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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

besteht darin, daß sie vor fünfundzwanzig Jahren die Sistierung der Silberverkäufe
durchgesetzt und dadurch das Reich um ein paar hundert Millionen geschädigt haben.
Mit der Not der Landwirtschaft hat die Währungsfrage nur insofern zu schaffen,
als verschuldete Landwirte mit den vorgeschlagnen Währungsexperimenten einen be¬
trügerischen Schnitt hätten machen können. In der Abhandlung Arbeitskammern
zeigt der Verfasser, daß solche aus Unternehmern und Arbeitern zusammengesetzte
Körperschaften der Schauplatz unfruchtbarer Zänkereien sein würden und darum
nichts leisten könnten. Arbeiterkammern, die nur aus Arbeitern zusammengesetzt
wären, würden allerdings den folgerichtigen Ausbau des heute eingeführten "Systems"
bedeuten, wonach der Regierung zu ihrer Information Klassenvertretungen der
Landwirte, Kaufleute, Handwerker usw. zur Seite stehn sollen. Aber für die
Arbeiter eine solche Organisation zu schaffen habe die Regierung nicht nötig, weil
sich die Arbeiter schon selbst sowohl politisch wie gewerkschaftlich organisiert hätten,
und zwar sei kein andrer Stand so vollkommen organisiert wie die Lohnarbeiter.
Diesen Organisationen, wie sie nun einmal sind, auch noch Selbstverwaltungs¬
befugnisse einräumen und Unterstützungen von Staats und Gemeinde wegen ge¬
währen, würde ein gefährliches Experiment sein. Die Abhandlung des dritten
Heftes: Neue Steuerreformen in Staat und Gemeinde, soll weniger die
Reformen und die Reformversuche der letzten Zeit kritisieren -- am wenigsten sich
gegen "den großen Reformeifer" richten, "der unsre heutigen Finanzministerien er¬
griffen hat" -- als den Lesern zu einigem Verständnis der überaus schwierigen
Materie verhelfen. Biermer widerspricht u. a. der landläufigen Ansicht, daß niedrige
Kommunalsteuern Rentner und Pensionäre anzögen. Die Sache verhalte sich um¬
gekehrt; weil Städte wie Wiesbaden, die große Annehmlichkeiten bieten, reiche Leute
anziehn, können sie sich mit einem niedrigen Steuersatze begnügen. Im vierten
Heft, das die letzte deutsche Wirtschaftskrisis und ihre Ursachen behandelt,
wird die Ansicht von Sombart widerlegt, der sie auf die vermehrte Goldproduktion
zurückführt, indem er glaubt, daß jede Vermehrung der Umlaufsmittel eine Hauffe
erzeuge. Deutschland hat nach Biermer im Jahre 1900 allein unter allen euro¬
päischen Ländern eine Hauffe und darum eine Krise gehabt -- denn jede Hau"'
muß schließlich einmal von einer Baisse abgelöst werden --, weil es das einzige
europäische Land ist, dessen Export wächst. Dieses Wachstum und das des innern
Bedarfs ermuntert die Produktion in dem Grade, daß sie dem Bedarf voraneilt.
Die Entwicklung zum Industriestaat gehe bei uns viel zu rasch. Mit Predigten
könne man die Bewegung nicht aufhalten. "Am ehesten nützt noch die Ernüchterung,
die einer Krisis folgt. Wenn sie nur etwas länger anhielte!" Die längste Ab¬
handlung, die Heft 5 bis 8 umfaßt, ist die Mittelstandsbewegung und das
Warenhausproblem betitelt. Diese empfehlen wir ganz besonders den Parla¬
mentariern, den Stadträten und den Regieruugsräten und wollen in der Voraus¬
setzung, daß sie sie lesen werden, nichts daraus verraten, als daß sie weit entfernt
davon ist, den Gesetzgebern in Staat und Gemeinde zu schmeicheln.

Der Vizeadmiral a. D. P. G. Hoffmann hat zur Feier des hundertsten
Geburtstages von Richard Cobden am 3. Juni 1904 eine sehr interessante und
belehrende Geschichte der Abschaffung der Getreidezölle in England heraus¬
gegeben (bei Franz Siemenroth in Berlin). Die Schrift plädiert nicht für den
radikalen Freihandel, sondern nur gegen Agrarzölle ungefähr im Sinne von
Friedrich List. Im Vorwort heißt es, die Errungenschaft des Jahres 1846 sei
nicht der Sieg eines theoretischen Grundsatzes der Nationalökonomie, sondern einzig
und allein die Abschaffung der Getreidezölle gewesen. "Nicht die wirtschaftliche
Theorie vom Freihandel und nicht die internationalen Bestrebungen des Cobden-


