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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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Junge Herzen

Die Kcmzleirätin erbleichte. Die Medizinalrätin und Berta setzten eine trium¬
phierende Miene auf.

Frau Ludvigsen fixierte die ganze Gesellschaft durch die Stangenlorgnette.
Der Großkaufmann, Manufakturwarenhäudler Ludvigsen, machte von Zeit zu Zeit
seine Lieblingsbewegung, die darin bestand, daß er plötzlich den rechten Arm in
die Luft streckte und ihn wieder fallen ließ, als hole er eine Rolle Stoff aus dem
obersten Bort. Dcsideria sah sehr erregt aus. Und Astrid saß wie gewöhnlich mit
offnem Munde da, als wolle sie anfangen zu singen.

Dann sagte Fräulein Ipser, indem sie sich auf den Klaviersessel setzte: Ja,
es war ursprünglich meine Absicht, Ihnen heute Abend meine Schülerin vorzu¬
führen, aber daraus wird nun Wohl nichts werden. Statt dessen sollen Sie eine
erstaunliche Probe von Fräulein Rörbys Fingerfertigkeit erhalten. Mir kommt der
Skandal, den ich heute aufgedeckt habe, keineswegs wie ein Blitz aus heiterm
Himmel. Ich habe schon lange die mit Rörbyscher Elektrizität gelcidnen Wolken
sich über der ganzen Gegend zusammenziehn sehe", und es setzt mich keineswegs
in Erstaunen, daß der Blitz jetzt in die Apotheke eingeschlagen hat. Ich habe dieses
Fräulein Rörby immer für eine dekadente Person gehalten, die nicht in ein so
moralisches Haus wie das von Kanzleirats gehört. Aber Sie, meine lieben Freunde
von der Apotheke, scheinen ja verblendet zu sein, obwohl sich die besagte Person
schon mehrmals durch ihr herausforderndes Auftreten über alle Gesetze des gesell¬
schaftlichen Lebens hinweggesetzt hat.

Nach dieser stimmungsvollen Ouvertüre machte Fräulein Ipser eine Pause,
um sich an den entsetzten Mienen der Apothekerfamilie zu weiden, ehe sie den Vor¬
hang vor dem eigentlichen Drama aufzog.

Dann fuhr sie fort: Als ich heute gegen drei Uhr zufällig am Pferdegarten
vorüberkam, sah ich Fräulein Rörby dort sitzen und schreiben. Sie ist wahrscheinlich
nervös gewesen, das pflegt man ja zu sein, wenn man ein schlechtes Gewissen hat;
und sie hat mich vielleicht kommen hören. Sie war in großer Eile und entfernte
sich schnell. Aber bei dieser Hast verlor sie diese Blätter.

Beachten Sie wohl, sie hatte nicht den Mut, das nach Hause zu schreiben.
Aufang und Schluß fehlen; aber es ist doch hinreichend Material vorhanden, sie
und die ganze Gegend zu charakterisieren.

Ich will jetzt das Aktenstück in oxtonLv mitteilen, dessen Hauptinhalt ich vor
der Ankunft von Herrn Apotheker Lönberg und Familie nur flüchtig berührt habe.

Hier holte sie die besagten Blätter hervor und las:

-- -- "aber sie ist auch ungewöhnlich auf Vornehmheit erpicht. Zu ihrem
Unglück wohnt hier in der Nähe eine gräfliche Familie. Und seit sie einen Titel
bekommen hat, ist sie ganz unausstehlich geworden"--

Wer kann das nur sein?

-- -- "Mein ärgster Plagegeist ist aber doch die älteste Tochter, meine ehe¬
malige Schülerin"--

Ach so, jetzt verstehe ich es!

-- -- "die ein allerliebstes Mädchen sein würde, wenn die Mißgunst ihr
nicht schon den Stempel aufgedrückt hätte"---

Pfui, sie sollte sich schämen!

--^,ut heute haben mich Mutter und Tochter in einer Weise verhöhnt,
wie mir etwas ähnliches noch nie vorgekommen ist!"---

Das ist eine Unwahrheit! riefen die Kanzleirätin und Desideria wie aus einem
Munde. Fräulein Ipser fuhr mit einem boshaften Aufblitzen der grauen Augen fort:

--"Der Herr des Hauses, den man freilich kaum einen Mann nennen
kann, ist eine ehrliche Seele"--

Gratuliere, Herr Kanzleirat!

