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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Gebietshoheit unmöglich. Zweitens setzt sich der, der in Kriegszeiten Handelsgutauss Meer hinausschickt, ohne natürlichen Zwang den Gefahren des Krieges auswahrend die Privathabe zu Lande meist an die Scholle gebunden ist. Der dritte
und wesentliche Grund ist der, daß Eigentum zu Lande und zu Wasser verschiedne
^edeutuug für den Staat haben; die Abhängigkeit der Staaten von der Zufuhr
über See macht die Behandlung des Seeverkehrs zu einem wichtigen Kriegsfaktor,
^te Zerstörung an Privateigentum zu Lande bleibt lokal beschränkt. Ein Druck auf
Staat kann durch solche Zerstörung schwerlich ausgeübt werden. Wohl aber im
Seekrieg. Hier leidet unter der Zerstörung von Privateigentum das ganze Volk. Die
nationale Widerstandskraft wird vermindert. Deshalb wird die Wegnahme ein Mittel
Zur Erzwingung des Friedens. Diese Tatsachen beweisen zugleich, wie eng die
etuzelnen Fragen des Seerechts unter sich und mit dem Kriegszwecke zusammenhängen
und wie falsch es ist, das Seebeuterecht zu isolieren und als absolute Forderung zu
oetrachten. Die Stellung eines Staates zum Seerecht ist keine Frage der Humanität,
Wildern eine seiner geographischen Lage, der Größe seiner Handels- und Kriegs¬
flotte, seiner natürlichen Hilfsquellen -- kurz, eine Frage der Politik.




.^"dulde der religiösen Gärung.

l, " Die liberalen Pastoren Bremens
efinden sich in einer Übeln Lage zwischen dem von Kalthoff gegründeten Monisten-
vuiide und den Orthodoxen. I. Burggraf, Pastor an Se. Ansgarii, schildert sie
" der Schrift: Was nun? Aus der kirchlichen Bewegung und wider den kirch-
uchen Radikalismus in Bremen. (Gießen. Alfred Töpelmann. 1906.) Kalthoffs Tod
,A ?le Lage eher verschlimmert als verbessert, denn er selbst würde sich bei seiner
.^"edlen, seinem edeln Charakter und seinem Scharfsinn auf die Dauer der Einsicht
>"ehe "erschlossen haben, daß Haeckelscher Monismus kein Christentum ist, und daß°e>1en Prediger kein Recht auf ein geistliches Amt haben; die Anhänger und Nach-
folger aber sind noch rabiater als er, ohne seine Vorzüge zu haben. Als Organ
^awer sich die liberalen Geistlichen die "Bremer Beiträge zum Ausbau und Umbau
°er Kirche" geschaffen. (Vierteljahrshefte, bei Töpelmann.) Wir müssen, schreibt
urggraf im Programm, "unser Christentum immer mehr zu germanisieren, aus
"nerf Volkes eigenster Seele heraus zu individualisieren suchen, daß es unser
^even werde". Wie er sich das denkt, hat er in seinen 1905 gehaltnen Schiller-
Uedigten gezeigt, aus denen er in dieser Broschüre Bruchstücke mitteilt. -- Nach
-^nx Bewer braucht das Christentum nicht erst germanisiert zu werden, da es
von seinem Ursprung aus germanisch, Christus ein Germane gewesen ist. Sein
'
Aones Büchlein: Der deutsche Christus. War Christus Jude? War Christus
^ zialdemokrat? Wie wird Deutschland glaubenseinig? (Laubegast-Dresden, Goethe-
Verlag, I9g7) empfehlen wir dringend, nicht seines extremen Antisemitismus wegen,
"übern weil es ein warmherziges Bekenntnis zum positiven Christentum tu geist¬
voller Auffassung und schöner poetischer Sprache enthält. Von seinen vielen Kern¬
worten sei nur eins mitgeteilt. "Wer hat nie eine Zeile geschrieben und ist doch
°er größte Schriftsteller? Wer hat nie einen Stein gesetzt und ist doch der größte
^aunieister? Christus; der Kölner Dom und die Evangelien sind von ihm." Die
^aubenseinigung wird in einer Dichtung: Der Papst in Friedrichsruh, in der
<wren e^es nächtlichen Gesprächs zwischen Bismarck und Leo dem Dreizehnter
sÄ, ^' Bewer schon 1897 anonym herausgegeben hatte. Wenn er die
^laubensspaltung für das größte Unglück Deutschlands erklärt, so stimmt ihm
urezensent, der sie geradezu für einen Segen und für eine Notwendigkeit hält, darin
"lebt bei. Von der römischen Losung: ein Hirt und eine Herde, will übrigens auch
s.conr nichts wissen; das Christentum sei für die Völker, nicht seien die Völker
Mr das Christentum da; jedes Volk habe sich die christliche Religion in seiner eignen


