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Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr.

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Nach der Hühnerhunde

So eine Auslage -- er breitete die Arme aus und spreizte die Finger, genau wie
es der Professor getan hatte, als er von seinem Hirsche erzählte --, und dort in
dem trocknen Graben, da muß der Hübner gelegen haben, als ich Dampf machte.
Wie er herausgekommen ist, hab ich nicht gesehen, ich sah nichts als den Hirsch,
aber mit einemmnl stand er vor mir -- das Gewehr im Anschlag. Nun -- und
da hab ich nicht anders können -- er oder ich, einer mußte dran glauben. Seine
Kugel ging mir haarscharf am Ohr vorbei, aber meine Posten saßen. War eine
Dublette, die sich sehen lassen konnte: mit dem Büchsenlauf den Achtzehnender und
mit dem Flintenlauf den Waldwärter. So, nun können wir weitergehn, hab Ihnen
nur die Stelle zeigen wollen.

Wie heißt das Tälchen da unten? fragte ich, da mir eine Ahnung sagte, was
für eine Bewandtnis es mit meinem Führer, dem Hirsch und dem Waldwärter
haben müsse.

Früher da hieß es der Mühlengrund, aber jetzt nennens die Leute den Mord¬
grund, antwortete Martin. Als ob es ein Mord wär, wenn sich einer seiner Haut
wehrt und den, der ihm ans Leben will, über den Haufen schießt!

Und wann ist die Geschichte passiert? fragte ich weiter.

Letzten Donnerstag sinds drei Jahre gewesen.

Sind Sie bestraft worden?

Das hätte nur noch gefehlt! Zuchthaus -- was? Wär nicht lange drin
geblieben! Wer im Walde groß geworden ist, der hales hinter eisernen Gittern
nicht aus. Hab mich auch nicht lang davor zu fürchten brauchen, und das dank
ich dem gnädigen Herrn.

Der Herr Baron hat Sie bei sich verborgen gehalten?

Das will ich meinen! Wer in Hellental ist, den findet keiner, "ut wenn er
die Polizei der ganzen Welt zur Hilfe nähme.

Sie haben sich also gleich um Schutz an den Herrn Bnron gewandt?

Ist gar nicht Vonnöten gewesen. Der hat schon hinter mir gestanden, wie
ich neben dem Hirsch niedergekniet bin und das Geweih ausgeschlagen hab. So
einen wie dich kann ich brauchen, hat er gesagt, nun kannst du wählen, ob du dem
Gericht ausgeliefert oder bei mir Jagdaufseher werden willst. Und da hab ich
mich nicht lang besonnen. Habs auch nicht bereut. Freilich -- gern wußt ich,
ob die Dore in Grabitz noch auf mich wartet, oder ob sie inzwischen den Huf¬
schmied genommen hat. Aber das werd ich wohl nie erfahren.

Warum denn nicht? wandte ich ein, wenn Ihnen daran liegt, darüber Gewi߬
heit zu haben, so kann ich mich ja danach erkundigen und Ihnen schreiben.

Martin blieb stehn und sah mich erstaunt an.

Der Herr bleibt nicht für immer hier? fragte er.

Gott bewahre, antwortete ich, ich bin nur für ein paar Tage der Gast des
Herrn Barons. Übermorgen gedenke ich wieder zuhause zu sein.

Das hat jeder gedacht, aber sie sind alle hier geblieben, entgegnete mein
Führer, der gnädige Herr läßt keinen wieder los. Er lachte laut auf und rieb
sich die Hände, als habe er einen unvergleichlichen Witz gemacht.

Ich aber dachte bei mir: Lache du nur, Bursche, ich weiß schon, wie ich deinem
gnädigen Herrn eine Nase drehe!

Wir waren inzwischen den Hügel wieder hinabgestiegen und gingen nun
geradeswegs auf den großen Wald zu, dessen dunkle Wipfel sich jetzt im Lichte
der aufgehenden Sonne röteten. Weit und breit war kein lebendes Wesen zu sehen,
nur hier und da hing an den feuchten Heidekrautrispen eine verschlafne Hummel,
die wohl von dem Unwetter der Nacht überrascht und betäubt worden war. Was
mir besonders auffiel, war das Fehlen jeder Spur einer menschlichen Tätigkeit. So
weit das Auge reichte, kein Gehöft, kein gebahnter Weg, kein bebautes Feld!

