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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr.

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'Ooktor Outtmüller und sein Freund

Na Kinder, sagte der Schulze much Verlauf einer langen Zeit. Dann wollen
wir einmal. Wilhelm, Otto, dann seid einmal stille. Es ist nämlich ein Schreiben
eingelaufen von dem Advokaten in Brannfels. Na, von Hellwigen, ihr kennt ihn
ja, der eine Lüderitzentochter zur Fran hat.

Der am Johannisthor wohnt? fragte einer.

Ja, von dem.

Ach was, meinte ein andrer, der am Johannisthore, das ist ja Westerman-n.
Nein, von Hellwigen. Es ist also ein Schreiben eingelaufen, daß ein -- er
wandte sich mit fragendem Blick an den Herrn Kantor.

Konsortium, sagte dieser.

Daß ein Konsortium für vier Morgen Gemeindewiese im Rottethal zweitausend
Mark für deu Morgen geboten hat. Und jetzt soll die Gemeinde beschließen, ob
sie es zufrieden ist und die Wiese verkaufen will, und ob nicht die Wege dadurch
zerfahren werden und die Bäume beschädigt werden, und was sonst noch für
Schaden entsteh" kann, wenn sie uns so ein Bergwerk in die Flur bauen. Und
ob nicht der Nottebach dadurch verunreinigt wird, und die Karpfen im Mühlteiche
sterben. Herr Kantor, lesen Sie doch einmal das Schreiben vor.

Dies geschah. Darauf folgte eine lange Pause, während der zahlreiche Privat¬
gespräche wieder auflebten.

Esch, sagte der Schulze, du bist der Älteste, sage jetzt du einmal deine
Meinung.

Esch legte seine Hand an seine Ohrmuschel und fragte- He?

Ob wir die achttausend Mark nehmen sollen, fuhr der Schulze fort.

Achttausend Mark sind eine schöne Summe, sagte Esch. Damit könnte man
den Siebendorfer Weg pflastern.

Hieran schloß sich ein allgemeines Gespräch über das Thema, was man alles
mit dem Gelde anfangen könnte, und ob nicht zweitausendfünfhundert Mark für
deu Morgen zu bekommen seien.

Nach einiger Zeit ergriff der Schütze wiederum das Wort: Kinder, nun seid
einmal stille. Achttausend Mark sind ein schönes Geld. Aber die Gemeinde soll
doch bedenken, daß sie nicht in die Br. . . Fragender Blick zum Herrn Kantor.

Brednlje, sagte der Herr Kantor, in sein Notizbuch sehend.

Daß sie nicht in die Brednlje kommt. In Siebendorf, wo sie ein Werk und
Schächters genug haben, klagen sie Stein und Bein. Mein Gevatter Mewes, was
der Bruderssohn von meiner Frau ihrer Taute ist, sagte zu mir -- der Herr
Kantor kauu es bezeugen --: Nehmt euch in acht, daß ihr die Gesellschaft nicht
in da-s Dorf kriegt, sonst kommt ihr bis über die Ohren in -- in --

In die Brednlje, sagte der Herr Kantor.

Denn wer hat den Vorteil davon? Der Kaufmann, der Gastwirt, der Bäcker
und der Fleischer, und wer hat den Schaden davon? Der Bauer, der Steuern
zahlen muß, daß er schwarz wird, und der seiue Not mit den Leuten kriegt. Darum
solltet ihr lieber, sagte der Gevatter Mewes, die achttausend Mark fahren lassen.

Hier erhub sich ein vernehmliches Gemurmel in den Ecken, wo der Dorf¬
kaufmann und der Bäcker und der Fleischer standen. Auch Andreas Happich erwog,
ob der Ernst des Augenblicks nicht dazu angethan sei, die Pfeife aus dem Munde
zu nehmen; aber man konnte es ja auch lassen, und so ließ er es. Zum Worte
meldete sich niemand, obwohl mancher manches zu sagen hatte.

Nach einiger Zeit ließ der Herr Oberstleutnant seinen Patronatsstnhl knacken,
rttusperte sich und sagte: Leute, denn er betrachtete die Gemeinde mit dem Wohl¬
wollen des Bataillonsführers, euer Schulze hat recht, wenn er euch rät, auf den
Kalischacht nicht einzugehn. Ich habe mich mit der Frage beschäftigt, und ihr könnt
mir glauben, die ganze Geschichte ist -- fan--ter Zauber, auf den sich ein an--
star--diger Mensch nicht einlassen sollte. Na ja, also: Fabriken, Schächte, Schorn¬
steine, Kohlenduust, Dreck, zerfahrne Wege und ein Gesindel von Arbeitern, das man


'Ooktor Outtmüller und sein Freund

Na Kinder, sagte der Schulze much Verlauf einer langen Zeit. Dann wollen
wir einmal. Wilhelm, Otto, dann seid einmal stille. Es ist nämlich ein Schreiben
eingelaufen von dem Advokaten in Brannfels. Na, von Hellwigen, ihr kennt ihn
ja, der eine Lüderitzentochter zur Fran hat.