Grenzboten II 19g? 83
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Gebietshoheit unmöglich. Zweitens setzt sich der, der in Kriegszeiten Handelsgutauss Meer hinausschickt, ohne natürlichen Zwang den Gefahren des Krieges auswahrend die Privathabe zu Lande meist an die Scholle gebunden ist. Der dritte
und wesentliche Grund ist der, daß Eigentum zu Lande und zu Wasser verschiedne
^edeutuug für den Staat haben; die Abhängigkeit der Staaten von der Zufuhr
über See macht die Behandlung des Seeverkehrs zu einem wichtigen Kriegsfaktor,
^te Zerstörung an Privateigentum zu Lande bleibt lokal beschränkt. Ein Druck auf
Staat kann durch solche Zerstörung schwerlich ausgeübt werden. Wohl aber im
Seekrieg. Hier leidet unter der Zerstörung von Privateigentum das ganze Volk. Die
nationale Widerstandskraft wird vermindert. Deshalb wird die Wegnahme ein Mittel
Zur Erzwingung des Friedens. Diese Tatsachen beweisen zugleich, wie eng die
etuzelnen Fragen des Seerechts unter sich und mit dem Kriegszwecke zusammenhängen
und wie falsch es ist, das Seebeuterecht zu isolieren und als absolute Forderung zu
oetrachten. Die Stellung eines Staates zum Seerecht ist keine Frage der Humanität,
Wildern eine seiner geographischen Lage, der Größe seiner Handels- und Kriegs¬
flotte, seiner natürlichen Hilfsquellen — kurz, eine Frage der Politik.




.^"dulde der religiösen Gärung.

l, « Die liberalen Pastoren Bremens
efinden sich in einer Übeln Lage zwischen dem von Kalthoff gegründeten Monisten-
vuiide und den Orthodoxen. I. Burggraf, Pastor an Se. Ansgarii, schildert sie
" der Schrift: Was nun? Aus der kirchlichen Bewegung und wider den kirch-
uchen Radikalismus in Bremen. (Gießen. Alfred Töpelmann. 1906.) Kalthoffs Tod
,A ?le Lage eher verschlimmert als verbessert, denn er selbst würde sich bei seiner
.^"edlen, seinem edeln Charakter und seinem Scharfsinn auf die Dauer der Einsicht
>"ehe »erschlossen haben, daß Haeckelscher Monismus kein Christentum ist, und daß°e>1en Prediger kein Recht auf ein geistliches Amt haben; die Anhänger und Nach-
folger aber sind noch rabiater als er, ohne seine Vorzüge zu haben. Als Organ
^awer sich die liberalen Geistlichen die „Bremer Beiträge zum Ausbau und Umbau
°er Kirche" geschaffen. (Vierteljahrshefte, bei Töpelmann.) Wir müssen, schreibt
urggraf im Programm, „unser Christentum immer mehr zu germanisieren, aus
"nerf Volkes eigenster Seele heraus zu individualisieren suchen, daß es unser
^even werde". Wie er sich das denkt, hat er in seinen 1905 gehaltnen Schiller-
Uedigten gezeigt, aus denen er in dieser Broschüre Bruchstücke mitteilt. — Nach
-^nx Bewer braucht das Christentum nicht erst germanisiert zu werden, da es
von seinem Ursprung aus germanisch, Christus ein Germane gewesen ist. Sein
'
Aones Büchlein: Der deutsche Christus. War Christus Jude? War Christus
^ zialdemokrat? Wie wird Deutschland glaubenseinig? (Laubegast-Dresden, Goethe-
Verlag, I9g7) empfehlen wir dringend, nicht seines extremen Antisemitismus wegen,
"übern weil es ein warmherziges Bekenntnis zum positiven Christentum tu geist¬
voller Auffassung und schöner poetischer Sprache enthält. Von seinen vielen Kern¬
worten sei nur eins mitgeteilt. „Wer hat nie eine Zeile geschrieben und ist doch
°er größte Schriftsteller? Wer hat nie einen Stein gesetzt und ist doch der größte
^aunieister? Christus; der Kölner Dom und die Evangelien sind von ihm." Die
^aubenseinigung wird in einer Dichtung: Der Papst in Friedrichsruh, in der
<wren e^es nächtlichen Gesprächs zwischen Bismarck und Leo dem Dreizehnter
sÄ, ^' Bewer schon 1897 anonym herausgegeben hatte. Wenn er die
^laubensspaltung für das größte Unglück Deutschlands erklärt, so stimmt ihm
urezensent, der sie geradezu für einen Segen und für eine Notwendigkeit hält, darin
"lebt bei. Von der römischen Losung: ein Hirt und eine Herde, will übrigens auch
s.conr nichts wissen; das Christentum sei für die Völker, nicht seien die Völker
Mr das Christentum da; jedes Volk habe sich die christliche Religion in seiner eignen


