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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr.

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Der Antiquar

zu Hause und in der gewohnten Ordnung sei. Das war nun freilich bitter, denn
Käthchen hätte am liebsten Laden und Onkel und Bücher im Stiche gelassen und
wäre Hals über Kopf wieder in die Luft, in das Licht und in die Freiheit hinaus¬
gezogen, nach denen sie jetzt eine doppelte Sehnsucht verspürte.

Herrn Polykarp Seyler wurde Plötzlich klar, daß die Wandlung in Katheders
Wesen nur mit der ausgehöhlten Kraft in Verbindung stehn könne, deren Wirk¬
samkeit sich ja nach Beireis eignen Angaben auch auf Menschen erstreckte. Sollte
damit etwa auch zusammenhängen, daß seine beiden Schülerinnen jetzt bei weitem
nicht mehr mit der gewohnten Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit kamen? Allerdings
setzte er ihnen seit einigen Tagen keinen Rüdesheimer mehr vor, sondern begnügte
sich damit, sie wieder mit Kaffee zu bewirten, denn daß nun in der Ladenkasse
wirklich die ersehnte Ebbe einzutreten begann, machte ihm mit einemmale Sorgen
und veranlaßte ihn, sich in der Tugend der Sparsamkeit zu üben, aber des Weines
halber waren die Damen -- davon glaubte er fest überzeugt sein zu dürfen --
doch auch früher nicht gekommen. Jetzt fehlte bald Fräulein Rosalie, bald Frau
Minna bei den gemeinsamen Lektionen, und dabei ließen sie sich immer deutlicher
merken, daß ihnen das Studium keineswegs so amüsant erscheine, wie er wohl
glaube.

Eines Tages machte die junge Witwe die nicht mißzuverstehende Andeutung,
daß bei der ganzen Lernerei Herr Seyler das Vergnügen, sie aber und Fräulein
Rosalie die Arbeit hätten, und daß sie für ihre Mühe doch eigentlich eine kleine
Entschädigung verdienten. Und dann fuhr sie mit einem vielsagenden Blicke fort,
ihre einzige Leidenschaft sei das Theater.

Der Antiquar war kein Unmensch. Er lächelte nachsichtig und sagte, jede auf
ernste Studien gerichtete Mühe trage ihren schönsten Lohn in sich selbst, trotzdem
wolle er den Damen, wenn am nächsten Tage in der dritten Konjugation alles
klappe, eine Überraschung bereiten, für die sie ihm sicherlich dankbar sein würden.
Und als dann bei der nächsten Stunde wirklich alles klappte, holte er die Komödien
des Terenz hervor, sprach einige orientierende Worte über die Bühne der Alten
und übersetzte aus dem Stegreife "Das Mädchen von Andros", ein Stück, das
er für die Blüte des Humors und für die Krone aller Lustspiele erklärte.

Frau Minna seufzte und rückte mit seltsamer Ungeduld auf ihrem Stuhle hin
und her. Mitten im Monolog des Davus erhob sie sich, bemerkte, sie müsse heute
zeitiger nach Hause, da sie beim Birneneinmachen sei, und verließ mit kühlem Gruße
den Laden. Seyler brach seine Vorlesung ab, fand es unbegreiflich, daß man bei
einem so feinen Wortspiele, wie der Vers Ma iuvsxtio sse Ä,ro.Mtwm,, Kana
aus.iitwiQ sei, an häusliche Verrichtungen denken könne, und vertröstete Fräulein
Rosalie, die des Trostes gar nicht einmal so bedürftig war, wegen der Fortsetzung
der Terenzlektüre auf den nächsten Tag.

Da trat etwas völlig unerwartetes ein: Frau Minna Krause schrieb auf einer
Postkarte, sie bedaure lebhaft, in Zukunft auf das Kaffeestündchen in Herrn Seylers
Laden verzichten zu müssen, da sie sich entschlossen habe, auch noch größere Vorräte
von grünen Bohnen, Steinpilzen und Preißelbeeren einzumachen, die in diesem Jahre
außerordentlich wohlfeil seien. Als gute Hausfrau halte sie es für ihre Pflicht,
diesen Umstand auszunutzen, denn man könne nicht wissen, ob eine so günstige
Gelegenheit bald wiederkehre. Die lateinische Schulgrammatik habe sie gestern
gleich im Laden liegen lassen, Herr Seyler werde sie rechts von dem Empire¬
schreibtisch, im untersten Fache, wo die leeren Weinflaschen stünden, wiederfinden.
Sie danke auch vielmals für seine Bemühungen um die Vervollkommnung ihrer
Bildung und lasse sich Fräulein Käthchen und Fräulein Rosalie aufs schönste
empfehlen.