--"Die ganze Gegend leidet an derselben Krankheit wie meine Prinzi-
pnlin. Der Manufakturhändler läßt sich Großkaufmann schelten, und seine Frau


Junge Herzen

Die Kcmzleirätin erbleichte. Die Medizinalrätin und Berta setzten eine trium¬
phierende Miene auf.

Frau Ludvigsen fixierte die ganze Gesellschaft durch die Stangenlorgnette.
Der Großkaufmann, Manufakturwarenhäudler Ludvigsen, machte von Zeit zu Zeit
seine Lieblingsbewegung, die darin bestand, daß er plötzlich den rechten Arm in
die Luft streckte und ihn wieder fallen ließ, als hole er eine Rolle Stoff aus dem
obersten Bort. Dcsideria sah sehr erregt aus. Und Astrid saß wie gewöhnlich mit
offnem Munde da, als wolle sie anfangen zu singen.

Dann sagte Fräulein Ipser, indem sie sich auf den Klaviersessel setzte: Ja,
es war ursprünglich meine Absicht, Ihnen heute Abend meine Schülerin vorzu¬
führen, aber daraus wird nun Wohl nichts werden. Statt dessen sollen Sie eine
erstaunliche Probe von Fräulein Rörbys Fingerfertigkeit erhalten. Mir kommt der
Skandal, den ich heute aufgedeckt habe, keineswegs wie ein Blitz aus heiterm
Himmel. Ich habe schon lange die mit Rörbyscher Elektrizität gelcidnen Wolken
sich über der ganzen Gegend zusammenziehn sehe», und es setzt mich keineswegs
in Erstaunen, daß der Blitz jetzt in die Apotheke eingeschlagen hat. Ich habe dieses
Fräulein Rörby immer für eine dekadente Person gehalten, die nicht in ein so
moralisches Haus wie das von Kanzleirats gehört. Aber Sie, meine lieben Freunde
von der Apotheke, scheinen ja verblendet zu sein, obwohl sich die besagte Person
schon mehrmals durch ihr herausforderndes Auftreten über alle Gesetze des gesell¬
schaftlichen Lebens hinweggesetzt hat.

Nach dieser stimmungsvollen Ouvertüre machte Fräulein Ipser eine Pause,
um sich an den entsetzten Mienen der Apothekerfamilie zu weiden, ehe sie den Vor¬
hang vor dem eigentlichen Drama aufzog.

Dann fuhr sie fort: Als ich heute gegen drei Uhr zufällig am Pferdegarten
vorüberkam, sah ich Fräulein Rörby dort sitzen und schreiben. Sie ist wahrscheinlich
nervös gewesen, das pflegt man ja zu sein, wenn man ein schlechtes Gewissen hat;
und sie hat mich vielleicht kommen hören. Sie war in großer Eile und entfernte
sich schnell. Aber bei dieser Hast verlor sie diese Blätter.

Beachten Sie wohl, sie hatte nicht den Mut, das nach Hause zu schreiben.
Aufang und Schluß fehlen; aber es ist doch hinreichend Material vorhanden, sie
und die ganze Gegend zu charakterisieren.

Ich will jetzt das Aktenstück in oxtonLv mitteilen, dessen Hauptinhalt ich vor
der Ankunft von Herrn Apotheker Lönberg und Familie nur flüchtig berührt habe.

Hier holte sie die besagten Blätter hervor und las:

— — „aber sie ist auch ungewöhnlich auf Vornehmheit erpicht. Zu ihrem
Unglück wohnt hier in der Nähe eine gräfliche Familie. Und seit sie einen Titel
bekommen hat, ist sie ganz unausstehlich geworden"--

Wer kann das nur sein?

— — „Mein ärgster Plagegeist ist aber doch die älteste Tochter, meine ehe¬
malige Schülerin"--

Ach so, jetzt verstehe ich es!

— — „die ein allerliebstes Mädchen sein würde, wenn die Mißgunst ihr
nicht schon den Stempel aufgedrückt hätte"---

Pfui, sie sollte sich schämen!

--^,ut heute haben mich Mutter und Tochter in einer Weise verhöhnt,
wie mir etwas ähnliches noch nie vorgekommen ist!"---

Das ist eine Unwahrheit! riefen die Kanzleirätin und Desideria wie aus einem
Munde. Fräulein Ipser fuhr mit einem boshaften Aufblitzen der grauen Augen fort:

--„Der Herr des Hauses, den man freilich kaum einen Mann nennen
kann, ist eine ehrliche Seele"--

Gratuliere, Herr Kanzleirat!

