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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Die Papstburg Avignon

Der folgenschwere Schritt Papst Clemens des Fünften zu Beginn des vier¬
zehnten Jahrhunderts, den Sitz der Kurie auf Betreiben Philipps des Schönen
von Italien nach Frankreich zu verlegen, hatte aus dem kleinen Avignon mit
einem Schlage eine Weltstadt gemacht, in der Könige und Fürsten mit glänzenden!
Gefolge, die höchsten priesterlichen Würdenträger zusammentrafen, dem Haupt
der Christenheit ihre Huldigung darzubringen. Niemals wieder hat das Papst¬
tum eine solche Machtfülle entfaltet, als damals zur Zeit seiner Abhängigkeit von
den französischen Herrschern. Nicht weniger als fünfzehn abendländische König¬
reiche hatten sich unter den Schutz des päpstlichen Stuhls begeben. Es kann
deshalb nicht wundernehmen, daß der Statthalter Christi im Bewußtsein einer
solchen, den Weltkreis überragenden Stellung nach Gutdünken Kronen vergab,
ja ganze Länder verschenkte und mit furchtbaren Bannstrahlen die Sünder traf,
die es wagten, sich seinem Gebot zu widersetzen. Es wird ja erzählt, daß man
es selbst einem Kardinallegaten zu Avignon verdachte, wenn er sein rotes
Käppchen vor dem König von England zog, vor dem Vasallen des Papstes,
der sein Reich dessen Gerichtsbarkeit unterstellt hatte. Und ob auch der Bann¬
strahl, den Papst Johann der Zweiundzwnnzigste gegen Ludwig den Bayern
schleuderte, zunächst wirkungslos blieb, und die deutschen Fürsten sich nur
um so enger um ihr Oberhaupt zusammenschlossen, so wurde doch dem ehr¬
geizigen Handwerkerssohn aus Censors, dem jedes Mittel zur Erreichung seines
Zieles recht war, der Triumph zuteil, daß nicht nur der von Ludwig ernannte
Gegenpapst Nikolaus der Fünfte als demütig Flehender vor ihm erschien und
auf Lebenszeit sein Gefangner wurde, sondern daß der Kaiser zuletzt selbst, sogar
unter Preisgebung der Männer, die bei seinem Kampf gegen die Papstgewalt
tren zu ihm gehalten hatten, immer wieder, wenngleich vergeblich, seinen Frieden
mit der Kurie zu machen suchte. Und doch hat unter Johann die Macht der
Avignoner Päpste noch nicht ihren Höhepunkt erreicht. Erst Clemens der Sechste
(1342 bis 1352), eine zur Herrschaft geborne, willensstarke Natur, beugte des
Papsttums vornehmsten Widersacher, der mit ihm jahrhundertelang um die Welt¬
herrschaft gerungen, das deutsche Kaisertum in der Person Karls des Vierten
so seinem Zepter, daß von dem altehrwürdigen Ansehen des germanischen Kaiser¬
tums auch nicht ein Schatten übrig blieb. Allerdings schlug gerade die Herr¬
schaft dieser beiden Päpste, die bei Johann mit einer unersättlichen Gier nach
Anhäufung von Schätzen, bei Clemens mit einem bis dahin unerhörten Auf¬
gehn in weltlichen Lustbarkeiten verbunden war, dem Papsttum, ja der ganzen
Christenheit schwere, nie wieder zu heilende Wunden. Der Hof von Avignon
war dadurch in solchem Maße eine Zuflucht geistlicher Abenteurer geworden,
daß er seinen Zeitgenossen als ein zweites Sodom und Gomorrha galt, und daß
sogar strenger gesinnte Päpste, wie Benedikt der Zwölfte, Jnnozenz der Sechste
und Urban der Fünfte, mit dem Gedanken an eine Ncformierung der in der
Kirche eingerissenen Mißbräuche nicht durchzudringen vermochten. Ob es aller¬
dings ein Glück für das gesamte geistige Leben späterer Zeit gewesen wäre,
wenn jene Päpste eine Erneuerung der Kirche durchgeführt und so die Refor¬
mationsbewegung von vornherein unterbunden hätten, bleibe dahingestellt. Ge¬
leugnet kann jedenfalls nicht werden, daß die Kurzsichtigkeit der Kurie, die sich
nicht rechtzeitig an die Spitze jener immer gefährlicher anschwellenden Strömung
zu setzen wußte, die Katastrophe beschleunigte, ja die unheilvolle Spaltung inner¬
halb der Christenheit in zwei feindliche Lager selbst mit herbeiführte, eine Spal¬
tung, die ja heute noch ihre düstern Schatten ans die Entwicklung moderner
Stnatengebilde wirft. Wie aber oft ein schneidender Hohn in dem ehernen


Die Papstburg Avignon

Der folgenschwere Schritt Papst Clemens des Fünften zu Beginn des vier¬
zehnten Jahrhunderts, den Sitz der Kurie auf Betreiben Philipps des Schönen
von Italien nach Frankreich zu verlegen, hatte aus dem kleinen Avignon mit
einem Schlage eine Weltstadt gemacht, in der Könige und Fürsten mit glänzenden!
