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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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Junge Herzen

Helene begab sich in des Doktors Zimmer. Es war hoch und luftig. Große
Fenster mit schönen Blumen. Einige Bilder um den Wänden. Und durch die
Fensterrahmen zu allen Seiten Bilder aus der schwedischen Natur.

Auf dem Paneel standen ausgestopfte Vögel: ein Grünspecht, eine Elster, ein
Habicht, eine Rohrdommel und ein Lerchenfalke; ein Waldhorn und Jagdrequisitcn
hingen an der Wand.

Sie fing an abzustäuben. Es war ihr fast etwas neues. Daheim hatten es
meist Katrine und Betty besorgt. Aber es mußte ja gründlich gemacht werden!

Jetzt stand sie vor des Doktors Schreibtisch und fing an die Kleinigkeiten ab¬
zustäuben, dann kamen die Bilder von Frederikke und den Kindern an die Reihe.

Der Briefbeschwerer, ein Stück feingeschliffnen schwedischen Granits, wurde
sorgfältig untersucht. El, da waren Kristalle im Granit! Sie hatte gelesen, daß
die Wärme diese glitzernden Körper hervorbringe. Ja, die bedeutete wohl dasselbe
für Erde und Steine wie die Liebe für die Menschen: sie schuf Wunder.

Aber auf Kristallen wurden Haus und Heim der Menschen ja nicht erbaut,
sondern auf den Granit! Aber vielleicht war doch der Granit der stärkste, in dessen
Innern: die Kristalle funkelten!

Das Tintenfaß war ungewöhnlich groß; auf dem Deckel saß ein Eichhörnchen.
Und dann die Bilder um der Wand. Die gingen schnell. Jetzt fehlte nnr noch
das große Bild über dem Sofa -- der Ärztekongreß in Kopenhagen.

Weshalb wischte sie das so fieberhaft ab und lief dann an das andre Ende
des Zimmers, um den Rauchtisch noch einmal in Behandlung zu nehmen?

Aber sie mußte wieder zu den Ärzten! Und nnn wischte sie ganz langsam ab.

Die Namen standen autographisch unter den Bildern. Almgren war einer der
ersten -- ganz so, wie man ihn sah --, aber dann war sie mit einem plötzlichen
Sprung bei dem Buchstaben H gewesen -- Holmsted!

Da war er!

Welche fatale Ähnlichkeit das Bild mit ihm hatte! Dieselbe undurchdringliche
Miene, dieses sichere, männliche und doch merkwürdig unberührte und verschämte,
das still in sich ruhende und doch forschende. Eine geschlossene Burg, spähend und
gerüstet, deren Stärke man nur bei gelegentlichen Ausfällen ahnte.

Wilhelm Holmsted -- stand da mit fester und sicherer Hand. Er schrieb keine
hastige, undeutliche Schrift wie so viele Arzte! Sie hatte bei Großmutter ein paar
von seinen Rezepten gesehen.

Da hörte sie ein Lachen und wandte sich um. Almgren und Frederikke standen
in der Tür und lachten laut.

Aber Helene, wirst du denu niemals fertig mit den Quacksalbern?

Halten Sie sich nur an die Ärzte, Fräulein Helene, sagte der Doktor.

Helene war wie der Blitz von dem Bilde weggesprungen und stand nun wie
eine Verbrecherin vor ihnen, das böse Gewissen auf dem glühenden Antlitz.

Nein, Helene, wie tüchtig du bist! sagte Frederilke. Aber um bist du bald
eine Stunde hier, und Hanna sagt, wenn es so gründlich gemacht werden solle,
würdest du vor heute Abend nicht fertig werden; da müßten wir ja ein Fräulein
für jedes Zimmer haben.

Aber Frederikke, sagte der Doktor, es ist hier auch so fein geworden! In
dem Zimmer eines Arztes dürfen keine Bazillen sein!

Da hast du Recht! Biele nun dem fleißigen Fräulein den Arm und führe
sie an den Frühstückstisch!

Der Doktor verneigte sich tief und führte Helene auf die Veranda nach dem
Garten hinaus. Frau Frederikke folgte lächelnd.

Mcirta war schon mit den Kindern da. Sie und Brita machten einen schönen
Knicks, und Knut machte einen so tiefen Diener, wie seine kleine Person es erlaubte.

Nach schwedischer Sitte stand man einen Augenblick im Gebet da, ehe man
begann. Dieselbe Zeremonie wiederholte sich nach der Mahlzeit, und dann gingen
der Doktor und Frederikke mit Helene in den Garten hinab.