--„Die ganze Gegend leidet an derselben Krankheit wie meine Prinzi-
pnlin. Der Manufakturhändler läßt sich Großkaufmann schelten, und seine Frau


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[0167] Junge Herzen Die Kcmzleirätin erbleichte. Die Medizinalrätin und Berta setzten eine trium¬ phierende Miene auf. Frau Ludvigsen fixierte die ganze Gesellschaft durch die Stangenlorgnette. Der Großkaufmann, Manufakturwarenhäudler Ludvigsen, machte von Zeit zu Zeit seine Lieblingsbewegung, die darin bestand, daß er plötzlich den rechten Arm in die Luft streckte und ihn wieder fallen ließ, als hole er eine Rolle Stoff aus dem obersten Bort. Dcsideria sah sehr erregt aus. Und Astrid saß wie gewöhnlich mit offnem Munde da, als wolle sie anfangen zu singen. Dann sagte Fräulein Ipser, indem sie sich auf den Klaviersessel setzte: Ja, es war ursprünglich meine Absicht, Ihnen heute Abend meine Schülerin vorzu¬ führen, aber daraus wird nun Wohl nichts werden. Statt dessen sollen Sie eine erstaunliche Probe von Fräulein Rörbys Fingerfertigkeit erhalten. Mir kommt der Skandal, den ich heute aufgedeckt habe, keineswegs wie ein Blitz aus heiterm Himmel. Ich habe schon lange die mit Rörbyscher Elektrizität gelcidnen Wolken sich über der ganzen Gegend zusammenziehn sehe», und es setzt mich keineswegs in Erstaunen, daß der Blitz jetzt in die Apotheke eingeschlagen hat. Ich habe dieses Fräulein Rörby immer für eine dekadente Person gehalten, die nicht in ein so moralisches Haus wie das von Kanzleirats gehört. Aber Sie, meine lieben Freunde von der Apotheke, scheinen ja verblendet zu sein, obwohl sich die besagte Person schon mehrmals durch ihr herausforderndes Auftreten über alle Gesetze des gesell¬ schaftlichen Lebens hinweggesetzt hat. Nach dieser stimmungsvollen Ouvertüre machte Fräulein Ipser eine Pause, um sich an den entsetzten Mienen der Apothekerfamilie zu weiden, ehe sie den Vor¬ hang vor dem eigentlichen Drama aufzog. Dann fuhr sie fort: Als ich heute gegen drei Uhr zufällig am Pferdegarten vorüberkam, sah ich Fräulein Rörby dort sitzen und schreiben. Sie ist wahrscheinlich nervös gewesen, das pflegt man ja zu sein, wenn man ein schlechtes Gewissen hat; und sie hat mich vielleicht kommen hören. Sie war in großer Eile und entfernte sich schnell. Aber bei dieser Hast verlor sie diese Blätter. Beachten Sie wohl, sie hatte nicht den Mut, das nach Hause zu schreiben. Aufang und Schluß fehlen; aber es ist doch hinreichend Material vorhanden, sie und die ganze Gegend zu charakterisieren. Ich will jetzt das Aktenstück in oxtonLv mitteilen, dessen Hauptinhalt ich vor der Ankunft von Herrn Apotheker Lönberg und Familie nur flüchtig berührt habe. Hier holte sie die besagten Blätter hervor und las: — — „aber sie ist auch ungewöhnlich auf Vornehmheit erpicht. Zu ihrem Unglück wohnt hier in der Nähe eine gräfliche Familie. Und seit sie einen Titel bekommen hat, ist sie ganz unausstehlich geworden"-- Wer kann das nur sein? — — „Mein ärgster Plagegeist ist aber doch die älteste Tochter, meine ehe¬ malige Schülerin"-- Ach so, jetzt verstehe ich es! — — „die ein allerliebstes Mädchen sein würde, wenn die Mißgunst ihr nicht schon den Stempel aufgedrückt hätte"--- Pfui, sie sollte sich schämen! --^,ut heute haben mich Mutter und Tochter in einer Weise verhöhnt, wie mir etwas ähnliches noch nie vorgekommen ist!"--- Das ist eine Unwahrheit! riefen die Kanzleirätin und Desideria wie aus einem Munde. Fräulein Ipser fuhr mit einem boshaften Aufblitzen der grauen Augen fort: --„Der Herr des Hauses, den man freilich kaum einen Mann nennen kann, ist eine ehrliche Seele"-- Gratuliere, Herr Kanzleirat! --„Die ganze Gegend leidet an derselben Krankheit wie meine Prinzi- pnlin. Der Manufakturhändler läßt sich Großkaufmann schelten, und seine Frau

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/167>, abgerufen am 19.05.2024.