Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite

Jawohl, Herr Wandrer. Drinn trat ein Mann vor, der hier einen bequemen
Aufseherposten hatte. -- Glück auf, Herr Wandrer, rief er, und wenn ich hier meine
Bergkapelle zusammen hätte, dann thäte ich Ihnen einen Tusch blasen.

Das können Sie ein andermal. Aber Ihre Kapelle sollen Sie haben.

Soll ich haben? Donnerwetter! Ist es wahr? Soll ich haben?

Haben Sie denn Leute, die etwas können?

O ja, Herr Wandrer. Leute genug, und auch, was die Klarinettenbläser sind
und die Trompeter, die haben ihre Instrumente selber, aber das grobe Blech fehlt,
und die große Trommel.

Sie dürfen anschaffen, was Sie brauchen.

Darf ich? Donnerwetter! Also zwei Althörner, zwei Tenorhörner, eine
Posaune und ein Bombardon. Herr Wandrer, ein Bombardon muß dabei fein,
von wegen des tiefen Baßtons.

Ja ja, Sie sollen Ihr Bombardon haben, und eine große Trommel auch.
Reisen Sie gleich heute nachmittag nach Leipzig und bringen Sie die Instrumente
mit. Aber machen Sie leinen Schmu.

Aber Herr Wandrer, wie werde ich denn?

Na na. Man nennt das Prozente berechnen. Das will ich nicht. Ich werde
mich erkundigen. Verstehn Sie?

Donnerwetter! sagte Siebitsch, indem er sich in seinen dunkeln Winkel wieder
zurückzog, wo er verklärt in die Luft schaute und vor einer Reihe leerer Tonnen
mit einem Hackenstiele in der Hand im Geiste seine schönsten Märsche dirigierte.

Wandrer und Rummel begaben sich jetzt durch deu Stollen ^, nach der Arbeits¬
stätte vor Ort. Rummel nahm gleich alle Leute, die anderwärts abkommen konnten,
mit. Der Stollen führte zunächst durch hartes, thoniges Gestein, dann durch hell¬
blinkendes Steinsalz und endete vor einer roten Schicht Kali.

Wieviel können Sie täglich fördern, Herr Rummel? fragte Wandrer.

Es kommt darauf an, wie die Mannschaften zufassen, antwortete dieser.

Das heißt mit andern Worten, es kommt darauf an, wieviel sie bei der Arbeit
verdienen. Sie, Hartmann, und ihr andern, überlegt euch einmal, wie ihr arbeiten
wollt, im Tagelohn oder im Akkord. Mir ist es recht, wenn ihr einen guten Ver¬
dienst habt, es muß aber auch was fertig werden.

Während dessen hatte der Obersteiger seine Rechnung gemacht und war zu
dem Ergebnisse gekommen, daß, wenn um allen Orten mit voller Kraft gearbeitet
würde, die Belegschaft nicht ausreiche.

So nehmen Sie soviel Mannschaften an, als Sie kriegen können, sagte
Wandrer.

Man besuchte die übrigen Arbeitsstätten, ging am Spundlvche des Teufels
vorüber, betrachtete mit ernsten Blicken die Stelle, wo aus dem Mauerwerke das
Wasser hervorsickerte, und kehrte zur Aufaugsstelle zurück. Hier herrschte große
Heiterkeit. Einer raunte dem andern ein Witzwort zu, und Wandrer, der un¬
erwartet dazwischen trat, hörte, daß Flauschrock sagte: Der Alte, das ist der eichelne
Wenzel, und der Junge, das ist der grüne Wenzel. Natürlich war Wandrer damit
gemeint. -- Flauschrock, sagte Wandrer, Sie Hanswurst, kommen Sie mal her.
Was haben Sie eben ausgeheckt? -- Flnuschrock drehte sich nach rechts und nach
links und wollte nicht mit der Sprache heraus. -- Wenn Sie ein Kerl wären,
dann würden Sie vertreten, was Sie gesagt haben. Der Witz ist übrigens nicht
schlecht. Nur hüten Sie sich, im Dienste Witze zu machen, sonst könnten Sie er¬
leben, daß der grüne Wenzel Sie -- wegsticht. Es ist gut, abtreten.

Flauschrock trat zurück und kratzte sich hinter den Ohren. Mehr noch als die
Worte hatte der bestimmte Ton, der in ihnen lag, ans ihn Eindruck gemacht. Vor
dem nehmt euch in acht, sagte er, als Wandrer weitergegangen war, der sticht, holf
der Teufel, wie eine Biene.

Aber der Spitzname blieb sitzen.


Grenzboicn t > 190L 7

Jawohl, Herr Wandrer. Drinn trat ein Mann vor, der hier einen bequemen
Aufseherposten hatte. — Glück auf, Herr Wandrer, rief er, und wenn ich hier meine
Bergkapelle zusammen hätte, dann thäte ich Ihnen einen Tusch blasen.

