Diesen Eindruck verstärken noch die prächtigen Schilderungen der südlichen Natur
(vgl. besonders I, 1 und V, 1), die edle Sprache und die tadellosen Verse.

So lange deutsche Gymnasiallehrer das Altertum so lebendig empfinden, wie
der Verfasser dieses Dramas, der Direktor des Gymnasiums in Graudenz ist, so
lange ist uns um die Zukunft der humanistischen Bildung in Deutschland nicht bange.


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Grenzboten l9N006
Bücher über den klassischen Süden

auch seine Nausikaa tragisch, aber weder hat sie sich, wie Goethe wollte, „kompro¬
mittiert," d. h. ihre Liebe vor den Phäaken verraten, noch spielt Odysseus eine
halbschuldige Rolle. Nausikaa hat, obwohl zur schönsten und liebenswertesten Jung¬
frau erblüht, bis dahin von Liebe nichts gewußt und empfindet zu Euryalos, der
sie liebt, uur eine schwesterliche Zuneigung. Aber ihre Mutter Arete, die das tiefe
und reiche Gemütsleben der Tochter kennt, sieht voraus: „wenn sie liebt, wird es
für ewig sein." Der Gedanke an Liebe tritt Nausikaa zuerst nahe, als sie sieht,
daß ihre Freundin und Jugendgespielin Glauke liebt, aber sie begreift nicht, daß
diese dabei gewählt hat. Da hat sie einen Traum. Als sie über dem Quell am
Pappelwäldchen kniet, erscheint neben ihrem Spiegelbild das eines wunderherrlichen,
göttergleichen Manneshaupts, und als sie nun wenig Stunden später Odysseus
sieht, der sich durch Sturm und Wetter durchgerungen hat ans Land, wie er
erfrischt und neugekleidet vor sie tritt, da ruft es in ihrem Innern: „Mein Traum,
mein Traum!"; sie sieht in ihm das Traumbild und ihr Ideal verwirklicht, und
die Liebesleidenschaft schlägt in lichten Flammen empor. Sie gesteht erst Glauke
ihre Liebe und dann der Mutter, die ihr mit tiefer Sorge zuhört, denn noch weiß
niemand, wer und was der Fremdling ist, obwohl er auch ans die Phäaken einen
unwiderstehlichen Zauber ausübt. Ncmsikaas leidenschaftlicher Anteil an dem Fremden
steigt durch seine Erzählungen von seinen Irrfahrten, die sie teils von ihm selbst, teils
von andern hört, und dnrch seinen glänzenden Sieg im Wettkampf, den sie selbst mit
ansieht. Doch hat der Dichter keinen Versuch gemacht, wie ihn Goethe beabsichtigte,
diese Berichte in dialogischer Form breiter herauszuarbeiten; wir hören nur kurze
Berichte über sie, nicht Odysseus selbst, der vielmehr im Hintergründe gehalten
wird. Die Katastrophe nähert sich rasch, als Nausikaa im vierten Akt erfährt, daß
der Fremde Odysseus ist, daß er vermählt ist und sich nach der Heimat sehnt,
wohin ihn ein Schiff der Phäaken bringen soll. Noch scheint es der Mutterliebe
zu gelingen, die Leidenschaft der Tochter zu bezwingen; aber als sich Odysseus zur
Abfahrt rüstet, steigt Nausikaa auf den Erosfelsen, und sobald das Schiff am
Horizont versinkt, stürzt sie sich ins Meer. In dieser Handlung ist nichts Un¬
wahrscheinliches oder Unmotiviertes, sie schreitet rasch und ohne Stocken auf zwei
Tage zusammengedrängt vorwärts bis zum Ende und enthält manche schöne, er¬
greifende Szene. Die Charaktere sind nicht ganz gleichmäßig ausgearbeitet. Am
stärksten tritt natürlich Nausikaa hervor, aus deren dankbarer Rolle eine tüchtige
Schauspielerin etwas ähnliches machen könnte — mutatis mutg,mal8 — wie Grill-
parzers Sappho. Arete ist der Typus einer edeln Königin und Mutter, aber
vielleicht zu sehr nur typisch; AMnoos ist etwas zu passiv, als daß er lebendig würde,
und von Odysseus hören wir mehr, als daß wir ihn sehen. Sehr liebenswürdig
und anziehend ist dagegen Glauke geschildert. Im ganzen erinnert die Charakter¬
zeichnung einigermaßen an ein attisches Flachrelief, aber es liegt über diesen Ge¬
stalten und ihrem Leben und Treiben auf der schönen, sonnigen Phäakeninsel, das
von keiner unedeln Leidenschaft erschüttert wird, etwas von homerischen Zauber.
Diesen Eindruck verstärken noch die prächtigen Schilderungen der südlichen Natur
(vgl. besonders I, 1 und V, 1), die edle Sprache und die tadellosen Verse.

