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Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

oder weniger erhalten haben, bis sie dann als innerlich selbständige Einheiten unter
der preußischen Krone zusammengefaßt, lebenskräftige Teile des Gesamtstaats geworden
sind: so Brandenburg, Pommern, West- und Ostpreußen und im besondern Maße
Schlesien. Von der Oder, die alle ihre Flüsse aufnimmt, wirtschaftlich zusammen¬
gehalten und durch sie, obwohl reines Binnenland, mit demi Meere verbunden
bereinigt die große Landschaft Tiefland und Hügelland mit einem breiten Streifen,
Gebirgsland, der höchsten Erhebung Mitteleuropas nördlich von den Alpen, sehr ver-
schiedne Klimate und die mannigfachsten Bodenschätze, ein Abbild ganz Deutschlands
auch darin, daß ein Teil der Bevölkerung (etwa ein Viertel) undeutsch (polnisch)
ist, und daß die beiden großen Kirchen, die das deutsche Volk unter sich teilen, fast
gleichmäßig hier vertreten sind, historisch nicht minder darin, daß sich weltliche
und geistliche Territorien und zahlreiche kräftige Städte hier nebeneinander entwickelt
haben. Die Landeskunde eines solchen Gebiets zu schreiben, war eine besonders
lohnende Aufgabe; sie konnte aber uur von einem Manne gelöst werden, der, wie
I. Partsch. der Nachfolger Fr. Ratzels auf dem Leipziger Lehrstuhl der Geographie
(seit 1905). die vollste wissenschaftliche Durchdringung seines Gegenstandes und die
allseitige, erwanderte Kenntnis des Landes mit warmer Heimatliebe und der Gabe
anschaulicher, lebendiger und allgemein verständlicher Darstellung vereinigt. Die
Bodengestaltung und ihre geologischen Grundlagen kommen dabei ebenso zur Geltung
wie die Formen der Bodennutzung in Land- und Forstwirtschaft und Bergbau, die
Entfaltung des alten, hier auch auf dem Lande von jeher bodenständigen Gewerbes
ebenso wie das rasche Aufblühen einer Großindustrie und des Handels mit seineu
Straßen, und nicht minder die soziale Schichtung der Bevölkerung, die durch deu
hier besonders ausgedehnten Großgrundbesitz ihre eigentümliche Struktur erhält.
Das alles aber sieht Partsch auch immer mit dem Auge des Historikers. Er schildert
die deutsche Besiedlung des Landes an charakteristischen Beispielen: die Gründung
des großen Dorfes Schönwalde östlich von Silberberg durch das 1227 gestiftete
und mit 100 Hufen Waldlandes begabte Kloster Heinrichau (nach 1241) und über¬
sichtlich die Besiedlung des ganzen böhmisch-schlesischen "Markwaldes", die um 1300
vollendet war, das Aufkommen der dentschen Bergstädte, die noch in ihrem Namen
die Erinnerung an die Veranlassung ihrer Gründung tragen (Goldberg, Silberberg,
Reichenbach und Reichenstein), die Entstehung der Spinnerei und Weberei im Gebirge,
deren glänzendste Zeit mit dem Ende des sechzehnten Jahrhunderts begann, wobei
°r die Schilderung des "Webereleuds" in Gerhard Hauptmanns "Webern" als weit
übertriebe", weil ans zahlreichen vereinzelten, voneinander räumlich getrennten Fällen
willkürlich auf einen Ort zusammengehäuft, entschieden ablehnt, die Entwicklung der
natürlichen und historischen Landeshauptstadt Breslau vom Ursprung bis auf die
neueste Zeit, ein besonders schönes Kapitel, die Bildung des Großgrundbesitzes aus
Lehnsgut. Eigenbesitz und (seit 1810) eingezognem Kirchengut, die Ausbreitung des
Zuckerrübenbaues, den hier zuerst in Deutschland Franz Karl Achard 1802 be¬
gründete und die Kontinentalsperre Napoleons förderte, endlich das mächtige Wachstum
des Bergbaus und der Großindustrie in Oberschlesien und das wahrhaft amerikanisch
schnelle Aufblühen seiner Städte (Kattvwitz. Königshütte, Beuthen, Gleiwitz). Mehrere
instruktive Karten (Verteilung des Großgrundbesitzes in Oberschlesien -- 57 Prozent
der ganzen Fläche --, Wasserversorgnng des oberschlesischen Jndustriebezirks durch
einheitliche Leitungen des Staats, des Kreises Kattvwitz und einiger Städte; Übersicht
über die natürliche Gliederung Mittelschlesiens, Verteilung des Zuckerrübenbaues,
Besitzgrenzen des Bergbaus im Waldenburg-Neuroder Kohlenbecken) und 22 Ab¬
bildungen von charakteristischen Städten und Gebäuden in Schwarzdruck, die wir
gern noch vermehrt sähen, vervollständigen die schöne Ausstattung des Werkes.