Gefolge, die höchsten priesterlichen Würdenträger zusammentrafen, dem Haupt
der Christenheit ihre Huldigung darzubringen. Niemals wieder hat das Papst¬
tum eine solche Machtfülle entfaltet, als damals zur Zeit seiner Abhängigkeit von
den französischen Herrschern. Nicht weniger als fünfzehn abendländische König¬
reiche hatten sich unter den Schutz des päpstlichen Stuhls begeben. Es kann
deshalb nicht wundernehmen, daß der Statthalter Christi im Bewußtsein einer
solchen, den Weltkreis überragenden Stellung nach Gutdünken Kronen vergab,
ja ganze Länder verschenkte und mit furchtbaren Bannstrahlen die Sünder traf,
die es wagten, sich seinem Gebot zu widersetzen. Es wird ja erzählt, daß man
es selbst einem Kardinallegaten zu Avignon verdachte, wenn er sein rotes
Käppchen vor dem König von England zog, vor dem Vasallen des Papstes,
der sein Reich dessen Gerichtsbarkeit unterstellt hatte. Und ob auch der Bann¬
strahl, den Papst Johann der Zweiundzwnnzigste gegen Ludwig den Bayern
schleuderte, zunächst wirkungslos blieb, und die deutschen Fürsten sich nur
um so enger um ihr Oberhaupt zusammenschlossen, so wurde doch dem ehr¬
geizigen Handwerkerssohn aus Censors, dem jedes Mittel zur Erreichung seines
Zieles recht war, der Triumph zuteil, daß nicht nur der von Ludwig ernannte
Gegenpapst Nikolaus der Fünfte als demütig Flehender vor ihm erschien und
auf Lebenszeit sein Gefangner wurde, sondern daß der Kaiser zuletzt selbst, sogar
unter Preisgebung der Männer, die bei seinem Kampf gegen die Papstgewalt
tren zu ihm gehalten hatten, immer wieder, wenngleich vergeblich, seinen Frieden
mit der Kurie zu machen suchte. Und doch hat unter Johann die Macht der
Avignoner Päpste noch nicht ihren Höhepunkt erreicht. Erst Clemens der Sechste
(1342 bis 1352), eine zur Herrschaft geborne, willensstarke Natur, beugte des
Papsttums vornehmsten Widersacher, der mit ihm jahrhundertelang um die Welt¬
herrschaft gerungen, das deutsche Kaisertum in der Person Karls des Vierten
so seinem Zepter, daß von dem altehrwürdigen Ansehen des germanischen Kaiser¬
tums auch nicht ein Schatten übrig blieb. Allerdings schlug gerade die Herr¬
schaft dieser beiden Päpste, die bei Johann mit einer unersättlichen Gier nach
Anhäufung von Schätzen, bei Clemens mit einem bis dahin unerhörten Auf¬
gehn in weltlichen Lustbarkeiten verbunden war, dem Papsttum, ja der ganzen
Christenheit schwere, nie wieder zu heilende Wunden. Der Hof von Avignon
war dadurch in solchem Maße eine Zuflucht geistlicher Abenteurer geworden,
daß er seinen Zeitgenossen als ein zweites Sodom und Gomorrha galt, und daß
sogar strenger gesinnte Päpste, wie Benedikt der Zwölfte, Jnnozenz der Sechste
und Urban der Fünfte, mit dem Gedanken an eine Ncformierung der in der
Kirche eingerissenen Mißbräuche nicht durchzudringen vermochten. Ob es aller¬
dings ein Glück für das gesamte geistige Leben späterer Zeit gewesen wäre,
wenn jene Päpste eine Erneuerung der Kirche durchgeführt und so die Refor¬
mationsbewegung von vornherein unterbunden hätten, bleibe dahingestellt. Ge¬
leugnet kann jedenfalls nicht werden, daß die Kurzsichtigkeit der Kurie, die sich
nicht rechtzeitig an die Spitze jener immer gefährlicher anschwellenden Strömung
zu setzen wußte, die Katastrophe beschleunigte, ja die unheilvolle Spaltung inner¬
halb der Christenheit in zwei feindliche Lager selbst mit herbeiführte, eine Spal¬
tung, die ja heute noch ihre düstern Schatten ans die Entwicklung moderner
Stnatengebilde wirft. Wie aber oft ein schneidender Hohn in dem ehernen


