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Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr.

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I.es trou^vus 6u ^laivo

In der Nacht nach der Ankunft der Bayern wurden Mals durch ein schreck¬
liches Jammergeschrei geweckt: aus dem Hofe leuchtete ein Feuerschein zu ihnen
herauf. Mcireelle und Rose, die plötzlich aus dem Schlafe gestört und dar Schreck
ganz blaß geworden waren, glaubten an Mord und Totschlag; es wurde Er¬
kundigung eingezogen: es waren nur zwei Schweine, die. die Bayern eben ge¬
schlachtet hatten und über brennendem Gestrüpp absengten. Der Tag wurde mit
Bereitung von Wellfleisch und Wurst, sowie mit dem Absagen eines Tannen-
bnnms hingebracht. Der Bataillonskommandeur, ein freundlich aussehender Mann,
hatte sich dazu Erlaubnis erbeten. Er hatte sich nur schwer verständlich machen
können und war ganz glücklich gewesen, als er mit Hilfe von Mareclle, die
nach besten Kräften den Dolmetsch machte, die erwünschte Genehmigung erlangt
hatte. Aber Jean Wal hatte nicht voraussehen können, daß sie gerade den Tannen¬
baum auf dem großen Zierrnsen absägen würden, den, der ihm von allen am
meisten aus Herz gewachsen war, da er ihn am Tage von Rohes Geburt ge¬
pflanzt hatte.

Als der Offizier das erfuhr, sprach er in rührender Weise sein Bedauern aus;
er hatte auch Kinder, drei Mädchen, und gab mit der Hand, von unten anfangend
und sie jedesmal etwas höher hebend, deren Größe um. Weder über ihn, noch
über seine Offiziere hatte mau sich zu beklagen. Aber trotz ihrer Menschenfreund¬
lichkeit konnten sie es doch nicht hindern, daß ihre Leute, die die Feier mit dem
andächtigen Gesang von Luthers Chural begonnen hatten, sie mit Knraibcntänzen
um den erleuchteten Baum beschlossen und dabei Tische, Bänke und Palissaden mit
sinnlosem Übermut zertrümmerten und ins Feuer warfen.

Als die Bayern weg waren, kamen die Schlesier. Noch brutaler als jene er¬
füllten sie das ganze Dorf mit Angst und Schrecken. Man war zu Grunde gerichtet
und sah voll Verzweiflung sein Vieh und seine Feimen schwinden. Die Bewohner, die
Tag und Nacht auf den Beinen und aus ihren Betten Vertrieben waren, hätten
kein jämmerlicheres Dasein führen können und verfluchten die Knechtschaft, uuter die
sie sich gebracht hatten. Entgegenkommen und Unterwürfigkeit waren vergeblich;
man mußte immer nur hergeben, und geplündert wurde deswegen doch.

Dann kamen die Polen und die Badenser. Jene ließen geweihte Medaillen
sehen, waren aber grausam, wenn sie betrunken waren. Diese hatten clss mutlos
as toroeitö plaoiäo." (Es steht uns nicht an, diesen lediglich in hämischer Absicht
zusammengestöppelten Unsinn ins Deutsche zu übertragen.) "Alle glaubten Gott
auf ihrer Seite zu haben."

Man müßte kein Herz im Leibe haben, wenn einen der Zustand von Charmont
Mitte Januar 1L71, wie er uns von den Verfassern geschildert wird, nicht mit
aufrichtigstem Mitleid erfüllte. Dem alten Herrn war es doch schließlich zu bunt
geworden, und als ihm nochmals zugemutet worden war, fünf Wagen und sieben
Pferde zu stellen, hatte er nein gesagt. Die hier folgende Szene schildert das
Auftreten eines Drngvnerlentncmts, das den Großvater zu dem verhängnisvollen
Anschlage gegen die Eskorte der Transportkolonne veranlaßte. Es ist notorisch,
daß sich in jenen Tagen einzelne Zivil- und Militärpersonen hartherzig gezeigt
haben, und man kann ein brauchbarer Offizier sein, ohne sich einer tadellosen
französischen Aussprache zu erfreue". Die Möglichkeit der geschilderten Szene
stellen wir deshalb nicht in Abrede, aber wir halten sie trotzdem für zurecht¬
gemacht, und zwar für geschickt zurechtgemacht, dn es den Verfassern daran liegen
mußte, zu zeigen, daß man dem alten Herrn gegenüber die Grenzen des Erlaubten
in widerlichster Weise überschritten hatte.

Er stand nach seiner Weigerung ans dem Perron, entschlossen wie ein sich
zur Wehr setzender Eber, und trotz seiner Jahre in voller Höhe aufgerichtet.