Maßgebliches und Unmaßgebliches

oder weniger erhalten haben, bis sie dann als innerlich selbständige Einheiten unter
der preußischen Krone zusammengefaßt, lebenskräftige Teile des Gesamtstaats geworden
sind: so Brandenburg, Pommern, West- und Ostpreußen und im besondern Maße
Schlesien. Von der Oder, die alle ihre Flüsse aufnimmt, wirtschaftlich zusammen¬
gehalten und durch sie, obwohl reines Binnenland, mit demi Meere verbunden
bereinigt die große Landschaft Tiefland und Hügelland mit einem breiten Streifen,
Gebirgsland, der höchsten Erhebung Mitteleuropas nördlich von den Alpen, sehr ver-
schiedne Klimate und die mannigfachsten Bodenschätze, ein Abbild ganz Deutschlands
auch darin, daß ein Teil der Bevölkerung (etwa ein Viertel) undeutsch (polnisch)
ist, und daß die beiden großen Kirchen, die das deutsche Volk unter sich teilen, fast
gleichmäßig hier vertreten sind, historisch nicht minder darin, daß sich weltliche
und geistliche Territorien und zahlreiche kräftige Städte hier nebeneinander entwickelt
haben. Die Landeskunde eines solchen Gebiets zu schreiben, war eine besonders
lohnende Aufgabe; sie konnte aber uur von einem Manne gelöst werden, der, wie
I. Partsch. der Nachfolger Fr. Ratzels auf dem Leipziger Lehrstuhl der Geographie
(seit 1905). die vollste wissenschaftliche Durchdringung seines Gegenstandes und die
allseitige, erwanderte Kenntnis des Landes mit warmer Heimatliebe und der Gabe
anschaulicher, lebendiger und allgemein verständlicher Darstellung vereinigt. Die
Bodengestaltung und ihre geologischen Grundlagen kommen dabei ebenso zur Geltung
wie die Formen der Bodennutzung in Land- und Forstwirtschaft und Bergbau, die
Entfaltung des alten, hier auch auf dem Lande von jeher bodenständigen Gewerbes
ebenso wie das rasche Aufblühen einer Großindustrie und des Handels mit seineu
Straßen, und nicht minder die soziale Schichtung der Bevölkerung, die durch deu
hier besonders ausgedehnten Großgrundbesitz ihre eigentümliche Struktur erhält.
Das alles aber sieht Partsch auch immer mit dem Auge des Historikers. Er schildert
die deutsche Besiedlung des Landes an charakteristischen Beispielen: die Gründung
des großen Dorfes Schönwalde östlich von Silberberg durch das 1227 gestiftete
und mit 100 Hufen Waldlandes begabte Kloster Heinrichau (nach 1241) und über¬
sichtlich die Besiedlung des ganzen böhmisch-schlesischen „Markwaldes", die um 1300
vollendet war, das Aufkommen der dentschen Bergstädte, die noch in ihrem Namen
die Erinnerung an die Veranlassung ihrer Gründung tragen (Goldberg, Silberberg,
Reichenbach und Reichenstein), die Entstehung der Spinnerei und Weberei im Gebirge,
deren glänzendste Zeit mit dem Ende des sechzehnten Jahrhunderts begann, wobei
°r die Schilderung des „Webereleuds" in Gerhard Hauptmanns „Webern" als weit
übertriebe», weil ans zahlreichen vereinzelten, voneinander räumlich getrennten Fällen
willkürlich auf einen Ort zusammengehäuft, entschieden ablehnt, die Entwicklung der
natürlichen und historischen Landeshauptstadt Breslau vom Ursprung bis auf die
neueste Zeit, ein besonders schönes Kapitel, die Bildung des Großgrundbesitzes aus
Lehnsgut. Eigenbesitz und (seit 1810) eingezognem Kirchengut, die Ausbreitung des
Zuckerrübenbaues, den hier zuerst in Deutschland Franz Karl Achard 1802 be¬
gründete und die Kontinentalsperre Napoleons förderte, endlich das mächtige Wachstum
des Bergbaus und der Großindustrie in Oberschlesien und das wahrhaft amerikanisch
schnelle Aufblühen seiner Städte (Kattvwitz. Königshütte, Beuthen, Gleiwitz). Mehrere
instruktive Karten (Verteilung des Großgrundbesitzes in Oberschlesien — 57 Prozent
der ganzen Fläche —, Wasserversorgnng des oberschlesischen Jndustriebezirks durch
einheitliche Leitungen des Staats, des Kreises Kattvwitz und einiger Städte; Übersicht
über die natürliche Gliederung Mittelschlesiens, Verteilung des Zuckerrübenbaues,
Besitzgrenzen des Bergbaus im Waldenburg-Neuroder Kohlenbecken) und 22 Ab¬
bildungen von charakteristischen Städten und Gebäuden in Schwarzdruck, die wir
gern noch vermehrt sähen, vervollständigen die schöne Ausstattung des Werkes.


