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Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr.

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Minister Bosse

freute, und immer voll Teilnahme für andre, zu raten, zu helfen, mitzusorgen
und sich mitzufreuen bereit.

In den Grenzboten war inzwischen das Stück vorn "wunderlichen Freunde"
erschienen, das sich mit der Lex Heinze beschäftigte. Darauf bezieht sich der
folgende Briefausschnitt:

10. Mai 1900

Es bleibt mir nichts übrig, als Sie um Geduld mit meinem Schreiben zu
bitten. Seit vierzehn Tagen bin ich infolge einer immer deutlicher ausgetretnen
Gallenaffektion hundeelend, und obwohl ich, zahm wie ein gefangner Laubfrosch,
buchstäblich nichts als Wassersuppen genieße, wollen die Schmerzen, obschon etwas
gelinder geworden, noch immer nicht ganz weichen. Vor dem Fenster grünt und
blüht nun der wirkliche, berückende Frühling, und ich muß Geduld lernen und mich
auf kleine Gehversuche beschränken, für die ich ja auch dankbar bin, die aber die
Sehnsucht nach voller Freiheit nur verstärken. Aufwärts scheint es ja zu gehn,
aber sehr langsam.

Verzeihen Sie die viel zu lange Klage. Das ist sonst nicht meine Art und
soll nur meine verzögerte Antwort auf Ihren liebenswürdigen Brief vom 26. April
ein wenig entschuldigen. Haben Sie vielen Dank für den Separatabdrnck des
Wunderlichen, "^unNl Lex Heinze.

Mir hat das Gellertdenkmal in Leipzig immer recht gut gefallen. Ich wußte
nicht, von wem es War, und weder Knaurs noch Sprosses Name waren mir bekannt.
Da ich kein gebornes Kind der guten Stadt Engemcmus bin, so werden Sie mir das
hoffentlich nicht allzu übel nehme". Aber man muß ja doch auch zulernen. Der Über¬
gang von den beiden zur Moderne ist außerordentlich hübsch und geschickt, und
was Sie von dieser und der Masse, von dem Kleinen und Gemeinen, von den
Philistern und dem Plakatstil sagen, ist mir natürlich ganz aus dem Herzen ge¬
schrieben. Und daß Sie damit so unvermerkt und natürlich, ohne Mache und
Tendenz auf die Lex Heinze kommen, ist ausgezeichnet.

Die ersten blau angestrichnen Einwendungen gegen das Gesetz sind ja etwas
stark aufgetragen, aber sie entsprechen ganz der Redeweise der sogenannten künst¬
lerischen Presse. Aber mit der Verteidigung des Entwurfs (oder besser vernünftigen
staatlichen Einschreitens) auf Seite 213 und 214 bin ich ganz einverstanden. Ja,
die Philippika des Wunderlichen als Verteidigers des Entwurfs gegen die Hosen¬
anzieher und religiösen Philister ist ein wahrer Segen. Und ebenso das Front-
machen gegen die gemeinen modernen Romane. Ich kenne zwar weder die von
Tovote, noch die von Hermann Bahr und Frank Wedekind, aber ich habe von
andern, die nicht einmal für so schlimm gelten, mehr als genug. Man muß ja,
wenn man Töchter im Hans hat, jetzt förmlich die Bücher, die ins Haus kommen,
ans ihre Anständigkeit prüfen, selbst wenn man die Grenzen recht weit zieht. Goethe
einschließlich der Wahlverwandtschaften und des Wilhelm Meister ist bei mir viermal
im Hause. Aber man muß sich ja vor nnserm Goethe förmlich schämen, wenn man
ihn mit jenen Schandromanen unsrer Zeit nur gleichzeitig in den Mund nimmt.
Nein, ich finde diese Partie auf Seite 214 ganz vorzüglich. Aber auch der weitere
Verlauf ist ganz auf der Höhe. Natürlich bin ich von den auf Seite 215 er-
hobnen Einwendungen nicht überzeugt. Die Geschichte von Friedrich dein Weisen,
die ich für sehr möglich halte, trifft nicht ganz, wie der Wunderliche mit Recht
bemerkt; aber es wirkt versöhnend, daß die schwarze Gefahr anerkannt wird.
Wenn sie kommt, hilft natürlich keine Lex Heinze. Sehr gut sind die Andeutungen
über die Vernachlässigung des künstlerischen Sehenlernens in den Schulen. Ich
hoffe, daß unsre Lehrer, höhere und niedre, von dem Hamburger Lichtwark in dieser
Beziehung viel lernen werden. In Preußen ist man sehr geneigt, Lichtwarts Winken
in dieser Beziehung mehr praktische Folge zu geben.