Als ich mich gegen meinen Begleiter, der seit er sein Herz erleichtert hatte,
zugänglicher geworden war, hierüber äußerte, teilte er mir mit, daß Sparr seinen


Nach der Hühnerhunde

So eine Auslage — er breitete die Arme aus und spreizte die Finger, genau wie
es der Professor getan hatte, als er von seinem Hirsche erzählte —, und dort in
dem trocknen Graben, da muß der Hübner gelegen haben, als ich Dampf machte.
Wie er herausgekommen ist, hab ich nicht gesehen, ich sah nichts als den Hirsch,
aber mit einemmnl stand er vor mir — das Gewehr im Anschlag. Nun — und
da hab ich nicht anders können — er oder ich, einer mußte dran glauben. Seine
Kugel ging mir haarscharf am Ohr vorbei, aber meine Posten saßen. War eine
Dublette, die sich sehen lassen konnte: mit dem Büchsenlauf den Achtzehnender und
mit dem Flintenlauf den Waldwärter. So, nun können wir weitergehn, hab Ihnen
nur die Stelle zeigen wollen.

Wie heißt das Tälchen da unten? fragte ich, da mir eine Ahnung sagte, was
für eine Bewandtnis es mit meinem Führer, dem Hirsch und dem Waldwärter
haben müsse.

Früher da hieß es der Mühlengrund, aber jetzt nennens die Leute den Mord¬
grund, antwortete Martin. Als ob es ein Mord wär, wenn sich einer seiner Haut
wehrt und den, der ihm ans Leben will, über den Haufen schießt!

Und wann ist die Geschichte passiert? fragte ich weiter.

Letzten Donnerstag sinds drei Jahre gewesen.

Sind Sie bestraft worden?

Das hätte nur noch gefehlt! Zuchthaus — was? Wär nicht lange drin
geblieben! Wer im Walde groß geworden ist, der hales hinter eisernen Gittern
nicht aus. Hab mich auch nicht lang davor zu fürchten brauchen, und das dank
ich dem gnädigen Herrn.

Der Herr Baron hat Sie bei sich verborgen gehalten?

Das will ich meinen! Wer in Hellental ist, den findet keiner, »ut wenn er
die Polizei der ganzen Welt zur Hilfe nähme.

Sie haben sich also gleich um Schutz an den Herrn Bnron gewandt?

Ist gar nicht Vonnöten gewesen. Der hat schon hinter mir gestanden, wie
ich neben dem Hirsch niedergekniet bin und das Geweih ausgeschlagen hab. So
einen wie dich kann ich brauchen, hat er gesagt, nun kannst du wählen, ob du dem
Gericht ausgeliefert oder bei mir Jagdaufseher werden willst. Und da hab ich
mich nicht lang besonnen. Habs auch nicht bereut. Freilich — gern wußt ich,
ob die Dore in Grabitz noch auf mich wartet, oder ob sie inzwischen den Huf¬
schmied genommen hat. Aber das werd ich wohl nie erfahren.

Warum denn nicht? wandte ich ein, wenn Ihnen daran liegt, darüber Gewi߬
heit zu haben, so kann ich mich ja danach erkundigen und Ihnen schreiben.

Martin blieb stehn und sah mich erstaunt an.

Der Herr bleibt nicht für immer hier? fragte er.

Gott bewahre, antwortete ich, ich bin nur für ein paar Tage der Gast des
Herrn Barons. Übermorgen gedenke ich wieder zuhause zu sein.

Das hat jeder gedacht, aber sie sind alle hier geblieben, entgegnete mein
Führer, der gnädige Herr läßt keinen wieder los. Er lachte laut auf und rieb
sich die Hände, als habe er einen unvergleichlichen Witz gemacht.

Ich aber dachte bei mir: Lache du nur, Bursche, ich weiß schon, wie ich deinem
gnädigen Herrn eine Nase drehe!

Wir waren inzwischen den Hügel wieder hinabgestiegen und gingen nun
geradeswegs auf den großen Wald zu, dessen dunkle Wipfel sich jetzt im Lichte
der aufgehenden Sonne röteten. Weit und breit war kein lebendes Wesen zu sehen,
nur hier und da hing an den feuchten Heidekrautrispen eine verschlafne Hummel,
die wohl von dem Unwetter der Nacht überrascht und betäubt worden war. Was
mir besonders auffiel, war das Fehlen jeder Spur einer menschlichen Tätigkeit. So
weit das Auge reichte, kein Gehöft, kein gebahnter Weg, kein bebautes Feld!

Als ich mich gegen meinen Begleiter, der seit er sein Herz erleichtert hatte,
zugänglicher geworden war, hierüber äußerte, teilte er mir mit, daß Sparr seinen


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 64, 1905, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341881_296010/500>, abgerufen am 29.05.2024.