Der Antiquar

zu Hause und in der gewohnten Ordnung sei. Das war nun freilich bitter, denn
Käthchen hätte am liebsten Laden und Onkel und Bücher im Stiche gelassen und
wäre Hals über Kopf wieder in die Luft, in das Licht und in die Freiheit hinaus¬
gezogen, nach denen sie jetzt eine doppelte Sehnsucht verspürte.

Herrn Polykarp Seyler wurde Plötzlich klar, daß die Wandlung in Katheders
Wesen nur mit der ausgehöhlten Kraft in Verbindung stehn könne, deren Wirk¬
samkeit sich ja nach Beireis eignen Angaben auch auf Menschen erstreckte. Sollte
damit etwa auch zusammenhängen, daß seine beiden Schülerinnen jetzt bei weitem
nicht mehr mit der gewohnten Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit kamen? Allerdings
setzte er ihnen seit einigen Tagen keinen Rüdesheimer mehr vor, sondern begnügte
sich damit, sie wieder mit Kaffee zu bewirten, denn daß nun in der Ladenkasse
wirklich die ersehnte Ebbe einzutreten begann, machte ihm mit einemmale Sorgen
und veranlaßte ihn, sich in der Tugend der Sparsamkeit zu üben, aber des Weines
halber waren die Damen — davon glaubte er fest überzeugt sein zu dürfen —
doch auch früher nicht gekommen. Jetzt fehlte bald Fräulein Rosalie, bald Frau
Minna bei den gemeinsamen Lektionen, und dabei ließen sie sich immer deutlicher
merken, daß ihnen das Studium keineswegs so amüsant erscheine, wie er wohl
glaube.

Eines Tages machte die junge Witwe die nicht mißzuverstehende Andeutung,
daß bei der ganzen Lernerei Herr Seyler das Vergnügen, sie aber und Fräulein
Rosalie die Arbeit hätten, und daß sie für ihre Mühe doch eigentlich eine kleine
Entschädigung verdienten. Und dann fuhr sie mit einem vielsagenden Blicke fort,
ihre einzige Leidenschaft sei das Theater.

Der Antiquar war kein Unmensch. Er lächelte nachsichtig und sagte, jede auf
ernste Studien gerichtete Mühe trage ihren schönsten Lohn in sich selbst, trotzdem
wolle er den Damen, wenn am nächsten Tage in der dritten Konjugation alles
klappe, eine Überraschung bereiten, für die sie ihm sicherlich dankbar sein würden.
Und als dann bei der nächsten Stunde wirklich alles klappte, holte er die Komödien
des Terenz hervor, sprach einige orientierende Worte über die Bühne der Alten
und übersetzte aus dem Stegreife „Das Mädchen von Andros", ein Stück, das
er für die Blüte des Humors und für die Krone aller Lustspiele erklärte.

Frau Minna seufzte und rückte mit seltsamer Ungeduld auf ihrem Stuhle hin
und her. Mitten im Monolog des Davus erhob sie sich, bemerkte, sie müsse heute
zeitiger nach Hause, da sie beim Birneneinmachen sei, und verließ mit kühlem Gruße
den Laden. Seyler brach seine Vorlesung ab, fand es unbegreiflich, daß man bei
einem so feinen Wortspiele, wie der Vers Ma iuvsxtio sse Ä,ro.Mtwm,, Kana
aus.iitwiQ sei, an häusliche Verrichtungen denken könne, und vertröstete Fräulein
Rosalie, die des Trostes gar nicht einmal so bedürftig war, wegen der Fortsetzung
der Terenzlektüre auf den nächsten Tag.

Da trat etwas völlig unerwartetes ein: Frau Minna Krause schrieb auf einer
Postkarte, sie bedaure lebhaft, in Zukunft auf das Kaffeestündchen in Herrn Seylers
Laden verzichten zu müssen, da sie sich entschlossen habe, auch noch größere Vorräte
von grünen Bohnen, Steinpilzen und Preißelbeeren einzumachen, die in diesem Jahre
außerordentlich wohlfeil seien. Als gute Hausfrau halte sie es für ihre Pflicht,
diesen Umstand auszunutzen, denn man könne nicht wissen, ob eine so günstige
Gelegenheit bald wiederkehre. Die lateinische Schulgrammatik habe sie gestern
gleich im Laden liegen lassen, Herr Seyler werde sie rechts von dem Empire¬
schreibtisch, im untersten Fache, wo die leeren Weinflaschen stünden, wiederfinden.
Sie danke auch vielmals für seine Bemühungen um die Vervollkommnung ihrer
Bildung und lasse sich Fräulein Käthchen und Fräulein Rosalie aufs schönste
empfehlen.