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[0443] Maßgebliches und Unmaßgebliches oder weniger erhalten haben, bis sie dann als innerlich selbständige Einheiten unter der preußischen Krone zusammengefaßt, lebenskräftige Teile des Gesamtstaats geworden sind: so Brandenburg, Pommern, West- und Ostpreußen und im besondern Maße Schlesien. Von der Oder, die alle ihre Flüsse aufnimmt, wirtschaftlich zusammen¬ gehalten und durch sie, obwohl reines Binnenland, mit demi Meere verbunden bereinigt die große Landschaft Tiefland und Hügelland mit einem breiten Streifen, Gebirgsland, der höchsten Erhebung Mitteleuropas nördlich von den Alpen, sehr ver- schiedne Klimate und die mannigfachsten Bodenschätze, ein Abbild ganz Deutschlands auch darin, daß ein Teil der Bevölkerung (etwa ein Viertel) undeutsch (polnisch) ist, und daß die beiden großen Kirchen, die das deutsche Volk unter sich teilen, fast gleichmäßig hier vertreten sind, historisch nicht minder darin, daß sich weltliche und geistliche Territorien und zahlreiche kräftige Städte hier nebeneinander entwickelt haben. Die Landeskunde eines solchen Gebiets zu schreiben, war eine besonders lohnende Aufgabe; sie konnte aber uur von einem Manne gelöst werden, der, wie I. Partsch. der Nachfolger Fr. Ratzels auf dem Leipziger Lehrstuhl der Geographie (seit 1905). die vollste wissenschaftliche Durchdringung seines Gegenstandes und die allseitige, erwanderte Kenntnis des Landes mit warmer Heimatliebe und der Gabe anschaulicher, lebendiger und allgemein verständlicher Darstellung vereinigt. Die Bodengestaltung und ihre geologischen Grundlagen kommen dabei ebenso zur Geltung wie die Formen der Bodennutzung in Land- und Forstwirtschaft und Bergbau, die Entfaltung des alten, hier auch auf dem Lande von jeher bodenständigen Gewerbes ebenso wie das rasche Aufblühen einer Großindustrie und des Handels mit seineu Straßen, und nicht minder die soziale Schichtung der Bevölkerung, die durch deu hier besonders ausgedehnten Großgrundbesitz ihre eigentümliche Struktur erhält. Das alles aber sieht Partsch auch immer mit dem Auge des Historikers. Er schildert die deutsche Besiedlung des Landes an charakteristischen Beispielen: die Gründung des großen Dorfes Schönwalde östlich von Silberberg durch das 1227 gestiftete und mit 100 Hufen Waldlandes begabte Kloster Heinrichau (nach 1241) und über¬ sichtlich die Besiedlung des ganzen böhmisch-schlesischen „Markwaldes", die um 1300 vollendet war, das Aufkommen der dentschen Bergstädte, die noch in ihrem Namen die Erinnerung an die Veranlassung ihrer Gründung tragen (Goldberg, Silberberg, Reichenbach und Reichenstein), die Entstehung der Spinnerei und Weberei im Gebirge, deren glänzendste Zeit mit dem Ende des sechzehnten Jahrhunderts begann, wobei °r die Schilderung des „Webereleuds" in Gerhard Hauptmanns „Webern" als weit übertriebe», weil ans zahlreichen vereinzelten, voneinander räumlich getrennten Fällen willkürlich auf einen Ort zusammengehäuft, entschieden ablehnt, die Entwicklung der natürlichen und historischen Landeshauptstadt Breslau vom Ursprung bis auf die neueste Zeit, ein besonders schönes Kapitel, die Bildung des Großgrundbesitzes aus Lehnsgut. Eigenbesitz und (seit 1810) eingezognem Kirchengut, die Ausbreitung des Zuckerrübenbaues, den hier zuerst in Deutschland Franz Karl Achard 1802 be¬ gründete und die Kontinentalsperre Napoleons förderte, endlich das mächtige Wachstum des Bergbaus und der Großindustrie in Oberschlesien und das wahrhaft amerikanisch schnelle Aufblühen seiner Städte (Kattvwitz. Königshütte, Beuthen, Gleiwitz). Mehrere instruktive Karten (Verteilung des Großgrundbesitzes in Oberschlesien — 57 Prozent der ganzen Fläche —, Wasserversorgnng des oberschlesischen Jndustriebezirks durch einheitliche Leitungen des Staats, des Kreises Kattvwitz und einiger Städte; Übersicht über die natürliche Gliederung Mittelschlesiens, Verteilung des Zuckerrübenbaues, Besitzgrenzen des Bergbaus im Waldenburg-Neuroder Kohlenbecken) und 22 Ab¬ bildungen von charakteristischen Städten und Gebäuden in Schwarzdruck, die wir gern noch vermehrt sähen, vervollständigen die schöne Ausstattung des Werkes.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 66, 1907, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341885_303415/443>, abgerufen am 17.06.2024.