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Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr.

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Feuer I

Marktseitc hatte er jedenfalls schon längst abrevidiert. Mit den Sandbergen war
er wohl auch schon fertig. Hatte er die Dummheit begangen, sich bei den Posten
nach mir zu erkundigen, so wußte er, daß ich nirgends gewesen war, und dann
konnte es auch Jemeljan Afnnasjewitsch erfahren. Eine nichtswürdige Geschichte!
Und dabei ärgerte es mich, daß ich trotz alledem eine gewisse Genugtuung emp¬
fand, unterdrückte Freude über die unerwartet schnelle Befriedigung meines Wunsches,
mit Maria Jwmwwua bekannt zu werden.

Zu irgend etwas mußte ich mich jedoch entschließen. Ich hatte einen Augen¬
blick nicht übel Lust, nach Hanse zu gehn und mich schlafen zu legen. Das Ware
ganz in der Weise gehandelt gewesen, wie es nach des Aufsehers Schilderung meme
Kollegen taten, wie Guido, gegen den ich Widerwillen und Verachtung hegte.

Gut, Alexander Andrejewitsch, gut, brummte ich vor mich hin. Dn fängst gut
an, kannst es weit bringen.

Ich drückte die Mütze in das Gesicht, rückte den Säbel zurecht und ging ent¬
schlossen am Ufer hin, wieder zum Feuerwehrdcpot. Dort war die Pforte geschlossen,
ich hörte aber Stimmen im Hofe, und Brandgeruch füllte die Luft. Das hieß,
die Feuerwehr war zurückgekehrt und brachte die gebrauchten Geräte in Ordnung.
Ich schritt weiter und vertiefte mich in die unregelmäßigen Gassen, die in ihrer
Hauptrichtung zur Nachbarstadtteile und zum Markte führten.

Während ich in der Mitte der Straße ging, kam jemand eilig auf dem Trottoir
daher, hatte den Mantelkragen über den Kopf geworfen und huschte vorüber. Die
Tritte waren leicht, aber die schweren Stiefel lärmten doch bedeutend ans den
Steinen.

Was hatte der zu laufen und den Kopf zu verdecken? Es regnete und schneite
nicht mehr, und es war recht dunkel.

Halt! Wer da?

Er machte noch einige Schritte; als er aber hörte, daß ich ihm nacheilte,
hielt er an.

Sind Sie es, Alexander Andrejewitsch?

Ja.

Er warf den Kragen zurück und kam auf mich zu. Es war Guido.

Ich erkannte Sie nicht, sagte er lachend, und glaubte, es könne Jemeljan
Afanasjewitsch sein. Was tun Sie in der Nacht auf der Straße?

Ich mache die Runde, um die Posten zu revidieren.

Sehr nötig! Ich denke, dazu ist der Wachtmeister und Jemeljan Afauas-
ewitsch da, wenn es ihm Vergnügen macht. Für Sie ist es hoffentlich genug, daß
Sie den ganzen Tag uniherlaufen. Sich mich noch bei Nacht ohne Not auf deu
Straßen umhertreiben! Brr, ich danke! Sie haben einen ganz besondern Geschmack.

Sie sind ja auch auf der Straße, Peter Arkadijewitsch.

Er lachte.

Ich -- scheu Sie, Alexander Andrejewitsch, ich muß während jedes Brandes
u>> ^tadtteilhanse sein, sozusagen, die Würde des Hauses hüten. So hat Jemeljan
,sanasiewüsch befohlen. Ich erscheine auch pünktlich, denn er erkundigt sich jedes-
' "° gekommen sei. Er selbst weicht nicht von der Feuerstätte, ehe der letzte
hatten gelöscht ist. Sowie ich erfahre oder ans der Größe des Feuers schließe,
oaß er dort ist -- fort! auf Wiedersehen! Unter uus, Alexander Andrejewitsch,
us habe da eine junge Witwe. Ich sage Ihnen -- Konfekt! Er küßte seiue Finger¬
spitzen. Sobald es brennt, erwartet sie mich. Kahn, man ist nur einmal jung,
Alexander Andrejewitsch! Nun, sehen Sie. ich muß aufpassen. Sobald das Feuer
gelojcht ist, erscheint Jemeljan Afanasjewitsch ganz gewiß im Stadtteilhanse. Ich
glaube, er tut es meinetwegen, um mir auf den Dienst zu passen. Nun, wir sind
nicht von gestern. Er findet mich regelmäßig vor, wie ich sitze und mich lang¬
weile. Hols der Teufel! Heute habe ich mich verspätet. Man kann sich nicht
immer so schnell losreißen. Der Mensch hat doch Gefühle, Alexander Andrejewitsch.