Maßgebliches und Unmaßgebliches

besteht darin, daß sie vor fünfundzwanzig Jahren die Sistierung der Silberverkäufe
durchgesetzt und dadurch das Reich um ein paar hundert Millionen geschädigt haben.
Mit der Not der Landwirtschaft hat die Währungsfrage nur insofern zu schaffen,
als verschuldete Landwirte mit den vorgeschlagnen Währungsexperimenten einen be¬
trügerischen Schnitt hätten machen können. In der Abhandlung Arbeitskammern
zeigt der Verfasser, daß solche aus Unternehmern und Arbeitern zusammengesetzte
Körperschaften der Schauplatz unfruchtbarer Zänkereien sein würden und darum
nichts leisten könnten. Arbeiterkammern, die nur aus Arbeitern zusammengesetzt
wären, würden allerdings den folgerichtigen Ausbau des heute eingeführten „Systems"
bedeuten, wonach der Regierung zu ihrer Information Klassenvertretungen der
Landwirte, Kaufleute, Handwerker usw. zur Seite stehn sollen. Aber für die
Arbeiter eine solche Organisation zu schaffen habe die Regierung nicht nötig, weil
sich die Arbeiter schon selbst sowohl politisch wie gewerkschaftlich organisiert hätten,
und zwar sei kein andrer Stand so vollkommen organisiert wie die Lohnarbeiter.
Diesen Organisationen, wie sie nun einmal sind, auch noch Selbstverwaltungs¬
befugnisse einräumen und Unterstützungen von Staats und Gemeinde wegen ge¬
währen, würde ein gefährliches Experiment sein. Die Abhandlung des dritten
Heftes: Neue Steuerreformen in Staat und Gemeinde, soll weniger die
Reformen und die Reformversuche der letzten Zeit kritisieren — am wenigsten sich
gegen „den großen Reformeifer" richten, „der unsre heutigen Finanzministerien er¬
griffen hat" — als den Lesern zu einigem Verständnis der überaus schwierigen
Materie verhelfen. Biermer widerspricht u. a. der landläufigen Ansicht, daß niedrige
Kommunalsteuern Rentner und Pensionäre anzögen. Die Sache verhalte sich um¬
gekehrt; weil Städte wie Wiesbaden, die große Annehmlichkeiten bieten, reiche Leute
anziehn, können sie sich mit einem niedrigen Steuersatze begnügen. Im vierten
Heft, das die letzte deutsche Wirtschaftskrisis und ihre Ursachen behandelt,
wird die Ansicht von Sombart widerlegt, der sie auf die vermehrte Goldproduktion
zurückführt, indem er glaubt, daß jede Vermehrung der Umlaufsmittel eine Hauffe
erzeuge. Deutschland hat nach Biermer im Jahre 1900 allein unter allen euro¬
päischen Ländern eine Hauffe und darum eine Krise gehabt — denn jede Hau"'
muß schließlich einmal von einer Baisse abgelöst werden —, weil es das einzige
europäische Land ist, dessen Export wächst. Dieses Wachstum und das des innern
Bedarfs ermuntert die Produktion in dem Grade, daß sie dem Bedarf voraneilt.
Die Entwicklung zum Industriestaat gehe bei uns viel zu rasch. Mit Predigten
könne man die Bewegung nicht aufhalten. „Am ehesten nützt noch die Ernüchterung,
die einer Krisis folgt. Wenn sie nur etwas länger anhielte!" Die längste Ab¬
handlung, die Heft 5 bis 8 umfaßt, ist die Mittelstandsbewegung und das
Warenhausproblem betitelt. Diese empfehlen wir ganz besonders den Parla¬
mentariern, den Stadträten und den Regieruugsräten und wollen in der Voraus¬
setzung, daß sie sie lesen werden, nichts daraus verraten, als daß sie weit entfernt
davon ist, den Gesetzgebern in Staat und Gemeinde zu schmeicheln.

Der Vizeadmiral a. D. P. G. Hoffmann hat zur Feier des hundertsten
Geburtstages von Richard Cobden am 3. Juni 1904 eine sehr interessante und
belehrende Geschichte der Abschaffung der Getreidezölle in England heraus¬
gegeben (bei Franz Siemenroth in Berlin). Die Schrift plädiert nicht für den
radikalen Freihandel, sondern nur gegen Agrarzölle ungefähr im Sinne von
Friedrich List. Im Vorwort heißt es, die Errungenschaft des Jahres 1846 sei
nicht der Sieg eines theoretischen Grundsatzes der Nationalökonomie, sondern einzig
und allein die Abschaffung der Getreidezölle gewesen. „Nicht die wirtschaftliche
Theorie vom Freihandel und nicht die internationalen Bestrebungen des Cobden-