Jedenfalls seien Sie schön bedankt für den Aufsatz. Er ist voll lebendigen


Minister Bosse

freute, und immer voll Teilnahme für andre, zu raten, zu helfen, mitzusorgen
und sich mitzufreuen bereit.

In den Grenzboten war inzwischen das Stück vorn „wunderlichen Freunde"
erschienen, das sich mit der Lex Heinze beschäftigte. Darauf bezieht sich der
folgende Briefausschnitt:

10. Mai 1900

Es bleibt mir nichts übrig, als Sie um Geduld mit meinem Schreiben zu
bitten. Seit vierzehn Tagen bin ich infolge einer immer deutlicher ausgetretnen
Gallenaffektion hundeelend, und obwohl ich, zahm wie ein gefangner Laubfrosch,
buchstäblich nichts als Wassersuppen genieße, wollen die Schmerzen, obschon etwas
gelinder geworden, noch immer nicht ganz weichen. Vor dem Fenster grünt und
blüht nun der wirkliche, berückende Frühling, und ich muß Geduld lernen und mich
auf kleine Gehversuche beschränken, für die ich ja auch dankbar bin, die aber die
Sehnsucht nach voller Freiheit nur verstärken. Aufwärts scheint es ja zu gehn,
aber sehr langsam.

Verzeihen Sie die viel zu lange Klage. Das ist sonst nicht meine Art und
soll nur meine verzögerte Antwort auf Ihren liebenswürdigen Brief vom 26. April
ein wenig entschuldigen. Haben Sie vielen Dank für den Separatabdrnck des
Wunderlichen, »^unNl Lex Heinze.

Mir hat das Gellertdenkmal in Leipzig immer recht gut gefallen. Ich wußte
nicht, von wem es War, und weder Knaurs noch Sprosses Name waren mir bekannt.
Da ich kein gebornes Kind der guten Stadt Engemcmus bin, so werden Sie mir das
hoffentlich nicht allzu übel nehme». Aber man muß ja doch auch zulernen. Der Über¬
gang von den beiden zur Moderne ist außerordentlich hübsch und geschickt, und
was Sie von dieser und der Masse, von dem Kleinen und Gemeinen, von den
Philistern und dem Plakatstil sagen, ist mir natürlich ganz aus dem Herzen ge¬
schrieben. Und daß Sie damit so unvermerkt und natürlich, ohne Mache und
Tendenz auf die Lex Heinze kommen, ist ausgezeichnet.

Die ersten blau angestrichnen Einwendungen gegen das Gesetz sind ja etwas
stark aufgetragen, aber sie entsprechen ganz der Redeweise der sogenannten künst¬
lerischen Presse. Aber mit der Verteidigung des Entwurfs (oder besser vernünftigen
staatlichen Einschreitens) auf Seite 213 und 214 bin ich ganz einverstanden. Ja,
die Philippika des Wunderlichen als Verteidigers des Entwurfs gegen die Hosen¬
anzieher und religiösen Philister ist ein wahrer Segen. Und ebenso das Front-
machen gegen die gemeinen modernen Romane. Ich kenne zwar weder die von
Tovote, noch die von Hermann Bahr und Frank Wedekind, aber ich habe von
andern, die nicht einmal für so schlimm gelten, mehr als genug. Man muß ja,
wenn man Töchter im Hans hat, jetzt förmlich die Bücher, die ins Haus kommen,
ans ihre Anständigkeit prüfen, selbst wenn man die Grenzen recht weit zieht. Goethe
einschließlich der Wahlverwandtschaften und des Wilhelm Meister ist bei mir viermal
im Hause. Aber man muß sich ja vor nnserm Goethe förmlich schämen, wenn man
ihn mit jenen Schandromanen unsrer Zeit nur gleichzeitig in den Mund nimmt.
Nein, ich finde diese Partie auf Seite 214 ganz vorzüglich. Aber auch der weitere
Verlauf ist ganz auf der Höhe. Natürlich bin ich von den auf Seite 215 er-
hobnen Einwendungen nicht überzeugt. Die Geschichte von Friedrich dein Weisen,
die ich für sehr möglich halte, trifft nicht ganz, wie der Wunderliche mit Recht
bemerkt; aber es wirkt versöhnend, daß die schwarze Gefahr anerkannt wird.
Wenn sie kommt, hilft natürlich keine Lex Heinze. Sehr gut sind die Andeutungen
über die Vernachlässigung des künstlerischen Sehenlernens in den Schulen. Ich
hoffe, daß unsre Lehrer, höhere und niedre, von dem Hamburger Lichtwark in dieser
Beziehung viel lernen werden. In Preußen ist man sehr geneigt, Lichtwarts Winken
in dieser Beziehung mehr praktische Folge zu geben.