Grenzboten I 1303 88
Feuer I

Marktseitc hatte er jedenfalls schon längst abrevidiert. Mit den Sandbergen war
er wohl auch schon fertig. Hatte er die Dummheit begangen, sich bei den Posten
nach mir zu erkundigen, so wußte er, daß ich nirgends gewesen war, und dann
konnte es auch Jemeljan Afnnasjewitsch erfahren. Eine nichtswürdige Geschichte!
Und dabei ärgerte es mich, daß ich trotz alledem eine gewisse Genugtuung emp¬
fand, unterdrückte Freude über die unerwartet schnelle Befriedigung meines Wunsches,
mit Maria Jwmwwua bekannt zu werden.

Zu irgend etwas mußte ich mich jedoch entschließen. Ich hatte einen Augen¬
blick nicht übel Lust, nach Hanse zu gehn und mich schlafen zu legen. Das Ware
ganz in der Weise gehandelt gewesen, wie es nach des Aufsehers Schilderung meme
Kollegen taten, wie Guido, gegen den ich Widerwillen und Verachtung hegte.

Gut, Alexander Andrejewitsch, gut, brummte ich vor mich hin. Dn fängst gut
an, kannst es weit bringen.

Ich drückte die Mütze in das Gesicht, rückte den Säbel zurecht und ging ent¬
schlossen am Ufer hin, wieder zum Feuerwehrdcpot. Dort war die Pforte geschlossen,
ich hörte aber Stimmen im Hofe, und Brandgeruch füllte die Luft. Das hieß,
die Feuerwehr war zurückgekehrt und brachte die gebrauchten Geräte in Ordnung.
Ich schritt weiter und vertiefte mich in die unregelmäßigen Gassen, die in ihrer
Hauptrichtung zur Nachbarstadtteile und zum Markte führten.

Während ich in der Mitte der Straße ging, kam jemand eilig auf dem Trottoir
daher, hatte den Mantelkragen über den Kopf geworfen und huschte vorüber. Die
Tritte waren leicht, aber die schweren Stiefel lärmten doch bedeutend ans den
Steinen.

Was hatte der zu laufen und den Kopf zu verdecken? Es regnete und schneite
nicht mehr, und es war recht dunkel.

Halt! Wer da?

Er machte noch einige Schritte; als er aber hörte, daß ich ihm nacheilte,
hielt er an.

Sind Sie es, Alexander Andrejewitsch?

Ja.

Er warf den Kragen zurück und kam auf mich zu. Es war Guido.

Ich erkannte Sie nicht, sagte er lachend, und glaubte, es könne Jemeljan
Afanasjewitsch sein. Was tun Sie in der Nacht auf der Straße?

Ich mache die Runde, um die Posten zu revidieren.

Sehr nötig! Ich denke, dazu ist der Wachtmeister und Jemeljan Afauas-
ewitsch da, wenn es ihm Vergnügen macht. Für Sie ist es hoffentlich genug, daß
Sie den ganzen Tag uniherlaufen. Sich mich noch bei Nacht ohne Not auf deu
Straßen umhertreiben! Brr, ich danke! Sie haben einen ganz besondern Geschmack.

Sie sind ja auch auf der Straße, Peter Arkadijewitsch.

Er lachte.

Ich — scheu Sie, Alexander Andrejewitsch, ich muß während jedes Brandes
u>> ^tadtteilhanse sein, sozusagen, die Würde des Hauses hüten. So hat Jemeljan
,sanasiewüsch befohlen. Ich erscheine auch pünktlich, denn er erkundigt sich jedes-
' "° gekommen sei. Er selbst weicht nicht von der Feuerstätte, ehe der letzte
hatten gelöscht ist. Sowie ich erfahre oder ans der Größe des Feuers schließe,
oaß er dort ist — fort! auf Wiedersehen! Unter uus, Alexander Andrejewitsch,
us habe da eine junge Witwe. Ich sage Ihnen — Konfekt! Er küßte seiue Finger¬
spitzen. Sobald es brennt, erwartet sie mich. Kahn, man ist nur einmal jung,
Alexander Andrejewitsch! Nun, sehen Sie. ich muß aufpassen. Sobald das Feuer
gelojcht ist, erscheint Jemeljan Afanasjewitsch ganz gewiß im Stadtteilhanse. Ich
glaube, er tut es meinetwegen, um mir auf den Dienst zu passen. Nun, wir sind
nicht von gestern. Er findet mich regelmäßig vor, wie ich sitze und mich lang¬
weile. Hols der Teufel! Heute habe ich mich verspätet. Man kann sich nicht
immer so schnell losreißen. Der Mensch hat doch Gefühle, Alexander Andrejewitsch.


