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Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr.

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Die kleine Marina und ihr Gemahl

nannte jemals den jüngsten Bruder ihrer Mutter anders als mit seinem Vornamen.
Sie sagte nicht mehr, aber das klang auf einmal flehend und unendlich vorwurfs¬
voll. Aber als sie in demselben Augenblick aufsah, lächelte sie mit zwei großen
Grübchen in den feinen, bräunlichen Wangen, die in demselben Augenblicke rot
wurden.

Ach, ich verstehe es sehr wohl, spottete er gutmütig. Wir sind jetzt die große
Dame -- vermählt -- Marquise -- bereit, wenn es sein soll, der Prinzessin von
Asturien die Hand zu küssen. . . . Wir machen uns nichts mehr aus einem armen
Söldner, auch nicht, wenn wir zufällig mit ihm verwandt sind . . .

Manolito! flüsterte sie noch einmal und sah wieder zu ihm auf, fast mit
Tränen in den Augen. Er begegnete ihrem Blick -- triumphierend, lächelnd, über¬
mütig und halb herablassend^ und Plötzlich -- über das ganze Antlitz errötend,
mit fest geschlossenen Angen -- reckte sie sich auf deu Zehenspitzen ihm entgegen
und öffnete ihre Lippen zu dem Kuß, den er begehrt hatte.

Sie fängt an, Manieren zu bekommen, die kleine Gnädige -- hier in Paris
pröoikuss zu werden -- Laß mich einmal die Singen sehen . . .

Er faßte Marina unter das Kinn und hob ihren Kopf zu sich empor.

Willst du heute deutsch mit nur lesen? fragte sie eifrig, jetzt ohne alle Ver¬
legenheit. Und noch eindringlicher: Willst du?

Manolito! rief der eine der beiden kleinen Jungen. Er erschien in der Tür,
genau so gekleidet wie der Oheim und ebenfalls mit einem Florett in der Hand.
Scherzeshalber machte er einen Ausfall nach dem andern auf die Schwester.

Sie wandte sich sogleich nach ihm um, heftig und gereizt, griff unerschrocken
mit beiden Händen nach der Klinge, die zu packen ihr schließlich auch gelang, und
die sie dann festhielt.

Du kannst dich darauf verlassen, daß Mutter erfahren wird, wie häßlich
du bist.

Ja, warte du nur.

Manolito faßte den Jungen bei beiden Schultern und trieb ihn mit Gewalt
vor sich her, ins Zimmer hinein. Ich will sie auch noch fechten lehren!

Das darfst du nicht! Das erlauben Mutter und Pasquito nicht! rief der
Junge der Schwester höhnisch zu.
-

Lu ßinas, Ivlossiocu-s!

Dona Maria hörte wieder, wie sie drinnen unter Lachen die Klingen
kreuzten.

Unten im Garten aus dem dichten Strauchwerk an der Seite trat ein junger
Mann in den Sonnenschein hinaus. Trotz der Maienwärme trug er einen weiten,
dunkeln Mantel, dessen einer Zipfel über die linke Schulter geworfen war. Das
längliche Gesicht mit der schmalen, geraden Nase und den dunkeln, schwarzen Augen
hob sich gelblich bleich ab von dem Mantel und dem schwarzen, ausgeschlagnen
Filzhut. Er hatte ein offnes Buch in der Hand und wandte langsam, mit steifer
Würde seinen schmalen Kopf dem in eine Soutane gekleideten geistlichen Herrn
hinter sich zu, indem er einige Fragen an ihn richtete. Bis oben hinauf auf den
Balkon konnte Dona Maria die langen lateinischen Blumeuuamen hören.

Sie hatte sich wieder nach dem Garten umgewandt und stand da und sah
hinab, während sie leise ihre kleine, kurze Schuhspitze durch eine Öffnung in der
durchbrochnen Balustrade steckte. Und während sie unverwandt hinabsah, kratzte sie
gedankenlos gleichgiltig mit dem Nagel in den verwitterten Sandstein.

Der junge Manu erhob seineu schwermütigen, rabenschwarzen Blick und be¬
gegnete ihren Augen. Er blieb stehn und grüßte so höfisch ritterlich, so beinahe
streng würdig und doch mit einer so angebornen und sichern Anmut, daß allein
diese eine flüchtige Bewegung mit Kopf und Hand einen unauslöschlichen Eindruck
von stolzer, fast demütigender Überlegenheit gab.

