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Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr.

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vom bürgerlichen Parteiwesen

dazu in einer Zeit, wo der gesamte Einfluß der modernen Wissenschaft, wo die
den weitesten Kreisen der Bevölkerung zugeflossene Bildung und wo nicht zum
letzten die cmsgesprochne Haltung des Kaisers, der bei allem billigen Entgegen¬
kommen gegen seine katholischen Reichsangehörigen doch ein besserer Protestant
ist als viele, die sich aus Parteigründen dafür ausgeben, jeden wirklichen Versuch
einer klerikalen Reaktion im Keime ersticken würde. Daß der Einfluß des Zen¬
trums an die Stelle des frühern der Nationalliberalen getreten ist, ist im Reichs¬
interesse zu beklagen, bedeutet aber keine klerikale Reaktion. Dieser parlamen¬
tarische Mißstand kann bloß auf parlamentarischem Wege wieder beseitigt werden,
und die Nntionalliberalen wären die nächsten dazu, wenn sie sich wieder auf
die höhere Warte der Idee begeben wollten, die einst ihre Partei geschaffen hat.
Auf ein höheres Niveau kann unsre ganze innere Politik, unser parlamentarisches
Leben nur wieder gehoben werden, wenn die grundlegende Idee: Kaiser und
Reich! wieder mehr in den Vordergrund gestellt wird. Es soll durchaus nicht
der Vorwurf erhoben werden, als hatte die nationalliberale Partei in den letzten
Jahren irgendwie gegen eine nationale Forderung direkt gefehlt, aber der Ge¬
danke: Für Kaiser und Reich! muß öfter und wärmer, die Bereitwilligkeit, alle
für die Machtbehauptung und Machtentfaltung des Reichs notwendigen Opfer
SU bringen, mit mehr Begeisterung als bisher ausgesprochen, schließlich aber
auch entschieden Stellung genommen werden gegen die tatsächlichen Gegner jeder
wahren Reichspolitik, die Sozialdemokraten. Damit würde sie auch in den
weitesten Kreisen des Bürgertums Zustimmung finden, denn dort sucht man Hilfe
gegen den täglichen und stündlichen Bedränger, gegen den Störer aller bis¬
herigen friedlichen Verhältnisse, gegen den Beschimpfer alles dessen, woran der
deutsche Bürger seither seine Freude gehabt hat, gegen die Sozialdemokraten.

Bis an sein Lebensende hat der Altreichskanzler den Kampf gegen die
Sozialdemokratie als erste Aufgabe hingestellt, man weiß ganz genau, daß jede
Handlung, die' auf die Zersplitterung der bürgerlichen Parteien hinwirkt, ein
gutes Werk an der Sozialdemokratie ist, und trotzdem wird bei allen Wahlen
die bisherige Taktik fortgesetzt und niemals an die erste Stelle der Ruf: Wider
die Sozialdemokratie! gestellt. Nach ihrer historischen Stellung fällt dieser Ruf
den Nationalliberalen zu, die aber auch ihre ganze politische Haltung und ihre
Presse danach zuschneiden müßten; bei der heutigen Stimmung in bürgerlichen
Kreisen würde eine Partei, die in diesem Sinne mit Entschiedenheit vorgeht,
eine ganz andre Stütze finden als mit den Versuchen, den Kulturkampf auf¬
zufrischen, für den sich niemand mehr zu erwärmen vermag. Diese Stimmung
SU erfassen und politisch nutzbringend für die weitschauende Politik des Kaisers
ZU verwerten, das entspricht" allein der rühmlichen Vergangenheit der National-
liberalen. Es scheint freilich, als ob die Kulturkampfprediger die günstige Ge¬
legenheit verpassen würden, die natürlich vorüber sein wird, sobald die gegen¬
wärtige Stimmung der bürgerlichen Kreise in Ermangelung politischer Sammlung
und Unterstützung wieder eingeschlafen ist. Es gibt aber gar keine dringlichere