"Vom andern Ende der zum Schlosse führenden Allee hörte man die Hufe


I.es trou^vus 6u ^laivo

In der Nacht nach der Ankunft der Bayern wurden Mals durch ein schreck¬
liches Jammergeschrei geweckt: aus dem Hofe leuchtete ein Feuerschein zu ihnen
herauf. Mcireelle und Rose, die plötzlich aus dem Schlafe gestört und dar Schreck
ganz blaß geworden waren, glaubten an Mord und Totschlag; es wurde Er¬
kundigung eingezogen: es waren nur zwei Schweine, die. die Bayern eben ge¬
schlachtet hatten und über brennendem Gestrüpp absengten. Der Tag wurde mit
Bereitung von Wellfleisch und Wurst, sowie mit dem Absagen eines Tannen-
bnnms hingebracht. Der Bataillonskommandeur, ein freundlich aussehender Mann,
hatte sich dazu Erlaubnis erbeten. Er hatte sich nur schwer verständlich machen
können und war ganz glücklich gewesen, als er mit Hilfe von Mareclle, die
nach besten Kräften den Dolmetsch machte, die erwünschte Genehmigung erlangt
hatte. Aber Jean Wal hatte nicht voraussehen können, daß sie gerade den Tannen¬
baum auf dem großen Zierrnsen absägen würden, den, der ihm von allen am
meisten aus Herz gewachsen war, da er ihn am Tage von Rohes Geburt ge¬
pflanzt hatte.

Als der Offizier das erfuhr, sprach er in rührender Weise sein Bedauern aus;
er hatte auch Kinder, drei Mädchen, und gab mit der Hand, von unten anfangend
und sie jedesmal etwas höher hebend, deren Größe um. Weder über ihn, noch
über seine Offiziere hatte mau sich zu beklagen. Aber trotz ihrer Menschenfreund¬
lichkeit konnten sie es doch nicht hindern, daß ihre Leute, die die Feier mit dem
andächtigen Gesang von Luthers Chural begonnen hatten, sie mit Knraibcntänzen
um den erleuchteten Baum beschlossen und dabei Tische, Bänke und Palissaden mit
sinnlosem Übermut zertrümmerten und ins Feuer warfen.

Als die Bayern weg waren, kamen die Schlesier. Noch brutaler als jene er¬
füllten sie das ganze Dorf mit Angst und Schrecken. Man war zu Grunde gerichtet
und sah voll Verzweiflung sein Vieh und seine Feimen schwinden. Die Bewohner, die
Tag und Nacht auf den Beinen und aus ihren Betten Vertrieben waren, hätten
kein jämmerlicheres Dasein führen können und verfluchten die Knechtschaft, uuter die
sie sich gebracht hatten. Entgegenkommen und Unterwürfigkeit waren vergeblich;
man mußte immer nur hergeben, und geplündert wurde deswegen doch.

Dann kamen die Polen und die Badenser. Jene ließen geweihte Medaillen
sehen, waren aber grausam, wenn sie betrunken waren. Diese hatten clss mutlos
as toroeitö plaoiäo." (Es steht uns nicht an, diesen lediglich in hämischer Absicht
zusammengestöppelten Unsinn ins Deutsche zu übertragen.) „Alle glaubten Gott
auf ihrer Seite zu haben."

Man müßte kein Herz im Leibe haben, wenn einen der Zustand von Charmont
Mitte Januar 1L71, wie er uns von den Verfassern geschildert wird, nicht mit
aufrichtigstem Mitleid erfüllte. Dem alten Herrn war es doch schließlich zu bunt
geworden, und als ihm nochmals zugemutet worden war, fünf Wagen und sieben
Pferde zu stellen, hatte er nein gesagt. Die hier folgende Szene schildert das
Auftreten eines Drngvnerlentncmts, das den Großvater zu dem verhängnisvollen
Anschlage gegen die Eskorte der Transportkolonne veranlaßte. Es ist notorisch,
daß sich in jenen Tagen einzelne Zivil- und Militärpersonen hartherzig gezeigt
haben, und man kann ein brauchbarer Offizier sein, ohne sich einer tadellosen
französischen Aussprache zu erfreue». Die Möglichkeit der geschilderten Szene
stellen wir deshalb nicht in Abrede, aber wir halten sie trotzdem für zurecht¬
gemacht, und zwar für geschickt zurechtgemacht, dn es den Verfassern daran liegen
mußte, zu zeigen, daß man dem alten Herrn gegenüber die Grenzen des Erlaubten
in widerlichster Weise überschritten hatte.

Er stand nach seiner Weigerung ans dem Perron, entschlossen wie ein sich
zur Wehr setzender Eber, und trotz seiner Jahre in voller Höhe aufgerichtet.

