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Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr.

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hätten. Wenn sie die Handschuhe nahmen, um auszugehn, riefen sie zugleich nach
ihm. Vermutlich pfiffen sie zu Hause in Groß-Rießdorf ebenso selbstverständlich
nach dem Hund, ehe sie den Fuß über die Schwelle setzten. Er hatte schon mit¬
unter mit seinen, schwermütigen Augenaufschlag zu ihnen gesagt: Was ist heute
Tagesbefehl, meine Gnädiger? Aber geweigert hatte er sich nie. Im Grunde
wäre es ihm ja auch viel zu unbequem gewesen, zu überlegen, was er thun sollte.

Wenn er nun zum Beispiel heute beim Thee auch erklärte, er wollte nicht
mit auf den Pincio? -- Nein, das war undenkbar. Wenn Frau von Bredow
ihn ansah und fragte, war er sicher, daß er ohne weiteres zusagte, und nun erst
wenn die Mädchen zu lachen anfingen. Was sollte er auch als Grund vorgeben?

Aber -- er sprang plötzlich auf die Füße -- wenn er jetzt gleich ginge? Es
war erst halb vier Uhr! Die juchtenen Hausschuhe flogen in die Ecke. Her mit
den Straßenschuhen, mit dem Hut und dem Staubmnntel -- die Handschuhe
wurden der neuen entschlossenen Wendung zu Ehren zurückgelassen -- und die
Treppe hinunter.

Vor Giovanni stutzte Kurtchen ein wenig. Mußte er nicht Bescheid hinter¬
lassen, wo er hinginge? Nein, das war es ja eben, er war niemand Rechenschaft
schuldig, und mit einem Ruck überwand er die Bedenken der Abhängigkeit und ge¬
langte aus die Straße.

Er lief erst ein paar Schritte nach links nach Via Sistina zu, kehrte dann
hastig um und nahm den Weg über Trinita dei Monti zurück nach der Spanischen
Treppe. Bei diesen flüchtigen Wendungen wurde der helle Staubmantel vom Luft¬
zug gefaßt und Kurtchen im Rücken ausgespannt wie die Flügel eines riesigen
Nachtfalters. Lichtscheu und unsicher, wie er sich bewegte, machte er den Eindruck, als
wenn es nur geringer Anstrengungen bedürfte, ihn einzufangen.

Dieses Schicksal erfüllte sich auch sogleich, als er die letzten Stufen der Spanischen
Treppe erreicht hatte.

Die Droschken unten aus dem Platz begannen ein Wettrennen nach dem einzigen
Fremden, der sich zeigte. Vuols? Vuols! Wollt Ihr, wollt Ihr, klang es von
sieben bis acht männlichen Kehlen, es wurden Peitschen geschwungen, Gäule sprangen;
Pfeifen und Rufen gab ein Durcheinander, das sich erst legte, als einer der Wagen
in schlankem Trab aus dem Knäuel hervorging, Kurtchen wie eine schöne Beute unter
ihrem Halbverdeck.

Als sie aus dem Gesichtskreis der Mitbewerber waren, die ihnen Rufe und
Gelächter nachgesandt hatten, wandte sich der Kutscher um und fragte Kurtchen,
wohin er wollte. Er that das in einer" vertraulichen Ton, so, als wenn eine ge¬
meinsam überwundne Gefahr sie eben verbrüdert hätte.

Kurtchen erschrak, er hatte ja keine Ahnung, wohin er wollte. Galeria San
Lucca, sagte er dann aufs geratewohl. Dort konnte er ja mit der Malerin sprechen,
und die würde ihm gewiß etwas nettes raten. Sie war ja so bewandert, stand
hier in Rom ganz allein. Trude hatte das alles aus ihr herausgefragt. Eigentlich
hatte sich "gar nicht nötig," wie Trude sehr betonte. Ihre Eltern waren früher
in Holländisch-Jndien gewesen; jetzt lebte die Mutter als Witwe in Wiesbaden im
eignen Hause -- aber die Tochter wollte nicht dort bleiben, sie machte sich nichts
aus Bällen. Denken Sie mal, sie findet nicht einmal Uniformen schön, hatte Trude
gesagt.

Kurtchen hatte das nicht vergessen, er, der nicht gedient hatte, fand es höchst
bemerkenswert, ein Mädchen, das den bunten Rock nicht bewunderte.

Vor der Galerie lohnte Kurtchen den Kutscher ab und stieg die Treppe hinauf.
Oben aber fand er Sor Cesare, wie er die Außenthür gerade verschloß.