Grenzboten IV 190l!
vom bürgerlichen Parteiwesen

dazu in einer Zeit, wo der gesamte Einfluß der modernen Wissenschaft, wo die
den weitesten Kreisen der Bevölkerung zugeflossene Bildung und wo nicht zum
letzten die cmsgesprochne Haltung des Kaisers, der bei allem billigen Entgegen¬
kommen gegen seine katholischen Reichsangehörigen doch ein besserer Protestant
ist als viele, die sich aus Parteigründen dafür ausgeben, jeden wirklichen Versuch
einer klerikalen Reaktion im Keime ersticken würde. Daß der Einfluß des Zen¬
trums an die Stelle des frühern der Nationalliberalen getreten ist, ist im Reichs¬
interesse zu beklagen, bedeutet aber keine klerikale Reaktion. Dieser parlamen¬
tarische Mißstand kann bloß auf parlamentarischem Wege wieder beseitigt werden,
und die Nntionalliberalen wären die nächsten dazu, wenn sie sich wieder auf
die höhere Warte der Idee begeben wollten, die einst ihre Partei geschaffen hat.
Auf ein höheres Niveau kann unsre ganze innere Politik, unser parlamentarisches
Leben nur wieder gehoben werden, wenn die grundlegende Idee: Kaiser und
Reich! wieder mehr in den Vordergrund gestellt wird. Es soll durchaus nicht
der Vorwurf erhoben werden, als hatte die nationalliberale Partei in den letzten
Jahren irgendwie gegen eine nationale Forderung direkt gefehlt, aber der Ge¬
danke: Für Kaiser und Reich! muß öfter und wärmer, die Bereitwilligkeit, alle
für die Machtbehauptung und Machtentfaltung des Reichs notwendigen Opfer
SU bringen, mit mehr Begeisterung als bisher ausgesprochen, schließlich aber
auch entschieden Stellung genommen werden gegen die tatsächlichen Gegner jeder
wahren Reichspolitik, die Sozialdemokraten. Damit würde sie auch in den
weitesten Kreisen des Bürgertums Zustimmung finden, denn dort sucht man Hilfe
gegen den täglichen und stündlichen Bedränger, gegen den Störer aller bis¬
herigen friedlichen Verhältnisse, gegen den Beschimpfer alles dessen, woran der
deutsche Bürger seither seine Freude gehabt hat, gegen die Sozialdemokraten.

Bis an sein Lebensende hat der Altreichskanzler den Kampf gegen die
Sozialdemokratie als erste Aufgabe hingestellt, man weiß ganz genau, daß jede
Handlung, die' auf die Zersplitterung der bürgerlichen Parteien hinwirkt, ein
gutes Werk an der Sozialdemokratie ist, und trotzdem wird bei allen Wahlen
die bisherige Taktik fortgesetzt und niemals an die erste Stelle der Ruf: Wider
die Sozialdemokratie! gestellt. Nach ihrer historischen Stellung fällt dieser Ruf
den Nationalliberalen zu, die aber auch ihre ganze politische Haltung und ihre
Presse danach zuschneiden müßten; bei der heutigen Stimmung in bürgerlichen
Kreisen würde eine Partei, die in diesem Sinne mit Entschiedenheit vorgeht,
eine ganz andre Stütze finden als mit den Versuchen, den Kulturkampf auf¬
zufrischen, für den sich niemand mehr zu erwärmen vermag. Diese Stimmung
SU erfassen und politisch nutzbringend für die weitschauende Politik des Kaisers
ZU verwerten, das entspricht" allein der rühmlichen Vergangenheit der National-
liberalen. Es scheint freilich, als ob die Kulturkampfprediger die günstige Ge¬
legenheit verpassen würden, die natürlich vorüber sein wird, sobald die gegen¬
wärtige Stimmung der bürgerlichen Kreise in Ermangelung politischer Sammlung
und Unterstützung wieder eingeschlafen ist. Es gibt aber gar keine dringlichere