Das können Sie ein andermal. Aber Ihre Kapelle sollen Sie haben.

Soll ich haben? Donnerwetter! Ist es wahr? Soll ich haben?

Haben Sie denn Leute, die etwas können?

O ja, Herr Wandrer. Leute genug, und auch, was die Klarinettenbläser sind
und die Trompeter, die haben ihre Instrumente selber, aber das grobe Blech fehlt,
und die große Trommel.

Sie dürfen anschaffen, was Sie brauchen.

Darf ich? Donnerwetter! Also zwei Althörner, zwei Tenorhörner, eine
Posaune und ein Bombardon. Herr Wandrer, ein Bombardon muß dabei fein,
von wegen des tiefen Baßtons.

Ja ja, Sie sollen Ihr Bombardon haben, und eine große Trommel auch.
Reisen Sie gleich heute nachmittag nach Leipzig und bringen Sie die Instrumente
mit. Aber machen Sie leinen Schmu.

Aber Herr Wandrer, wie werde ich denn?

Na na. Man nennt das Prozente berechnen. Das will ich nicht. Ich werde
mich erkundigen. Verstehn Sie?

Donnerwetter! sagte Siebitsch, indem er sich in seinen dunkeln Winkel wieder
zurückzog, wo er verklärt in die Luft schaute und vor einer Reihe leerer Tonnen
mit einem Hackenstiele in der Hand im Geiste seine schönsten Märsche dirigierte.

Wandrer und Rummel begaben sich jetzt durch deu Stollen ^, nach der Arbeits¬
stätte vor Ort. Rummel nahm gleich alle Leute, die anderwärts abkommen konnten,
mit. Der Stollen führte zunächst durch hartes, thoniges Gestein, dann durch hell¬
blinkendes Steinsalz und endete vor einer roten Schicht Kali.

Wieviel können Sie täglich fördern, Herr Rummel? fragte Wandrer.

Es kommt darauf an, wie die Mannschaften zufassen, antwortete dieser.

Das heißt mit andern Worten, es kommt darauf an, wieviel sie bei der Arbeit
verdienen. Sie, Hartmann, und ihr andern, überlegt euch einmal, wie ihr arbeiten
wollt, im Tagelohn oder im Akkord. Mir ist es recht, wenn ihr einen guten Ver¬
dienst habt, es muß aber auch was fertig werden.

Während dessen hatte der Obersteiger seine Rechnung gemacht und war zu
dem Ergebnisse gekommen, daß, wenn um allen Orten mit voller Kraft gearbeitet
würde, die Belegschaft nicht ausreiche.

So nehmen Sie soviel Mannschaften an, als Sie kriegen können, sagte
Wandrer.

Man besuchte die übrigen Arbeitsstätten, ging am Spundlvche des Teufels
vorüber, betrachtete mit ernsten Blicken die Stelle, wo aus dem Mauerwerke das
Wasser hervorsickerte, und kehrte zur Aufaugsstelle zurück. Hier herrschte große
Heiterkeit. Einer raunte dem andern ein Witzwort zu, und Wandrer, der un¬
erwartet dazwischen trat, hörte, daß Flauschrock sagte: Der Alte, das ist der eichelne
Wenzel, und der Junge, das ist der grüne Wenzel. Natürlich war Wandrer damit
gemeint. — Flauschrock, sagte Wandrer, Sie Hanswurst, kommen Sie mal her.
Was haben Sie eben ausgeheckt? — Flnuschrock drehte sich nach rechts und nach
links und wollte nicht mit der Sprache heraus. — Wenn Sie ein Kerl wären,
dann würden Sie vertreten, was Sie gesagt haben. Der Witz ist übrigens nicht
schlecht. Nur hüten Sie sich, im Dienste Witze zu machen, sonst könnten Sie er¬
leben, daß der grüne Wenzel Sie — wegsticht. Es ist gut, abtreten.

Flauschrock trat zurück und kratzte sich hinter den Ohren. Mehr noch als die
Worte hatte der bestimmte Ton, der in ihnen lag, ans ihn Eindruck gemacht. Vor
dem nehmt euch in acht, sagte er, als Wandrer weitergegangen war, der sticht, holf
der Teufel, wie eine Biene.

Aber der Spitzname blieb sitzen.