Jedenfalls seien Sie schön bedankt für den Aufsatz. Er ist voll lebendigen


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[0082] Minister Bosse freute, und immer voll Teilnahme für andre, zu raten, zu helfen, mitzusorgen und sich mitzufreuen bereit. In den Grenzboten war inzwischen das Stück vorn „wunderlichen Freunde" erschienen, das sich mit der Lex Heinze beschäftigte. Darauf bezieht sich der folgende Briefausschnitt: 10. Mai 1900 Es bleibt mir nichts übrig, als Sie um Geduld mit meinem Schreiben zu bitten. Seit vierzehn Tagen bin ich infolge einer immer deutlicher ausgetretnen Gallenaffektion hundeelend, und obwohl ich, zahm wie ein gefangner Laubfrosch, buchstäblich nichts als Wassersuppen genieße, wollen die Schmerzen, obschon etwas gelinder geworden, noch immer nicht ganz weichen. Vor dem Fenster grünt und blüht nun der wirkliche, berückende Frühling, und ich muß Geduld lernen und mich auf kleine Gehversuche beschränken, für die ich ja auch dankbar bin, die aber die Sehnsucht nach voller Freiheit nur verstärken. Aufwärts scheint es ja zu gehn, aber sehr langsam. Verzeihen Sie die viel zu lange Klage. Das ist sonst nicht meine Art und soll nur meine verzögerte Antwort auf Ihren liebenswürdigen Brief vom 26. April ein wenig entschuldigen. Haben Sie vielen Dank für den Separatabdrnck des Wunderlichen, »^unNl Lex Heinze. Mir hat das Gellertdenkmal in Leipzig immer recht gut gefallen. Ich wußte nicht, von wem es War, und weder Knaurs noch Sprosses Name waren mir bekannt. Da ich kein gebornes Kind der guten Stadt Engemcmus bin, so werden Sie mir das hoffentlich nicht allzu übel nehme». Aber man muß ja doch auch zulernen. Der Über¬ gang von den beiden zur Moderne ist außerordentlich hübsch und geschickt, und was Sie von dieser und der Masse, von dem Kleinen und Gemeinen, von den Philistern und dem Plakatstil sagen, ist mir natürlich ganz aus dem Herzen ge¬ schrieben. Und daß Sie damit so unvermerkt und natürlich, ohne Mache und Tendenz auf die Lex Heinze kommen, ist ausgezeichnet. Die ersten blau angestrichnen Einwendungen gegen das Gesetz sind ja etwas stark aufgetragen, aber sie entsprechen ganz der Redeweise der sogenannten künst¬ lerischen Presse. Aber mit der Verteidigung des Entwurfs (oder besser vernünftigen staatlichen Einschreitens) auf Seite 213 und 214 bin ich ganz einverstanden. Ja, die Philippika des Wunderlichen als Verteidigers des Entwurfs gegen die Hosen¬ anzieher und religiösen Philister ist ein wahrer Segen. Und ebenso das Front- machen gegen die gemeinen modernen Romane. Ich kenne zwar weder die von Tovote, noch die von Hermann Bahr und Frank Wedekind, aber ich habe von andern, die nicht einmal für so schlimm gelten, mehr als genug. Man muß ja, wenn man Töchter im Hans hat, jetzt förmlich die Bücher, die ins Haus kommen, ans ihre Anständigkeit prüfen, selbst wenn man die Grenzen recht weit zieht. Goethe einschließlich der Wahlverwandtschaften und des Wilhelm Meister ist bei mir viermal im Hause. Aber man muß sich ja vor nnserm Goethe förmlich schämen, wenn man ihn mit jenen Schandromanen unsrer Zeit nur gleichzeitig in den Mund nimmt. Nein, ich finde diese Partie auf Seite 214 ganz vorzüglich. Aber auch der weitere Verlauf ist ganz auf der Höhe. Natürlich bin ich von den auf Seite 215 er- hobnen Einwendungen nicht überzeugt. Die Geschichte von Friedrich dein Weisen, die ich für sehr möglich halte, trifft nicht ganz, wie der Wunderliche mit Recht bemerkt; aber es wirkt versöhnend, daß die schwarze Gefahr anerkannt wird. Wenn sie kommt, hilft natürlich keine Lex Heinze. Sehr gut sind die Andeutungen über die Vernachlässigung des künstlerischen Sehenlernens in den Schulen. Ich hoffe, daß unsre Lehrer, höhere und niedre, von dem Hamburger Lichtwark in dieser Beziehung viel lernen werden. In Preußen ist man sehr geneigt, Lichtwarts Winken in dieser Beziehung mehr praktische Folge zu geben. Jedenfalls seien Sie schön bedankt für den Aufsatz. Er ist voll lebendigen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 61, 1902, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341875_237285/82>, abgerufen am 15.05.2024.