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[0349] vom bürgerlichen Parteiwesen dazu in einer Zeit, wo der gesamte Einfluß der modernen Wissenschaft, wo die den weitesten Kreisen der Bevölkerung zugeflossene Bildung und wo nicht zum letzten die cmsgesprochne Haltung des Kaisers, der bei allem billigen Entgegen¬ kommen gegen seine katholischen Reichsangehörigen doch ein besserer Protestant ist als viele, die sich aus Parteigründen dafür ausgeben, jeden wirklichen Versuch einer klerikalen Reaktion im Keime ersticken würde. Daß der Einfluß des Zen¬ trums an die Stelle des frühern der Nationalliberalen getreten ist, ist im Reichs¬ interesse zu beklagen, bedeutet aber keine klerikale Reaktion. Dieser parlamen¬ tarische Mißstand kann bloß auf parlamentarischem Wege wieder beseitigt werden, und die Nntionalliberalen wären die nächsten dazu, wenn sie sich wieder auf die höhere Warte der Idee begeben wollten, die einst ihre Partei geschaffen hat. Auf ein höheres Niveau kann unsre ganze innere Politik, unser parlamentarisches Leben nur wieder gehoben werden, wenn die grundlegende Idee: Kaiser und Reich! wieder mehr in den Vordergrund gestellt wird. Es soll durchaus nicht der Vorwurf erhoben werden, als hatte die nationalliberale Partei in den letzten Jahren irgendwie gegen eine nationale Forderung direkt gefehlt, aber der Ge¬ danke: Für Kaiser und Reich! muß öfter und wärmer, die Bereitwilligkeit, alle für die Machtbehauptung und Machtentfaltung des Reichs notwendigen Opfer SU bringen, mit mehr Begeisterung als bisher ausgesprochen, schließlich aber auch entschieden Stellung genommen werden gegen die tatsächlichen Gegner jeder wahren Reichspolitik, die Sozialdemokraten. Damit würde sie auch in den weitesten Kreisen des Bürgertums Zustimmung finden, denn dort sucht man Hilfe gegen den täglichen und stündlichen Bedränger, gegen den Störer aller bis¬ herigen friedlichen Verhältnisse, gegen den Beschimpfer alles dessen, woran der deutsche Bürger seither seine Freude gehabt hat, gegen die Sozialdemokraten. Bis an sein Lebensende hat der Altreichskanzler den Kampf gegen die Sozialdemokratie als erste Aufgabe hingestellt, man weiß ganz genau, daß jede Handlung, die' auf die Zersplitterung der bürgerlichen Parteien hinwirkt, ein gutes Werk an der Sozialdemokratie ist, und trotzdem wird bei allen Wahlen die bisherige Taktik fortgesetzt und niemals an die erste Stelle der Ruf: Wider die Sozialdemokratie! gestellt. Nach ihrer historischen Stellung fällt dieser Ruf den Nationalliberalen zu, die aber auch ihre ganze politische Haltung und ihre Presse danach zuschneiden müßten; bei der heutigen Stimmung in bürgerlichen Kreisen würde eine Partei, die in diesem Sinne mit Entschiedenheit vorgeht, eine ganz andre Stütze finden als mit den Versuchen, den Kulturkampf auf¬ zufrischen, für den sich niemand mehr zu erwärmen vermag. Diese Stimmung SU erfassen und politisch nutzbringend für die weitschauende Politik des Kaisers ZU verwerten, das entspricht" allein der rühmlichen Vergangenheit der National- liberalen. Es scheint freilich, als ob die Kulturkampfprediger die günstige Ge¬ legenheit verpassen würden, die natürlich vorüber sein wird, sobald die gegen¬ wärtige Stimmung der bürgerlichen Kreise in Ermangelung politischer Sammlung und Unterstützung wieder eingeschlafen ist. Es gibt aber gar keine dringlichere Grenzboten IV 190l!

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 65, 1906, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341883_300500/349>, abgerufen am 16.05.2024.