Junge Herzen

Helene begab sich in des Doktors Zimmer. Es war hoch und luftig. Große
Fenster mit schönen Blumen. Einige Bilder um den Wänden. Und durch die
Fensterrahmen zu allen Seiten Bilder aus der schwedischen Natur.

Auf dem Paneel standen ausgestopfte Vögel: ein Grünspecht, eine Elster, ein
Habicht, eine Rohrdommel und ein Lerchenfalke; ein Waldhorn und Jagdrequisitcn
hingen an der Wand.

Sie fing an abzustäuben. Es war ihr fast etwas neues. Daheim hatten es
meist Katrine und Betty besorgt. Aber es mußte ja gründlich gemacht werden!

Jetzt stand sie vor des Doktors Schreibtisch und fing an die Kleinigkeiten ab¬
zustäuben, dann kamen die Bilder von Frederikke und den Kindern an die Reihe.

Der Briefbeschwerer, ein Stück feingeschliffnen schwedischen Granits, wurde
sorgfältig untersucht. El, da waren Kristalle im Granit! Sie hatte gelesen, daß
die Wärme diese glitzernden Körper hervorbringe. Ja, die bedeutete wohl dasselbe
für Erde und Steine wie die Liebe für die Menschen: sie schuf Wunder.

Aber auf Kristallen wurden Haus und Heim der Menschen ja nicht erbaut,
sondern auf den Granit! Aber vielleicht war doch der Granit der stärkste, in dessen
Innern: die Kristalle funkelten!

Das Tintenfaß war ungewöhnlich groß; auf dem Deckel saß ein Eichhörnchen.
Und dann die Bilder um der Wand. Die gingen schnell. Jetzt fehlte nnr noch
das große Bild über dem Sofa — der Ärztekongreß in Kopenhagen.

Weshalb wischte sie das so fieberhaft ab und lief dann an das andre Ende
des Zimmers, um den Rauchtisch noch einmal in Behandlung zu nehmen?

Aber sie mußte wieder zu den Ärzten! Und nnn wischte sie ganz langsam ab.

Die Namen standen autographisch unter den Bildern. Almgren war einer der
ersten — ganz so, wie man ihn sah —, aber dann war sie mit einem plötzlichen
Sprung bei dem Buchstaben H gewesen — Holmsted!

Da war er!

Welche fatale Ähnlichkeit das Bild mit ihm hatte! Dieselbe undurchdringliche
Miene, dieses sichere, männliche und doch merkwürdig unberührte und verschämte,
das still in sich ruhende und doch forschende. Eine geschlossene Burg, spähend und
gerüstet, deren Stärke man nur bei gelegentlichen Ausfällen ahnte.

Wilhelm Holmsted — stand da mit fester und sicherer Hand. Er schrieb keine
hastige, undeutliche Schrift wie so viele Arzte! Sie hatte bei Großmutter ein paar
von seinen Rezepten gesehen.

Da hörte sie ein Lachen und wandte sich um. Almgren und Frederikke standen
in der Tür und lachten laut.

Aber Helene, wirst du denu niemals fertig mit den Quacksalbern?

Halten Sie sich nur an die Ärzte, Fräulein Helene, sagte der Doktor.

Helene war wie der Blitz von dem Bilde weggesprungen und stand nun wie
eine Verbrecherin vor ihnen, das böse Gewissen auf dem glühenden Antlitz.

Nein, Helene, wie tüchtig du bist! sagte Frederilke. Aber um bist du bald
eine Stunde hier, und Hanna sagt, wenn es so gründlich gemacht werden solle,
würdest du vor heute Abend nicht fertig werden; da müßten wir ja ein Fräulein
für jedes Zimmer haben.

Aber Frederikke, sagte der Doktor, es ist hier auch so fein geworden! In
dem Zimmer eines Arztes dürfen keine Bazillen sein!

Da hast du Recht! Biele nun dem fleißigen Fräulein den Arm und führe
sie an den Frühstückstisch!

Der Doktor verneigte sich tief und führte Helene auf die Veranda nach dem
Garten hinaus. Frau Frederikke folgte lächelnd.

Mcirta war schon mit den Kindern da. Sie und Brita machten einen schönen
Knicks, und Knut machte einen so tiefen Diener, wie seine kleine Person es erlaubte.

Nach schwedischer Sitte stand man einen Augenblick im Gebet da, ehe man
begann. Dieselbe Zeremonie wiederholte sich nach der Mahlzeit, und dann gingen
der Doktor und Frederikke mit Helene in den Garten hinab.