Als er Schritte hörte, wandte er sich um und besah sich den Fremden: der


Auf klassischem Boden

hätten. Wenn sie die Handschuhe nahmen, um auszugehn, riefen sie zugleich nach
ihm. Vermutlich pfiffen sie zu Hause in Groß-Rießdorf ebenso selbstverständlich
nach dem Hund, ehe sie den Fuß über die Schwelle setzten. Er hatte schon mit¬
unter mit seinen, schwermütigen Augenaufschlag zu ihnen gesagt: Was ist heute
Tagesbefehl, meine Gnädiger? Aber geweigert hatte er sich nie. Im Grunde
wäre es ihm ja auch viel zu unbequem gewesen, zu überlegen, was er thun sollte.

Wenn er nun zum Beispiel heute beim Thee auch erklärte, er wollte nicht
mit auf den Pincio? — Nein, das war undenkbar. Wenn Frau von Bredow
ihn ansah und fragte, war er sicher, daß er ohne weiteres zusagte, und nun erst
wenn die Mädchen zu lachen anfingen. Was sollte er auch als Grund vorgeben?

Aber — er sprang plötzlich auf die Füße — wenn er jetzt gleich ginge? Es
war erst halb vier Uhr! Die juchtenen Hausschuhe flogen in die Ecke. Her mit
den Straßenschuhen, mit dem Hut und dem Staubmnntel — die Handschuhe
wurden der neuen entschlossenen Wendung zu Ehren zurückgelassen — und die
Treppe hinunter.

Vor Giovanni stutzte Kurtchen ein wenig. Mußte er nicht Bescheid hinter¬
lassen, wo er hinginge? Nein, das war es ja eben, er war niemand Rechenschaft
schuldig, und mit einem Ruck überwand er die Bedenken der Abhängigkeit und ge¬
langte aus die Straße.

Er lief erst ein paar Schritte nach links nach Via Sistina zu, kehrte dann
hastig um und nahm den Weg über Trinita dei Monti zurück nach der Spanischen
Treppe. Bei diesen flüchtigen Wendungen wurde der helle Staubmantel vom Luft¬
zug gefaßt und Kurtchen im Rücken ausgespannt wie die Flügel eines riesigen
Nachtfalters. Lichtscheu und unsicher, wie er sich bewegte, machte er den Eindruck, als
wenn es nur geringer Anstrengungen bedürfte, ihn einzufangen.

Dieses Schicksal erfüllte sich auch sogleich, als er die letzten Stufen der Spanischen
Treppe erreicht hatte.

Die Droschken unten aus dem Platz begannen ein Wettrennen nach dem einzigen
Fremden, der sich zeigte. Vuols? Vuols! Wollt Ihr, wollt Ihr, klang es von
sieben bis acht männlichen Kehlen, es wurden Peitschen geschwungen, Gäule sprangen;
Pfeifen und Rufen gab ein Durcheinander, das sich erst legte, als einer der Wagen
in schlankem Trab aus dem Knäuel hervorging, Kurtchen wie eine schöne Beute unter
ihrem Halbverdeck.

Als sie aus dem Gesichtskreis der Mitbewerber waren, die ihnen Rufe und
Gelächter nachgesandt hatten, wandte sich der Kutscher um und fragte Kurtchen,
wohin er wollte. Er that das in einer» vertraulichen Ton, so, als wenn eine ge¬
meinsam überwundne Gefahr sie eben verbrüdert hätte.

Kurtchen erschrak, er hatte ja keine Ahnung, wohin er wollte. Galeria San
Lucca, sagte er dann aufs geratewohl. Dort konnte er ja mit der Malerin sprechen,
und die würde ihm gewiß etwas nettes raten. Sie war ja so bewandert, stand
hier in Rom ganz allein. Trude hatte das alles aus ihr herausgefragt. Eigentlich
hatte sich „gar nicht nötig," wie Trude sehr betonte. Ihre Eltern waren früher
in Holländisch-Jndien gewesen; jetzt lebte die Mutter als Witwe in Wiesbaden im
eignen Hause — aber die Tochter wollte nicht dort bleiben, sie machte sich nichts
aus Bällen. Denken Sie mal, sie findet nicht einmal Uniformen schön, hatte Trude
gesagt.

Kurtchen hatte das nicht vergessen, er, der nicht gedient hatte, fand es höchst
bemerkenswert, ein Mädchen, das den bunten Rock nicht bewunderte.

Vor der Galerie lohnte Kurtchen den Kutscher ab und stieg die Treppe hinauf.
Oben aber fand er Sor Cesare, wie er die Außenthür gerade verschloß.