Grenzboicn t > 190L 7
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0057" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/237343"/>
          <fw type="header" place="top"/><lb/>
          <p xml:id="ID_275"> Jawohl, Herr Wandrer. Drinn trat ein Mann vor, der hier einen bequemen<lb/>
Aufseherposten hatte. &#x2014; Glück auf, Herr Wandrer, rief er, und wenn ich hier meine<lb/>
Bergkapelle zusammen hätte, dann thäte ich Ihnen einen Tusch blasen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_276"> Das können Sie ein andermal.  Aber Ihre Kapelle sollen Sie haben.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_277"> Soll ich haben? Donnerwetter! Ist es wahr? Soll ich haben?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_278"> Haben Sie denn Leute, die etwas können?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_279"> O ja, Herr Wandrer. Leute genug, und auch, was die Klarinettenbläser sind<lb/>
und die Trompeter, die haben ihre Instrumente selber, aber das grobe Blech fehlt,<lb/>
und die große Trommel.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_280"> Sie dürfen anschaffen, was Sie brauchen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_281"> Darf ich? Donnerwetter! Also zwei Althörner, zwei Tenorhörner, eine<lb/>
Posaune und ein Bombardon. Herr Wandrer, ein Bombardon muß dabei fein,<lb/>
von wegen des tiefen Baßtons.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_282"> Ja ja, Sie sollen Ihr Bombardon haben, und eine große Trommel auch.<lb/>
Reisen Sie gleich heute nachmittag nach Leipzig und bringen Sie die Instrumente<lb/>
mit.  Aber machen Sie leinen Schmu.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_283"> Aber Herr Wandrer, wie werde ich denn?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_284"> Na na. Man nennt das Prozente berechnen. Das will ich nicht. Ich werde<lb/>
mich erkundigen.  Verstehn Sie?</p><lb/>
          <p xml:id="ID_285"> Donnerwetter! sagte Siebitsch, indem er sich in seinen dunkeln Winkel wieder<lb/>
zurückzog, wo er verklärt in die Luft schaute und vor einer Reihe leerer Tonnen<lb/>
mit einem Hackenstiele in der Hand im Geiste seine schönsten Märsche dirigierte.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_286"> Wandrer und Rummel begaben sich jetzt durch deu Stollen ^, nach der Arbeits¬<lb/>
stätte vor Ort. Rummel nahm gleich alle Leute, die anderwärts abkommen konnten,<lb/>
mit. Der Stollen führte zunächst durch hartes, thoniges Gestein, dann durch hell¬<lb/>
blinkendes Steinsalz und endete vor einer roten Schicht Kali.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_287"> Wieviel können Sie täglich fördern, Herr Rummel? fragte Wandrer.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_288"> Es kommt darauf an, wie die Mannschaften zufassen, antwortete dieser.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_289"> Das heißt mit andern Worten, es kommt darauf an, wieviel sie bei der Arbeit<lb/>
verdienen. Sie, Hartmann, und ihr andern, überlegt euch einmal, wie ihr arbeiten<lb/>
wollt, im Tagelohn oder im Akkord. Mir ist es recht, wenn ihr einen guten Ver¬<lb/>
dienst habt, es muß aber auch was fertig werden.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_290"> Während dessen hatte der Obersteiger seine Rechnung gemacht und war zu<lb/>
dem Ergebnisse gekommen, daß, wenn um allen Orten mit voller Kraft gearbeitet<lb/>
würde, die Belegschaft nicht ausreiche.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_291"> So nehmen Sie soviel Mannschaften an, als Sie kriegen können, sagte<lb/>
Wandrer.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_292"> Man besuchte die übrigen Arbeitsstätten, ging am Spundlvche des Teufels<lb/>
vorüber, betrachtete mit ernsten Blicken die Stelle, wo aus dem Mauerwerke das<lb/>
Wasser hervorsickerte, und kehrte zur Aufaugsstelle zurück. Hier herrschte große<lb/>
Heiterkeit. Einer raunte dem andern ein Witzwort zu, und Wandrer, der un¬<lb/>
erwartet dazwischen trat, hörte, daß Flauschrock sagte: Der Alte, das ist der eichelne<lb/>
Wenzel, und der Junge, das ist der grüne Wenzel. Natürlich war Wandrer damit<lb/>
gemeint. &#x2014; Flauschrock, sagte Wandrer, Sie Hanswurst, kommen Sie mal her.<lb/>
Was haben Sie eben ausgeheckt? &#x2014; Flnuschrock drehte sich nach rechts und nach<lb/>
links und wollte nicht mit der Sprache heraus. &#x2014; Wenn Sie ein Kerl wären,<lb/>
dann würden Sie vertreten, was Sie gesagt haben. Der Witz ist übrigens nicht<lb/>