So lange deutsche Gymnasiallehrer das Altertum so lebendig empfinden, wie
der Verfasser dieses Dramas, der Direktor des Gymnasiums in Graudenz ist, so
lange ist uns um die Zukunft der humanistischen Bildung in Deutschland nicht bange.


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Grenzboten l9N006
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[0571] Bücher über den klassischen Süden auch seine Nausikaa tragisch, aber weder hat sie sich, wie Goethe wollte, „kompro¬ mittiert," d. h. ihre Liebe vor den Phäaken verraten, noch spielt Odysseus eine halbschuldige Rolle. Nausikaa hat, obwohl zur schönsten und liebenswertesten Jung¬ frau erblüht, bis dahin von Liebe nichts gewußt und empfindet zu Euryalos, der sie liebt, uur eine schwesterliche Zuneigung. Aber ihre Mutter Arete, die das tiefe und reiche Gemütsleben der Tochter kennt, sieht voraus: „wenn sie liebt, wird es für ewig sein." Der Gedanke an Liebe tritt Nausikaa zuerst nahe, als sie sieht, daß ihre Freundin und Jugendgespielin Glauke liebt, aber sie begreift nicht, daß diese dabei gewählt hat. Da hat sie einen Traum. Als sie über dem Quell am Pappelwäldchen kniet, erscheint neben ihrem Spiegelbild das eines wunderherrlichen, göttergleichen Manneshaupts, und als sie nun wenig Stunden später Odysseus sieht, der sich durch Sturm und Wetter durchgerungen hat ans Land, wie er erfrischt und neugekleidet vor sie tritt, da ruft es in ihrem Innern: „Mein Traum, mein Traum!"; sie sieht in ihm das Traumbild und ihr Ideal verwirklicht, und die Liebesleidenschaft schlägt in lichten Flammen empor. Sie gesteht erst Glauke ihre Liebe und dann der Mutter, die ihr mit tiefer Sorge zuhört, denn noch weiß niemand, wer und was der Fremdling ist, obwohl er auch ans die Phäaken einen unwiderstehlichen Zauber ausübt. Ncmsikaas leidenschaftlicher Anteil an dem Fremden steigt durch seine Erzählungen von seinen Irrfahrten, die sie teils von ihm selbst, teils von andern hört, und dnrch seinen glänzenden Sieg im Wettkampf, den sie selbst mit ansieht. Doch hat der Dichter keinen Versuch gemacht, wie ihn Goethe beabsichtigte, diese Berichte in dialogischer Form breiter herauszuarbeiten; wir hören nur kurze Berichte über sie, nicht Odysseus selbst, der vielmehr im Hintergründe gehalten wird. Die Katastrophe nähert sich rasch, als Nausikaa im vierten Akt erfährt, daß der Fremde Odysseus ist, daß er vermählt ist und sich nach der Heimat sehnt, wohin ihn ein Schiff der Phäaken bringen soll. Noch scheint es der Mutterliebe zu gelingen, die Leidenschaft der Tochter zu bezwingen; aber als sich Odysseus zur Abfahrt rüstet, steigt Nausikaa auf den Erosfelsen, und sobald das Schiff am Horizont versinkt, stürzt sie sich ins Meer. In dieser Handlung ist nichts Un¬ wahrscheinliches oder Unmotiviertes, sie schreitet rasch und ohne Stocken auf zwei Tage zusammengedrängt vorwärts bis zum Ende und enthält manche schöne, er¬ greifende Szene. Die Charaktere sind nicht ganz gleichmäßig ausgearbeitet. Am stärksten tritt natürlich Nausikaa hervor, aus deren dankbarer Rolle eine tüchtige Schauspielerin etwas ähnliches machen könnte — mutatis mutg,mal8 — wie Grill- parzers Sappho. Arete ist der Typus einer edeln Königin und Mutter, aber vielleicht zu sehr nur typisch; AMnoos ist etwas zu passiv, als daß er lebendig würde, und von Odysseus hören wir mehr, als daß wir ihn sehen. Sehr liebenswürdig und anziehend ist dagegen Glauke geschildert. Im ganzen erinnert die Charakter¬ zeichnung einigermaßen an ein attisches Flachrelief, aber es liegt über diesen Ge¬ stalten und ihrem Leben und Treiben auf der schönen, sonnigen Phäakeninsel, das von keiner unedeln Leidenschaft erschüttert wird, etwas von homerischen Zauber. Diesen Eindruck verstärken noch die prächtigen Schilderungen der südlichen Natur (vgl. besonders I, 1 und V, 1), die edle Sprache und die tadellosen Verse. So lange deutsche Gymnasiallehrer das Altertum so lebendig empfinden, wie der Verfasser dieses Dramas, der Direktor des Gymnasiums in Graudenz ist, so lange ist uns um die Zukunft der humanistischen Bildung in Deutschland nicht bange. » Grenzboten l9N006

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/571>, abgerufen am 16.06.2024.