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[0278] Junge Herzen Helene begab sich in des Doktors Zimmer. Es war hoch und luftig. Große Fenster mit schönen Blumen. Einige Bilder um den Wänden. Und durch die Fensterrahmen zu allen Seiten Bilder aus der schwedischen Natur. Auf dem Paneel standen ausgestopfte Vögel: ein Grünspecht, eine Elster, ein Habicht, eine Rohrdommel und ein Lerchenfalke; ein Waldhorn und Jagdrequisitcn hingen an der Wand. Sie fing an abzustäuben. Es war ihr fast etwas neues. Daheim hatten es meist Katrine und Betty besorgt. Aber es mußte ja gründlich gemacht werden! Jetzt stand sie vor des Doktors Schreibtisch und fing an die Kleinigkeiten ab¬ zustäuben, dann kamen die Bilder von Frederikke und den Kindern an die Reihe. Der Briefbeschwerer, ein Stück feingeschliffnen schwedischen Granits, wurde sorgfältig untersucht. El, da waren Kristalle im Granit! Sie hatte gelesen, daß die Wärme diese glitzernden Körper hervorbringe. Ja, die bedeutete wohl dasselbe für Erde und Steine wie die Liebe für die Menschen: sie schuf Wunder. Aber auf Kristallen wurden Haus und Heim der Menschen ja nicht erbaut, sondern auf den Granit! Aber vielleicht war doch der Granit der stärkste, in dessen Innern: die Kristalle funkelten! Das Tintenfaß war ungewöhnlich groß; auf dem Deckel saß ein Eichhörnchen. Und dann die Bilder um der Wand. Die gingen schnell. Jetzt fehlte nnr noch das große Bild über dem Sofa — der Ärztekongreß in Kopenhagen. Weshalb wischte sie das so fieberhaft ab und lief dann an das andre Ende des Zimmers, um den Rauchtisch noch einmal in Behandlung zu nehmen? Aber sie mußte wieder zu den Ärzten! Und nnn wischte sie ganz langsam ab. Die Namen standen autographisch unter den Bildern. Almgren war einer der ersten — ganz so, wie man ihn sah —, aber dann war sie mit einem plötzlichen Sprung bei dem Buchstaben H gewesen — Holmsted! Da war er! Welche fatale Ähnlichkeit das Bild mit ihm hatte! Dieselbe undurchdringliche Miene, dieses sichere, männliche und doch merkwürdig unberührte und verschämte, das still in sich ruhende und doch forschende. Eine geschlossene Burg, spähend und gerüstet, deren Stärke man nur bei gelegentlichen Ausfällen ahnte. Wilhelm Holmsted — stand da mit fester und sicherer Hand. Er schrieb keine hastige, undeutliche Schrift wie so viele Arzte! Sie hatte bei Großmutter ein paar von seinen Rezepten gesehen. Da hörte sie ein Lachen und wandte sich um. Almgren und Frederikke standen in der Tür und lachten laut. Aber Helene, wirst du denu niemals fertig mit den Quacksalbern? Halten Sie sich nur an die Ärzte, Fräulein Helene, sagte der Doktor. Helene war wie der Blitz von dem Bilde weggesprungen und stand nun wie eine Verbrecherin vor ihnen, das böse Gewissen auf dem glühenden Antlitz. Nein, Helene, wie tüchtig du bist! sagte Frederilke. Aber um bist du bald eine Stunde hier, und Hanna sagt, wenn es so gründlich gemacht werden solle, würdest du vor heute Abend nicht fertig werden; da müßten wir ja ein Fräulein für jedes Zimmer haben. Aber Frederikke, sagte der Doktor, es ist hier auch so fein geworden! In dem Zimmer eines Arztes dürfen keine Bazillen sein! Da hast du Recht! Biele nun dem fleißigen Fräulein den Arm und führe sie an den Frühstückstisch! Der Doktor verneigte sich tief und führte Helene auf die Veranda nach dem Garten hinaus. Frau Frederikke folgte lächelnd. Mcirta war schon mit den Kindern da. Sie und Brita machten einen schönen Knicks, und Knut machte einen so tiefen Diener, wie seine kleine Person es erlaubte. Nach schwedischer Sitte stand man einen Augenblick im Gebet da, ehe man begann. Dieselbe Zeremonie wiederholte sich nach der Mahlzeit, und dann gingen der Doktor und Frederikke mit Helene in den Garten hinab.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/278>, abgerufen am 19.05.2024.