schlecht. Nur hüten Sie sich, im Dienste Witze zu machen, sonst könnten Sie er¬<lb/>
leben, daß der grüne Wenzel Sie &#x2014; wegsticht.  Es ist gut, abtreten.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_293"> Flauschrock trat zurück und kratzte sich hinter den Ohren. Mehr noch als die<lb/>
Worte hatte der bestimmte Ton, der in ihnen lag, ans ihn Eindruck gemacht. Vor<lb/>
dem nehmt euch in acht, sagte er, als Wandrer weitergegangen war, der sticht, holf<lb/>
der Teufel, wie eine Biene.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_294"> Aber der Spitzname blieb sitzen.</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboicn t &gt; 190L 7</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0057] Jawohl, Herr Wandrer. Drinn trat ein Mann vor, der hier einen bequemen Aufseherposten hatte. — Glück auf, Herr Wandrer, rief er, und wenn ich hier meine Bergkapelle zusammen hätte, dann thäte ich Ihnen einen Tusch blasen. Das können Sie ein andermal. Aber Ihre Kapelle sollen Sie haben. Soll ich haben? Donnerwetter! Ist es wahr? Soll ich haben? Haben Sie denn Leute, die etwas können? O ja, Herr Wandrer. Leute genug, und auch, was die Klarinettenbläser sind und die Trompeter, die haben ihre Instrumente selber, aber das grobe Blech fehlt, und die große Trommel. Sie dürfen anschaffen, was Sie brauchen. Darf ich? Donnerwetter! Also zwei Althörner, zwei Tenorhörner, eine Posaune und ein Bombardon. Herr Wandrer, ein Bombardon muß dabei fein, von wegen des tiefen Baßtons. Ja ja, Sie sollen Ihr Bombardon haben, und eine große Trommel auch. Reisen Sie gleich heute nachmittag nach Leipzig und bringen Sie die Instrumente mit. Aber machen Sie leinen Schmu. Aber Herr Wandrer, wie werde ich denn? Na na. Man nennt das Prozente berechnen. Das will ich nicht. Ich werde mich erkundigen. Verstehn Sie? Donnerwetter! sagte Siebitsch, indem er sich in seinen dunkeln Winkel wieder zurückzog, wo er verklärt in die Luft schaute und vor einer Reihe leerer Tonnen mit einem Hackenstiele in der Hand im Geiste seine schönsten Märsche dirigierte. Wandrer und Rummel begaben sich jetzt durch deu Stollen ^, nach der Arbeits¬ stätte vor Ort. Rummel nahm gleich alle Leute, die anderwärts abkommen konnten, mit. Der Stollen führte zunächst durch hartes, thoniges Gestein, dann durch hell¬ blinkendes Steinsalz und endete vor einer roten Schicht Kali. Wieviel können Sie täglich fördern, Herr Rummel? fragte Wandrer. Es kommt darauf an, wie die Mannschaften zufassen, antwortete dieser. Das heißt mit andern Worten, es kommt darauf an, wieviel sie bei der Arbeit verdienen. Sie, Hartmann, und ihr andern, überlegt euch einmal, wie ihr arbeiten wollt, im Tagelohn oder im Akkord. Mir ist es recht, wenn ihr einen guten Ver¬ dienst habt, es muß aber auch was fertig werden. Während dessen hatte der Obersteiger seine Rechnung gemacht und war zu dem Ergebnisse gekommen, daß, wenn um allen Orten mit voller Kraft gearbeitet würde, die Belegschaft nicht ausreiche. So nehmen Sie soviel Mannschaften an, als Sie kriegen können, sagte Wandrer. Man besuchte die übrigen Arbeitsstätten, ging am Spundlvche des Teufels vorüber, betrachtete mit ernsten Blicken die Stelle, wo aus dem Mauerwerke das Wasser hervorsickerte, und kehrte zur Aufaugsstelle zurück. Hier herrschte große Heiterkeit. Einer raunte dem andern ein Witzwort zu, und Wandrer, der un¬ erwartet dazwischen trat, hörte, daß Flauschrock sagte: Der Alte, das ist der eichelne Wenzel, und der Junge, das ist der grüne Wenzel. Natürlich war Wandrer damit gemeint. — Flauschrock, sagte Wandrer, Sie Hanswurst, kommen Sie mal her. Was haben Sie eben ausgeheckt? — Flnuschrock drehte sich nach rechts und nach links und wollte nicht mit der Sprache heraus. — Wenn Sie ein Kerl wären, dann würden Sie vertreten, was Sie gesagt haben. Der Witz ist übrigens nicht schlecht. Nur hüten Sie sich, im Dienste Witze zu machen, sonst könnten Sie er¬ leben, daß der grüne Wenzel Sie — wegsticht. Es ist gut, abtreten. Flauschrock trat zurück und kratzte sich hinter den Ohren. Mehr noch als die Worte hatte der bestimmte Ton, der in ihnen lag, ans ihn Eindruck gemacht. Vor dem nehmt euch in acht, sagte er, als Wandrer weitergegangen war, der sticht, holf der Teufel, wie eine Biene. Aber der Spitzname blieb sitzen. Grenzboicn t > 190L 7

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/57
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/57>, abgerufen am 15.05.2024.