„Vom andern Ende der zum Schlosse führenden Allee hörte man die Hufe


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[0311] I.es trou^vus 6u ^laivo In der Nacht nach der Ankunft der Bayern wurden Mals durch ein schreck¬ liches Jammergeschrei geweckt: aus dem Hofe leuchtete ein Feuerschein zu ihnen herauf. Mcireelle und Rose, die plötzlich aus dem Schlafe gestört und dar Schreck ganz blaß geworden waren, glaubten an Mord und Totschlag; es wurde Er¬ kundigung eingezogen: es waren nur zwei Schweine, die. die Bayern eben ge¬ schlachtet hatten und über brennendem Gestrüpp absengten. Der Tag wurde mit Bereitung von Wellfleisch und Wurst, sowie mit dem Absagen eines Tannen- bnnms hingebracht. Der Bataillonskommandeur, ein freundlich aussehender Mann, hatte sich dazu Erlaubnis erbeten. Er hatte sich nur schwer verständlich machen können und war ganz glücklich gewesen, als er mit Hilfe von Mareclle, die nach besten Kräften den Dolmetsch machte, die erwünschte Genehmigung erlangt hatte. Aber Jean Wal hatte nicht voraussehen können, daß sie gerade den Tannen¬ baum auf dem großen Zierrnsen absägen würden, den, der ihm von allen am meisten aus Herz gewachsen war, da er ihn am Tage von Rohes Geburt ge¬ pflanzt hatte. Als der Offizier das erfuhr, sprach er in rührender Weise sein Bedauern aus; er hatte auch Kinder, drei Mädchen, und gab mit der Hand, von unten anfangend und sie jedesmal etwas höher hebend, deren Größe um. Weder über ihn, noch über seine Offiziere hatte mau sich zu beklagen. Aber trotz ihrer Menschenfreund¬ lichkeit konnten sie es doch nicht hindern, daß ihre Leute, die die Feier mit dem andächtigen Gesang von Luthers Chural begonnen hatten, sie mit Knraibcntänzen um den erleuchteten Baum beschlossen und dabei Tische, Bänke und Palissaden mit sinnlosem Übermut zertrümmerten und ins Feuer warfen. Als die Bayern weg waren, kamen die Schlesier. Noch brutaler als jene er¬ füllten sie das ganze Dorf mit Angst und Schrecken. Man war zu Grunde gerichtet und sah voll Verzweiflung sein Vieh und seine Feimen schwinden. Die Bewohner, die Tag und Nacht auf den Beinen und aus ihren Betten Vertrieben waren, hätten kein jämmerlicheres Dasein führen können und verfluchten die Knechtschaft, uuter die sie sich gebracht hatten. Entgegenkommen und Unterwürfigkeit waren vergeblich; man mußte immer nur hergeben, und geplündert wurde deswegen doch. Dann kamen die Polen und die Badenser. Jene ließen geweihte Medaillen sehen, waren aber grausam, wenn sie betrunken waren. Diese hatten clss mutlos as toroeitö plaoiäo." (Es steht uns nicht an, diesen lediglich in hämischer Absicht zusammengestöppelten Unsinn ins Deutsche zu übertragen.) „Alle glaubten Gott auf ihrer Seite zu haben." Man müßte kein Herz im Leibe haben, wenn einen der Zustand von Charmont Mitte Januar 1L71, wie er uns von den Verfassern geschildert wird, nicht mit aufrichtigstem Mitleid erfüllte. Dem alten Herrn war es doch schließlich zu bunt geworden, und als ihm nochmals zugemutet worden war, fünf Wagen und sieben Pferde zu stellen, hatte er nein gesagt. Die hier folgende Szene schildert das Auftreten eines Drngvnerlentncmts, das den Großvater zu dem verhängnisvollen Anschlage gegen die Eskorte der Transportkolonne veranlaßte. Es ist notorisch, daß sich in jenen Tagen einzelne Zivil- und Militärpersonen hartherzig gezeigt haben, und man kann ein brauchbarer Offizier sein, ohne sich einer tadellosen französischen Aussprache zu erfreue». Die Möglichkeit der geschilderten Szene stellen wir deshalb nicht in Abrede, aber wir halten sie trotzdem für zurecht¬ gemacht, und zwar für geschickt zurechtgemacht, dn es den Verfassern daran liegen mußte, zu zeigen, daß man dem alten Herrn gegenüber die Grenzen des Erlaubten in widerlichster Weise überschritten hatte. Er stand nach seiner Weigerung ans dem Perron, entschlossen wie ein sich zur Wehr setzender Eber, und trotz seiner Jahre in voller Höhe aufgerichtet. „Vom andern Ende der zum Schlosse führenden Allee hörte man die Hufe

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 60, 1901, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341873_235821/311>, abgerufen am 20.05.2024.