Der am Johannisthor wohnt? fragte einer.

Ja, von dem.

Ach was, meinte ein andrer, der am Johannisthore, das ist ja Westerman-n.
Nein, von Hellwigen. Es ist also ein Schreiben eingelaufen, daß ein — er
wandte sich mit fragendem Blick an den Herrn Kantor.

Konsortium, sagte dieser.

Daß ein Konsortium für vier Morgen Gemeindewiese im Rottethal zweitausend
Mark für deu Morgen geboten hat. Und jetzt soll die Gemeinde beschließen, ob
sie es zufrieden ist und die Wiese verkaufen will, und ob nicht die Wege dadurch
zerfahren werden und die Bäume beschädigt werden, und was sonst noch für
Schaden entsteh» kann, wenn sie uns so ein Bergwerk in die Flur bauen. Und
ob nicht der Nottebach dadurch verunreinigt wird, und die Karpfen im Mühlteiche
sterben. Herr Kantor, lesen Sie doch einmal das Schreiben vor.

Dies geschah. Darauf folgte eine lange Pause, während der zahlreiche Privat¬
gespräche wieder auflebten.

Esch, sagte der Schulze, du bist der Älteste, sage jetzt du einmal deine
Meinung.

Esch legte seine Hand an seine Ohrmuschel und fragte- He?

Ob wir die achttausend Mark nehmen sollen, fuhr der Schulze fort.

Achttausend Mark sind eine schöne Summe, sagte Esch. Damit könnte man
den Siebendorfer Weg pflastern.

Hieran schloß sich ein allgemeines Gespräch über das Thema, was man alles
mit dem Gelde anfangen könnte, und ob nicht zweitausendfünfhundert Mark für
deu Morgen zu bekommen seien.

Nach einiger Zeit ergriff der Schütze wiederum das Wort: Kinder, nun seid
einmal stille. Achttausend Mark sind ein schönes Geld. Aber die Gemeinde soll
doch bedenken, daß sie nicht in die Br. . . Fragender Blick zum Herrn Kantor.

Brednlje, sagte der Herr Kantor, in sein Notizbuch sehend.

Daß sie nicht in die Brednlje kommt. In Siebendorf, wo sie ein Werk und
Schächters genug haben, klagen sie Stein und Bein. Mein Gevatter Mewes, was
der Bruderssohn von meiner Frau ihrer Taute ist, sagte zu mir — der Herr
Kantor kauu es bezeugen —: Nehmt euch in acht, daß ihr die Gesellschaft nicht
in da-s Dorf kriegt, sonst kommt ihr bis über die Ohren in — in —

In die Brednlje, sagte der Herr Kantor.

Denn wer hat den Vorteil davon? Der Kaufmann, der Gastwirt, der Bäcker
und der Fleischer, und wer hat den Schaden davon? Der Bauer, der Steuern
zahlen muß, daß er schwarz wird, und der seiue Not mit den Leuten kriegt. Darum
solltet ihr lieber, sagte der Gevatter Mewes, die achttausend Mark fahren lassen.

Hier erhub sich ein vernehmliches Gemurmel in den Ecken, wo der Dorf¬
kaufmann und der Bäcker und der Fleischer standen. Auch Andreas Happich erwog,
ob der Ernst des Augenblicks nicht dazu angethan sei, die Pfeife aus dem Munde
zu nehmen; aber man konnte es ja auch lassen, und so ließ er es. Zum Worte
meldete sich niemand, obwohl mancher manches zu sagen hatte.

Nach einiger Zeit ließ der Herr Oberstleutnant seinen Patronatsstnhl knacken,
rttusperte sich und sagte: Leute, denn er betrachtete die Gemeinde mit dem Wohl¬
wollen des Bataillonsführers, euer Schulze hat recht, wenn er euch rät, auf den
Kalischacht nicht einzugehn. Ich habe mich mit der Frage beschäftigt, und ihr könnt
mir glauben, die ganze Geschichte ist — fan—ter Zauber, auf den sich ein an—
star—diger Mensch nicht einlassen sollte. Na ja, also: Fabriken, Schächte, Schorn¬
steine, Kohlenduust, Dreck, zerfahrne Wege und ein Gesindel von Arbeitern, das man


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_236523/114>, abgerufen am 04.06.2024.