Als er Schritte hörte, wandte er sich um und besah sich den Fremden: der


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[0573] Auf klassischem Boden hätten. Wenn sie die Handschuhe nahmen, um auszugehn, riefen sie zugleich nach ihm. Vermutlich pfiffen sie zu Hause in Groß-Rießdorf ebenso selbstverständlich nach dem Hund, ehe sie den Fuß über die Schwelle setzten. Er hatte schon mit¬ unter mit seinen, schwermütigen Augenaufschlag zu ihnen gesagt: Was ist heute Tagesbefehl, meine Gnädiger? Aber geweigert hatte er sich nie. Im Grunde wäre es ihm ja auch viel zu unbequem gewesen, zu überlegen, was er thun sollte. Wenn er nun zum Beispiel heute beim Thee auch erklärte, er wollte nicht mit auf den Pincio? — Nein, das war undenkbar. Wenn Frau von Bredow ihn ansah und fragte, war er sicher, daß er ohne weiteres zusagte, und nun erst wenn die Mädchen zu lachen anfingen. Was sollte er auch als Grund vorgeben? Aber — er sprang plötzlich auf die Füße — wenn er jetzt gleich ginge? Es war erst halb vier Uhr! Die juchtenen Hausschuhe flogen in die Ecke. Her mit den Straßenschuhen, mit dem Hut und dem Staubmnntel — die Handschuhe wurden der neuen entschlossenen Wendung zu Ehren zurückgelassen — und die Treppe hinunter. Vor Giovanni stutzte Kurtchen ein wenig. Mußte er nicht Bescheid hinter¬ lassen, wo er hinginge? Nein, das war es ja eben, er war niemand Rechenschaft schuldig, und mit einem Ruck überwand er die Bedenken der Abhängigkeit und ge¬ langte aus die Straße. Er lief erst ein paar Schritte nach links nach Via Sistina zu, kehrte dann hastig um und nahm den Weg über Trinita dei Monti zurück nach der Spanischen Treppe. Bei diesen flüchtigen Wendungen wurde der helle Staubmantel vom Luft¬ zug gefaßt und Kurtchen im Rücken ausgespannt wie die Flügel eines riesigen Nachtfalters. Lichtscheu und unsicher, wie er sich bewegte, machte er den Eindruck, als wenn es nur geringer Anstrengungen bedürfte, ihn einzufangen. Dieses Schicksal erfüllte sich auch sogleich, als er die letzten Stufen der Spanischen Treppe erreicht hatte. Die Droschken unten aus dem Platz begannen ein Wettrennen nach dem einzigen Fremden, der sich zeigte. Vuols? Vuols! Wollt Ihr, wollt Ihr, klang es von sieben bis acht männlichen Kehlen, es wurden Peitschen geschwungen, Gäule sprangen; Pfeifen und Rufen gab ein Durcheinander, das sich erst legte, als einer der Wagen in schlankem Trab aus dem Knäuel hervorging, Kurtchen wie eine schöne Beute unter ihrem Halbverdeck. Als sie aus dem Gesichtskreis der Mitbewerber waren, die ihnen Rufe und Gelächter nachgesandt hatten, wandte sich der Kutscher um und fragte Kurtchen, wohin er wollte. Er that das in einer» vertraulichen Ton, so, als wenn eine ge¬ meinsam überwundne Gefahr sie eben verbrüdert hätte. Kurtchen erschrak, er hatte ja keine Ahnung, wohin er wollte. Galeria San Lucca, sagte er dann aufs geratewohl. Dort konnte er ja mit der Malerin sprechen, und die würde ihm gewiß etwas nettes raten. Sie war ja so bewandert, stand hier in Rom ganz allein. Trude hatte das alles aus ihr herausgefragt. Eigentlich hatte sich „gar nicht nötig," wie Trude sehr betonte. Ihre Eltern waren früher in Holländisch-Jndien gewesen; jetzt lebte die Mutter als Witwe in Wiesbaden im eignen Hause — aber die Tochter wollte nicht dort bleiben, sie machte sich nichts aus Bällen. Denken Sie mal, sie findet nicht einmal Uniformen schön, hatte Trude gesagt. Kurtchen hatte das nicht vergessen, er, der nicht gedient hatte, fand es höchst bemerkenswert, ein Mädchen, das den bunten Rock nicht bewunderte. Vor der Galerie lohnte Kurtchen den Kutscher ab und stieg die Treppe hinauf. Oben aber fand er Sor Cesare, wie er die Außenthür gerade verschloß. Als er Schritte hörte, wandte er sich um und besah sich den Fremden: der

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 59, 1900, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341871_291076/573>, abgerufen am 16.06.2024.