Die kleine Marina verneigte sich oben auf ihrem Balkon. Sie hielt noch


Die kleine Marina und ihr Gemahl

nannte jemals den jüngsten Bruder ihrer Mutter anders als mit seinem Vornamen.
Sie sagte nicht mehr, aber das klang auf einmal flehend und unendlich vorwurfs¬
voll. Aber als sie in demselben Augenblick aufsah, lächelte sie mit zwei großen
Grübchen in den feinen, bräunlichen Wangen, die in demselben Augenblicke rot
wurden.

Ach, ich verstehe es sehr wohl, spottete er gutmütig. Wir sind jetzt die große
Dame — vermählt — Marquise — bereit, wenn es sein soll, der Prinzessin von
Asturien die Hand zu küssen. . . . Wir machen uns nichts mehr aus einem armen
Söldner, auch nicht, wenn wir zufällig mit ihm verwandt sind . . .

Manolito! flüsterte sie noch einmal und sah wieder zu ihm auf, fast mit
Tränen in den Augen. Er begegnete ihrem Blick — triumphierend, lächelnd, über¬
mütig und halb herablassend^ und Plötzlich — über das ganze Antlitz errötend,
mit fest geschlossenen Angen — reckte sie sich auf deu Zehenspitzen ihm entgegen
und öffnete ihre Lippen zu dem Kuß, den er begehrt hatte.

Sie fängt an, Manieren zu bekommen, die kleine Gnädige — hier in Paris
pröoikuss zu werden — Laß mich einmal die Singen sehen . . .

Er faßte Marina unter das Kinn und hob ihren Kopf zu sich empor.

Willst du heute deutsch mit nur lesen? fragte sie eifrig, jetzt ohne alle Ver¬
legenheit. Und noch eindringlicher: Willst du?

Manolito! rief der eine der beiden kleinen Jungen. Er erschien in der Tür,
genau so gekleidet wie der Oheim und ebenfalls mit einem Florett in der Hand.
Scherzeshalber machte er einen Ausfall nach dem andern auf die Schwester.

Sie wandte sich sogleich nach ihm um, heftig und gereizt, griff unerschrocken
mit beiden Händen nach der Klinge, die zu packen ihr schließlich auch gelang, und
die sie dann festhielt.

Du kannst dich darauf verlassen, daß Mutter erfahren wird, wie häßlich
du bist.

Ja, warte du nur.

Manolito faßte den Jungen bei beiden Schultern und trieb ihn mit Gewalt
vor sich her, ins Zimmer hinein. Ich will sie auch noch fechten lehren!

Das darfst du nicht! Das erlauben Mutter und Pasquito nicht! rief der
Junge der Schwester höhnisch zu.
-

Lu ßinas, Ivlossiocu-s!

Dona Maria hörte wieder, wie sie drinnen unter Lachen die Klingen
kreuzten.

Unten im Garten aus dem dichten Strauchwerk an der Seite trat ein junger
Mann in den Sonnenschein hinaus. Trotz der Maienwärme trug er einen weiten,
dunkeln Mantel, dessen einer Zipfel über die linke Schulter geworfen war. Das
längliche Gesicht mit der schmalen, geraden Nase und den dunkeln, schwarzen Augen
hob sich gelblich bleich ab von dem Mantel und dem schwarzen, ausgeschlagnen
Filzhut. Er hatte ein offnes Buch in der Hand und wandte langsam, mit steifer
Würde seinen schmalen Kopf dem in eine Soutane gekleideten geistlichen Herrn
hinter sich zu, indem er einige Fragen an ihn richtete. Bis oben hinauf auf den
Balkon konnte Dona Maria die langen lateinischen Blumeuuamen hören.

Sie hatte sich wieder nach dem Garten umgewandt und stand da und sah
hinab, während sie leise ihre kleine, kurze Schuhspitze durch eine Öffnung in der
durchbrochnen Balustrade steckte. Und während sie unverwandt hinabsah, kratzte sie
gedankenlos gleichgiltig mit dem Nagel in den verwitterten Sandstein.

Der junge Manu erhob seineu schwermütigen, rabenschwarzen Blick und be¬
gegnete ihren Augen. Er blieb stehn und grüßte so höfisch ritterlich, so beinahe
streng würdig und doch mit einer so angebornen und sichern Anmut, daß allein
diese eine flüchtige Bewegung mit Kopf und Hand einen unauslöschlichen Eindruck
von stolzer, fast demütigender Überlegenheit gab.