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[0286] Maßgebliches und Unmaßgebliches besteht darin, daß sie vor fünfundzwanzig Jahren die Sistierung der Silberverkäufe durchgesetzt und dadurch das Reich um ein paar hundert Millionen geschädigt haben. Mit der Not der Landwirtschaft hat die Währungsfrage nur insofern zu schaffen, als verschuldete Landwirte mit den vorgeschlagnen Währungsexperimenten einen be¬ trügerischen Schnitt hätten machen können. In der Abhandlung Arbeitskammern zeigt der Verfasser, daß solche aus Unternehmern und Arbeitern zusammengesetzte Körperschaften der Schauplatz unfruchtbarer Zänkereien sein würden und darum nichts leisten könnten. Arbeiterkammern, die nur aus Arbeitern zusammengesetzt wären, würden allerdings den folgerichtigen Ausbau des heute eingeführten „Systems" bedeuten, wonach der Regierung zu ihrer Information Klassenvertretungen der Landwirte, Kaufleute, Handwerker usw. zur Seite stehn sollen. Aber für die Arbeiter eine solche Organisation zu schaffen habe die Regierung nicht nötig, weil sich die Arbeiter schon selbst sowohl politisch wie gewerkschaftlich organisiert hätten, und zwar sei kein andrer Stand so vollkommen organisiert wie die Lohnarbeiter. Diesen Organisationen, wie sie nun einmal sind, auch noch Selbstverwaltungs¬ befugnisse einräumen und Unterstützungen von Staats und Gemeinde wegen ge¬ währen, würde ein gefährliches Experiment sein. Die Abhandlung des dritten Heftes: Neue Steuerreformen in Staat und Gemeinde, soll weniger die Reformen und die Reformversuche der letzten Zeit kritisieren — am wenigsten sich gegen „den großen Reformeifer" richten, „der unsre heutigen Finanzministerien er¬ griffen hat" — als den Lesern zu einigem Verständnis der überaus schwierigen Materie verhelfen. Biermer widerspricht u. a. der landläufigen Ansicht, daß niedrige Kommunalsteuern Rentner und Pensionäre anzögen. Die Sache verhalte sich um¬ gekehrt; weil Städte wie Wiesbaden, die große Annehmlichkeiten bieten, reiche Leute anziehn, können sie sich mit einem niedrigen Steuersatze begnügen. Im vierten Heft, das die letzte deutsche Wirtschaftskrisis und ihre Ursachen behandelt, wird die Ansicht von Sombart widerlegt, der sie auf die vermehrte Goldproduktion zurückführt, indem er glaubt, daß jede Vermehrung der Umlaufsmittel eine Hauffe erzeuge. Deutschland hat nach Biermer im Jahre 1900 allein unter allen euro¬ päischen Ländern eine Hauffe und darum eine Krise gehabt — denn jede Hau"' muß schließlich einmal von einer Baisse abgelöst werden —, weil es das einzige europäische Land ist, dessen Export wächst. Dieses Wachstum und das des innern Bedarfs ermuntert die Produktion in dem Grade, daß sie dem Bedarf voraneilt. Die Entwicklung zum Industriestaat gehe bei uns viel zu rasch. Mit Predigten könne man die Bewegung nicht aufhalten. „Am ehesten nützt noch die Ernüchterung, die einer Krisis folgt. Wenn sie nur etwas länger anhielte!" Die längste Ab¬ handlung, die Heft 5 bis 8 umfaßt, ist die Mittelstandsbewegung und das Warenhausproblem betitelt. Diese empfehlen wir ganz besonders den Parla¬ mentariern, den Stadträten und den Regieruugsräten und wollen in der Voraus¬ setzung, daß sie sie lesen werden, nichts daraus verraten, als daß sie weit entfernt davon ist, den Gesetzgebern in Staat und Gemeinde zu schmeicheln. Der Vizeadmiral a. D. P. G. Hoffmann hat zur Feier des hundertsten Geburtstages von Richard Cobden am 3. Juni 1904 eine sehr interessante und belehrende Geschichte der Abschaffung der Getreidezölle in England heraus¬ gegeben (bei Franz Siemenroth in Berlin). Die Schrift plädiert nicht für den radikalen Freihandel, sondern nur gegen Agrarzölle ungefähr im Sinne von Friedrich List. Im Vorwort heißt es, die Errungenschaft des Jahres 1846 sei nicht der Sieg eines theoretischen Grundsatzes der Nationalökonomie, sondern einzig und allein die Abschaffung der Getreidezölle gewesen. „Nicht die wirtschaftliche Theorie vom Freihandel und nicht die internationalen Bestrebungen des Cobden-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_299786/286>, abgerufen am 21.05.2024.