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[0491] Der Antiquar zu Hause und in der gewohnten Ordnung sei. Das war nun freilich bitter, denn Käthchen hätte am liebsten Laden und Onkel und Bücher im Stiche gelassen und wäre Hals über Kopf wieder in die Luft, in das Licht und in die Freiheit hinaus¬ gezogen, nach denen sie jetzt eine doppelte Sehnsucht verspürte. Herrn Polykarp Seyler wurde Plötzlich klar, daß die Wandlung in Katheders Wesen nur mit der ausgehöhlten Kraft in Verbindung stehn könne, deren Wirk¬ samkeit sich ja nach Beireis eignen Angaben auch auf Menschen erstreckte. Sollte damit etwa auch zusammenhängen, daß seine beiden Schülerinnen jetzt bei weitem nicht mehr mit der gewohnten Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit kamen? Allerdings setzte er ihnen seit einigen Tagen keinen Rüdesheimer mehr vor, sondern begnügte sich damit, sie wieder mit Kaffee zu bewirten, denn daß nun in der Ladenkasse wirklich die ersehnte Ebbe einzutreten begann, machte ihm mit einemmale Sorgen und veranlaßte ihn, sich in der Tugend der Sparsamkeit zu üben, aber des Weines halber waren die Damen — davon glaubte er fest überzeugt sein zu dürfen — doch auch früher nicht gekommen. Jetzt fehlte bald Fräulein Rosalie, bald Frau Minna bei den gemeinsamen Lektionen, und dabei ließen sie sich immer deutlicher merken, daß ihnen das Studium keineswegs so amüsant erscheine, wie er wohl glaube. Eines Tages machte die junge Witwe die nicht mißzuverstehende Andeutung, daß bei der ganzen Lernerei Herr Seyler das Vergnügen, sie aber und Fräulein Rosalie die Arbeit hätten, und daß sie für ihre Mühe doch eigentlich eine kleine Entschädigung verdienten. Und dann fuhr sie mit einem vielsagenden Blicke fort, ihre einzige Leidenschaft sei das Theater. Der Antiquar war kein Unmensch. Er lächelte nachsichtig und sagte, jede auf ernste Studien gerichtete Mühe trage ihren schönsten Lohn in sich selbst, trotzdem wolle er den Damen, wenn am nächsten Tage in der dritten Konjugation alles klappe, eine Überraschung bereiten, für die sie ihm sicherlich dankbar sein würden. Und als dann bei der nächsten Stunde wirklich alles klappte, holte er die Komödien des Terenz hervor, sprach einige orientierende Worte über die Bühne der Alten und übersetzte aus dem Stegreife „Das Mädchen von Andros", ein Stück, das er für die Blüte des Humors und für die Krone aller Lustspiele erklärte. Frau Minna seufzte und rückte mit seltsamer Ungeduld auf ihrem Stuhle hin und her. Mitten im Monolog des Davus erhob sie sich, bemerkte, sie müsse heute zeitiger nach Hause, da sie beim Birneneinmachen sei, und verließ mit kühlem Gruße den Laden. Seyler brach seine Vorlesung ab, fand es unbegreiflich, daß man bei einem so feinen Wortspiele, wie der Vers Ma iuvsxtio sse Ä,ro.Mtwm,, Kana aus.iitwiQ sei, an häusliche Verrichtungen denken könne, und vertröstete Fräulein Rosalie, die des Trostes gar nicht einmal so bedürftig war, wegen der Fortsetzung der Terenzlektüre auf den nächsten Tag. Da trat etwas völlig unerwartetes ein: Frau Minna Krause schrieb auf einer Postkarte, sie bedaure lebhaft, in Zukunft auf das Kaffeestündchen in Herrn Seylers Laden verzichten zu müssen, da sie sich entschlossen habe, auch noch größere Vorräte von grünen Bohnen, Steinpilzen und Preißelbeeren einzumachen, die in diesem Jahre außerordentlich wohlfeil seien. Als gute Hausfrau halte sie es für ihre Pflicht, diesen Umstand auszunutzen, denn man könne nicht wissen, ob eine so günstige Gelegenheit bald wiederkehre. Die lateinische Schulgrammatik habe sie gestern gleich im Laden liegen lassen, Herr Seyler werde sie rechts von dem Empire¬ schreibtisch, im untersten Fache, wo die leeren Weinflaschen stünden, wiederfinden. Sie danke auch vielmals für seine Bemühungen um die Vervollkommnung ihrer Bildung und lasse sich Fräulein Käthchen und Fräulein Rosalie aufs schönste empfehlen.

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Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_302701/491>, abgerufen am 14.05.2024.