Grenzboten II 19g? 83
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[0649] Maßgebliches und Unmaßgebliches Gebietshoheit unmöglich. Zweitens setzt sich der, der in Kriegszeiten Handelsgutauss Meer hinausschickt, ohne natürlichen Zwang den Gefahren des Krieges auswahrend die Privathabe zu Lande meist an die Scholle gebunden ist. Der dritte und wesentliche Grund ist der, daß Eigentum zu Lande und zu Wasser verschiedne ^edeutuug für den Staat haben; die Abhängigkeit der Staaten von der Zufuhr über See macht die Behandlung des Seeverkehrs zu einem wichtigen Kriegsfaktor, ^te Zerstörung an Privateigentum zu Lande bleibt lokal beschränkt. Ein Druck auf Staat kann durch solche Zerstörung schwerlich ausgeübt werden. Wohl aber im Seekrieg. Hier leidet unter der Zerstörung von Privateigentum das ganze Volk. Die nationale Widerstandskraft wird vermindert. Deshalb wird die Wegnahme ein Mittel Zur Erzwingung des Friedens. Diese Tatsachen beweisen zugleich, wie eng die etuzelnen Fragen des Seerechts unter sich und mit dem Kriegszwecke zusammenhängen und wie falsch es ist, das Seebeuterecht zu isolieren und als absolute Forderung zu oetrachten. Die Stellung eines Staates zum Seerecht ist keine Frage der Humanität, Wildern eine seiner geographischen Lage, der Größe seiner Handels- und Kriegs¬ flotte, seiner natürlichen Hilfsquellen — kurz, eine Frage der Politik. .^"dulde der religiösen Gärung. l, « Die liberalen Pastoren Bremens efinden sich in einer Übeln Lage zwischen dem von Kalthoff gegründeten Monisten- vuiide und den Orthodoxen. I. Burggraf, Pastor an Se. Ansgarii, schildert sie " der Schrift: Was nun? Aus der kirchlichen Bewegung und wider den kirch- uchen Radikalismus in Bremen. (Gießen. Alfred Töpelmann. 1906.) Kalthoffs Tod ,A ?le Lage eher verschlimmert als verbessert, denn er selbst würde sich bei seiner .^"edlen, seinem edeln Charakter und seinem Scharfsinn auf die Dauer der Einsicht >"ehe »erschlossen haben, daß Haeckelscher Monismus kein Christentum ist, und daß°e>1en Prediger kein Recht auf ein geistliches Amt haben; die Anhänger und Nach- folger aber sind noch rabiater als er, ohne seine Vorzüge zu haben. Als Organ ^awer sich die liberalen Geistlichen die „Bremer Beiträge zum Ausbau und Umbau °er Kirche" geschaffen. (Vierteljahrshefte, bei Töpelmann.) Wir müssen, schreibt urggraf im Programm, „unser Christentum immer mehr zu germanisieren, aus "nerf Volkes eigenster Seele heraus zu individualisieren suchen, daß es unser ^even werde". Wie er sich das denkt, hat er in seinen 1905 gehaltnen Schiller- Uedigten gezeigt, aus denen er in dieser Broschüre Bruchstücke mitteilt. — Nach -^nx Bewer braucht das Christentum nicht erst germanisiert zu werden, da es von seinem Ursprung aus germanisch, Christus ein Germane gewesen ist. Sein ' Aones Büchlein: Der deutsche Christus. War Christus Jude? War Christus ^ zialdemokrat? Wie wird Deutschland glaubenseinig? (Laubegast-Dresden, Goethe- Verlag, I9g7) empfehlen wir dringend, nicht seines extremen Antisemitismus wegen, "übern weil es ein warmherziges Bekenntnis zum positiven Christentum tu geist¬ voller Auffassung und schöner poetischer Sprache enthält. Von seinen vielen Kern¬ worten sei nur eins mitgeteilt. „Wer hat nie eine Zeile geschrieben und ist doch °er größte Schriftsteller? Wer hat nie einen Stein gesetzt und ist doch der größte ^aunieister? Christus; der Kölner Dom und die Evangelien sind von ihm." Die ^aubenseinigung wird in einer Dichtung: Der Papst in Friedrichsruh, in der <wren e^es nächtlichen Gesprächs zwischen Bismarck und Leo dem Dreizehnter sÄ, ^' Bewer schon 1897 anonym herausgegeben hatte. Wenn er die ^laubensspaltung für das größte Unglück Deutschlands erklärt, so stimmt ihm urezensent, der sie geradezu für einen Segen und für eine Notwendigkeit hält, darin "lebt bei. Von der römischen Losung: ein Hirt und eine Herde, will übrigens auch s.conr nichts wissen; das Christentum sei für die Völker, nicht seien die Völker Mr das Christentum da; jedes Volk habe sich die christliche Religion in seiner eignen Grenzboten II 19g? 83

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_301987/649>, abgerufen am 20.05.2024.