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[0371] Die Papstburg Avignon Der folgenschwere Schritt Papst Clemens des Fünften zu Beginn des vier¬ zehnten Jahrhunderts, den Sitz der Kurie auf Betreiben Philipps des Schönen von Italien nach Frankreich zu verlegen, hatte aus dem kleinen Avignon mit einem Schlage eine Weltstadt gemacht, in der Könige und Fürsten mit glänzenden! Gefolge, die höchsten priesterlichen Würdenträger zusammentrafen, dem Haupt der Christenheit ihre Huldigung darzubringen. Niemals wieder hat das Papst¬ tum eine solche Machtfülle entfaltet, als damals zur Zeit seiner Abhängigkeit von den französischen Herrschern. Nicht weniger als fünfzehn abendländische König¬ reiche hatten sich unter den Schutz des päpstlichen Stuhls begeben. Es kann deshalb nicht wundernehmen, daß der Statthalter Christi im Bewußtsein einer solchen, den Weltkreis überragenden Stellung nach Gutdünken Kronen vergab, ja ganze Länder verschenkte und mit furchtbaren Bannstrahlen die Sünder traf, die es wagten, sich seinem Gebot zu widersetzen. Es wird ja erzählt, daß man es selbst einem Kardinallegaten zu Avignon verdachte, wenn er sein rotes Käppchen vor dem König von England zog, vor dem Vasallen des Papstes, der sein Reich dessen Gerichtsbarkeit unterstellt hatte. Und ob auch der Bann¬ strahl, den Papst Johann der Zweiundzwnnzigste gegen Ludwig den Bayern schleuderte, zunächst wirkungslos blieb, und die deutschen Fürsten sich nur um so enger um ihr Oberhaupt zusammenschlossen, so wurde doch dem ehr¬ geizigen Handwerkerssohn aus Censors, dem jedes Mittel zur Erreichung seines Zieles recht war, der Triumph zuteil, daß nicht nur der von Ludwig ernannte Gegenpapst Nikolaus der Fünfte als demütig Flehender vor ihm erschien und auf Lebenszeit sein Gefangner wurde, sondern daß der Kaiser zuletzt selbst, sogar unter Preisgebung der Männer, die bei seinem Kampf gegen die Papstgewalt tren zu ihm gehalten hatten, immer wieder, wenngleich vergeblich, seinen Frieden mit der Kurie zu machen suchte. Und doch hat unter Johann die Macht der Avignoner Päpste noch nicht ihren Höhepunkt erreicht. Erst Clemens der Sechste (1342 bis 1352), eine zur Herrschaft geborne, willensstarke Natur, beugte des Papsttums vornehmsten Widersacher, der mit ihm jahrhundertelang um die Welt¬ herrschaft gerungen, das deutsche Kaisertum in der Person Karls des Vierten so seinem Zepter, daß von dem altehrwürdigen Ansehen des germanischen Kaiser¬ tums auch nicht ein Schatten übrig blieb. Allerdings schlug gerade die Herr¬ schaft dieser beiden Päpste, die bei Johann mit einer unersättlichen Gier nach Anhäufung von Schätzen, bei Clemens mit einem bis dahin unerhörten Auf¬ gehn in weltlichen Lustbarkeiten verbunden war, dem Papsttum, ja der ganzen Christenheit schwere, nie wieder zu heilende Wunden. Der Hof von Avignon war dadurch in solchem Maße eine Zuflucht geistlicher Abenteurer geworden, daß er seinen Zeitgenossen als ein zweites Sodom und Gomorrha galt, und daß sogar strenger gesinnte Päpste, wie Benedikt der Zwölfte, Jnnozenz der Sechste und Urban der Fünfte, mit dem Gedanken an eine Ncformierung der in der Kirche eingerissenen Mißbräuche nicht durchzudringen vermochten. Ob es aller¬ dings ein Glück für das gesamte geistige Leben späterer Zeit gewesen wäre, wenn jene Päpste eine Erneuerung der Kirche durchgeführt und so die Refor¬ mationsbewegung von vornherein unterbunden hätten, bleibe dahingestellt. Ge¬ leugnet kann jedenfalls nicht werden, daß die Kurzsichtigkeit der Kurie, die sich nicht rechtzeitig an die Spitze jener immer gefährlicher anschwellenden Strömung zu setzen wußte, die Katastrophe beschleunigte, ja die unheilvolle Spaltung inner¬ halb der Christenheit in zwei feindliche Lager selbst mit herbeiführte, eine Spal¬ tung, die ja heute noch ihre düstern Schatten ans die Entwicklung moderner Stnatengebilde wirft. Wie aber oft ein schneidender Hohn in dem ehernen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/371>, abgerufen am 17.06.2024.