Die kleine Marina verneigte sich oben auf ihrem Balkon. Sie hielt noch


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[0053] Die kleine Marina und ihr Gemahl nannte jemals den jüngsten Bruder ihrer Mutter anders als mit seinem Vornamen. Sie sagte nicht mehr, aber das klang auf einmal flehend und unendlich vorwurfs¬ voll. Aber als sie in demselben Augenblick aufsah, lächelte sie mit zwei großen Grübchen in den feinen, bräunlichen Wangen, die in demselben Augenblicke rot wurden. Ach, ich verstehe es sehr wohl, spottete er gutmütig. Wir sind jetzt die große Dame — vermählt — Marquise — bereit, wenn es sein soll, der Prinzessin von Asturien die Hand zu küssen. . . . Wir machen uns nichts mehr aus einem armen Söldner, auch nicht, wenn wir zufällig mit ihm verwandt sind . . . Manolito! flüsterte sie noch einmal und sah wieder zu ihm auf, fast mit Tränen in den Augen. Er begegnete ihrem Blick — triumphierend, lächelnd, über¬ mütig und halb herablassend^ und Plötzlich — über das ganze Antlitz errötend, mit fest geschlossenen Angen — reckte sie sich auf deu Zehenspitzen ihm entgegen und öffnete ihre Lippen zu dem Kuß, den er begehrt hatte. Sie fängt an, Manieren zu bekommen, die kleine Gnädige — hier in Paris pröoikuss zu werden — Laß mich einmal die Singen sehen . . . Er faßte Marina unter das Kinn und hob ihren Kopf zu sich empor. Willst du heute deutsch mit nur lesen? fragte sie eifrig, jetzt ohne alle Ver¬ legenheit. Und noch eindringlicher: Willst du? Manolito! rief der eine der beiden kleinen Jungen. Er erschien in der Tür, genau so gekleidet wie der Oheim und ebenfalls mit einem Florett in der Hand. Scherzeshalber machte er einen Ausfall nach dem andern auf die Schwester. Sie wandte sich sogleich nach ihm um, heftig und gereizt, griff unerschrocken mit beiden Händen nach der Klinge, die zu packen ihr schließlich auch gelang, und die sie dann festhielt. Du kannst dich darauf verlassen, daß Mutter erfahren wird, wie häßlich du bist. Ja, warte du nur. Manolito faßte den Jungen bei beiden Schultern und trieb ihn mit Gewalt vor sich her, ins Zimmer hinein. Ich will sie auch noch fechten lehren! Das darfst du nicht! Das erlauben Mutter und Pasquito nicht! rief der Junge der Schwester höhnisch zu. - Lu ßinas, Ivlossiocu-s! Dona Maria hörte wieder, wie sie drinnen unter Lachen die Klingen kreuzten. Unten im Garten aus dem dichten Strauchwerk an der Seite trat ein junger Mann in den Sonnenschein hinaus. Trotz der Maienwärme trug er einen weiten, dunkeln Mantel, dessen einer Zipfel über die linke Schulter geworfen war. Das längliche Gesicht mit der schmalen, geraden Nase und den dunkeln, schwarzen Augen hob sich gelblich bleich ab von dem Mantel und dem schwarzen, ausgeschlagnen Filzhut. Er hatte ein offnes Buch in der Hand und wandte langsam, mit steifer Würde seinen schmalen Kopf dem in eine Soutane gekleideten geistlichen Herrn hinter sich zu, indem er einige Fragen an ihn richtete. Bis oben hinauf auf den Balkon konnte Dona Maria die langen lateinischen Blumeuuamen hören. Sie hatte sich wieder nach dem Garten umgewandt und stand da und sah hinab, während sie leise ihre kleine, kurze Schuhspitze durch eine Öffnung in der durchbrochnen Balustrade steckte. Und während sie unverwandt hinabsah, kratzte sie gedankenlos gleichgiltig mit dem Nagel in den verwitterten Sandstein. Der junge Manu erhob seineu schwermütigen, rabenschwarzen Blick und be¬ gegnete ihren Augen. Er blieb stehn und grüßte so höfisch ritterlich, so beinahe streng würdig und doch mit einer so angebornen und sichern Anmut, daß allein diese eine flüchtige Bewegung mit Kopf und Hand einen unauslöschlichen Eindruck von stolzer, fast demütigender Überlegenheit gab. Die kleine Marina verneigte sich oben auf ihrem Balkon. Sie hielt noch

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 63, 1904, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341879_294416/53>, abgerufen am 11.05.2024.