Grenzboten I 1303 88
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[0301] Feuer I Marktseitc hatte er jedenfalls schon längst abrevidiert. Mit den Sandbergen war er wohl auch schon fertig. Hatte er die Dummheit begangen, sich bei den Posten nach mir zu erkundigen, so wußte er, daß ich nirgends gewesen war, und dann konnte es auch Jemeljan Afnnasjewitsch erfahren. Eine nichtswürdige Geschichte! Und dabei ärgerte es mich, daß ich trotz alledem eine gewisse Genugtuung emp¬ fand, unterdrückte Freude über die unerwartet schnelle Befriedigung meines Wunsches, mit Maria Jwmwwua bekannt zu werden. Zu irgend etwas mußte ich mich jedoch entschließen. Ich hatte einen Augen¬ blick nicht übel Lust, nach Hanse zu gehn und mich schlafen zu legen. Das Ware ganz in der Weise gehandelt gewesen, wie es nach des Aufsehers Schilderung meme Kollegen taten, wie Guido, gegen den ich Widerwillen und Verachtung hegte. Gut, Alexander Andrejewitsch, gut, brummte ich vor mich hin. Dn fängst gut an, kannst es weit bringen. Ich drückte die Mütze in das Gesicht, rückte den Säbel zurecht und ging ent¬ schlossen am Ufer hin, wieder zum Feuerwehrdcpot. Dort war die Pforte geschlossen, ich hörte aber Stimmen im Hofe, und Brandgeruch füllte die Luft. Das hieß, die Feuerwehr war zurückgekehrt und brachte die gebrauchten Geräte in Ordnung. Ich schritt weiter und vertiefte mich in die unregelmäßigen Gassen, die in ihrer Hauptrichtung zur Nachbarstadtteile und zum Markte führten. Während ich in der Mitte der Straße ging, kam jemand eilig auf dem Trottoir daher, hatte den Mantelkragen über den Kopf geworfen und huschte vorüber. Die Tritte waren leicht, aber die schweren Stiefel lärmten doch bedeutend ans den Steinen. Was hatte der zu laufen und den Kopf zu verdecken? Es regnete und schneite nicht mehr, und es war recht dunkel. Halt! Wer da? Er machte noch einige Schritte; als er aber hörte, daß ich ihm nacheilte, hielt er an. Sind Sie es, Alexander Andrejewitsch? Ja. Er warf den Kragen zurück und kam auf mich zu. Es war Guido. Ich erkannte Sie nicht, sagte er lachend, und glaubte, es könne Jemeljan Afanasjewitsch sein. Was tun Sie in der Nacht auf der Straße? Ich mache die Runde, um die Posten zu revidieren. Sehr nötig! Ich denke, dazu ist der Wachtmeister und Jemeljan Afauas- ewitsch da, wenn es ihm Vergnügen macht. Für Sie ist es hoffentlich genug, daß Sie den ganzen Tag uniherlaufen. Sich mich noch bei Nacht ohne Not auf deu Straßen umhertreiben! Brr, ich danke! Sie haben einen ganz besondern Geschmack. Sie sind ja auch auf der Straße, Peter Arkadijewitsch. Er lachte. Ich — scheu Sie, Alexander Andrejewitsch, ich muß während jedes Brandes u>> ^tadtteilhanse sein, sozusagen, die Würde des Hauses hüten. So hat Jemeljan ,sanasiewüsch befohlen. Ich erscheine auch pünktlich, denn er erkundigt sich jedes- ' "° gekommen sei. Er selbst weicht nicht von der Feuerstätte, ehe der letzte hatten gelöscht ist. Sowie ich erfahre oder ans der Größe des Feuers schließe, oaß er dort ist — fort! auf Wiedersehen! Unter uus, Alexander Andrejewitsch, us habe da eine junge Witwe. Ich sage Ihnen — Konfekt! Er küßte seiue Finger¬ spitzen. Sobald es brennt, erwartet sie mich. Kahn, man ist nur einmal jung, Alexander Andrejewitsch! Nun, sehen Sie. ich muß aufpassen. Sobald das Feuer gelojcht ist, erscheint Jemeljan Afanasjewitsch ganz gewiß im Stadtteilhanse. Ich glaube, er tut es meinetwegen, um mir auf den Dienst zu passen. Nun, wir sind nicht von gestern. Er findet mich regelmäßig vor, wie ich sitze und mich lang¬ weile. Hols der Teufel! Heute habe ich mich verspätet. Man kann sich nicht immer so schnell losreißen. Der Mensch hat doch Gefühle, Alexander Andrejewitsch. Grenzboten I 1303 88

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 62, 1903, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341877_239555/301>, abgerufen am 05.06.2024.